BNetzA bringt Versteigerung der Dig. Dividende II auf Weg

Berichte, Anbieter, Erfahrungen und Fragen zu Mobilfunk (GPRS, EDGE, UMTS, LTE), WiMAX, WLAN, Richtfunk usw.

BNetzA bringt Versteigerung der Dig. Dividende II auf Weg

Beitragvon bru62 » 01.02.2015 15:51

Die Bundesnetzagentur hat den Weg zur Versteigerung von neuen Mobilfunkfrequenzen (darunter auch die digitale Dividende II) frei gemacht. Dazu wurde am 29.01.2015 folgende Pressemitteilung veröffentlicht:

Zulassungsverfahren zur Frequenzversteigerung eröffnet
Homann: "Mit der Frequenzversteigerung verbessern wir die Breitbandversorgung in Deutschland."

Die Bundesnetzagentur hat mit Veröffentlichung der Entscheidung zur Frequenzversteigerung das Zulassungsverfahren für alle interessierten Unternehmen eröffnet.

"Die Entscheidung der Bundesnetzagentur schafft die Voraussetzungen für die Versteigerung von Frequenzen für mobiles Breitband", sagt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur und ergänzt: "Als erstes Land in Europa wollen wir auch die Frequenzen im 700-Megahertz-Bereich hierfür vergeben. Insbesondere die frühzeitige Vergabe dieser Frequenzen soll im ländlichen Raum die Breitbandversorgung im Wettbewerb der Anbieter spürbar verbessern."

Durch die Umstellung der Rundfunkausstrahlung auf DVB-T2 können die Frequenzen im 700-Megahertz-Bereich im Umfang von 2 x 30 Megahertz ab 2017 schrittweise für mobiles Breitband genutzt werden. Diese Frequenzen ermöglichen mit relativ wenigen Funkstationen den Netzausbau insbesondere in Regionen, die bisher auf schnelles Internet verzichten müssen. Sie werden gemeinsam mit den Frequenzen in den Bereichen 900- und 1800-Megahertz versteigert, deren Nutzungsrechte Ende 2016 auslaufen.

Zur Erreichung der Breitbandziele der Bundesregierung sieht die Entscheidung vor, dass die bestehenden Netzbetreiber jeweils eine flächendeckende Breitbandversorgung von mindestens 97 % der Haushalte in jedem Bundesland und 98 % der Haushalte bundesweit sicherstellen. Dabei sind Übertragungsraten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde pro Antennensektor zu erreichen. Den Haushalten sollen im Wettbewerb der Anbieter in der Regel Übertragungsraten von 10 Megabit pro Sekunde zur Verfügung gestellt werden. Auch ist die Versorgung mit mobilem Breitband entlang der Bundesautobahnen und der ICE-Strecken sicherzustellen. Neueinsteiger unterliegen diesen Auflagen nicht.

Die Entscheidung der Präsidentenkammer erging nach umfangreicher Konsultation der interessierten Kreise und im Benehmen mit dem Beirat der Bundesnetzagentur.

Unternehmen die an der Versteigerung teilnehmen wollen, können bis zum 6. März 2015 Zulassungsanträge stellen. Die Durchführung der Auktion ist Mai/Juni 2015 in Mainz vorgesehen. Die Entscheidung sowie weitere Informationen finden Sie unter www.bundesnetzagentur.de/projekt2016.
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Re: BNetzA bringt Versteigerung der Dig. Dividende II auf We

Beitragvon bru62 » 01.02.2015 15:54

Der BITKOM begrüßt die Versteigerung, wie aus einer Pressemitteilung vom 27.01.2015 hervorgeht:

BITKOM begrüßt Entscheidung zur Frequenzvergabe

- Bundesnetzagentur stellt Weichen für schnelles mobiles Internet
- 98 Prozent der Haushalte sollen versorgt werden

Der Digitalverband BITKOM begrüßt die Entscheidung des Beirats der Bundesnetzagentur, bei der Versteigerung der 700 MHz-Frequenzen eine breite Versorgung der Bevölkerung mit schnellem Internet sicherzustellen. Dem Beschluss zufolge müssen die Netzbetreiber nach Zuteilung der Frequenzen dafür sorgen, dass innerhalb von drei Jahren deutschlandweit 98 Prozent der Haushalte mit mobilem Breitband versorgt sind. Je Bundesland soll eine Mindestabdeckung von 97 Prozent gewährleistet werden. Pro Funkzelle ist eine Mindestbandbreite von 50 Mbit/Sekunde vorgesehen. „Damit schaffen wir die Voraussetzung für die nötige Digitalisierung unserer Industrie sowie für Zukunftstechnologien wie das autonome Fahren und ermöglichen zugleich jedem eine bessere mobile Internetnutzung“, sagt BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Hierzu wird auch die flächendeckende Versorgung mit mobilem Internet entlang der Autobahnen und ICE-Trassen beitragen.“

