nach wie vor schleppender Abruf der Fördermittel

[bru62]

Wie aus der Antwort der sächsischen Staatsregierung auf eine kleine Anfrage (Drs. 5/2963) der Fraktion B90/Grüne hervorgeht, werden die Fördermittel weiterhin nur schleppend abgerufen. Lediglich eine Gemeinde hat bis jetzt einen geförderten Ausbauvertrag geschlossen, sechs weitere und ein Landkreis (Vogtland) befinden sich noch in der Ausschreibungsphase. Außerdem wurde mitgeteilt, dass 98 Prozent der Haushalte mit mindestens 384 kbit/s versorgt wären (als ob das heute noch interessiert) und das man große Hoffnungen in den LTE-Ausbau setzt.

Gruß

[Haupti76]

Außerdem wurde mitgeteilt, dass 98 Prozent der Haushalte mit mindestens 384 kbit/s versorgt wären (als ob das heute noch interessiert) und das man große Hoffnungen in den LTE-Ausbau setzt.

Sieht so aus als Ruhe man sich drauf aus. Ein Unternehmen das gefördert werden soll beim BB-Ausbau soll mindestens 2 MBit/s liefern.
Jetzt kommen plötzlich wieder diese 384 kbit/s ins "Spiel". Mit der Anfrage der Grünen merkt die Landesregierung wie beschissen es läuft.
Und irgendetwas muß man ja drauf antworten. Toll wie die das machen.

[bru62]

Die Situation scheint noch nicht besser zu sein. Das kann man einer Antwort auf die kleine Anfrage der Abgeordneten Giegengack (B90/Grüne) entnehmen. Demnach gäbe es bis heute erst 90 Anträge (darin enthalten auch die Bedarfs- und Verfügbarkeitsanalysen, die einen Großteil ausmachen dürften) auf Fördermittel mit einer Gesamtsumme von knapp neun Millionen Euro. Darin enthalten ist auch der Vogtlandkreis mit allein knapp 7,5 Mio. Euro.

Gruß

[AirNet]

Wäre schön wenn die Fördermittel so einfach "abgerufen" werden könnten.
Hatte zwar schon in Thema "Altenburg" gepostet, wuste aber von diesem Beitrag nichts. Man möge mir verzeihen.
Es ist nicht ganz so einfach wie mancher einer sich das vorstellt mit den Fördermitteln. Warum es die Kommunen so schwer haben kann man in unserem allgemein verständlichen Artikel nachlesen -> http://www.airnet-dsl.de/f%C3%B6rdermittel-dsl-ausbau/
Wir haben über vier Jahre Erfahrung auf diesem Gebiet und irgendwie scheint es immer das gleiche zu sein.
Im März 2010 waren wir zu einem Besuch im Landwirtschafts Ministerium in Dresden. Dort hies es ganz nüchtern: Wir können keine Gebietskörperschaften (sprich Bürgermeister oder andere Verantwortliche) dazu zwingen Fördermittelanträge zu stellen. Auf den Hinweis unsererseits, dass diese Leute oft schon an den Kriterien scheiterten um überhaupt einen Antrag stellen zu können, zuckte dieser nur mit den Schultern.
Edit: Eine Dame von T-Systems befand sich während des Gespräches auch im Raum und konnte sich das Lachen nur sehr, sehr schwer verkneifen...

[bru62]

Sagt ja niemand, dass es einfach ist. Und es sagt hier auch kaum jemand, dass die Politik der Breitbandförderung der richtige Weg ist. Ganz im Gegenteil. Es ist die Sozialisierung der Verluste bei gleichzeitiger Privatisierung der Gewinne. Und es belastet diejenigen mit Verantwortung, die im Allgemeinen die geringste Kompetenz aufweisen. Deshalb wird dieses Politik auch von uns scharf kritisiert, zumal sie -wie du richtig schreibst- heute bereits weit an den Notwendigkeiten vorbei zielt. Trotzdem ist es für die Kommunen eben im Moment eine der wenigen Möglichkeiten, überhaupt etwas für ihre Bürger tun zu können. Denn Unternehmen wie deines, die ohne Förderung investieren, gibt es erstaunlicherweise nicht viele. Oder sie trauen sich nicht aus der Deckung, weil sie Angst vor dem unternehmerischen Risiko haben. Bei der Übermacht der Konzerne, die nach Belieben eben auch mal einen Ort, in dem nie eine Planung bestand, ausbauen, sobald eine Alternative entsteht, auch kein Wunder. Und die Zeit der selbstgebauten Antennen in einem kleinen -auf Idealismus gegründeten- Bürgernetz scheint vorbei zu sein.

Am besten wenden sich Kommunen vermutlich an ein auf Breitbandberatung spezialisiertes Unternehmen (siehe uwe.hofmann) und lassen die alles erledigen. Die Kosten werden ja auch zu 90 Prozent gefördert. Ich habe aber mit den Leuten vom Landwirtschaftsministerium in Dresden auch noch keine schlechten Erfahrungen gemacht und bis jetzt noch immer erschöpfende Antworten auf meine Fragen bekommen.

Gruß