spartacus hat geschrieben:@ bru62 , um mal auf deinen allgemeinen Vorwurf , manche User würden nur tatenlos zusehen, und sich nur ihr Mütchen kühlen, zu kommen.
So wollte ich eigentlich nicht verstanden werden. Aber du wirst mir doch zustimmen, dass es nicht wenige gibt, die ihr Schicksal widerstandslos hinnehmen. Dazu gehören aber die nicht, die noch immer nach Gleichgesinnten suchen und gemeinsam Lösungen vorantreiben wollen. Aber wenn es wirklich so ist, dass man von den "gebrannten Usern" nichts mehr erwarten kann, dann hat die Regierung wirklich leichtes Spiel. Dazu dürfen wir es nicht kommen lassen.
Die Telekom hat noch vor zwei Jahren auch in ländlichen Gebieten (z.B. in meiner Gemeinde) ausgebaut. Dann kamen die ersten Förderprogramme und der Konzern hat aufgehört, von selbst etwas zu machen. Das hieß dann "Ende des Regelausbaus". Fortan wurde die Hand aufgehalten. Das hat man auch unverhohlen zugegeben. Man wäre ja auch mit dem Klammersack gepudert, wenn man es nicht so machen würde. Und wenn keiner zahlen will, dann bleibt eben alles wie es ist und man verdient trotzdem noch gut. Will damit sagen, dass die Telekom nicht anders ist als alle anderen am Markt agierenden Unternehmen, egal wie groß. Ohne die Aussicht auf einen realtiv kurzfristigen ROI wird nichts getan. Notfalls muss der Steuerzahler eben die Wirtschaftlichkeitslücke schließen. Damit es dazu aber kommt, müssen die Lokalpolitiker aktiv werden und Anträge stellen, evtl. auch einen Eigenbeitrag aus dem kommunalen Geldsäckel hinzugeben. Es ist zwar schwer, der "Kuh das Tanzen" beizubringen, aber es geht. Glaub mir. Mein Bürgermeister weiß ganz genau, dass ich ohnehin nicht Ruhe gebe, bis der letzte Ortsteil anständig ausgebaut ist. Und wenn wir vielleicht mit LTE abgespeist werden sollen, werde ich auch weiterhin nerven. Deshalb hat sich bei uns schon viel getan und es wird sich auch 2011 etwas tun. Ich hoffe, dass unser Ort mit seinen vier Teilen dann komplett versorgt sein wird. Es geht also. Du hast schon Recht, wenn du von den unwissenden, unwilligen oder überforderten Politikern auf kommunaler Ebene sprichst. Das ist auch meine Erfahrung. Faul müssen sie nicht einmal sein, aber sie sind wirklich oft mit tausend anderen Dingen und Problemen beschäftigt. Als Gemeinderat weiß ich, von was ich rede. Wenn da nicht ständig einer das Thema Breitband aufwärmt, wird es vergessen. Deshalb gehöre ich auch zu den größten Kritikern des laufenden Breitbandprogramms. Man verlagert die Verantwortung dahin, wo die geringste Kompetenz vorhanden ist und wundert sich dann, dass niemand die schönen Fördermillionen haben will (siehe
aktuelle Antwort auf die kleine Anfrage der Abgeordneten Giegengack).
Diesen gordischen Knoten zu zerschlagen gibt es nur eine Alternative. Man muss wieder die verantwortlich machen, die die Kompetenz und die Mittel dazu haben. Das sind die Unternehmen. Sie müssen gesetzlich dazu angehalten werden, ihre Kalkulationen so aufzubauen, dass die Gewinne in den Ballungsräumen teilweise zur Investition in weniger attraktiven Gebieten verwendet werden. Derjenige, der dies tut, muss in einem Umlageverfahren von allen anderen Unternehmen angemessen entschädigt werden. Das ganze nennt man Universaldienst. Dafür stehen wir ein. Und wir wissen, dass wir nicht die Einzigen sind, die das wollen. All die gesellschaftlichen Kräfte für dieses Ziel zu bündeln, wäre eine lohnende Aufgabe. Wollen wir uns ihr stellen? Ich glaube schon.
spartacus hat geschrieben:Als kleinen Wink mit Internas, wer kennt eigentlich den Netz-(TK-)Anbieter der Bundesreigierung mit Namen und Adresse?
Dazu gab es im Herbst vergangenen Jahres eine von vielen Medien verbreitete Meldung (z.B. bei
golem.de). Danach sollte T-Systems als Netzbetreiber zumindest im sensiblen Bereich abgelöst und das Netz in bundeseigener Verantwortung betrieben werden.
Gruß
Gruß