Dino75195 hat geschrieben:uii da bin ich ja gespannt auf die Antwort von Grapevine...
Aber gerne doch.

Dino75195 hat geschrieben:Es könnte natürlich auch eine Störung sein, für mich klingt das aber erst mal nach Überbuchung.
Es gibt drei Gründe dafür, dass ein Speedtest eine zu niedrige Zahl liefert:
a) Unzureichende Leistung einer der beiden Enden (d.h. der Sender sendet nicht genug Daten oder der Empfänger kann sie nicht verarbeiten)
Beispiele: ein überlasteter Speedtest-Server, ein langsamer Rechner oder Sicherheitssoftware, die die Übertragung verlangsamt
b) eine Engstelle auf dem Übertragungsweg (d.h. ein Knoten kann die Rate von vorneherein schon nicht liefern)
Beispiele: zu niedrige Synchronisation der DSL-Endpunkte oder schlechte WLAN-Verbindung
c) eine Überlastung (ggf. wegen Überbuchung) des Übertragungswegs
Beispiele: Überlastetes Peering, gleichzeitige Nutzung des Anschlusses für andere Dienste, überbuchte Glasfaserzuführung am DSLAM
Dafür, dass Du keinen maßgeblichen Faktor kennst, ist die Schlussfolgerung ("erst mal Überbuchung") sehr gewagt.
Dino75195 hat geschrieben:Ich hätte ja zu gerne die Infos, wie viele Kunden dort an der Zuleitung hängen und welche Kapazität die Zuleitung hat.
Aber genau da sagen die Firmen dann das geht den Kunden nichts an.
Mehr Geld möchten die Anbieter aber schon, weil die Kosten für Datenübertragen immer teurer werden, siehe Drosselung der Festnetzanschlüsse der Telekom. Wo bleibt da aber die Transparenz der Anbieter?
Ich kann ausnahmsweise mal transparent sein: Die verschiedenen Standorte in Essingen sind derzeit jeweils mit Gigabit angebunden. Da der Ort erst seit wenigen Wochen fertig ist und die meisten Kunden noch auf den Anbieterwechsel warten, hat das gute Dutzend die Zuführung bisher für sich alleine.
Dino75195 hat geschrieben:Viele Anbieter behaupten immer die Speedtest stimmen nicht. Ich persönlich hab die Erfahrung gemacht, wenn es ein guter Speedetestserver ist dann stimmen diese Werte auch. Trotzdem könnte man z.B. einige Testdownloads starten und dann schauen was an Downloadgeschwindigkeit raus kommt.
Die verbreiteten Speedtests stimmen meistens nicht. Wenn alle nötigen Voraussetzungen für eine korrekte Messung erfüllt sind, zeigen sie eine Zahl an, die irgendwo in der Nähe der tatsächlichen Übertragungsrate liegt.
Ob die Voraussetzungen erfüllt sind, zeigen sie nicht an. Das können sie auch nicht.
Von den Anbietern der Speedtests verlangt auch niemand, die Korrektheit der Messmethodik nachzuweisen. Niemand käme auf die Idee, die Höchstgeschwindigkeit eines Automobils innerorts im Berufsverkehr mit schleifender Handbremse zu messen. Dafür gibt es Prüfstände, Teststrecken und klar ausformulierte Messverfahren. Auf "Start" zu drücken und eine Zahl abwarten genügt nicht, das liefert nur Indizien.
Gleichzeitige Downloads (oder Uploads) größerer Datenmengen aus unterschiedlichen Quellen sind aussagekräftiger als die beliebten Flash-Apps mit "Tacho", aber auch sie zeigen im Problemfall nicht an, woran es hängt. Ich bin mir aber sicher, dass man an einem inexio-Anschluss, der mit 100 Mbit/s synchron ist, 100 Mbit/s (brutto) runterladen kann. Auch abends.
In diesem Zusammenhang: Die Bundesnetzagentur erarbeitet derzeit zusammen mit den Verbänden Eckpunkte im Rahmen der Transparenzinitiative, damit Verbraucher selbst eine belastbare Messung vornehmen können. Vielleicht kann ein Vertreter von geteilt e.V. dabei mitwirken?