nachdem bei uns in Seifersdorf der Ausbau fast fertig ist, möchte ich gern ein paar Erfahrungen weitergeben. Ich rufe deshalb zur Gründung einer Bürgerinitiative "Breitband fürs Erzgebirge" auf. Die folgende PM ging dazu an die Printmedien der Region:
Pressemitteilung
Aus „DSL für Seifersdorf“ soll „Breitband fürs Erzgebirge“ werden
Aufmerksamen Beobachtern wird dieser Tage nicht entgehen, dass in den Jahnsdorfer Ortsteilen Leukersdorf und Seifersdorf eifrig am Ausbau des DSL-Netzes gearbeitet wird. Dadurch wird spätestens im Sommer für jeden Haushalt und jeden Gewerbetreibenden der Gemeinde ein schneller Zugang zum Internet bereit stehen. Die vor drei Jahren gegründete Bürgerinitiative „DSL für Seifersdorf“ hat dann ihr Ziel erreicht. In dieser einen „digitalen Wüste“ ist Leben eingekehrt. Doch es gibt noch viele „weiße Flecken“ oder unterversorgte Orte im Erzgebirge. Adorf, Brünlos, Hormersdorf, Affalter und Mauersberg sind nur einige davon. Und nicht jeder kann damit rechnen, dass mal schnell 100.000 Euro an die Telekom als Zuschuss gezahlt werden, wie es die Stadt Zwönitz für seinen Ortsteil Dorfchemnitz getan hat. Da ist es kein Wunder, wenn viele Betroffene bei Bernd Rudolph, dem Initiator und Sprecher der Bürgerinitiative „DSL für Seifersdorf“ nach dem Erfolgsrezept fragen. „Mich erreichen häufig Mails oder Anrufe. Neulich war sogar eine Abordnung aus Mauersberg bei Großrückerswalde zu Besuch bei in Seifersdorf.“, so Rudolph.
Eine Patentlösung hat er auch nicht parat. Seine Erfahrung ist jedoch, dass es stets gut ist, wenn Bürger sich zusammenschließen, um ihre Interessen gemeinsam zu lösen. Ein Blick in die Kommunalwahlprogramme der Parteien, sofern sie online verfügbar waren, verdeutlicht dies. Der schnelle Zugang zum Internet taucht nur bei den Grünen und der Linkspartei als Ziel auf. Besonders bei der CDU verwundert das. Christlich-demokratische Landespolitiker haben schließlich zuletzt auf verschiedenen Regionalforen ganz andere Töne angeschlagen. Doch hat sich das vermutlich noch nicht bis in die unteren Gremien herum gesprochen. Ähnlich wird immer wieder berichtet, dass Bürgermeister mit der Thematik überfordert sind. Das ist ihnen in den meisten Fällen auch nicht vorzuwerfen. Ein fernmeldetechnischer Berufsabschluss ist schließlich keine Vorraussetzung zur Übernahme einer Wahl-Funktion. Es macht aber deutlich, wie notwendig die eigene Interessenvertretung der Betroffenen ist.
Bernd Rudolph, der inzwischen auch Sprecher der bundesweiten Initiative gegen digitale Spaltung (http://www.geteilt.de) ist, möchte deshalb seine Erfahrungen gern weitergeben und ruft zur Gründung einer Bürgerinitiative „Breitband fürs Erzgebirge“ auf, die den gesamten neuen Landkreis umfassen soll. Breitband deshalb, weil ein schneller Internetzugang nicht nur über DSL, sondern auch über andere Technologien realisiert werden kann. Diese müssen sich in Preis und Leistung allerdings mit DSL vergleichen lassen.
Ziel der neuen Initiative soll die flächendeckende Versorgung mit breitbandigen Internetanschlüssen zu fairen Preisen im Erzgebirge sein. Erreicht werden soll das durch Information, Beratung, Nachfragebündelung und politische Einflussnahme. Wer sich daran beteiligen möchte, ist zur Mitarbeit aufgerufen. Auch bestehende Breitband-Bürgerinitiativen werden zur Kooperation ermuntert.
Die beste Art, in Kontakt zu treten, ist eine eMail mit Angaben zur Person und der Situation vor Ort an dsl-fuer-seifersdorf@web.de. Eine eigene Homepage ist in Vorbereitung. Außerdem ist das Forum der Initiative gegen digitale Spaltung (http://www.geteilt.de) eine gute Anlaufstelle. „Wenn alle Betroffenen beharrlich zusammenarbeiten, werden wir unser Ziel auch erreichen.“, sagt Rudolph, der übrigens auch für den neuen Kreistag kandidiert. Welches einer seiner Schwerpunkte sein wird, sollte er gewählt werden, dürfte klar sein.
Wer mitmachen will, ist herzlich eingeladen.
Gruß