Thema von: geteilt.de
________________________________________________________________________________
1.0 - UMTS, HSDPA, HSUPA, EDGE – Was ist das?
1.1 - Wo ist UMTS / HSDPA verfügbar?
1.2 - Wie genau sind die Verfügbarkeitskarten?
1.3 - Was, wenn mein Standort (knapp) außerhalb des versorgten Gebietes liegt?
1.4 - Wo ist der nächste Sendemast?
1.5 - UMTS wird als verfügbar angezeigt – wie schnell wird das bei mir sein?
1.6 - Wie hoch sind die Pingzeiten?
2.0 - Welche Hardware wird für UMTS benötigt?
2.1 - Was ist eine UMTS-Datenkarte?
2.2 - Was ist ein UMTS-Modem/UMTS-Box?
2.3 - Was ist ein UMTS-Router?
2.4 - Benötige ich eine Antenne und wenn ja, welche?
3.0 – Erfahrungsberichte – Anwendermeinungen
3.1 – Das Leid mit der Bildkomprimierung
4.0 - Weitere Links zu Informationsquellen
1.0 - UMTS, HSDPA, HSUPA, EDGE – Was ist das?
UMTS steht für Universal Mobile Telecommunication System (Universelles Mobiles Telekommunikations System), auch als 3. Generation des Mobilfunks (3G) bekannt. Im Vergleich zum Mobilfunk der ersten und zweiten Generation (GSM) wurde UMTS speziell für den Transport von multimedialen Inhalten und Daten entwickelt. http://de.wikipedia.org/wiki/UMTS
HSDPA steht für High Speed Downlink Packet Access (sinngemäß übersetzt: Hochgeschwindigkeitspaketzugang in Empfangsrichtung), basiert auf UMTS und erhöht die Bandbreite in Empfangsrichtung von 384 Kbit/s (UMTS) auf derzeit 1,8 Mbit/s, 3,6 Mbit/s bzw. 7,2 Mbit/s (maximal geplant: 14,4 Mbit/s). http://de.wikipedia.org/wiki/HSDPA
HSUPA steht für High Speed Uplink Packet Access (sinngemäß übersetzt: Hochgeschwindigkeitspaketzugang in Senderichtung), basiert auf UMTS und soll die Bandbreite in Senderichtung von 64 Kbit/s (384 Kbit/s) auf bis zu 5,76 Mbit/s erhöhen. In Deutschland ist HSUPA zur Zeit mit 1,45 MBit/s in der Einführungsphase. http://de.wikipedia.org/wiki/HSUPA
EDGE steht für Enhanced Data Rates for GSM Evolution (sinngemäß übersetzt: Erweiterte Datenraten zur GSM Entwicklung) und erhöht die Bandbreite im GSM Mobilfunknetz. http://de.wikipedia.org/wiki/Enhanced_Data_Rates_for_GSM_Evolution
1.1 - Wo ist UMTS / HSDPA verfügbar?
Eine flächendeckende Verfügbarkeit von UMTS ist in Deutschland nicht gegeben und auch nicht geplant. Laut Selbstverpflichtung der Mobilfunkanbieter ist seit Ende 2005 eine Verfügbarkeit für 50% der Bevölkerung in Deutschland vorhanden (entspricht ca. 8 % der Fläche).
Die Verfügbarkeit vor Ort kann bei den vier Mobilfunkanbietern anhand der Postleitzahl und/oder der Adresse getestet werden.
- Verfügbarkeitstest bei E-Plus, Senderstandorte werden in der Karte angezeigt.
- Verfügbarkeitstest bei T-Mobile
- Verfügbarkeitstest bei Vodafone
- Verfügbarkeitstest bei o2
1.2 - Wie genau sind die Verfügbarkeitskarten?
Die Karten basieren auf einer Rechnersimulation, d.h. einer vom Computer berechneten Sendereichweite im Außenbereich in einigen Metern Höhe über Gelände. Bisherige Erfahrungen bescheinigen den Karten eine recht gute Trefferquote – meistens sind die versorgten Gebiete sogar etwas größer, als dargestellt. Funkhindernisse vor Ort (Hochhäuser, enge „Straßenschluchten“, etc.) können allerdings dazu führen, daß trotzdem kein UMTS Empfang möglich ist.
1.3 - Was, wenn mein Standort (knapp) außerhalb des versorgten Gebietes liegt?
Wenn das versorgte Gebiet anhand der Verfügbarkeitskarten bestimmt wurde, kann ein Test mit einem UMTS-fähigem Mobiltelefon (oder einer UMTS-Datenkarte im Notebook) Auskunft über die tatsächliche Empfangssituation geben.
