VATM beklagt Genehmigungs-Stau für Richtfunkstrecken

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VATM beklagt Genehmigungs-Stau für Richtfunkstrecken

Beitragvon News » 20.05.2012 15:59

Der VATM beklagt in einer Pressemitteilung vom 16.05.2012 die schleppende Bearbeitung von Genehmigungen für die Errichtung von Richtfunkstrecken.

Bundesnetzagentur verspricht Verzögerungen beim Breitbandausbau abzustellen
VATM: Tausende Richtfunkstrecken-Genehmigungen schneller erteilen


„Die Genehmigungen zahlreicher Richtfunkstrecken sind für den Ausbau des mobilen Internets auf Basis von HSPA und LTE unverzichtbar. In vielen Fällen werden Richtfunkfrequenzen genutzt, um die Basisstationen anzubinden. Die Mobilfunknetzbetreiber investieren jeden Monat Millionen von Euro in den Ausbau der Mobilfunkstandorte, um sie fit zu machen für das schnelle Internet – insbesondere auch auf dem Land. Zu einer immer größeren Belastung für den Ausbau auf LTE- und HSPA-Basis werden jedoch die erforderlichen Genehmigungsverfahren: Derzeit liegen mehrere tausend Anträge zur Genehmigung von Richtfunkstrecken bei der Bundesnetzagentur, die wegen Personalmangels nicht fristgerecht bearbeitet werden können. Trotz deutlich gesteigerter Bearbeitungszahlen durch die zuständigen Mitarbeiter, sind die vorhandenen Personalressourcen absolut unzureichend“, so VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner.

Schon Ende 2011 sei eine Verbesserung der Genehmigungsdauer in Aussicht gestellt worden, so Grützner. Dies sollte durch Aufstockung des mit den Anträgen befassten Personals, aber auch durch die Einführung einer neuen Software erfolgen. „Hier muss jetzt endlich gehandelt werden“, appelliert er. Daher hat sich der Verband nicht nur unmittelbar an die Genehmigungsbehörde, sondern auch an das Bundeswirtschaftsministerium und an den Beirat der Bundesnetzagentur gewandt.

„Mit dem Ausbau tausender Mobilfunkstandorte leisten die Mobilfunknetzbetreiber einen ganz wesentlichen Beitrag zur Erfüllung der Breitbandstrategie der Bundesregierung. Gerade vor dem Hintergrund, dass Politik und Bundeswirtschaftsministerium einen schnelleren Ausbau der Breitbandnetze fordern und bereits Maßnahmen diskutiert werden, die die Betreiber zu einem noch schnelleren Ausbau verpflichten, ist es nicht hinnehmbar, dass der staatliche Genehmigungsprozess als ein Hindernis dem Breitbandausbau entgegensteht und sogar zu ganz erheblichen zusätzlichen wirtschaftlichen Belastungen der Unternehmen führt“, betont der VATM-Geschäftsführer.

Auch der Beirat der Regulierungsbehörde hat nun in seiner jüngsten Sitzung die Regulierungsbehörde aufgefordert, mehr Personal zur Bearbeitung der Anträge zur Verfügung zu stellen. „Wir gehen davon aus, dass der neue Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, eine schnelle und pragmatische Lösung finden wird, um damit den Breitbandausbau wieder zu beschleunigen. Dies wurde der Branche nun auch so zugesichert“, so Grützner: „Der VATM wird beobachten, ob sich in den nächsten Wochen die versprochene Verbesserung einstellen wird.“
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Re: VATM beklagt Genehmigungs-Stau für Richtfunkstrecken

Beitragvon rezzler » 20.05.2012 17:36

Wahrscheinlich ein wahres Problem, aber mit so viel Lobhudelei auf den "Breitbandausbau", das einem schlecht wird.
Reinhard Schneider
Vorstandsmitglied & Kassierer im Bundesverband Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e.V.

