WIK veröffentlicht Studie zu Investionskosten für Breitband

Neuigkeiten zum Thema Telekommunikation und Breitband

WIK veröffentlicht Studie zu Investionskosten für Breitband

Beitragvon bru62 » 15.01.2010 16:39

Das WIK hat unter dem Namen „Breitband/Bandbreite für alle“: Kosten und Finanzierung einer nationalen Infrastruktur eine Studie veröffentlicht und bei Portel vorgestellt. Darin werden die Kosten für einen flächendeckenden Breitbandausbau auf 41 Mrd. (FTTC/VDSL) bzw. 117,6 Mrd. (FTTH) Euro geschätzt. Aufgrund der Nachnutzung vorhandener Infrastruktur dürften beide Werte (vor allem der erste) noch herunter gehen.

Die Studie beleuchtet auch Strategien in anderen Ländern. Dabei wird deutlich, dass Deutschland sowohl in der Quantität (75 % bis 2014) als auch in der Qualität (50 Mbit/s) hinter der internationalen Entwicklung erheblich zurück bleibt. Außerdem lautet eine Schlussfolgerung, dass überall die digitale Spaltung bestehen bleiben wird; sich "im Grunde nur die Dimension „zur Verfügung stehende Bandbreite“" verschiebt.

Lesenswerte Lektüre.

Gruß
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Diskriminierungsfreies "Breitband für alle" wird es nur geben, wenn Menschen sich dafür engagieren.
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Re: WIK veröffentlicht Studie zu Investionskosten für Breitband

Beitragvon essig » 18.01.2010 13:32

heise berichtet nun auch etwas verspätet über die wik studie: http://www.heise.de/netze/meldung/Wisse ... 06688.html . onlinekosten lässt sich da scheinbar noch ein wenig zeit.
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Re: WIK veröffentlicht Studie zu Investionskosten für Breitband

Beitragvon shocki » 18.01.2010 14:42

huiiii 117milliarden ist echt ne menge holz.


bin gespannt ob so etwas mal kommt. zu wünschen wäre es natürlich.
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Re: WIK veröffentlicht Studie zu Investionskosten für Breitband

Beitragvon spokesman » 18.01.2010 22:34

Wenn sich der Staat nicht bald eine richtige Strategie von richtigen Beratern aufdrücken lässt werden weitere Monate und Milliarden ohne Leerrohre ins Land gehen, die Kosten für einen Ausbau sinken mit dem Bau neuer Straßen ohne Leerrohre nicht, man tritt auf der Stelle und keinen scheint es zu jucken.

Die WIK Studie bestätigt unser Engagement und alle Fakten sprechen gegen die Arbeit der Breitbandstrategie unserer politischen Vertreter. Selbst die Landesinitiativen in Mitteldeutschland empfehlen dringend das Verlegen von Leerrohren und ein Umstieg auf Open Access, somit ist auch der Universaldienst nicht mehr weit. Wenn jetzt weitere Verbände wie die Landfrauen auf den Zug mit aufspringen, wächst seit langem die Hoffnung auf ein absehbares Umdenken.

Stadtwerke und Zweckverbände können in den nächsten Monaten Grundstein für ein anderes Denken und Handeln legen, damit man derartige Forderungen selbst stellen kann:

Derartige Anfragen müssen als Frechheit hingenommen werden und sofort vom Tisch fliegen, die Erpressung des Staates durch einige Konzerne muss ein Ende haben.
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Re: WIK veröffentlicht Studie zu Investionskosten für Breitband

Beitragvon essig » 19.01.2010 13:36

die 117,6 milliarden ergeben kosten je haushalt in höhe von 2700 euro. wenn man annimmt, dass die glasfaser infrastruktur einige jahrzehnte genutzt werden kann (und wenn es nur die leerrohre sind) dann werden aus den 2700 euro bezogen auf 30 jahre gerade mal 7,50 euro monatlich. trotzdem erscheinen mir die 117 milliarden irgendwie zu hoch. das wik meint zu recht: "Stattdessen fällt der größte Teil für die Tiefbauarbeiten an" und nehmen wir mal die recht hoch angesetzten 50.000 euro je km dann kommt man mit 100 milliarden satte 2.000.000 km weit. selbst wenn man unterstellt, dass man keine bereits bestehende infrastruktur (leerrohre usw) verwenden könnte und man das komplette ftth netz bei null anfängt aufzubauen kommt man nicht auf diese summen. die telekom hat ein kupferkabelnetz von 1.479.500 km und wenn man das durch glasfaser ersetzen will und die recht hoch geschätzten 50.000 euro je km annimmt dann kommt man auf 74 milliarden. bleiben 43 milliarden für hardware und installation. wenn der km im durchschnitt nur 25.000 euro kostet dann kommt man sogar nur auf 37 milliarden und es bleiben 80 milliarden. wer weiß.