Das Mobiltelefon muß dazu in den UMTS Modus (oft auch als 3G bezeichnet) geschaltet werden. Dann listet eine Netzwerksuche die empfangbaren UMTS Mobilfunknetze auf (bei Vodafone wird eine HSDPA Verfügbarkeit durch den Netznamen „Vodafone Broadband“ angezeigt). Sollte kein Mobilfunknetz angezeigt werden, kann noch ein erhöhter und dem nächsten Sendemasten zugewandter Standort außerhalb des Gebäudes ausprobiert werden.
Falls kein UMTS Empfang möglich ist, der nächste Sendemast aber nicht mehr als ca. 4 bis 7 km Luftlinie entfernt ist und keine Hindernisse im Weg stehen, kann eventuell der Einsatz von leistungsfähigen Richtantennen weiterhelfen.
1.4 - Wo ist der nächste Sendemast?
Eine Karte mit Funkanlagenstandorten ist bei der Bundesnetzagentur als EMF-Datenbank zu finden. Nach Angabe des eigenen Standortes werden alle Sendeanlagen in der näheren Umgebung angezeigt. Durch Anklicken von (i) können nähere Angaben zu den Standorten abgerufen werden. Anhand der Anzahl der Mobilfunkanlagen und deren Senderichtung kann erkannt werden, ob alle vier Mobilfunkbetreiber den Sender nutzen und in welche Richtung gesendet wird.
o2 bietet eine Suche nach Mobilfunkstandorten anhand der Postleitzahl und Straße an: Mobilfunkstandorte o2
Vor Ort ist meistens nicht zu erkennen, ob ein Sendemast nur GSM oder auch UMTS bedient. Nur falls unterhalb des Senders Kästen mit der Beschriftung WCDMA oder WCDMA2100 stehen, kann mit Sicherheit von einer UMTS Sendeanlage ausgegangen werden.
1.5 - UMTS wird als verfügbar angezeigt – wie schnell wird das bei mir sein?
Der aktuelle Stand (Mai 2008) bei Ausbau und Geschwindigkeit sieht in etwa wie folgt aus:
- E-Plus bietet GPRS (56 Kbit/s) und UMTS (384 Kbit/s Download, Upload entweder 64 Kbit/s oder 384 Kbit/s, je nach Standort) an – als (Pseudo-)Flatrate (*) ab 25,- Euro (BASE) bzw. ab 40,- Euro (Flatrate Option zu bestehendem Sprachtarif). HSDPA bietet E-Plus derzeit nicht an.
(*)Pseudoflatrate, da BASE in letzter Zeit Kunden den Vertrag fristlos gekündigt hat, die die Flatrate in vollem Umfang genutzt haben. - T-Mobile bietet UMTS inkl. HSDPA mit 3,6 Mbit/s (Upload 384 Kbit/s), teilweise mit 7,2 MBit/s, sowie in nicht UMTS versorgten Gebieten EDGE (nahezu flächendeckender Ausbau). Die Datentarife sind volumenbasiert – es gibt keine echte Flatrate.
- Vodafone bietet UMTS mit HSDPA mit 1,8, 3,6 Mbit/s und 7,2 MBit/s (384 Kbit/s Upload, HSUPA mit 1,45 MBit/s Upload im Aufbau). Der Ausbau von EDGE in ländlichen, nicht mit UMTS versorgten Gebieten, wird teilweise durchgeführt. Vodafone selbst bietet nur Datentarife mit Volumenabrechnung an.
- o2 bietet UMTS mit 384 Kbit/s (64 Kbit/s bzw. 384 Kbit/s Upload) und in einigen Großstädten HSDPA mit 1,8 und 3,6 Mbit/s (384 Kbit/s Upload) an. Die Datentarife sind volumenbasiert, es gibt aber die Möglichkeit UMTS Verträge mit nur dreimonatiger Mindestvertragslaufzeit abzuschließen (Sprachtarif mit Internet Pack).
Die Mobilfunkbranche ist sehr schnelllebig – mitunter ändern sich die Verfügbarkeiten und Tarife innerhalb weniger Wochen. Wir empfehlen deshalb die oben genannten Angaben vor einer evtl. jahrelangen Vertragsbindung nochmals zu überprüfen.