Bei der Vergabe der Funkfrequenzen durch die Bundesnetzagentur werden Mobilfunkfrequenzen versteigert, deren Laufzeit endet, sowie Rundfunkfrequenzen, die durch die Umstellung auf die Digitaltechnik frei werden. Die Erlöse aus der Auktion sollen in den Breitbandausbau fließen. Damit wird die Grundlage für den nächsten Schritt im Mobilfunk, LTE-Advanced, gelegt. Mit diesem Standard werden Übertragungsraten von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde möglich. In wenigen Jahren könnte dann der als 5G bezeichnete LTE-Nachfolgestandard diese Frequenzen ebenfalls nutzen.

Im weiteren Verlauf des Verfahrens muss die Präsidentenkammer der Bundesnetzagentur die Auktionsdetails bestätigen. Vor der Auktion muss zudem die Frequenzverordnung geändert werden. Dieser Änderung muss neben dem Kabinett auch der Bundesrat zustimmen. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, kann die Auktion im zweiten Quartal dieses Jahres stattfinden. Für die tatsächliche Nutzung der neuen 700 MHz-Frequenzen durch den Mobilfunk ist dann erforderlich, dass der Rundfunk sein Angebot auf den neuen Standard DVB-T2 umstellt.
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Re: BNetzA bringt Versteigerung der Dig. Dividende II auf We

Beitragvon bru62 » 15.02.2015 14:26

Inzwischen wurde auch die Frequenzbereichszuweisungsverordnung entsprechend angepasst. Das berichtet am 11.02.2015 heise.de. Damit ist der Weg für die Versteigerung und spätere Nutzung der Frequenzen im 700 MHz-Bereich frei. In die Röhre gucken alle DVB-T-Nutzer, denn die benötigen dann eine neue Settop-Box. Auch alle bisher mit DVB-T-Receiver verkauften Fernseher werden eine solche neue Box benötigen. Ein unglaubliches Geschenk an die Mobilfunker und an die Wirtschaft.

Kritik gibt es deshalb auch. So wird Tabea Rößner, Sprecherin der Grünen für digitale Infrastruktur, von golem.de am 11.02.2015 zitiert: "Der heutige Kabinettsbeschluss ist überstürzt und übers Knie gebrochen. Viele Fragen sind noch ungeklärt. Die frühe Umstellung von DVB-T auf DVB-T2 ist ganz und gar nicht verbraucherfreundlich, weil es vor 2017 keine marktfähigen Empfänger geben wird."

Gruß
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Re: BNetzA bringt Versteigerung der Dig. Dividende II auf We

Beitragvon Dino75195 » 16.02.2015 08:46

Hallo zusammen,

bei DVB-T (TV) oder dab+ (Digitales Radio) ist leider immer wieder das Problem das man neue Endgeräte benötigt...
Sehr schade das man nicht vorausschauend die Frequenzen vergeben kann bzw. früher vergeben hat.

Wer mehrmals ein neues Gerät kaufen musste lernt dazu und wird wenn möglich auf SAT (DVB-S2) ausweichen.
Das Problem mit neuen Gerät kann aber auch bei IP TV auftreten.

Wobei der Marktanteil von DVB-T Deutschlandweit bei 10% liegt im Jahr 2014.
Der Marktanteil von IP TV liegt sogar nur bei 1,9%
Quelle:
http://www.dehnmedia.de/?page=dvbt&subpage=statistik

Gruß Robert
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Initiative für
"Schnelleres DSL in Weichs und allen Ortsteilen"
http://www.dsl-weichs.de (Webseite inzwischen abgeschalten)
DSL 16000 ist in Weichs verfügbar seit 20.6.2011
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Re: BNetzA bringt Versteigerung der Dig. Dividende II auf We

