Danke Dino75195 für diese interessante Neuigkeit, aus diesem auf onlinekosten.de erschienenen Beitrag werden mehrere Punkte der Telekom-Philisophie deutlich.
Telekom: klares Nein zur Netzneutralität für jedenRené Obermann hat geschrieben:In einem Gespräch mit der Online-Ausgabe der Wochenzeitung "Die Zeit" verteidigte der Manager die Pläne des Unternehmens, künftig gewissen Daten im Netz gegen Bezahlung Vorrang zu gewähren. Dabei schloss er aus, manchen Firmen etwas zu bieten, was anderen nicht geboten werden könnte. "Wir sind keine Zensurbehörde", betonte Obermann.
Quality of Service (QoS) Dienste werden nach diesem Vorbild nicht nach der Sinnhaftigkeit priorisiert, sondern nach dem Geldbeutel der Firmen, welche entsprechende Dienste und darauf aufgesetzte Produkte an die Kunden bringen möchten.
Telekom: wir investieren nicht in Milliarden teure Netze ohne neue Geschäftsfelder zu erschließenZum Einen sollen für künftige Investitionen das neue Geschäftsfeld des QoS-Marktes entstehen zum Anderen möchte man mit höheren Gebühren den Ausbau, welcher wohl nur die Ballungsräume erreichen wird, mit höheren Beiträgen finanzieren.
Telekom: kein Kunde hat einen rechtlichen AnspruchRené Obermann hat geschrieben:Der zunehmende Datenverkehr im Netz mache es aber nötig, gewisse Daten schneller ans Ziel zu bringen. Wenn dann ein Preis ins Spiel komme, "flammt eine Debatte auf, als ginge es um Grundrechteentzug".
Und genau hier steht man am Scheideweg, selbst mit höheren Beiträgen und höheren Preisen für die Nutzung von verschiedenen Diensten hätte man kein Rechtsanspruch auf irgendwas, zwar könnte man aus Reihen der Telekom eine höhere Chance an höheren flächendeckenden Bandbreiten und besser laufenden Diensten in Aussicht stellen, jedoch wird einem nicht garantiert dies auch zu erreichen.
René Obermann hat geschrieben:Wenn man das Telekom-Netz nach gesellschaftspolitischen Kriterien betreiben wolle, dann müsse man es verstaatlichen
Ist dies etwa eine Einladung? Das Internet ist schon längst zur gesellschaftspolitischen Plattform des 21. Jahrhunderts aufgestiegen, einzig bei der Privatisierung konnte man diese Entwicklung sicherlich noch nicht in diesem Maße abschätzen - demnach hätte man aber die Situation schon längst neu bewerten müssen und nicht nach 3 Jahren Fördermaßnahmen und haltloser Absichtsbekundungen.
Wir müssen also Zusammenfassen, dass ein Netz, welches durch marktwirtschaftliche Prozesse nur den Meistbietenden zu Gute kommen soll kein öffentliches Netz ist - wenn die Konzerne weiter diesen Kurs ohne das Einschreiten der Politik fahren, werden digitale Rechte keine Chance zur Entwicklung haben, der Beitrag passt perfekt als Pendant zur Diskiussion
designierte Verfassungsrichterin für Recht auf Netzzugang