Outdoor DSLAM der Telekom bei ADSL2+ nur 10-13 Mbit/s

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Re: Outdoor DSLAM der Telekom bei ADSL2+ nur 10-13 Mbit/s

Beitragvon KorbanDallas » 23.12.2013 11:15

Meiner Meinung nach sollte das der Besitzer selbst legen. Ungenutze Rohre im Biden kosten nur Geld und Arbeitszeit, mehr nicht. Das Rohr vom Haus zur Grundstücksgrenze kann sich jeder selbst leisten.
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Re: Outdoor DSLAM der Telekom bei ADSL2+ nur 10-13 Mbit/s

Beitragvon rezzler » 23.12.2013 11:25

KorbanDallas hat geschrieben:Ungenutze Rohre im Biden kosten nur Geld und Arbeitszeit, mehr nicht.

Aber sie kosten weniger Zeit und Geld, wenn sie verlegt werden, wenn der Graben bereits offen ist. Das ein Aufbuddeln extra dafür nicht die Krone ist glaube ich gerne.

KorbanDallas hat geschrieben:Das Rohr vom Haus zur Grundstücksgrenze kann sich jeder selbst leisten.

Würde einiges erleichtern, andererseits sind zuwenig der Leute/Hausbesitzer in der Materie, um zu wissen, was da rein muss und wie. Zudem werden nur wenige extra ihren Vorgarten selber aufbuddeln wegen einem Rohr. Bei kostenlosem Anschluss seitens des Anbieters könnte das aber schon ein kleiner Anreiz sein.

Das Bauen durch $TK-Anbieter mit Pauschalbetrag pro Anschluss/Haus erscheint mir da auch nicht völlig sinnlos, zudem ökonomischer und ökologischer, als wenn jeder Hausbesitzer selber buddelt/buddeln lässt.
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Re: Outdoor DSLAM der Telekom bei ADSL2+ nur 10-13 Mbit/s

Beitragvon spokesman » 23.12.2013 12:05

KorbanDallas hat geschrieben:und hier muss ich ergänzen, dass es nicht die Aufgabe eines TK Unternehmens sein kann, den Ausbau durchzuführen, wenn es nicht wirtschaftlich ist.
ok, ich denke bis vor diesem Punkt sind wir uns alle einig. Deine Ergänzung kannst du als eigenen, für dich passenden Punkt anführen - es ergänzt jedoch nicht meine Meinung, definitiv nicht - und das wird hier auch keinen überraschen denke ich.

Wenn du meinst es gibt Orte die nicht wirtschaftlich erschlossen werden können ist das sicher richtig. Wenn wir über Bundespolitik und Fördermittel reden, welche von Bund, Ländern und EU vergeben werden muss ich dir sagen, dass das Land definitiv wirtschaftlich erschlossen werden kann, auch zu 100%.

Für mich persönlich stellt sich hier nicht die Frage in wie weit ein Unternehmen am Ende des Jahres Gewinne ausschüttet, ihre Wasserköpfe bedient, Politikbonzen weiter beschäftigt - für mich stellt sich die Frage nach den Grundrechten der Bevölkerung, und dies sollte mal wieder mehr in den Mittelpunkt genommen werden.

Wir als Verein setzen diese Grundrechte in den Mittelpunkt und wollen dem Bürger mit dem Universaldienst ein Mittel an die Hand geben auf welches er sich berufen kann - freiwillige Selbstverpflichtungen der Unternehmen sind, wie bekannt ist, nicht das Papier wert auf dem sie stehen..

KorbanDallas hat geschrieben:Eine Universaldienstverpflichtung für Breitband ist nicht durchsetzbar, das wissen die Politiker, deswegen fällt ein solcher Ansatz immer schnell wieder vom Tisch.
mit anderen Worten meinst du was bereits im TKG steht ist nicht durchsetzbar - oder anders, was im Grundgesetz steht ist nicht durchsetzbar? Ja so kommt mir das auch langsam vor - schaut man sich die SPD an, welche vor der Wahl den Universaldienst noch als geeignetes Mittel verfolgt hat wird einem die eben genannte Annahme immer deutlicher.

KorbanDalles hat geschrieben:Vorgeschriebene Anbindung mittels Glasfaser mit 50 Mbit/s am KVz. Mitversorgung anderer KVz nur, wenn mindestens VDSL25 an 95% der versorgten Haushalte möglich ist. Ich denke so ein Ausbau wäre über die nächsten 10 Jahre ausreichend.
Also willst du am Ende doch verpflichten? Nein du möchtest fördern, da wo sich jemand dazu berufen fühlt sich mit dem Förderwust zu beschäftigen, ein Bürgermeister einer 3.000 Einwohner zählenden Einheitsgemeinde, welcher zwischen 60 und 80 Jahren alt ist - sehr guter Plan..

Ich hoffe du hast dir mal die Passagen im TKG angeschaut welche den UD betreffen, besonders die dort abgebildeten möglichen Finanzierungsansätze, im Grunde ist man an dieser Stelle gar nicht weit voneinander entfernt.

KorbanDalles hat geschrieben:Was dann in 10 Jahren ist kann man immer noch schauen.

bitte, bitte nicht solche Sätze. Ich könnte auch sagen, "hey lasst uns doch die Rentenkassen plündern und damit europäische Großbaustellen finanzieren, welche am Ende eigentlich keinem einen Nutzen bringen und viele davon nicht mal Kenntnis haben. Was am Ende raus kommt, das sehen wir dann." Ein Universaldienst hat am Ende das festgeschriebene Ziel einer 100% Versorgung, nicht einer 95 oder 99 oder 99,9% Versorgung - da hat man mal was in der Hand..

rezzler hat geschrieben:Das Bauen durch $TK-Anbieter mit Pauschalbetrag pro Anschluss/Haus erscheint mir da auch nicht völlig sinnlos, zudem ökonomischer und ökologischer, als wenn jeder Hausbesitzer selber buddelt/buddeln lässt.
Eine fast schon sinnlose Diskussion, wie machen es die Wasser-/Abwasserversorger, hier sollte man sich vllt. mal eine Scheibe abschneiden - wie wird es denn mit den Straßenausbaubeiträgen sogar über Jahrzehnte rückwirkend gemacht? Man kann sich aber auch anstellen, ganz ehrlich.

