Streit um Frequenzauktion 2014/1015 (Digitale Dividende II)

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Re: Streit um Frequenzauktion 2014/1015 (Digitale Dividende

Beitragvon spokesman » 17.04.2014 16:58

bru62 hat geschrieben:
Dino hat geschrieben:Es ist schon traurig das die Bundesnetzagentur das Thema nicht angeht...

Ja, das stimmt. Aber es ist eben auch so eine Sache, allein kämpfen zu wollen. In der Gemeinschaft ginge dies bestimmt besser.

Dino hat geschrieben:Viel wichtiger ist das sehr viele Leute Beschwerden an die Bundesnetzagentur schreiben.

Nach der Diskussion um die neuen LTE Tarife stelle ich mir die Frage wer sich bei der BNetzA als Nutzer beschwert, allein das wäre mal eine Anfrage wert. Im Jahresbericht der BNetzA taucht das sicherlich nicht auf.
Wenn man sich beschwert kippt man in stundenlangen, wohl nicht zielführenden Diskussionen, seinen Ärger, Frust und Unmut in die Foren- und Facebookposts, etc. und eben nicht in Richtung BNetzA.
Falls es jetzt wirklich ein paar Dutzend Leute gibt die sich aufraffen ein Schreiben an eine Verbaucherschutzzentrale zu schicken ist die Chance, dass die eigenen Interesse da vertreten werden doch deutlich höher. Ich denke die meisten Nutzer kennen die BNetzA nicht und die BNetzA kennt die Foren- oder Facebookbeiträge der betroffenen Nutzer nicht.
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Re: Streit um Frequenzauktion 2014/1015 (Digitale Dividende

Beitragvon News » 24.08.2014 11:25

Am 22.08.2104 meldet sich der BITKOM mit einer Pressemitteilung zum Thema zu Wort:

Digitale Dividende II: Größtmögliche Bandbreite für kommerziellen Mobilfunk

- Nur so deutlich bessere LTE-Versorgung möglich
- Breitbandziele dürfen nicht gefährdet werden
- Frequenzbedarf der Sicherheitsbehörden kann anderweitig gedeckt werden

Der Hightech-Verband BITKOM unterstützt die Pläne der Bundesregierung, den Ausbau von schnellem mobilem Internet voranzutreiben. Dabei sollen Funkfrequenzen, deren bisherige Zuteilung in nächster Zeit ausläuft, für die mobile Datenübertragung vergeben werden. Bei der Bundesnetzagentur konnten Unternehmen und Organisationen bis zum 20. August ihr konkretes Interesse an diesen Frequenzen anmelden. „Wichtig für einen schnellen und umfassenden Ausbau ist nun, dass die Frequenzen im 700-Megahertz-Band komplett an Mobilfunkbetreiber vergeben werden“, sagte BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Eine halbherzige Frequenzvergabe würde die Agenda der Bundesregierung konterkarieren.

Im Rahmen der so genannten „Digitalen Dividende II“ können Frequenzen zwischen 694 und 790 MHz frei gemacht werden. Sie sind besonders gut zur Versorgung mit mobilem Superbreitband geeignet. In diesem Frequenzbereich werden weniger Sendemasten benötigt und der Netzausbau ist vergleichsweise kostengünstig. Dies wiederum wirkt sich positiv auf die Endkundenpreise aus. Offen ist derzeit in der politischen Diskussion, ob und welche weiteren Organisationen und Unternehmen zusätzlich zu den Mobilfunkunternehmen auf dieses Spektrum zugreifen dürfen. Insbesondere die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben sowie Konzertveranstalter und Hersteller von Funkmikrophonen beanspruchen einen Teil der Frequenzen. Aus Sicht des BITKOM dürfen die ambitionierten Breitbandziele der Bundesregierung auf keinen Fall durch eine Spektrumsvergabe an weitere potentielle Bedarfsträger unterminiert werden. „Die Mobilfunknetzbetreiber sollten mit 2x30-MHz-Spektrum im 700-MHz-Band ausgestattet werden. Nur so und durch das Zusammenspiel mit dem bereits vergebenen 800-MHz-Band können Kapazitäten und Bandbreiten der Mobilfunknetze, die auf der LTE-Advanced-Technologie basieren, ermöglicht werden“, so Rohleder. Der Frequenzbedarf für die anderen Interessenten könne ohne größere Probleme auf das Spektrum unterhalb von 694 MHz verlegt werden. Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben sollten, wie im Rahmen einer europäischen Harmonisierung des Bandplans ohnehin vorgesehen, das 400-MHz-Band nutzen. Die Bundesnetzagentur prüft dies derzeit.