Beitragvon bru62 » 02.03.2015 20:13

Richtige Worte zum Versteigerungs-Hype findet der IfKom. In einer bei portal-21.de verbreiteten Pressemitteilung heißt es: "Die Ingenieure für Kommunikation (IfKom) halten die Einnahmen aus der geplanten Frequenzversteigerung für nicht ausreichend, um den Breitbandausbau maßgeblich voranzutreiben. Zudem können höhere Funkkapazitäten und mehr Spektrum den Glasfaserausbau nicht ersetzen." Die von der Bundesregierung verfolgte Strategie, ihre Ziele mit einem Technologiemix zu erreichen, könne nur eine Zwischenlösung sein. An einem flächendeckenden Glasfaserausbau führe kein Weg vorbei. Kritisch geht man auch mit den Erwartungen Dobrindts ins Gericht. Die Hoffnung auf eine Milliarde Euro Versteigerungserlös sei grob geschätzt und nicht sicher. Keinesfalls würde sie reichen, die tatsächlichen Kosten des Breitbandausbaus auf dem Land auch nur annähernd zu decken. Der Verband fordert "alle im Markt agierenden Unternehmen und die Politik auf, gemeinsam die Investitionen in die richtige Richtung zu lenken und Finanzierungslücken zu schließen. Das Ziel kann nur ein flächendeckender Glasfaserausbau sein." Wahre Worte!

Gruß
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Re: BNetzA bringt Versteigerung der Dig. Dividende II auf We

Beitragvon bru62 » 05.03.2015 16:45

Der neue Mobilfunkbetreiber Liquid Broadband hat gegen das von der BNetzA festgelegte Vergabeverfahren Klage erhoben. Das geht aus einer bei portal-21.de am 05.03.2015 veröffentlichten Meldung hervor. Das Unternehmen sieht sich im Verfahren benachteiligt und beklagt, dass den etablierten Providern erlaubt werde, "sich von Wettbewerb im Markt freizukaufen". Am Vergabeverfahren wird auch von anderer Seite Kritik laut. "So bemängelte der ehemalige Vorsitzende der Monopolkommission, Prof. Justus Haucap, bereits Ende letzten Jahres den faktischen Ausschluss von Neueinsteigern im Mobilfunkmarkt.", heißt es in der Meldung. Nun hätte das Gericht das Wort.

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Re: BNetzA bringt Versteigerung der Dig. Dividende II auf We

Beitragvon bru62 » 22.03.2015 16:57

Die Linksfraktion im Deutschen Bundestag hat in einer kleinen Anfrage (Drs. 18/4131) im Zusammenhang mit der Frequenzversteigerung interessante Fragen gestellt, auf die nun eine Antwort (Drs. 18/4305) vorliegt.

So bekräftigt die Bundesregierung in der Antwort auf die Frage, was "flächendeckend" ist, ihren Willen, bis 2018 alle Haushalte mit Bandbreiten von mindestens 50 Mbit/s zu versorgen. Außerdem geht sie davon aus, dass der weitere Mobilfunkausbau auch positive Wirkungen zum Glasfaserausbau haben wird, da Antennen mit Glasfaser angeschlossen werden.

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Re: BNetzA bringt Versteigerung der Dig. Dividende II auf We

Beitragvon bru62 » 29.03.2015 16:05

Am 27.03.2015 hat auch der Bundesrat der Änderung der Frequenzbereichszuordnungsverordnung mit Auflagen zugestimmt und den Weg zur Versteigerung der 700-MHz-Frequenzen freigemacht. Mehr dazu auf den Seiten von jurion.de.

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Re: BNetzA bringt Versteigerung der Dig. Dividende II auf We

Beitragvon News » 25.04.2015 13:40

Die Versteigerung der Frequenzen beginnt am 27. Mai 2015 und dafür sind drei Bieter zugelassen. Das geht aus einer Pressemitteilung der BNetzA vom 24.04.2015 hervor:

Frequenzversteigerung beginnt am 27. Mai 2015

Die frühzeitige Bereitstellung von Funkfrequenzen ist ein wichtiger Beitrag für flächendeckende Internetzugänge in Deutschland.

Die Bundesnetzagentur hat drei Unternehmen zur anstehenden Versteigerung von Frequenzen für mobiles Breitband zugelassen.

Am 27. Mai 2015 startet die Frequenzversteigerung in Mainz. Deutschland stellt als erstes Land in Europa auch Frequenzen aus dem 700-Megahertz-Bereich für mobiles Breitband zur Verfügung. Die Bundesnetzagentur erwartet, dass die Auktion einen starken Impuls für einen raschen Ausbau der Breitbandnetze insbesondere auch im ländlichen Raum setzt.