Ein Hausbesitzer buddelt selbst wenn er das Aufmachen von Firmen zum 3, 4 oder 5 mal bezahlen muss. Ich kenne da Mittlerweile einige Beispiele: E.ON, jetzt Thüringer Energie kommt und legt ein Kabel in einen Graben - kostet Betrag x, Wochen später kommt der Zweckverband für Wasser und Abwasser und hält als zweiter die Hand auf, weitere Wochen später kommt die Telekom und hält als dritter die Hand auf - klar etwas derartiges sollte gerade bei Neubauten nie passieren, in der Praxis kommt das aber schon hier und da vor.

Wenn wir schon bei Verpflichtungen und dem Thema Leerrohre sind, was ist in den letzten 5 bis 10 Jahren passiert? Nichts, es wird nichts für die Mitverlegung von Leerrohren für einen FTTH-Ausbau getan, aber gut, dass die Gemeinden und Unternehmen das alles selbst in die Hand nehmen - gut, dass wir ein Breitbandkompetenzzentrum nach dem anderen aus dem Boden gestampft haben, gut das wir eine Machbarkeitsstudie nach der anderen finanzieren, gut das wir Straßenausbaubeiträge einfordern, alles ist gut, besonders der Status Quo - wir brauchen Vorschläge es besser zu machen und Leute die anpacken und diese Vorschläge an die entsprechenden Stellen heranbringen. Ich sag euch gleich, wer hier mitwirken möchte wird die nächsten 4 Jahre gegen Windmühlen laufen, leider.
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Re: Outdoor DSLAM der Telekom bei ADSL2+ nur 10-13 Mbit/s

Beitragvon Dino75195 » 23.12.2013 13:23

Da kann ich nur zustimmen!

Danke Spokesman für diesen sehr guten Beitrag!
Schöne Weihnachten.

Gruß Robert
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Re: Outdoor DSLAM der Telekom bei ADSL2+ nur 10-13 Mbit/s

Beitragvon KorbanDallas » 23.12.2013 18:04

Wie soll denn deiner Meinung nach der berühmte Aussiedlerhof versorgt werden?

Wie soll der Universaldienst denn aussehen? Wie viel Bandbreite für jedermann? Wie finanziert werden?

Wie stellt ihr euch das mit den Leerrohr denn vor? Was soll das Leerrohr bringen?
Die Telekom z.B. verlegt sehr viel Leerrohre auf Trassen in denen es notwendig ist. Auch andere Anbieter oder auch Stromversorger tun das.

Was ist das Bitte für ein Argument mit Telekom macht die Hand auf für einen Hausanschluss. Den kann jedermann für 0€ haben. Strom und Wasser kosten hingegen meist 4 stellig.

Es gibt keine Möglichkeit Leerrohre für FTTH kostendeckend zu verlegen, es sei denn es sind Neubaugebiete
Hier wird das z. Teil schon getan.
Also wie sind denn Bitte eure Vorstellungen.
KorbanDallas
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Re: Outdoor DSLAM der Telekom bei ADSL2+ nur 10-13 Mbit/s

Beitragvon spokesman » 24.12.2013 11:25

Grob gesprochen flutest du die Diskussion mit Fragen die den Bürger eigentlich egal sein können. Wir haben bei geteilt.de seit bestehen immer versucht Vorschläge für derartige Fragen zu bringen. Sicher können wir nicht die technischen Umsetzungen detailliert ausplanen, dazu fehlen uns einfach die Mittel.

Wie du dir denken kannst haben wir zu den Bereichen, welche wir bedienen können, auch entsprechende Vorschläge in Form vom Positionspapieren, Stellungnahmen, Pressemitteilungen oder gar als Sachverständige vor verschiedenen Ausschüssen [1] [2] [3] [4] bereits eingebracht. Meine Links sind bei weitem nicht vollständig, bitte nutzt die SUFU oder stöbert einfach so etwas durch das Forum ;)

Mit der Gründung unseres Bundesverbandes wollten wir unserer Arbeit in der Initiative einen offizielleren Rahmen geben, die Gründungsphase kann ebenfalls im Forum nachgelesen werden, sicher gibt es ein derartiges Vorgehen nicht allzu oft in Deutschland. Wenn du technisches Verständnis in unsere Initiative, sprich den Verein einbringen willst und kannst bist du gern willkommen - falls dies noch nicht der Fall sein sollte, freue ich mich über weitere Beiträge im Forum, welche es aus meiner Sicht bereichern - danke.

Nun möchte ich natürlich noch auf deine Fragen eingehen:
KorbanDalles hat geschrieben:Wie soll denn deiner Meinung nach der berühmte Aussiedlerhof versorgt werden?

Ich möchte es mal politisch korrekt ausdrücken: "mit Solidarität"
Ja in diesem Fall zahl auch (aber nicht nur) der Bürger in der Mietwohnung in München, Hamburg, Berlin und Co. den Anschluss auf dem Bauernhof/Kolchose zwischen diesen Metropolen. Im Gegenzug wird hier auch eine nicht unwichtige Arbeit verrichtet -> Lebensmittel und auch Energie in die Metropolen. Ein wunder der Technik wie ich finde.

KorbanDalles hat geschrieben:Wie soll der Universaldienst denn aussehen? Wie viel Bandbreite für jedermann? Wie finanziert werden?
Darüber haben wir uns auch schon den Kopf zerbrochen, gern bist du dazu angehalten ebenfalls in den Denkprozess einzusteigen - als Ultima Ratio schlage ich mal völlig unerwartet unsere Diskussionen und Lösungsfindung vor ;)

KorbanDalles hat geschrieben:Wie stellt ihr euch das mit den Leerrohr denn vor? Was soll das Leerrohr bringen?
Die Telekom z.B. verlegt sehr viel Leerrohre auf Trassen in denen es notwendig ist. Auch andere Anbieter oder auch Stromversorger tun das.
Hier muss ich mich entschuldigen, ich beantworte eine Frage wirklich ungern mit einer oder mehreren Gegenfragen, und doch muss ich es an dieser Stelle tun.

