Digitale Dividende: Es wird konkreter

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Digitale Dividende: Es wird konkreter

Beitragvon essig » 18.05.2009 09:59

eine gewohnt gute teltarif meldung unter http://www.teltarif.de/breitband-digita ... 34234.html gibt einen recht guten überblick über den stand der dinge zur digitalen dividende. dort heißt es unter anderem:

teltarif hat geschrieben:Konkret will die Bundesnetzagentur den Anbietern auch untersagen, andere Gebiete auzubauen, bevor sie nicht die ländlichen Gebiete ausreichend erschlossen haben. Dazu heißt es wörtlich: "Der Frequenzbereich (...) dient der Verbesserung der Breitbandversorgung ländlicher Bereiche. Dies bedeutet, dass zunächst Versorgungslücken in ländlichen und danach in anderen Regionen geschlossen werden sollen und dass nicht zunächst eine Planung für nichtländliche Gebiete erfolgen darf."


man mag es kaum glauben aber das entspricht doch exakt unserer forderung, nur dass wir diese schon vor 7 monaten formuliert haben: siehe viewtopic.php?p=38112#p38112

mit folgender aussage relativiert sich das ganze bereits aber auch das hatten wir bereits vor monaten vorgeschlagen nur mit 90 anstatt 80%: viewtopic.php?p=39976#p39976

Danach erfolge der Ausbau in einem Stufenplan, oberste Priorität hätten dabei breitbandlose ländliche Gemeinden mit weniger als 5 000 Einwohnern. Erst wenn hier 80 Prozent der Haushalte versorgt würden, könne der Anbieter auch dichter besiedelte Regionen erschließen. Kurth: "Wir vertrauen hier nicht auf Versprechungen, sondern setzen klare Ziele."


das alles ändert aber nichts daran, dass die DD keine problemlösung darstellen kann sonder wenn überhaupt nur in der lage sein wird die eigentliche lösung um ein paar jährchen zu verschieben. also ganz im interesse der regierung, bmwi, bnetza und der großen marktteilnehmer. momentan gibt es mit der DD so viele probleme und offene fragen, dass man gar nicht weiß wo man anfangen soll aufzuzählen aber man kann einen neuen punkt in die lange liste aufnehmen: die bnetza beabsichtigt nicht, mit der DD alle lücken zu schließen. hier sagt herr Kurth: "Man muss die Kirche im Dorf lassen". dann ist ja alles klar...

80% der gemeinden bis 5000 einwohner: die gemeinden bis 5000 einwohner ergeben in ihrer summe 13.331.677 einwohner also 16,2 % der gesamtbevölkerung. wenn davon nur 80% versorgt werden müssen (und hier wird man zuerst die versorgen wo bereits mobilfunkanlagen stehen) dann bleiben wieder knapp 3 millionen übrig. diese 80% sind ein garant dafür, dass die mobilfunker im ländlichen raum keine einzige neue basisstation bauen müssten, da die bereits bestehenden plus höhere reichweite durch DD ausreichen werden.

dennoch scheint die bnetza auf ihre art bemüht zu sein die probleme zu lösen, bedauerlich nur, dass sie sich dafür ein solch stumpfes schwert wie die DD gewählt hat. wie gesagt, die digitale dividende wird das problem nicht lösen sondern nur verschieben aber vermutlich geht es genau darum.
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Re: Digitale Dividende: Es wird konkreter

Beitragvon Viro » 21.05.2009 16:59

Die Ausbaudiskussion gleicht doch nahezu der, die damals bei Wimax stattfand. Klar sind die Rollen hier etwas anders verteilt, aber letzendlich ähnelt sich doch vieles. Ich erinner mich noch an die Ausbauprognosen von damals. Ich möcht zwar nicht wieder alles schlecht reden, aber was ist diesmal anders?

Im Dezember gabs einen Artikel bei golem zum Stand der Dinge bei Wimax.
Golem.de hat geschrieben:[...]Der Providerverband Eco hält ein endgültiges Scheitern der WiMAX-Technologie in Deutschland für möglich. "Die Versteigerung der Frequenzen liegt beinahe zwei Jahre zurück und mittlerweile steht fest, dass die Lizenzinhaber ihrer Ausbauverpflichtung bis 2009 nicht werden nachkommen können", sagte Eco-Geschäftsführer Harald A. Summa auf der Jahrestagung "Broadband Wireless Access" in Bonn. Schuld sei die Vergabepolitik der Bundesnetzagentur.

WiMAX drohe zu scheitern, "obwohl einige kleinere Anbieter gerade in den ländlichen Regionen die Technologie bereitstellen könnten". Um die 2006 nicht versteigerten Frequenzen hätten sich Unternehmen seit Juni 2008 bewerben können, doch bisher sei nicht ein Antrag eingegangen, so Summa. "Das Interesse an den Frequenzen ist gering, zumal ein Ausbau im 3,5-GHz-Bereich für die Netzbetreiber nicht wirtschaftlich ist", sagt er. "Die Anbindung zu günstigen Preisen wäre für die Anbieter ein Verlustgeschäft." [...]

Mit Ausbauverpflichtung läuft es doch bei DD aufs gleiche hinaus oder?
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