Laut den Ergebnissen der jüngsten World Radiocommunication Conference (WRC-12) bietet die Verwendung des Frequenzbereichs von 694-790 MHz für mobiles Breitband den Mobilfunkanbietern die Möglichkeit, ländliche Räume schnell und günstig mit hohen Bandbreiten zu versorgen. Rohleder: „Die Frequenzpolitik kann einen wichtigen Beitrag für den Ausbau einer Breitbandversorgung speziell der ländlichen Regionen leisten.“

Das Positionspapier ist unter http://www.bitkom.org/de/publikationen/66702_80127.aspx verfügbar.
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Re: Streit um Frequenzauktion 2014/1015 (Digitale Dividende

Beitragvon bru62 » 14.12.2014 16:25

Bund und Länder haben einmal mehr das Fell des Bären verteilt, bevor er erlegt ist. Wie am 03.12.2014 bei onlinekosten.de zu lesen ist, wollen sich die Beteiligten das bei der Frequenzversteigerung erlöste Geld je zur Hälfte teilen. "Dann soll es zweckgebunden über Förderprogramme von Bund und Ländern eingesetzt werden. Besiegelt werden soll dies voraussichtlich beim Treffen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am 11. Dezember.", heißt es in dem Bericht.

Gruß
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Re: Streit um Frequenzauktion 2014/1015 (Digitale Dividende

Beitragvon News » 14.12.2014 16:41

Der BREKO ist schon mal zufrieden mit der Einigung, wie aus einer Pressemitteilung vom 12.12.2014 hervorgeht:

Der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) begrüßt die Einigung zwischen Bund und Ländern zur Aufteilung und Nutzung der Erlöse der so genannten Digitalen Dividende II. Demnach haben sich Bund und Länder auf eine hälftige Verteilung der Erlöse geeinigt; die Mittel sollen für den Breitbandausbau – insbesondere in bislang nicht mit Bandbreiten von 50 MBit/s versorgten Gebieten – und die Digitalisierung verwendet werden. Die durch die Digitalisierung des Rundfunks frei werdenden Frequenzbänder bei 700 MHz, 900 MHz, 1800 MHz sowie 1,5 GHz sollen im zweiten Quartal kommenden Jahres durch die Bundesnetzagentur voraussichtlich im Rahmen eines Auktionsverfahrens vergeben werden.

„Wir begrüßen sehr, dass sich Bund und Länder zum Breitbandausbau als gesamtgesellschaftliche Aufgabe bekennen und den Telekommunikationsunternehmen ihre bestmögliche Unterstützung zugesagt haben“, kommentiert BREKO-Präsident Norbert Westfal. „Nun kommt es darauf an, dass wir die Mittel zum Wohle von Menschen und Unternehmen in unserem Lande verwenden und die Digitalisierung der Gesellschaft entscheidend vorantreiben.“

Der BREKO – als führender deutscher Breitbandverband mit deutschlandweit mehr als 115 Netzbetreibern – unterstreicht in diesem Zusammenhang seine Forderung, dass insbesondere auch die alternativen Netzbetreiber bei der Nutzung der Erlöse aus der Frequenzversteigerung entsprechenden Anteil daran haben müssen. Schließlich haben die Wettbewerber der Deutschen Telekom seit der Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes mit rund 55 Prozent hierzulande den Großteil der Gesamtinvestitionen gestemmt. Immer mehr lokale, regionale und auch bundesweite Netzbetreiber sowie Stadtwerke engagieren sich in puncto Breitbandausbau und rollen insbesondere in ländlichen und halbstädtischen Gebieten schnelle Glasfaser- und Mobilfunknetze aus.

Konkret müssen nach Auffassung des BREKO die Auktionsregeln so festgelegt werden, dass keines der bietenden Unternehmen einen Anreiz hat, die Versteigerungssumme taktisch zu erhöhen, um diese anschließend über eine Entnahme aus dem Fördertopf wieder in ähnlichem Umfang zurückzuerhalten.