Da ich neben meinem Einsatz hier ehrenamtlich im Gemeinderat tätig bin, stelle nun ich die Frage, wo sollten vor 10, 15 Jahren Leerrohre beim Straßenbau verlegt werden? Warum wurden keine verlegt, warum ist es jetzt Problem der Gemeinden obwohl das Thema Internet/Telekommunikation TKG bedingt bei Bund aufgehangen ist? Warum tauchen nach einem Ausbau Leerrohre der Telekom auf die nicht benutzt werden konnten. Ich war in den letzten Jahren bei einigen Stadtwerken und Zweckverbänden, das Problem ist bei den Institutionen zunächst mal kein, auch nicht bei Tiefbauämtern auf Landkreisebene - "da kümmert sich die Telekom drum" wurde mir immer entgegen gebracht. Steigt der öffentliche Druck und die Einsicht, dass eben genau die Telekom nicht für einen flächendeckenden Ausbau verantwortlich ist wird man so langsam wach. Was folgt sind Leerrohrinvestitionen beim Straßenbau durch Stadtwerke, Zweckverbände und Co. alles andere ist dem Bürger nicht erklärbar wenn er in ein Neubaugebiet zieht oder vor seiner Nase die Straße neu gebaut wird. Der Bürger im Anschluss zu Kasse gebeten wird und das Internet noch immer langsam ist und im Falle fehlender Leerrohre die große Rechnung kommt und das zum zweiten Male..

Wenn die derzeitigen Akteure nicht verantwortlich für eine Versorgung sind und sich da nichts besser, sollte man doch als Mensch, welcher von Natur aus bestrebt ist Sachen zu verbessern, an einer Verbesserung arbeiten oder nicht? - der Status Quo verbessert nach der Erfahrung der letzten Jahren in jedem Fall nichts oder nicht viel und eben nicht flächendeckend.

KorbanDalles hat geschrieben:Was ist das Bitte für ein Argument mit Telekom macht die Hand auf für einen Hausanschluss. Den kann jedermann für 0€ haben. Strom und Wasser kosten hingegen meist 4 stellig.
Hab ich schon anders gehört, ich aber nicht selbst bezahlt..

KorbanDalles hat geschrieben:Es gibt keine Möglichkeit Leerrohre für FTTH kostendeckend zu verlegen, es sei denn es sind Neubaugebiete
Hier wird das z. Teil schon getan.
Ja "z. Teil" - oder besser: "z. verschwinden geringen Teil"

KorbanDalles hat geschrieben:Also wie sind denn Bitte eure Vorstellungen.
ich hoffe ich bin deinen Fragen zumindest in Teilen gerecht geworden, Beste Grüße und einen erholsamen Tag.
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Re: Outdoor DSLAM der Telekom bei ADSL2+ nur 10-13 Mbit/s

Beitragvon HeinzHaraldF » 25.12.2013 08:58

Hausanschlüsse für Gas, Wasser und Strom kosten jeweils ca. 1500,- Euro. Das war vor zehn Jahren in einem Neubaugebiet, ca. sechs Meter von der Straße steht das Haus.
Telekom wollte glaube ich 112,50 Euro oder so ähnlich.
Auch in der vorherigen Mietwohnung mußte ein neuer Anschluss gelegt werden, gleicher Preis.
Höhere Anschlusskosten gibt es glaube ich nur bei Glasfasfaser oder aber wenn der Kabelgraben länger wird. Irgendwelche Stadtwerke im Norden, hatten bei FTTH auch einen vierstelligen Betrag genannt, wenn man nach einer bestimmten Frist Glas bestellt.
htp FTTH 250/250 , bis zu 1 Gbit/s möglich, aber für 70,- € Aufpreis
Telekom Hybrid Tester mit bis zu 100 Mbit/s Down und 40 Mbit/s Up, bei Last aber nur 6 / 1 (in Abschaltung)
1x Call & Surf Comfort Plus IP, Annex J 8,2/2,4 Mbit/s, 25,47 dB (erweitert zu Hybrid)
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Re: Outdoor DSLAM der Telekom bei ADSL2+ nur 10-13 Mbit/s

Beitragvon spokesman » 25.12.2013 09:47

vermutlich gibt es da auch regionale Unterschiede..
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Re: Outdoor DSLAM der Telekom bei ADSL2+ nur 10-13 Mbit/s

Beitragvon KorbanDallas » 28.12.2013 18:04

spokesman hat geschrieben:Wenn du technisches Verständnis in unsere Initiative, sprich den Verein einbringen willst und kannst bist du gern willkommen - falls dies noch nicht der Fall sein sollte, freue ich mich über weitere Beiträge im Forum, welche es aus meiner Sicht bereichern - danke.


Danke. Ich sehe es eben aus einer anderen Sichtweise, wenn man tag täglich damit zu tun hat. Eure Ideen und Vorschläge sind sicher gut und sollten mehr Beachtung finden, es ist aber eben manchmal nicht immer so leicht wie man sich alles vorstellt.

spokesman hat geschrieben:Nun möchte ich natürlich noch auf deine Fragen eingehen:
KorbanDalles hat geschrieben:Wie soll denn deiner Meinung nach der berühmte Aussiedlerhof versorgt werden?

Ich möchte es mal politisch korrekt ausdrücken: "mit Solidarität"
Ja in diesem Fall zahl auch (aber nicht nur) der Bürger in der Mietwohnung in München, Hamburg, Berlin und Co. den Anschluss auf dem Bauernhof/Kolchose zwischen diesen Metropolen. Im Gegenzug wird hier auch eine nicht unwichtige Arbeit verrichtet -> Lebensmittel und auch Energie in die Metropolen. Ein wunder der Technik wie ich finde.