Der Frequenzauktion ging ein Zulassungsverfahren voraus, in dem das Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen zur Teilnahme an der Auktion geprüft wurde. Zur Auktion wurden folgende Unternehmen zugelassen:

• Telefónica Germany GmbH & Co. OHG
• Telekom Deutschland GmbH
• Vodafone GmbH

Insgesamt werden Frequenzen im Umfang von 270 MHz aus den Bereichen 700 MHz, 900 MHz, 1500 MHz sowie 1800 MHz versteigert. Die Frequenzen aus den Bereichen bei 900 MHz und 1800 MHz haben die Grundlage für den Aufbau der heutigen Mobilfunknetze insbesondere für die flächendeckende mobile Sprachkommunikation gebildet und sollen künftig auch für breitbandige Internetanschlüsse genutzt werden.

Die Frequenzen im 700-Megahertz-Bereich werden bislang für terrestrisches Fernsehen genutzt. Durch die Umstellung auf DVB-T2 werden sie frei und können für mobiles Breitband genutzt werden. Die Netzbetreiber können mit nur relativ wenigen Funkstationen schnelles Internet auch in bisher wenig erschlossene Regionen bringen. Ziel der Bundesnetzagentur ist es, dass mit dem Einsatz dieser Frequenzen eine nahezu flächendecke Versorgung der Bevölkerung mit Breitband-Internet erreicht wird - wie bisher schon mit mobiler Sprachtelefonie. Daher beinhalten die Frequenznutzungsrechte eine Versorgungsverpflichtung von 98% der Bevölkerung.

Die Auktion beginnt mit einer öffentlichen Veranstaltung am 27. Mai 2015 um 10:00 Uhr im Dienstgebäude der Bundesnetzagentur, Canisiusstraße 21 in 55122 Mainz. Während der Versteigerung wird täglich auf der Internetseite der Bundesnetzagentur über den Verlauf informiert.
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Re: BNetzA bringt Versteigerung der Dig. Dividende II auf We

Beitragvon bru62 » 03.05.2015 12:09

Offenbar hat die BNetzA bei der Aktion einen Bewerber nicht zugelassen. Das geht aus einem Bericht bei heise.de vom 29.04.2015 hervor, in dem es heißt: "Nach Telefónica und Liquid Broadband geht auch die Stuttgarter Airdata AG gegen die von der Bundesnetzagentur im Mai geplante Frequenzauktion vor. Das Unternehmen sei erneut nicht zugelassen worden, sagte Vorstand Christian Irmler." Es wurde der Verdacht geäußert, dass von vornherein kein faires Verfahren angestrebt wurde, sondern einseitig die großen Unternehmen begünstigt werden sollten.

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Re: BNetzA bringt Versteigerung der Dig. Dividende II auf We

Beitragvon News » 21.06.2015 12:44

Die Auktion wurde am 19.06.2015 beendet. Die BNetzA hat dazu folgende Pressemitteilung veröffentlicht:

Frequenzversteigerung in Mainz beendet

Nach 16 Auktionstagen und 181 Runden ist heute die Versteigerung von Frequenzen für mobiles Breitband in Mainz zu Ende gegangen. Alle drei Unternehmen Telefónica Deutschland GmbH & Co. OHG, Telekom Deutschland GmbH und Vodafone GmbH waren erfolgreich und konnten Frequenzen entsprechend ihrer Geschäftsmodelle ersteigern:

Telefónica Deutschland GmbH & Co. OHG
700 MHz: 2 x 10 MHz
900 MHz: 2 x 10 MHz
1800 MHz: 2 x 10 MHz

1.198.238.000 €

Telekom Deutschland GmbH
700 MHz:2 x 10 MHz
900 MHz:2 x 15 MHz
1800 MHz:2 x 15 MHz
1500 MHz: 20 MHz

1.792.156.000 €

Vodafone GmbH
700 MHz:2 x 10 MHz
900 MHz: 2 x 10 MHz
1800 MHz:2 x 25 MHz
1500 MHz:20 MHz

2.090.842.000 €

Gesamt
270 MHz

5.081.236.000 €

Die Ergebnisse der einzelnen Auktionsrunden können unter www.bundesnetzagentur.de/mobilesbreitband abgerufen werden.
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Re: BNetzA bringt Versteigerung der Dig. Dividende II auf We