Die oben angegebenen Geschwindigkeiten sind Maximalwerte, die unter optimalen Bedingungen erreicht werden. Die tatsächlich nutzbare Geschwindigkeit hängt – neben dem allgemeinen Netzausbau der Mobilfunkanbieter - aber noch von weiteren Faktoren ab:
- Entfernung vom Sendemast und Größe der Funkzelle
- Hindernisse auf dem Funkweg, wie z.B. Bäume, Häuser, etc.
- Auslastung der Sendeanlage, z.B. durch Telefonate und andere UMTS Nutzer
- Qualität der eigenen Empfangsanlage (UMTS-Handy, Datenkarte, UMTS-Modem, etc.)
1.6 - Wie hoch sind die Pingzeiten?
Die Pingzeiten variieren – abhängig von der aktuellen Auslastung der Sendezelle, der Empfangsstärke und der Netzwerkanbindung des Mobilfunkanbieters. Als Richtwerte gelten:
- bei GPRS ca. 600 bis 1000 ms
- bei EDGE ca. 400 bis 500 ms
- bei UMTS ca. 200 bis 300 ms
- bei HSDPA ca. 100 bis 200 ms
- bei HSDPA mit HSUPA ca. 50 bis 100 ms
2.0 - Welche Hardware wird für UMTS benötigt?
Auf der Anwenderseite wird eine UMTS Empfangsanlage benötigt. Diese kann aus einem UMTS-fähigen Mobiltelefon, einer UMTS-Datenkarte, einem UMTS-Modem oder einem UMTS-Router besteht. Je nach Empfangssituation kann außerdem die Verwendung von Antennen notwendig oder empfehlenswert sein.
2.1 - Was ist eine UMTS-Datenkarte?
Eine UMTS-Datenkarte ist eine Steckkarte für den PC-Card bzw. ExpressCard Schacht (z.B. in Notebooks, UMTS Routern und als PCI-Adapter zum Einbau in Computer). Eine UMTS Datenkarte stellt eine Datenverbindung zum Netz des Mobilfunkanbieters mit bis zu 384 Kbit/s (bzw. mit bis 7,2 Mbit/s bei HSDPA) her.
Die Verbindung funktioniert drahtlos und mobil, man ist also beim Internetzugang nicht mehr ortsgebunden - wie im Fest- oder Kabelnetz oder auf WLAN Hotspots angewiesen.
2.2 - Was ist ein UMTS-Modem/UMTS-Box?
Als UMTS-Boxen werden u.a. externe Geräte bezeichnet, die eine Empfangsanlage für UMTS (das eigentliche Modem und eine Antenne) beinhalten und z.B. per USB Anschluß an den Computer angeschlossen werden.
UMTS-Modem steht für den UMTS Modulator/Demodulator, den jedes UMTS-fähiges Gerät beinhaltet (also z.B. ist in jedem UMTS-fähigen Mobiltelefon ein UMTS Modem enthalten).
Ein Modem empfängt analoge, modulierte Daten und macht sie „lesbar“, demoduliert sie. Beim Senden werden die Daten moduliert, also für den Empfänger analog aufbereitet. http://de.wikipedia.org/wiki/Modem
2.3 - Was ist ein UMTS-Router?
Ein Router verbindet verschiedene Netzwerke miteinander und sorgt dafür, daß Daten an den richtigen Empfänger (im Sinne von Empfangsgerät) weitergeleitet werden.
Ein UMTS-Router ist ein, auf die Verbindung eines privaten Netzwerks (oder Einzelrechners) mit einem Mobilfunknetzwerk, spezialisierter Router. Wenn in einem Haushalt oder Büro mehr als ein Computer gleichzeitig per UMTS Zugang zum Internet haben soll, dann kann dafür ein UMTS-Router verwendet werden.
Beispiele für UMTS-Router sind:
- Linksys WRT54G3G – ist, trotz Vodafone Branding, in jedem Mobilfunknetz einsetzbar, zum Betrieb wird eine UMTS-Datenkarte benötigt.
- Lancom 3550 Wireless – ist in jedem Mobilfunknetz einsetzbar, zum Betrieb wird eine UMTS-Datenkarte benötigt. Unterstützte Datenkarten
- Surf@Home I / II / HS (auch als Option GlobeSurfer bekannt) – enthält bereits eine UMTS-Datenkarte. Der Router wird von o2 nicht mehr angeboten. Diese Router benötigten eine kostenpflichtige Freischaltung des SIM-Locks, damit sie in allen Mobilfunknetzes verwendet werden können.
- Huawei E960 VBOX - noch nicht überall verfügbarer HSDPA Router.
- Einige DrayTek Vigor Router, mit USB Schnittstelle und aktueller (englischer) Firmware, können einen USB Datenstick als zusätzlichen WAN Zugang verwenden.