Der Ansatz klingt interessant. Natürlich sind die "Städter" auf die Arbeit der ländlichen Regionen angewiesen. Man kann aber eben nicht solche Vergleiche ziehen, in Städten lässt sich eine Breitbandversorgung eben wesentlich einfacher realisieren, wie auf den urbanen Regionen. Ja das hat auch etwas mit den Gewinnmargen zu tun, natürlich wollen Firmen und Konzerne Gewinn erwirtschaften und natürlich wandert das Geld in vielen Bereichen zu den Wasserköpfen der Aktionäre. So ist nun mal unsere Marktwirtschaft aufgebaut. Niemand würde in die ländlichen Regionen investieren, wenn es sich nicht in irgendeiner Form rentieren würde. Das würde man als Unternehmer nicht machen und als Privatmensch ebenso wenig. Man baut sein Häuschen eben dort, wo es einem gefällt. Früher hat man sich auch noch keine großen Gedanken über Internet gemacht. Vor 20 Jahren wusste noch keiner etwas von DSL. Die Zeit ist eben so schnelllebig, das man nicht von heute auf morgen eine Breitbandversorgung für alle Regionen Deutschland realisieren kann.

spokesman hat geschrieben:
KorbanDalles hat geschrieben:Wie stellt ihr euch das mit den Leerrohr denn vor? Was soll das Leerrohr bringen?
Die Telekom z.B. verlegt sehr viel Leerrohre auf Trassen in denen es notwendig ist. Auch andere Anbieter oder auch Stromversorger tun das.
Hier muss ich mich entschuldigen, ich beantworte eine Frage wirklich ungern mit einer oder mehreren Gegenfragen, und doch muss ich es an dieser Stelle tun.

Da ich neben meinem Einsatz hier ehrenamtlich im Gemeinderat tätig bin, stelle nun ich die Frage, wo sollten vor 10, 15 Jahren Leerrohre beim Straßenbau verlegt werden? Warum wurden keine verlegt, warum ist es jetzt Problem der Gemeinden obwohl das Thema Internet/Telekommunikation TKG bedingt bei Bund aufgehangen ist? Warum tauchen nach einem Ausbau Leerrohre der Telekom auf die nicht benutzt werden konnten. Ich war in den letzten Jahren bei einigen Stadtwerken und Zweckverbänden, das Problem ist bei den Institutionen zunächst mal kein, auch nicht bei Tiefbauämtern auf Landkreisebene - "da kümmert sich die Telekom drum" wurde mir immer entgegen gebracht. Steigt der öffentliche Druck und die Einsicht, dass eben genau die Telekom nicht für einen flächendeckenden Ausbau verantwortlich ist wird man so langsam wach. Was folgt sind Leerrohrinvestitionen beim Straßenbau durch Stadtwerke, Zweckverbände und Co. alles andere ist dem Bürger nicht erklärbar wenn er in ein Neubaugebiet zieht oder vor seiner Nase die Straße neu gebaut wird. Der Bürger im Anschluss zu Kasse gebeten wird und das Internet noch immer langsam ist und im Falle fehlender Leerrohre die große Rechnung kommt und das zum zweiten Male..

Wenn die derzeitigen Akteure nicht verantwortlich für eine Versorgung sind und sich da nichts besser, sollte man doch als Mensch, welcher von Natur aus bestrebt ist Sachen zu verbessern, an einer Verbesserung arbeiten oder nicht? - der Status Quo verbessert nach der Erfahrung der letzten Jahren in jedem Fall nichts oder nicht viel und eben nicht flächendeckend.


Vor 10 Jahren wurden Leerrohre eben nur dort verlegt, wo es notwendig war. Das betraf nur Strecken, auf denen Ortsverbindungskabel, Fernkabel u.ä. verlegt werden mussten. Natürlich gab es hier viele Fehlentscheidungen und oft war auch die Tragweite einer einmal getroffenen Entscheidung nicht absehbar. Oft kommt oder kam es auch vor, das eine Gemeinde/Stadt Anfragen an die Anbieter versenden, ob eine Mitverlegung in Frage kommt. Diese wurden teilweise nicht beantwortet oder aber oft abgelehnt, weil kein Bedarf vorhanden war. Die finanziellen Mittel für die Verlegung von Leerrohren, ohne einen wirklichen ersten Nutzen sind eben begrenzt. Das macht ein Unternehmen eben nur, wenn es wirklich absehbar ist das hier ein Rohr notwendig ist. Ein Jahr später stellt dann ein Unternehmen den Antrag, die Straße auf zu reißen, weil ein Glasfaserkabel verlegt werden soll. Nur woher soll das das Unternehmen vor einem Jahr wissen? Es ist einfach schier unmöglich, in die Zukunft zu sehen. Natürlich gibt es Konzepte, Rohre dort mit zu verlegen, wo es notwendig ist. Die Entscheidung treffen Menschen zu einem gewissen Zeitpunkt und danach kann sich immer viel verändern.
Das manchmal Leerrohre an Stellen gefunden werden, wo vorher keine vermutet wurden, liegt einfach an dem Umstand, wenn Datenbestände nicht stimmen. Das hat viele Ursachen, z.B. wurden die Pläne nicht aktuell gehalten, vielleicht gingen die Unterlagen verloren. Das kann leider vorkommen, man kann aber auch immer nur das nutzen, von dem man weiß. Leider kann man nicht in den Boden schauen.

Aktuell sieht die Situation doch so aus, Anbieter wie du sie aufgezählt hast, verlegen Leerrohre, wenn größere Tiefbauarbeiten durchgeführt werden. Dies machen Energieversorger, Wasserversorger, TK-Unternehmen heute fast überall. Der Ansatz ist gut und sollte auch weiter so durchgeführt werden. Dann können, sofern der Bedarf da ist, Rohre angemietet, verkauft oder verpachtet werden. Dies spart spätere Tiefbaukosten. Einen bessere Ansatz kann man nicht haben. Die Leerrohrkapazitäten müssen für Breitbandversorgung zur Verfügung gestellt werden, was auch teilweise passiert.

Die oft von vielen hier im Forum kritisierte Praxis, z.B. keine Leerrohre bei Straßenbauvorhaben in Städten mit zu verlegen, teile ich allerdings nicht. Man kann leider nicht, weil irgendwo mal 5 oder 10 oder 100m Graben gemacht werden, immer ein Rohr in die Erde verlegen, wenn man keinen Bedarf für eine Nutzung sieht. Ein FTTH Netz nutzt hier kein Leerrohr, dort müssten eh neue Tiefbauarbeiten erfolgen um die Häuse anzuschließen. Einzig zu den Glasfaserverteilern werden vorhandene Rohre genutzt. Aber wo diese stehen kann noch niemand wissen, wenn keine Planung für die FTTH Versorgung eines Ortes erfolgt ist. Die Standorte der Glasfaserverteiler werden anhand der Bedarfe ermittelt und das kann erst erfolgen, wenn die Bedarfe bekannt sind. Hier kann man nicht via pi mal Daumen berechnen, das muss so genau wie möglich erfolgen, wenn man ein passives Netz aufbauen möchte.
Dort wo es notwendig ist, werden auch Rohre verlegt

spokesman hat geschrieben:
KorbanDalles hat geschrieben:Was ist das Bitte für ein Argument mit Telekom macht die Hand auf für einen Hausanschluss. Den kann jedermann für 0€ haben. Strom und Wasser kosten hingegen meist 4 stellig.
Hab ich schon anders gehört, ich aber nicht selbst bezahlt..

