Deutsche Telekom baut Breitbandnetz im LK Mittelsachsen aus

[Dino75195]

Welche Tarife meinst du? Die Company Connect mit Monatlich 1000 Euro und mehr?
Kleine Firmen können sich das nicht leisten...

Gruß Robert

[KorbanDallas]

Dann kann es nicht so schlimm sein mit dem Internet. Wenn sich eine Firma keinen Anschluss im Geschäftskundenbereich leisten kann, dann machen sie was falsch.Eine Company Connect kostet keine 1000€ im Monat und wenn sind die als Firmenkosten absetzbar.

[uwe.hofmann]

Ich schätze 2 Mbit/s symmetrisch 200-300€, 10 Mbit/s 500-600€.
Außerdem ist in dem Bereich auch enviatel eine Alternative.
Gerade da, wo HR. Ralle sitzt, lagen die gemessenen Bandbreiten mit LTE, soweit icvh mich erinnere, auch über 20 Mbit/s...

[Haupti76]

Also das Preis- Leistungsverhältnis hält sich schon in Grenzen muss ich sagen, im Vergleich zum Ballungsgebiet. Man darf nicht vergessen, hier sind schon einige Steuergelder geflossen.

[bru62]

Das Argument ist doch klar benannt: Wer als Unternehmer (und das sind ja im ländlichen Raum oft keine Großbetriebe, sondern auch Versicherungsmakler, Ingenieurbüros, freischaffende Journalisten oder was auch immer) in seine Angebote weitaus höhere Telekommunikationskosten einkalkulieren muss, als es Mitbewerber nötig haben, hat denen gegenüber einen Wettbewerbsnachteil. Das ist nicht bestreitbar und wird nicht besser durch Angebote für Firmenkunden.

Wenn die öffentliche Hand Millionen für eine Versorgung ausgibt, muss sie darauf achten, dass auch alle gleichermaßen davon profitieren können. Sonst lohnt sich der ganze Aufwand nicht. Den Vorhalt muss man der Landkreisverwaltung einfach machen. Punkt. Im Grunde ist hier praktiziert worden, was für ganz Deutschland offenbar gilt: "Breitband für viele". Die nicht darunter fallen, haben eben Pech. Armes Land!

Gruß

[uwe.hofmann]

Das kann ich so nicht stehen lassen Bernd. Was gemacht wurde und, aufgrund der damals geltenden Richtlinie, auch nur gemacht werden konnte, ist eine Grundversorgung für alle und für einen Großteil von Haushalten und Gewerbe darüber hinaus auch Breitband.
Den einzigen Vorwurf, den man eventuell machen kann, ist das relativ späte Einsteigen in das Förderszenario Breitband, so dass wir am Ende im ILE-Budget um die letzten Bestände mit Schul- und Kitasanierung ringen mussten.
Und dass bei einem derart großen Flächenlandkreis und den teilweise schwierigen Technologien OPAL und Topografien mit den ca. 10 Mio.€ kein flächendeckendes VDSL-Netz entstehen konnte, sollte allen realistisch klar sein.
Letztlich bleibt also eher mein Standpunkt, dass für Hr. Ralle mit seiner "Internetfirma" ein Breitbandanschluss über LTE zur Verfügung steht, bei erhöhtem Bedarf sollte dann aber auch das Geld für einen Firmenanschluss möglich sein.

[Dino75195]

Hallo zusammen,

die einen bekommen "Business Complete VDSL Premium" für ca. 55 Euro
(VDSL 50 Mbit/s Download und 10 Mbit/s Upload)
und die anderen zahlen für 10 Mbit/s symmetrisch 500-600 Euro...

Das ist dann Fair?
Wie gesagt, es ist ein massiver Standortnachteil, wenn kein Breitband (mit fairem Preis) zur Verfügung steht.
Internet mit 50 Mbit/s über LTE ist kein Breitband... Für ein bis zwei Stunden hat man schnelles Internet, und das wars auch schon. Ich sehe das genau so wie Herr Ralle.

Ich zitier immer gerne aus unseren Zielen, weil ich zu 100% hinter unseren Zielen stehe:
"flächendeckende ungetaktete Breitbandinternetversorgung in Deutschland zu fairen Preisen"


Gruß Robert

[Haupti76]

Was uns Uwe damit sagen will denke ich, dass die Ausbaukriterien bei 2 MBit/s Grundversorgung lagen. Diesen Wert halt zu fairen Preisen. Es liegt in der "Natur" der Technik, dass dieser Wert teilweise deutlich überschritten wurde, wie zum Beispiel an Orten, an denen VDSL ausgebaut werden konnte. Dadurch haben wir ein verzerrtes Bild der Fairness. Die Ausbaukriterien sind heute total überholt und das überrascht uns auch nicht. Es liegt halt an der falschen Politik, wie mit der Problematik umgegangen wird. Unsere Kritik richtet sich also eher an die Förderer.

[bru62]

Das kann ich so nicht stehen lassen Bernd.

Entschuldige. Ich wollte dir nicht zu nahe treten, Uwe. Genauso wenig allen anderen, die in dem Prozess nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt haben. Sollte ich dies getan haben, war es nicht meine Absicht. Denn das Problem ist ein Anderes:

Was gemacht wurde und, aufgrund der damals geltenden Richtlinie, auch nur gemacht werden konnte, ist eine Grundversorgung für alle und für einen Großteil von Haushalten und Gewerbe darüber hinaus auch Breitband.

Genau das ist zu kritisieren. Wie kann man Millionen ausgeben, um eine Versorgung sicherzustellen, die schon zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme ungenügend ist. Das ist ja so, als würde ich ein Förderprogramm auflegen, mit dem in jedem Grundstück Brunnen gebohrt werden, während woanders längst Leitungen verlegt werden.