wäre eben mal interessant zu wissen wie man auf die 117 milliarden oder 2700 euro je haushalt kommt. in der studie steht nur:

wik hat geschrieben:Für die Bestimmung der Investitionen und Kosten des Ausbaus von modernen Breitbandinfrastrukturen in Deutschland haben wir auf ein Kostenmodell zurückgegriffen, das wir im Rahmen unserer Projekte für die ECTA entwickelt haben.153 Die grundsätzliche Herangehensweise des Cluster orientierten Bottom-Up Modells sei an dieser Stelle nur kurz vorgestellt. Sie ist detailliert in unseren Studien dargelegt, die von der Website des WIK herunter geladen werden können.

weiß jemand wo?

im ländlichen raum kostet der ftth ausbau sogar 4500 euro je haushalt. in meinem ortsteil mit 500 haushalten wären das 2.250.000 euro obwohl die 5 km bis zum hvt nur 250.000 euro kosten würden. bleiben also 2 millionen für alles andere.
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Re: WIK veröffentlicht Studie zu Investionskosten für Breitband

Beitragvon spokesman » 19.01.2010 18:03

Eine Übersicht und ein Vergleich mit anderen Ländern gibt es hier. Die is auch ned schlecht.
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Re: WIK veröffentlicht Studie zu Investionskosten für Breitband

Beitragvon Nenunikat » 20.01.2010 12:52

Es werden in der Studie scheinbar gleich mehrere Dinge nicht berücksichtigt:
- Die Glasfaserkabel der vorhandenen VDSL-Technik dürfte sich bis zum MFG nutzen lassen. Somit sind schon mal die größten Städte bis dorthin im Großteil it versorgt (- natürlich mit den üblichen Lücken).
- Die Glasfaserkabel der vorhandenen HYTAS- bzw. Siemens-BB-Technik dürfte doch sicherlich ebenfalls mit nutzen lassen, was auch schon wieder weniger Investition ergibt.
- Die HVT untereinander sind wohl kaum noch per Kupfer verbunden. Somit hat man weitere Glasfaserkabel, die sich mit nutzen lassen.
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Re: WIK veröffentlicht Studie zu Investionskosten für Breitband

Beitragvon essig » 20.01.2010 13:26

Nenunikat hat geschrieben:Es werden in der Studie scheinbar gleich mehrere Dinge nicht berücksichtigt:

das stimmt aber darauf weist man in der studie auch hin.

wik hat geschrieben:Die Investitionsrechnung betrachtet nicht das Konzentrations- und Kernnetz, sondern nur den Teil des Anschlussnetzes vom Kundengebäude bis zum MPoP.


MPoP = Metropolitan Point of Presence. alles hinter den dslams (aggregationsnetz, backbone) wurde also nicht in die rechnung aufgenommen.
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Re: WIK veröffentlicht Studie zu Investionskosten für Breitband

Beitragvon spokesman » 20.01.2010 17:32

essig hat geschrieben:alles hinter den dslams (aggregationsnetz, backbone) wurde also nicht in die rechnung aufgenommen.

Das sollte es aber, wenn wir von der kompletten Verglasung sprechen, müssen auch Mobile-Breitbanddienste davon pofitieren, die RAD Data Communications GmbH sieht dies in Bezug auf LTE als sehr kritisch. Für LTE und den wachsenden Bandbreitenbedarf ist die Glasfaser schon längst unausweichlich, jedoch gibt es bei LTE noch einige andere Probleme. Demnach muss darauf aufsetzend das Backhaul komplett erneuert werden, da LTE über das IP Protokoll läuft kann nur mit der Taktwiederherstellung und -verteilung Anrufabbrüche oder Fehler beim Hand-over vermieden werden, so Geschäftsführer Volker Bendzuweit auf Portel.de
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