Kosten entstehen nur, wenn der Anschlusskasten ins Haus kommt, wenn der Aufwand für die Versorgung zu groß ist, dann muss der Kunde eben einen Teil hinzu bezahlen.

spokesman hat geschrieben:
KorbanDalles hat geschrieben:Es gibt keine Möglichkeit Leerrohre für FTTH kostendeckend zu verlegen, es sei denn es sind Neubaugebiete
Hier wird das z. Teil schon getan.
Ja "z. Teil" - oder besser: "z. verschwinden geringen Teil"


Besser als nichts. Neubaugebiete kosten unendlich viel Geld und die Einnahmen kommen meist erst nach Jahren oder Jahrzehnten zu einer schwarzen Null. Daher wagt man hier noch nicht solche Investitionen.
KorbanDallas
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Re: Outdoor DSLAM der Telekom bei ADSL2+ nur 10-13 Mbit/s

Beitragvon spokesman » 11.01.2014 21:44

KorbanDallas hat geschrieben:
spokesman hat geschrieben:Wenn du technisches Verständnis in unsere Initiative, sprich den Verein einbringen willst und kannst bist du gern willkommen - falls dies noch nicht der Fall sein sollte, freue ich mich über weitere Beiträge im Forum, welche es aus meiner Sicht bereichern - danke.
Danke. Ich sehe es eben aus einer anderen Sichtweise, wenn man tag täglich damit zu tun hat. Eure Ideen und Vorschläge sind sicher gut und sollten mehr Beachtung finden, es ist aber eben manchmal nicht immer so leicht wie man sich alles vorstellt.
Na klar, andere Sichtweisen müssen ja nicht zu unproduktiven Ergebnissen führen, oft braucht es diese Sichtweisen und Praxisnähe um verschiedene Dinge verbessern zu können. Es freut mich natürlich zu hören, dass dir einige unserer Vorschläge gefallen.

KorbanDallas hat geschrieben:
spokesman hat geschrieben:Nun möchte ich natürlich noch auf deine Fragen eingehen:
KorbanDallas hat geschrieben:Wie soll denn deiner Meinung nach der berühmte Aussiedlerhof versorgt werden?

Ich möchte es mal politisch korrekt ausdrücken: "mit Solidarität"
Ja in diesem Fall zahl auch (aber nicht nur) der Bürger in der Mietwohnung in München, Hamburg, Berlin und Co. den Anschluss auf dem Bauernhof/Kolchose zwischen diesen Metropolen. Im Gegenzug wird hier auch eine nicht unwichtige Arbeit verrichtet -> Lebensmittel und auch Energie in die Metropolen. Ein wunder der Technik wie ich finde.
Der Ansatz klingt interessant. Natürlich sind die "Städter" auf die Arbeit der ländlichen Regionen angewiesen. Man kann aber eben nicht solche Vergleiche ziehen, in Städten lässt sich eine Breitbandversorgung eben wesentlich einfacher realisieren, wie auf den urbanen Regionen. Ja das hat auch etwas mit den Gewinnmargen zu tun, natürlich wollen Firmen und Konzerne Gewinn erwirtschaften und natürlich wandert das Geld in vielen Bereichen zu den Wasserköpfen der Aktionäre. So ist nun mal unsere Marktwirtschaft aufgebaut.
So kann die Marktwirtschaft auch aufgebaut sein, wenn der Rechtsrahmen dieses System zulässt ist alles i.O.. Konflikte gibt es dann an den Stellen bei denen der Rechtsrahmen, ich sag mal "gebeugt wird", weil er aus der Sicht des Anbieters im konkreten Fall anders gedeutet wird als aus der Sicht des Verbrauchers. Genau an dieser Stelle setzt unser Verein als Interessenvertretung des Verbrauchers an, er möchte hier Klarheit schaffen - jeder ist hier eingeladen mitzumachen. Nach meiner Auffassung ist z.B. ein funktionaler Internetzugang wie er gem. TKG/GG jedem in diesem Land möglich sein muss eben nicht ISDN oder 1Mbit/s und schon gar nicht über UMTS und Co. Die Verantwortliche Politik/BNetzA sieht dies seit Beginn ihrer Arbeit anders, sonst würde man hier schon handeln. Dieses Verhalten findet sich in anderen Bereichen unserer Politik wieder, NSA-Skandal, BND-Affairen, Atom-Müll uvm. Als interessierter Beobachter der Wahlergebnisse seit der Gründung der BRD und dem anschließendem "Zusammenschluss" mit der DDR brauch ich keinen Schuldigen suchen. Man muss hier nur eine einfach Rechnung aufstellen, zählt die Regierungsjahre der regierenden Parteien zusammen und errechnet dann einen Prozentwert wer wie viel Prozent der Schuld trägt, fertig - nach diesem Verfahren sollte vllt. jeder mal vorgehen, es sei denn man findet diese Entwicklung in Ordnung, dies ist meist dann der Fall wenn man es nicht schafft der Maslowsche Bedürfnishierarchie‎ (oder einem ähnlichen Ego-Modus) zu entkommen und Dinge mal von weiter oben zu betrachten. Aber gut das geht sicher schon zu weit..

