Wer nun glaubt, das Warten auf einen Breitbandanschluss hätte endlich ein Ende, sollte seine Hoffnungen schnell wieder zu Grabe tragen.
Denn, obwohl in Deutschland nach wie vor eine flächendeckende Versorgung mit Breitband-Internet fehlt, will die Telekom im nächsten Jahr den schnellen Internet-Zugang mit 50 Mbit/s ausschließlich in Städten aufbauen. Sagt mal geht´s noch?
a) Wer bitte schön braucht das???
b) Warum wieder nur in den bereits überversorgten Städten???
Da stellt die Film- und Musikindustrie die bösen Raubkopierer in Ihren Hetz-Kampagnen auf Augenhöhe mit Gewaltverbrechern, während die Telekommunikationsunternehmen ihre Nutzer mit derartigen Bandbreiten ja förmlich zu solch fragwürdigen Handlungen einladen.
Warum drängt der Staat nicht statt dessen darauf, dass die 3 Mrd. € (in Worten DREI MILLIARDEN EURO) besser dazu verwendet werden, die verbliebenen nicht-DSL-versorgten Gebiete mit Breitbandanschlüssen oder wenigstens Schmalbandflats zu versorgen.
Ach so, Sie denken der Staat sollte keinen Einfluss auf den Markt nehmen? Freier Wettbewerb und so...?
Warum befürworten dann laut Financial Times Deutschland die Herren Müntefering und Clement eine Sonderbehandlung der T-Com und damit die Ausnahme von der Regulierung, weil letztere droht, ihr superschnelles Glasfasernetz nur dann auszurüsten, wenn sie das Netz nicht wie vorgeschrieben für Wettbewerber öffnen muss. Unserer Kanzlerin in spe soll T-Com Chef Ricke angeblich schon mal vorsorglich vor Wochen eine Zustimmung abgerungen haben.
So viel zum Thema freier Wettbewerb!!! Danke schön für die Lehrstunde.