Meine Kritik setzt an dieser Stelle an. Die gesamte heute verfolgte Politik hat das Ziel, den Unternehmen das wirtschaftliche Risiko abzunehmen und sie so zum Breitbandausbau zu ermutigen, den sie sonst stur nicht vornehmen würden. Dabei darf aber das Ganze nicht zu viel kosten, weil Geld bekanntlich knapp ist (nur nicht, wenn es um die Rettung von Banken geht, aber das ist wieder ein anderes Thema). Und es muss irgendwelchen EU-Normen entsprechen, die scheinbar gottgegeben und von den Bürgern demokratisch nicht beeinflussbar sind. Da kommt dann so was raus. Zugegeben, es gibt zahlreiche Kommunen, die profitieren davon. Sie sind gut versorgt worden. Aber es gibt eben auch Kommunen, die auf Brosamen verwiesen werden. In denen Menschen auf Angebote angewiesen sind, die quantitativ und qualitativ deutlich schlechter und noch dazu viel teurer sind. Wie erklärt man den Leuten das? Ihr habt eurer Haus leider im falschen Dorf gebaut, euer Unternehmen in der falschen Gemeinde gegründet. Oder wie? Und welche Perspektive haben diese Menschen? Wegziehen, Gewerbe abmelden, woanders neu anfangen? Ist das die Politik, die das Grundgesetz uns aufgibt? Herstellung annähernd gleicher Lebensverhältnisse? In der reichsten Nation Europas ein Armutszeugnis, finde ich.

Ich bleibe dabei: Breitband für alle darf man nicht nur versprechen, man muss es garantieren!

Gruß

[Haupti76]

Wie die Freie Presse heute berichet, soll ab 2014 das ausgebaute Breitbandnetz funktionieren.

Seinen Angaben zufolge arbeitet die Telekom "noch intensiv an der Realisierung" der noch nicht erledigten Funklose. Dabei komme den Technikern das günstige Wetter zugute. In welchen Gebieten die Funktechnologie noch nicht funktioniert, dazu machte Graetz keine Angaben.

[Fehler20]

Ich kann die Aussage von KorbanDallas leider so nicht stehen lassen: NEIN nicht alle Firmen bekommen Company Connect mit mehr als 10 MBit ohne SECHS-stellige Beträge zu Investieren, siehe hier http://www.geteilt.de/forum/viewtopic.php?f=17&t=11753&start=30#p79717. Das ist leider Marketing von der Telekom. CC 10Mbit lag bei 729€ und war extrem instabil, sodass wir zu einem lokalen Funkprovider sind. Konkret pro Monat einen Tag downtime. Und das geht bei den Preisen gar nicht.

Achja: 2M symetrisch lag bei 429€, 5M bei 579€ (natürlich alles Netto)

[KorbanDallas]

Wo ist daran bitte das Problem?

Wir sind hier im Business Bereich unterwegs, wo spielen da 700 oder 1000 € eine Rolle. Diese Kosten werden doch direkt umgelegt. Wenn die Geschindigkeit nicht passt, bleibt die Störungsmeldung und dann wird man sehen das die Störung behoben wird.

Vergleicht niemals Geschäftskunden mit Privatkunden.

[Fehler20]

In diesem Fall doch. Bei unserem Anschluss hätte man für mehr als 10 MBit 270.000€ gezahlt (hast du den Link gelesen?). Das ist selbst für Firmen nicht tragbar (und hier geht's um eine Schule)!
Und zum Thema Hotline und Verfügbarkeit: Natürlich haben wir jedes Mal die Hotline angerufen, aber die Leitung stand erstmal (es ging gar nichts mehr). Und Reaktionszeiten von bis zu 3 Tagen find ich dann bei 8h Entstörfrist ne Frechheit. Und falls jetzt das Schlagwort Redundanz kommt: ja, wir hatten die 10Mbit Leitung mit 5 Mbit gebucht (Line Bonding mit 4 Leitungen, davon war in der Regel eine weg), => 7,5 hätten noch angelegen, es war aber nicht möglich, die Leitung bei verminderter Leistung weiterlaufen zu lassen.
Da war unser PRIVATER ADSL mit 1000 KBit zuverlässiger.

[bru62]

Wo ist daran bitte das Problem?

Wir sind hier im Business Bereich unterwegs, wo spielen da 700 oder 1000 € eine Rolle.

Was soll das? Sind Unternehmer, bloß weil sie Unternehmer sind, per se Krösus?

Diese Kosten werden doch direkt umgelegt.

Auf wen? Auf die Kunden des Unternehmers? Und du meinst nicht, dass darin eine eklatante wettbewerbliche Benachteiligung liegt? Wenn alle bei deiner Firma so kaltschnäuzig sind, wundert mich nichts mehr.

Gruß

[jsm]

Lt. einer Meldung in der Freien Presse (auf den Lokalseiten des Landkreises Mittelsachsen) wird heute das Netzprojekt des Lanskreises Mittelsachsen offiziell abgeschlossen. Im Rahmen des Projektes wurde für rund 10 Mio Euro Fördergeld die Hälfte aller in der Studie der Fa. TKI Chemnitz als bedürftig eingestuften Orte bzw. Ortsteile mit ADSL+ und VDSL erschlossen. Die andere Hälfte ist mit LTE "ausgebaut". Es liegt in der bekannten Natur der Dinge, dass letzteres eine Übergangslösung sein könnte, wenn sie denn richtig funktionieren würde. An dem von mir zum FP-Artikel zugearbeiteten Beispiel des Ortsteiles Milkau der Gemeinde Erlau ist selbst das nicht der Fall. Ich werde bei Gelegenheit noch etwas in dem Thread "09306 Erlau (DSL-Verfügbarkeit)" dazu schreiben.