KorbanDallas hat geschrieben:Niemand würde in die ländlichen Regionen investieren, wenn es sich nicht in irgendeiner Form rentieren würde. Das würde man als Unternehmer nicht machen und als Privatmensch ebenso wenig.
Viele große Projekte, besonders Infrastrukturprojekte werden vom Staat gefördert, sprich wirtschaftlich gemacht. Meistens setzten diese ein wenn die Gesellschaft (heute oft als Kundschaft oder Markt bezeichnet) einen Bedarf hat z.B. "Lichtschalter ein -> Licht leuchtet" was wird gemacht? PV-Anlagen, Windparks etc. in nicht unerheblichen Maße gebaut. Hier der Staat geholfen eine Finanzierung auf die Beine zu stellen - weil derartige Projekte sich eben nicht in 2 Jahren mal schnell rechnen, der Aktionär aber Kohle sehen will. Es springt also der Staat, der Steuerzahler, mit anderen Worten die Gesellschaft ein. Beim Beispiel Strom ist alles klar, es ist einfach nötig und es gibt keine Diskussion um Leerrohre oder ein sonstiges kostensparendes Verhalten beim Aufbau dieser Infrastruktur. Beim Breitband ist dies indes nicht so, mit vielen, vielen Nachteilen für die Betroffenen.

KorbanDalles hat geschrieben:Man baut sein Häuschen eben dort, wo es einem gefällt.
oder so ähnlich. Nicht jeder dieser Gesellschaft hat diese Glück, ich freue mich aber für dich wenn es dir zuteil geworden ist ;)

KorbanDalles hat geschrieben:Früher hat man sich auch noch keine großen Gedanken über Internet gemacht. Vor 20 Jahren wusste noch keiner etwas von DSL. Die Zeit ist eben so schnelllebig, das man nicht von heute auf morgen eine Breitbandversorgung für alle Regionen Deutschland realisieren kann.
Schnelllebig ist gut, geteilt.de gibt es nun schon fast 10 Jahre, seit 2006 wird VDSL angeboten die Versorgungsdiskussion besteht wohl seit dem ersten DSL Schwung (und der damit verbundenen Interessendatenbank der Telekom) als es noch einen "Planausbau" gab, welcher nie für 100% Versorgung ausgelegt war. Weiter kann man sagen, dass wir seit der Kenntnis der DSL-Kupferschwächen eine Diskussion über Glasfaser führen, wie lange soll man denn jetzt noch warten bis eine gesellschaftsfähige Lösung präsentiert wird? (an der Stelle werde ich heute noch einen Betrag einstellen, der diese Frage mit einem Ausrufezeichen unterstreichen wird)

KorbanDalles hat geschrieben:Vor 10 Jahren wurden Leerrohre eben nur dort verlegt, wo es notwendig war. Das betraf nur Strecken, auf denen Ortsverbindungskabel, Fernkabel u.ä. verlegt werden mussten. Natürlich gab es hier viele Fehlentscheidungen und oft war auch die Tragweite einer einmal getroffenen Entscheidung nicht absehbar. Oft kommt oder kam es auch vor, das eine Gemeinde/Stadt Anfragen an die Anbieter versenden, ob eine Mitverlegung in Frage kommt. Diese wurden teilweise nicht beantwortet oder aber oft abgelehnt, weil kein Bedarf vorhanden war.
Das ist nicht verwunderlich, es gibt einfach kein standardisiertes Verfahren wie damit umzugehen ist. Auch hier hatten wir schon Diskussionen wie man die Leerrohrverlegung in Bezug auf FTTH absichern könnte. Bzgl. der Kosten hatte ich mal mit unserem Tiefbauamt im Landkreis gesprochen, die hatten sich so geäußert das diese bei einer Straßenbaumaßnahme ohne Probleme getragen werden könnten, einzig es fehlt der Auftrag dafür. An der Stelle dreht man sich wieder im Kreis. Hier scheint es also einen Verbesserungsbedarf zu geben. Die Parteien die vor 5 Jahren nach unseren PM's alle Breitbandausbau auf den Plakaten hatten (Kreistags und Gemeinderatswahl) haben mit dem Tief- und Straßenbauämtern nicht gesprochen..

KorbanDalles]Die finanziellen Mittel für die Verlegung von Leerrohren, ohne einen wirklichen ersten Nutzen sind eben begrenzt. [/quote]Stimmt, es braucht zunächst mal ein Ziel. FTTH ist da sicherlich nicht das schlechteste, jetzt geht es darum Punkte aufzuführen mit denen dieses Ziel möglichst ökonomisch und ökologisch umgesetzt werden kann, welche Rahmenbedingungen werden benötigt.

[quote="KorbanDalles hat geschrieben:
Das macht ein Unternehmen eben nur, wenn es wirklich absehbar ist das hier ein Rohr notwendig ist. Ein Jahr später stellt dann ein Unternehmen den Antrag, die Straße auf zu reißen, weil ein Glasfaserkabel verlegt werden soll. Nur woher soll das das Unternehmen vor einem Jahr wissen? Es ist einfach schier unmöglich, in die Zukunft zu sehen. Natürlich gibt es Konzepte, Rohre dort mit zu verlegen, wo es notwendig ist. Die Entscheidung treffen Menschen zu einem gewissen Zeitpunkt und danach kann sich immer viel verändern.
Ja stimmt wieder, hier wird nichts anderes gemacht, als das was ich eben angesprochen habe, Ziel setzen, Rahmenbedingungen prüfen und setzen, Punkte abarbeiten. In ähnlicher Form ist es immer das gleiche für jeden Ausbau in einer Stadt, Landkreis oder in einigen Dörfern. Jetzt gilt es eben zu schauen wie man dies flächendeckend machen kann, hierzu ist der erste Schritt sich das Ziel eines flächendeckenden Ausbaus zu setzen - und sich diesem zu verpflichten..

KorbanDalles hat geschrieben:Das manchmal Leerrohre an Stellen gefunden werden, wo vorher keine vermutet wurden, liegt einfach an dem Umstand, wenn Datenbestände nicht stimmen. Das hat viele Ursachen, z.B. wurden die Pläne nicht aktuell gehalten, vielleicht gingen die Unterlagen verloren. Das kann leider vorkommen, man kann aber auch immer nur das nutzen, von dem man weiß. Leider kann man nicht in den Boden schauen.
Tja wenn man sich das leisten kann, ok. Ne, Fehler passieren, daher sollte man künftig etwas genauer auf die Dokumentation achten. Ich denke derartige Fehler sind besonders nach 1990 in den neuen Bundesländern passiert, hier musste alles schnell, schnell gehen - fragt man sich warum.. vllt. weil es in dieser Zeit noch 60.000 - 70.000 Beschäftigte mehr der Telekom/Bundespost gab..

hier noch ein Interessanter Punkt unserer Nachbarn:
glasfasernetz-basel.ch hat geschrieben:Alle 30 bis 50 Jahre entsteht ein flächendeckendes Versorgungsnetz. In Basel ist ein solches Glasfasernetz ein eindeutiger Standortvorteil und entspricht darum dem öffentlichen Interesse der Stadt Basel.