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Re: VATM beklagt Genehmigungs-Stau für Richtfunkstrecken

Beitragvon News » 19.08.2012 13:16

Das Problem scheint nach wie vor aktuell zu sein, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, die der BREKO-Verband am 17.08.2012 veröffentlichte:

Langes Warten aufs schnelle Mobilfunknetz

Bonn / Berlin, 17. August 2012: Nachdem im Mai 2010 die Frequenzauktion mit einem Erlös von fast 4,4 Mrd. Euro zu Ende gegangen war, hofften viele Politiker und Verbraucher, dass das mobile Internet der nächsten Generation (LTE) schnell in Deutschland Einzug hält. So betonte der damalige Präsident der Bundesnetzagentur Matthias Kurth: "Wir können jetzt in Deutschland die neuesten Mobilfunktechnologien in der Praxis aufbauen und nutzen und damit einen Innovationsschub nicht nur im Mobilfunk, sondern in der gesamten Kommunikationswirtschaft initiieren. Nun können den Bürgern und Verbrauchern mehr Qualität, mehr Kapazität und bessere Geschwindigkeiten bei der mobilen Datennutzung bereitgestellt werden."

Nun verzögert sich aber gerade der vom damaligen Präsidenten angekündigte Ausbau der Mobilfunknetze spürbar. Nicht etwa, weil die Unternehmen nicht investieren wollen, sondern weil die Bundesnetzagentur und das Bundeswirtschaftsministerium ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben. Für die Anbindung der Basisstationen verwenden Mobilfunknetzbetreiber Richtfunkstrecken, die einzeln von der Bundesnetzagentur genehmigt werden müssen. Hier hat sich ein mehrere tau-send Anträge großer Stau aufgebaut, obwohl gesetzlich eine Bearbeitungszeit von sechs Wochen vorgesehen ist. In Zukunft wird sich das Problem noch deutlich verschärfen, da der Bedarf der Unternehmen nach Richtfunkanbindungen in den nächsten Jahren weiter wachsen wird. Fachleute rechnen mit mehreren Zehntausend Anträgen, bis die Hochgeschwindigkeitsnetze voll ausgebaut sind.

„Schon heute gefährdet der Antragsstau den Netzausbau und somit letztlich auch die Breitbandziele der Bundesregierung“, betont Dr. Stephan Albers, Geschäftsführer des BREKO und Markus Haas, Präsidiumsmitglied im BREKO sowie Managing Director bei Telefónica Germany ergänzt: „Wir möchten unseren Kunden Mobilfunk in echter Hochgeschwindigkeit bieten, daher ist es sehr bedauerlich, dass nach Milliardeninvestitionen der Mobilfunknetzbetreiber in Frequenzausstattung nun der zügige Netzausbau an Personal- und Ressourcenknappheit bei der Bundesnetzagentur scheitert“.

„LTE zahlt in erheblichem Maße auf den Breitbandausbau in der Fläche ein. Daher appelliert der BREKO an die Bundesregierung, umgehend die erforderliche personelle Ausstattung bei der Bundesnetzagentur zu schaffen, um den dringend benötigten Netzausbau nicht weiter administrativ auszubremsen“, sagt Stephan Albers.
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Re: VATM beklagt Genehmigungs-Stau für Richtfunkstrecken

Beitragvon bru62 » 06.03.2013 17:25

Nun hat das Lamento offenbar sogar das offizielle Berlin erreicht: In einem Bericht von Reuters Deutschland vom 05.03.2013 über den cebit-Rundgang der Kanzerlin heißt es, Merkel hätte "die Bundesnetzagentur aufgefordert, die Anträge auf den Ausbau superschneller Breitband-Verbindungen rascher zu bearbeiten." Offenbar ist der sonst so gut informierten CDU-Chefin da was durcheinander geraten. Denn es geht um Richtfunkverbindungen und nicht um einen "Antragsstau bei den LTE-Leitungen", wie sie zitiert wird.

Gruß
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bru62
ehemals 2. Vorsitzender des Bundesverbandes Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e. V.

Diskriminierungsfreies "Breitband für alle" wird es nur geben, wenn Menschen sich dafür engagieren.
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