Beitragvon News » 21.06.2015 12:46

In einer Pressemitteilung vom 19.06.2015 äußert sich der BITKOM wie folgt zur abgeschlossenen Frequenzauktion:

BITKOM zum Abschluss der Mobilfunkfrequenzauktion

■ Nach der Versteigerung müssen die Frequenzen zügig freigemacht werden
■ Erlöse sinnvoll für Breitbandausbau und Digitalisierung nutzen
■ Deutschland übernimmt Führungsrolle in Europa

Der Digitalverband BITKOM hat nach Abschluss der Frequenzauktion weitere Anstrengungen beim Breitbandausbau gefordert. „Mit dem Abschluss der Frequenzauktion wird der Weg für das mobile Internet der nächsten Generation geebnet“, sagte BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Die Frequenzen ermöglichen in Verbindung mit neuen Mobilfunkstandards wie LTE-Advanced oder 5G deutlich höhere Übertragungsgeschwindigkeiten sowie geringere Latenzzeiten und damit völlig neue Anwendungen. Dafür müssten die bislang für Fernsehübertragungen per DVB-T genutzten und nun versteigerten 700-MHz-Frequenzen zügig freigemacht werden. „Die Netzbetreiber brauchen Planungssicherheit, damit sie die Aufrüstung der Netze angemessen vorbereiten und zügig durchführen können“, betonte Rohleder. Hierfür sind weitere Investitionen in Milliardenhöhe notwendig. Bisher sei zwar vom Jahr 2018 die Rede, einen festen Termin gebe es aber nicht. Die 700-MHz-Frequenzen eignen sich besonders für den Ausbau von mobilem Breitband per LTE in ländlichen Regionen.

Der Erlös aus der Versteigerung soll nach Abzug der Umstellungskosten für den Rundfunk zur Hälfte zwischen Bund und Ländern aufgeteilt werden und vollständig in den Breitbandausbau im Festnetz beziehungsweise in die Digitalisierung fließen. „Nun müssen Bund und Länder zügig ihre Förderprogramme auflegen und das Geld sinnvoll einsetzen“, sagte Rohleder. In Flächenländern, die oft unterversorgt sind, wird voraussichtlich vor allem der Breitbandausbau gefördert. In Stadtstaaten, die bereits eine gute Breitbandabdeckung haben, werden andere Digitalisierungsprojekte finanziert.

Der BITKOM bewertet die Auktion insgesamt als großen Erfolg. „Die Politik hat ihre Gestaltungsfähigkeit bewiesen und den Weg zur Auktion zügig freigemacht. Die Unternehmen investieren auf dieser Grundlage in die Digitalisierung des Landes“, sagte Rohleder. „In Europa hat Deutschland bei der Versteigerung von 700-MHz-Frequenzen die Führungsrolle übernommen.“ Ein flächendeckendes Breitbandnetz sei die Voraussetzung dafür, dass digitale Innovationen wie selbstfahrende Autos und telemedizinische Anwendungen den Sprung in die Praxis schaffen. Außerdem profitierten die Verbraucher von spürbaren Verbesserungen beim mobilen Surfen. Derzeit nutzen rund 65 Prozent der Bundesbürger ab 14 Jahren ein Smartphone, das sind hochgerechnet rund 46 Millionen Menschen.
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Re: BNetzA bringt Versteigerung der Dig. Dividende II auf We

Beitragvon News » 21.06.2015 12:48

Auch der BREKO hat sich am 19.06.2015 in einer Pressemitteilung geäußert:

1,33 Milliarden Euro aus Frequenzauktion: BREKO will schnelles Breitband noch stärker in die Fläche bringen

Der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) setzt sich nach dem heutigen Ende der von der Bundesnetzagentur durchgeführten Frequenzauktion (u.a. der so genannten „Digitalen Dividende II“) für eine rasche und vor allem chancengleiche Verwendung der Mittel mit dem Ziel eines flächendeckenden Ausbaus mit Highspeed-Internet-Anschlüssen in ganz Deutschland ein. Denn für die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland ist der Ausbau mit Highspeed-Breitband-Netzen entscheidend: Die breitbandige Vernetzung von Wirtschaft, Gesellschaft und Staat ist wesentliche Grundlage für Innovation, nachhaltiges Wachstum, Beschäftigung und Teilhabe in unserer heutigen Informationsgesellschaft.