KorbanDalles hat geschrieben:Einen bessere Ansatz kann man nicht haben. Die Leerrohrkapazitäten müssen für Breitbandversorgung zur Verfügung gestellt werden, was auch teilweise passiert.
Ein besserer Ansatz wäre es bei z.B. der Sanierung von Wasser-/Abwasserleitungen gleich auf FTTH zu gehen oder zumindest Leerrohre entsprechend zu implementieren. In Basel (CH) wurde z.B. extra eine Firma gegründet, welche für den Infrastrukturausbau zuständig ist. Da würde das dann alles natürlich noch mehr Sinn machen. Man muss doch einfach fassungslos sein, wenn sich ein Konzern wie die Deutsche Telekom noch heute mit Pilotprojekten beim Thema FTTH befasst und die ein Land wie die Schweiz 1Gbit/s für 100CHF anbietet. Das hier nicht mehr schnell ein Netz auf den Boden gestampft werden kann sollte hier jedem klar sein:
Verkaufsprospekts/Borsenzulassungsprospekts hat geschrieben:Personalanpassung begonnen, wonach die Zahl der Mitarbeiter bis Ende des Jahres 2000 auf 170.000 reduziert werden soll (umgerechnet auf Vollzeitbeschaftigte und ohne Berucksichtigung von Mitarbeitern der ab 1. Januar 1995 erstmals konsolidierten Tochtergesellschaften). Dies entspricht einer Reduzierung um 60.000 Beschaftigte im Vergleich zum Ende des Jahres 1994.


KorbanDalles hat geschrieben:Die oft von vielen hier im Forum kritisierte Praxis, z.B. keine Leerrohre bei Straßenbauvorhaben in Städten mit zu verlegen, teile ich allerdings nicht. Man kann leider nicht, weil irgendwo mal 5 oder 10 oder 100m Graben gemacht werden, immer ein Rohr in die Erde verlegen, wenn man keinen Bedarf für eine Nutzung sieht.
ich möchte jetzt nicht für alle sprechen, ich meine an dieser Stelle z.B Gewerbegebiete die neu erschlossen werden oder Straßen in Wohngebieten die grundhaft erneuert werden, es sind also mehr als 100m für ein Blumenbeet oder 10m Sandkastenaushub auf dem Spielplatz.

KorbanDalles hat geschrieben:Einzig zu den Glasfaserverteilern werden vorhandene Rohre genutzt. Aber wo diese stehen kann noch niemand wissen, wenn keine Planung für die FTTH Versorgung eines Ortes erfolgt ist. Die Standorte der Glasfaserverteiler werden anhand der Bedarfe ermittelt und das kann erst erfolgen, wenn die Bedarfe bekannt sind. Hier kann man nicht via pi mal Daumen berechnen, das muss so genau wie möglich erfolgen, wenn man ein passives Netz aufbauen möchte.
Dort wo es notwendig ist, werden auch Rohre verlegt
Und hier sind wir wieder bei den Zielen, selbst die Telekom FTTH Städte sind nicht zu 100% erschlossen - für mich nicht nachvollziehbar.

KorbanDalles hat geschrieben:
spokesman hat geschrieben:
KorbanDalles hat geschrieben:Es gibt keine Möglichkeit Leerrohre für FTTH kostendeckend zu verlegen, es sei denn es sind Neubaugebiete
Hier wird das z. Teil schon getan.

Ja "z. Teil" - oder besser: "z. verschwinden geringen Teil"

Besser als nichts. Neubaugebiete kosten unendlich viel Geld und die Einnahmen kommen meist erst nach Jahren oder Jahrzehnten zu einer schwarzen Null. Daher wagt man hier noch nicht solche Investitionen.
Das ist wieder eine Frage wie die Finanzierung am Ende ausgelegt ist, du kaufst doch auch kein Haus vom Dispokredit. Infrastrukturmaßnahmen sind nun mal große Investitionen und wenn ich als Bürger steuern zahle, Straßenausbaubeiträge zahle, jeden Monat Anschlusskosten für x,y,z und noch für die Nutzung zahle dann kann man doch etwas zurück erwarten.
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Re: Outdoor DSLAM der Telekom bei ADSL2+ nur 10-13 Mbit/s

Beitragvon KorbanDallas » 12.01.2014 13:31

Ich stimme dir in allen Punkten zu.

Vergleiche mit anderen Staaten will ich nicht ziehen. Keiner hier kennt deren Rahmenbedingen.

Die Erfahrungen der letzten Jahre haben einfach gezeigt, das ein FTTH Ausbau in größeren Städten mehr kostet, als einmal vor der Planung kalkuliert war. Das mag verschiedenste Gründe haben, spielt auch keine Rolle und entschuldigt nicht den geringen bisher durchgeführten Versorgungsanteil in Deutschland. Kein Anbieter wagt sich derzeit wirklich an einen FTTH Ausbau, weil dieser einfach unkalkulierbar hohe Kosten gegenüber waagen Einnahmen verursacht.

Geht man heute auf 10 Städte zu, werden 8 Städte von vornherein nein gegenüber einem FTTH Ausbau antworten. Viel zu viel Tiefbau, alles an Infrastruktur wird kaputt gemacht usw. 1 der 2 noch offenen Städte scheitert dann an den Vorverträgen und die letzte Stadt die dann ausgebaut wird, wird sagen wir mal aus der Luft gegriffen 10 % teurer, als es mal kalkuliert wurde und gleichzeitig ziehen 10 % ihre Vorverträge zurück. Das führt über Jahre hinweg zu einem Minusgeschäft.

Was wird aktuell gemacht, die technische Entwicklung für einen flächendeckenden VDSL Ausbau sind derzeit aufgrund der Vectoring Technik eben wesentlich kalkulierbarer als ein FTTH Ausbau. Gleichzeitig ist der FTTC Ausbau der erste Schritt zu einem FTTH Ausbau. In vielen Bereichen werden Kapazitäten mit Leerrohren geschaffen und Speedpipes verlegt, die für den FTTC Ausbau erst einmal notwendig sind, aber auch weiterhin die weiteren Ausbaumöglichkeiten für FTTH schaffen.