2.4 - Benötige ich eine Antenne und wenn ja, welche?
Wenn der Empfang schlecht ist oder gar nicht funktioniert, kann durch den Einsatz einer Antenne die Empfangsleistung verbessert werden. Antennen gibt es in den verschiedensten Ausführungen, von der einfachen Klemmantenne für den Notebookmonitor bis hin zu aktiven Außenrichtantenne.
Welche Antenne tatsächlich benötigt wird, hängt von den lokalen Gegebenheiten ab. Wenn ein ausreichender Empfang vorhanden ist, kann eine kleine, passive Klemmantenne durch die bessere Platzierbarkeit bereits helfen.
Deutliche Verbesserungen bringen aktive, also mit einem Verstärker versehene, Antennen. Diese gibt es als Innenantennen für den Schreibtisch bzw. die Fensterbank und als Außenantennen für die Wand-, Dach- oder Mastmontage. Die meisten aktiven Antennen haben einen Richtcharakter, müssen also auf den Sendemasten ausgerichtet werden.
3.0 – Erfahrungsberichte – Anwendermeinungen
Nicht alles kann man selber ausprobieren und testen. Deshalb sind Erfahrungsberichte von anderen Anwendern oft hilfreich, wenn die Entscheidung ansteht, ob ein Internetzugang per UMTS das Richtige ist.
In den verschiedenen Foren gibt es inzwischen eine Vielzahl von Erfahrungsberichten und Anwendermeinungen. Oft sind auch Negativbeispiele zu finden, wo Anwender sich enttäuscht „Luft machen“, weil etwas nicht richtig funktioniert.
Bei alldem ist zu bedenken, daß nicht jeder Forenbeitrag für „bare Münze“ genommen, sondern nur als „Stimmungsbarometer“ verstanden werden sollte. Wer dies beachtet, wird viele Informationen und Meinungen in den folgenden Foren finden:
3.1 – Das Leid mit der Bildkomprimierung
Mit der Begründung, dadurch dem Kunden "teure" Bandbreite zu sparen, setzen viele Mobilfunkanbieter einen transparenten, komprimierenden (Zwangs-)Proxy ein. Für den Anwender macht sich dieser "Service" durch verunstaltete Bilder im Webbrowser, Änderungen in Quelltext der übertragenen HTML-Dateien (eingebettener JavaScript-Code) und Fehlern in JavaScript Anweisungen bemerkbar.
Es gibt verschiedene Methoden den unerwünschten (Zwangs-)Proxy dazu zu bewegen, die Komprimierung abzuschalten - komplett umgehen kann man den Proxy nicht.
- Umstieg auf einen anderen, nicht über den (Zwangs-)Proxy führenden APN. Bei Vodafone ist dies der ältere, nicht mehr aktiv beworbene APN: volume.d2gprs.de. Vor dem Umstieg bitte unbedingt klären, ob durch Nutzung dieses APN Zusatzkosten entstehen!
- Für Windows Anwender: Verwendung des ByteMobil Clients, der Vodafone HighPerformance Client oder von MWConn.
- Modify Headers Plugin für FireFox nutzen
- Perl-Script (unter http://home.tiscali.de/twein/bmctl.pl den Text laden und als bmctl.pl abspeichern) laden und ausführen lassen. Unter Windows ist dafür noch ein Perl-Interpreter (z.B. ActivePerl) notwendig. Das Perl-Script kann auch in den IPCop eingebunden werden (Anleitung)
4.0 - Weitere Links zu Informationsquellen
UMTS Forum – Englischsprachig
IT-Wissen – Deutschsprachig
--------
Anregungen, Hinweise, Kritik und Aktualisierungen sind ausdrücklich erwünscht. Einfach eine kurze Nachricht an die Autoren senden.
Letzte Aktualisierungen:
- 16.07.2008 - Links kontrolliert und aktualisiert
- 23.05.2008 - Ergänzung Draytek Router
- 06.05.2008 - Ausbaustatus aktualisiert
- 13.03.2008 - Schreibfehler korrigiert und einige Angaben aktualisiert
- 16.12.2007 - Punkt 3.1 Bildkomprimierung / Zwangsproxy ergänzt
- 15.12.2007 - Beschreibung HSDPA, HSUPA und Ausbaustand aktualisiert
- 16.11.2007 - Link zur o2 Mobilfunkstandortprüfung aktualisiert
- 25.10.2007 - Hinweis auf MoobiCent wegen der unklaren Situation - "UMTS Sperre von Kunden" - entfernt