Bund und Länder hatten sich im Vorfeld der Auktion auf eine hälftige Verteilung der Erlöse der Digitalen Dividende II (700-MHz-Frequenzen) sowie des so genannten L-Bandes (um 1500 MHz) – dies sind nach dem heutigen Abschluss der Frequenzversteigerung insgesamt 1,33 Milliarden Euro – geeinigt. Die Mittel sollen für den Breitbandausbau – insbesondere in bislang nicht mit Bandbreiten von 50 MBit/s versorgten Gebieten – und die Digitalisierung verwendet werden. Der Bund plant darüber hinaus für die kommenden drei Jahre ein zusätzliches Investitionspaket zur Breitbandförderung in Höhe von 1,1 Milliarden Euro.

„Wichtig ist uns, dass die Politik auch weiterhin auf eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau im Wettbewerb setzt und hierfür entsprechende Rahmenbedingungen schafft. Und dort, wo ein eigenwirtschaftlicher Ausbau nicht möglich ist, brauchen wir wirksame Förderprogramme, mit deren Hilfe wir Highspeed-Netze zügig, kosteneffizient und zukunftssicher insbesondere in ländlichen Gebieten und schwer erschließbaren ‚weißen Flecken‘ ausrollen können. Daraus folgt nun die Notwendigkeit einer effizienten Verteilung der Fördermittel“, betont BREKO-Präsident Norbert Westfal.

Die fast 130 Netzbetreiber des BREKO unterstützen die Breitbandstrategie der Bundesregierung und haben schon bislang erhebliche Investitionen in den eigenfinanzierten Glasfaserausbau geleistet: 55 Prozent der neuen Highspeed-Anschlüsse außerhalb der Ballungszentren (Zeitraum: Mitte 2013 bis Mitte 2014) wurden von BREKO-Carriern ausgebaut. Damit liegt der Anteil der BREKO-Netzbetreiber an der Highspeed-Breitbandverfügbarkeit außerhalb der Ballungszentren nun schon bei insgesamt 42 Prozent. Im laufenden Jahr soll weiteren 600.000 Haushalten ein Highspeed-Internet-Anschluss per FTTC zur Verfügung stehen. Daneben wollen die BREKO-Carrier mehr als 400.000 Haushalte an ultraschnelle Glasfaseranschlüsse (FTTB / FTTH) anschließen.

Damit eine gerechte Verteilung der Erlöse aus der Versteigerung der Digitalen Dividende II sichergestellt und verhindert werden kann, dass einzelne Unternehmen überdurchschnittlich stark profitieren, müssen die entsprechenden Ausschreibungsbedingungen technologie- und wettbewerbsneutral ausgestaltet werden. Alle Marktteilnehmer sollen sich gleichermaßen diskriminierungsfrei an Ausschreibungen beteiligen können.

Um das „Rosinenpicken“ einzelner lukrativer Areale zu unterbinden, macht sich der führende deutsche Breitbandverband dafür stark, dass vor allem solche Projekte gefördert werden, die den Grad der Flächendeckung – etwa durch den Ausbau mehrerer zusammenhängender Gebiete – erheblich voranbringen. Daneben sollte die Zukunftsfähigkeit der verwendeten Technologie und deren Entwicklungsperspektive eine entscheidende Rolle spielen: Hier sollten Glasfaserlösungen (FTTB / FTTH oder – wo wirtschaftlich nicht sofort realisierbar – FTTC als Zwischenschritt) im Fokus stehen. Auf dieser Basis wird parallel auch eine leistungsfähige Breitbandversorgung der Endkunden über Mobilfunk (LTE / LTE Advanced) zur Verfügung gestellt, um besonders abgelegenen Haushalten dennoch einen leistungsfähigen Breitbandanschluss bereitstellen zu können.

Schließlich können auch lokale oder regionale Kooperationsmodelle gefördert werden. Dabei errichtet die Stadt oder Gemeinde selbst das (passive) Glasfasernetz als wichtige Investition in die Zukunft und lässt es anschließend – auf Miet- oder Pachtbasis – von einem erfahrenen Carrier (aktiv) betreiben und vermarkten. „Auch bei diesem Modell erweisen sich die vor allem lokal und regional operierenden Netzbetreiber des BREKO als starke Partner für Städte und Kommunen“, unterstreicht BREKO-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers.

