Auf innside-channels.ch bewertet Maurizio Minetti die neue Studie des ICT-Beratungsunternehmens sieber&partners "2010: Breitbandmarkt Schweiz - Handlungsoptionen der Netzbetreiber", welche in enger Zusammenarbeit mit der Hardwarezulieferbranche erstellt wurde.
Es geht schnell hervor, dass auch hier 2 Lobbygruppen aufeinander treffen, dies sind auf der einen Seite die Kabelnetzbetreiber auf der anderen Seite die Glasfaserfraktion. Die Glasfaserfraktion setzt sich hierbei aus Swisscom und einigen regionalen Energieversorgen, mit Masse Stadtwerke etc. zusammen, mit Swisscable bildet sich die Gegenfraktion.
Streitpunkt ist die Leistungsfähigkeit der Breitbandnetze, aus einer Befragung von über 100 Unternehmen im Bereich Breitbandaccess ging hervor, dass 2020 von einem Bandbreitenbedarf von 64 bis 320 Mbit/s und für das Jahr 2030 von 810 bis 4'000 Mbit/s ausgegangen werden müsse. Da Kabelnetze diese Geschwindigkeiten derzeit nicht mitnehmen können, halten sie diese Vermutung für aus der Luft gegriffen. Natürlich muss nach dieser Meinung auch kein Umbau auf Glasfaser erfolgen, da derzeitige Netze per Koax-Kabel ausreichen müssten. Swisscom gibt sich jedoch selbstbewusst und sichert zu, das Kabelnetze auch 5.000Mbit/s liefern könnten, dies natürlich nur wenn Bedarf bestehe.
Nach Berichten von inside-it.ch leisten heutige Koaxnetze bis zu 400Mbit/s, jedoch versichert man nach dieser DOCSIS 3.0 Technologie mit HFC weit höhere Geschwindigkeiten liefern zu können, die Glasfaserlobby sieht wie auch der Tenor der Studie jedoch keinen anderen Weg als den FTTH-Ausbau, also der Ausbau per Glasfaser bis in die Wohnungen.
In Deutschland indes ist die Diskussion zwischen der Leistungsfähigkeit von Kabel- und Glasfasernetz noch lange nicht so weit vorangeschritten wie bei unseren Nachbarn, sogar der Mobilfunk oder gar SAT-Technologien, werden von sogenannten Experten immer wieder ins Feld geführt, für mich ein Drama, welches keinen Vergleich scheuen muss..