Der BREKO mahnt im Hinblick auf die Vergabe der Frequenzen an, dass auch für den Ausbau der Mobilfunkinfrastruktur kurz- und mittelfristig enorme Investitionen notwendig sein werden. Wird die Frequenzvergabe schlussendlich doch als Auktion durchgeführt, müssen die Bedingungen so ausgestaltet sein, dass die zu zahlende Summe erst ab der tatsächlichen Nutzung der Frequenzen fällig wird oder alternativ Ratenzahlungen ermöglicht werden.

Um den flächendeckenden Ausbau mit Highspeed-Glasfasernetzen voranzubringen und die Breitbandziele der Bundesregierung (50 MBit/s bis zum Jahr 2018) realisieren zu können, setzt der BREKO auf drei wichtige Kernelemente, für die die Erlöse aus der Digitalen Dividende II nutzbringend verwendet werden sollten:

· Finanzierungsmöglichkeiten für den Breitbandausbau durch Einrichtung eines KfW-Sonderfinanzierungsprogramms („Premiumförderung Netzausbau“) verbessern.

· Förderung lokaler und regionaler Kooperationsmodelle zwischen Städten / Kommunen und lokalen / regionalen Netzbetreibern.

· Den Glasfaser-Hausanschluss („Hausstich“) steuerlich absetzbar machen.

Der BREKO setzt für einen flächendeckenden Breitband-Ausbau auf eine so genannte Multi-Access-Strategie, im Rahmen derer die Glasfaserverlegung entweder in Zwischenschritten zunächst per FTTC bis zum Kabelverzweiger (KVz – der „graue Kasten“ an der Straße) oder Schaltverteiler (SVt) – oder aber gleich bis zum Grundstück, ins Haus oder die Wohnung (FTTB / FTTH) erfolgt. So werden die Glasfasernetze schrittweise mit immer höheren Bandbreiten und auf Basis wirtschaftlich tragfähiger Geschäftsmodelle immer näher zum Kunden gebaut. Beim schrittweisen Glasfaserausbau können die alternativen Netzbetreiber zunächst per FTTC Investitionsmittel erwirtschaften und im Anschluss auf FTTB / FTTH migrieren. Parallel dazu wird eine leistungsfähige Breitbandversorgung der Endkunden über Mobilfunk zur Verfügung gestellt.
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Re: Streit um Frequenzauktion 2014/1015 (Digitale Dividende

Beitragvon bru62 » 21.12.2014 16:21

Einen sehr informativen Beitrag zu "Risiken und Nebenwirkungen" der Frequenzversteigerung veröffentlicht heise.de am 19.12.2014.

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Re: Streit um Frequenzauktion 2014/1015 (Digitale Dividende

Beitragvon bru62 » 10.01.2015 16:01

Wie schon zur letzten Frequenzauktion sieht sich die Veranstaltungswirtschaft benachteiligt. Das geht aus einem am 20.12.2014 bei heise.de veröffentlichten Bericht hervor.

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Re: Streit um Frequenzauktion 2014/1015 (Digitale Dividende

Beitragvon bru62 » 08.05.2015 12:29

Der Hoffnung auf schnelle Effekte der Versteigerung wird nun von Seiten der Fernsehmacher kräftig der Wind aus den Segeln genommen. Wie winfuture.de am 06.05.2015 berichtet, können die Frequenzen der digitalen Dividende II frühestens 2019 frei gegeben werden. Bekanntlich werden diese Frequenzen derzeit von DBV-T genutzt und werden dann frei, wenn der Rundfunk auf DVB-T2 umstellt. Die erforderlichen Empfangsgeräte seien aber erst im Laufe des Jahres 2016 zu erwarten. "Der Zeitraum bis zu einer Abschaltung des alten Signals schon wenige Monate später wäre dann zu kurz. Denn der Umstieg von Fernsehzuschauern auf eine neue Technologie dauert dann doch etwas länger und eine erzwungene Beschleunigung würde den Unmut wohl ziemlich groß werden lassen.", heißt es dazu im Bericht. Demzufolge ist kaum zu erwarten, dass der Prozess beschleunigt wird. Auch wenn der Kommentator das Verhalten des Rundfunks recht anmaßend als "zu träge" bezeichnet.

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