Nicht zuletzt tritt der BREKO dafür ein, besonders strukturschwache, ländliche Regionen in puncto Breitband-Förderung bevorzugt zu behandeln. Auch Gewerbegebiete mit nachgewiesenem Bandbreitenbedarf sollten besonders berücksichtigt werden, um die Wirtschaftskraft – Stichwort „Industrie 4.0“ – nachhaltig zu stärken.

Um den Missbrauch öffentlicher Gelder zu vermeiden, muss zudem sichergestellt werden, dass tatsächlich echte „weiße Flecken“ erschlossen werden, die bislang noch nicht über eine hochleistungsfähige Breitbandinfrastruktur verfügen. Die steuerliche Absetzbarkeit des Glasfaser-Hausanschlusses, des so genannten Hausstiches, wird die Verbreitung ultraschneller FTTB / FTTH-Anschlüsse zudem weiter erhöhen.
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Re: BNetzA bringt Versteigerung der Dig. Dividende II auf We

Beitragvon News » 21.06.2015 12:50

Und auch vom VATM kommt ein Statement (Pressemitteilung vom 19.06.2015):

Frequenzauktion: 1,33 Milliarden Euro für den Breitbandausbau
Förderung muss jetzt schnell aber nachhaltig eingesetzt werden


Nach dem heutigen Ende der Mobilfunk-Frequenzauktion spricht sich VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner für einen zügigen, wettbewerbskonformen und nachhaltigen Einsatz des Erlösanteils für die Breitband-Förderung in Höhe von 1,33 Milliarden Euro aus. Insgesamt sind in Mainz Frequenzen für 5,1 Milliarden Euro versteigert worden.

„Deutschland ist mit der Versteigerung und dem Einsatz der Digitalen Dividende II Vorreiter bei der Versorgung mit mobilem Breitband in Europa. Mit der neuen Frequenzausstattung ist ein wichtiger Meilenstein für hochmoderne und zukunftsfähige Netze gelegt worden“, sagt Grützner. Wieder müssen die Mobilfunkunternehmen allerdings eine hohe finanzielle Belastung tragen. Nun komme es darauf, die Mittel in Höhe von 1,33 Milliarden Euro, die aus den Erlösen der Digitalen Dividende II (700-MHz-Frequenzen) und der 1500er-Frequenzen fließen, richtig einzusetzen. Bund und Länder hatten sich im Vorfeld auf die hälftige Teilung der Erlöse aus diesen Frequenzbändern verständigt. Die Einnahmen sollen in den Breitbandausbau fließen.

„Es darf jetzt beim Einsatz der Fördermittel nicht zu Wettbewerbsverzerrungen kommen. Sie müssen zu einem Teil auch in die Verbesserung des mobilen Breibandnetzes und nicht allein des Festnetzes fließen – zum Beispiel in die Anbindung von Sendemasten auf dem Lande mit Glasfaser“, betont Grützner.

Außerdem sei es besonders wichtig, dass nicht aus politischen Gründen lediglich auf die Breitbandziele für das Jahr 2018 geschaut werde, sondern auch darüber hinaus. „Wir wollen, dass die Ziele 2018 so erreicht werden, dass auf Seiten der Unternehmen eine hohe Motivation für einen späteren weiteren Ausbau gegeben ist“, so der VATM-Geschäftsführer. Förderung müsse daher den weiteren Investitionswettbewerb anregen und dürfe nicht dazu beitragen, dass der Ausbau bei 50 Mbit/s stecken bleibe. „Wenn VDSL und Vectoring-Technologie als Zwischenschritt zum vollständigen Glasfaserausbau gefördert werden, dann dürfen Fördermittel nur an Unternehmen fließen, die den Wettbewerbsgedanken tragen und keine Exklusivrechte für eine solche Technologie verlangen. Der Wettbewerb wird auch, und gerade in den geförderten Gebieten, der wichtigste Treiber für einen späteren weiteren Glasfaserausbau sein“, sagt Grützner.

Förderung dürfe daher keinesfalls zur Dominanz eines Unternehmens führen, da genau dies die weitere Ausbaudynamik abwürge. „Auch muss im Interesse der Bürger und der Kommunen wo heute schon wirtschaftlich möglich, ein Glasfaserausbau bis ins Haus unterstützt werden, da dieser eine zehn- bis hundertfache Übertragungsgeschwindigkeit erreicht. Um dies sicher zu stellen muss bei Ausschreibungen deutlich höhere Qualität nicht nur deutlich höher bewertet werden, sondern auch höher gefördert werden“, unterstreicht Grützner.
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