Jetzt stellt sich allerdings meinerseits die Frage, wenn heute eine Stadt einen FTTC Ausbau erhält. Sagen wir eine Stadt von vielleicht 100000 Einwohnern. Potentiell sind das vielleicht 40000 mögliche Anschlüsse, dann wird eine annährend flächendeckende Versorgung mit VDSL25 - VDSL100 ermöglicht. Teilbereiche werden weiterhin geringere Bandbreiten haben, das lässt sich aktuell nicht ändern. Jetzt ist der Bedarf an Breitband meiner Meinung nach aktuell recht hoch. Viele Städte, gerade in Randbereichen sind aktuell auch nicht gut versorgt, natürlich vielleicht noch besser als so manche ländliche Gegend, aber es gibt auch hier Stellen an denen kein DSL möglich ist.
Plötzlich investiert aktuell die Telekom in viele Städte und dann sind Bandbreiten bis zu 100MBit/s möglich. Die Kunden wechseln und nutzen natürlich die Gelegenheit besser versorgt zu werden.
Jetzt kommt die Frage, wozu brauche ich noch einen FTTH Anschluss? Dies kann ich aktuell nicht beantworten. Jedenfalls aus meiner Sicht nicht die nächsten 5 Jahre, vielleicht sogar 10 Jahre. Einen 100Mbit/s Anschluss kann aktuell ich möchte behaupten keiner von uns wirklich auslasten und benötigt diese Bandbreite auch aktuell nicht.

Das kann sich natürlich alles schnell ändern. In Zeiten von HD TV snd große Bandbreiten notwendig. HD Stream ca. 10Mbit/s. Zwei Streams 25 Mbit/s. 4k HD Streams sind noch offen, werden aber denke ich um die 25 MBit/s benötigen und selbst dann ist die 100Mbit/s noch nicht ausgelastet. Es gibt einfach kein Produkt, das höhere Bandbreiten rechtfertigt. So dumm das auch klingt.

Okay, wenn ich aktuell einen FTTH Ausbau erhalten würde, wäre ich der letzte der nein sagt. Ich wäre aber auch genauso glücklich über einen VDSL Ausbau.

Optimierungspotential gibt es überall. Rückblickend die letzten 10 Jahre würde ich behaupten, das der wesentliche Faktor für eine schnellere Breitbandfaktor die Regulierung war. Die Regulierung war und ist seit Jahren nur darauf bedacht, den Branchenriesen Telekom im Markt zurück zu trängen, damit andere Anbieter Fuss fassen können. Das ist meiner Meinung nach kläglich gescheitert. Die Investitionsfreundlichkeit der anderen Anbieter, die die es sich leisten konnten, war nicht auf einen Ausbau in der ländlichen Region bedacht, sondern in Konkurrenz zur Telekom zu gehen und aggressive Preispolitik gegenüber eine zu teuren Telekom zu machen.
Natürlich waren die Preise vor 10 Jahren ganz anders und viel hat die Anbieterwahl hier verbessert. Aber Sie hat nichts für den Breitbandausbau gebracht. Die Telekom war mit ihrer Unternehmensstruktur nicht darauf ausgerichtet einen solchen Preiskampf zu führen, immerhin sind hier auch hunderttausend Menschen mit ihrer täglichen Arbeit in Lohn und Brot. Da konnte man nicht einfach mal sagen, wir dezimieren die Firma um 10, 20 oder 30 %. Man musste sich reformieren, was unter Rene Obermann durchaus gelungen ist. Andere Anbieter haben in der Zeit erheblich für Preisdruck gesorgt und tun es weiterhin, nutzen aber dieselbe Infrastruktur der Telekom und tun nichts weiter für den Breitbandausbau. Das ist keine Regulierungspolitik, die in Deutschland investitionen sichert.
Ich weiß nicht wo wir heute wären, hätte man das Netz in staatlicher Hand belassen. Ich denke nicht das die Situation besser wäre, aber zumindestens wäre aus meiner Sicht die Struktur für eine Regulierung wesentlich besser und investitionsfreundlicher.
WIr können es drehen und wenden wie es ist.

Ich bin froh über jeden Ausbau, ob es nun kleine Anbieter sind, ob es ein VDSL Ausbau oder ein FTTH Ausbau ist, die Menschen und die Regionen profitieren davon, das ist bei vielen Politikern leider noch nicht angekommen. Ich kann jedoch eins absolut nicht ab, das ist das Meckern über einen Ausbau, die Kritik wie etwas ausgebaut wird, die Kritik, warum nicht das oder jedes gemacht wurde. Wer das hier kritisiert oder meint es besser zu können, der muss in die Politik oder eben eine TK-Firma gründen und dann alles besser machen. Ich gebe Brief und Siegel, er wird scheitern.
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Re: Outdoor DSLAM der Telekom bei ADSL2+ nur 10-13 Mbit/s

Beitragvon spokesman » 27.01.2014 22:15

KorbanDallas hat geschrieben:Die Erfahrungen der letzten Jahre haben einfach gezeigt, das ein FTTH Ausbau in größeren Städten mehr kostet, als einmal vor der Planung kalkuliert war. Das mag verschiedenste Gründe haben, spielt auch keine Rolle und entschuldigt nicht den geringen bisher durchgeführten Versorgungsanteil in Deutschland. Kein Anbieter wagt sich derzeit wirklich an einen FTTH Ausbau, weil dieser einfach unkalkulierbar hohe Kosten gegenüber waagen Einnahmen verursacht.
Das ist wohl mit jeder Großinvestition so, gerade in Deutschland fällt das auf.

KorbanDallas hat geschrieben:Geht man heute auf 10 Städte zu, werden 8 Städte von vornherein nein gegenüber einem FTTH Ausbau antworten. Viel zu viel Tiefbau, alles an Infrastruktur wird kaputt gemacht usw. 1 der 2 noch offenen Städte scheitert dann an den Vorverträgen und die letzte Stadt die dann ausgebaut wird, wird sagen wir mal aus der Luft gegriffen 10 % teurer, als es mal kalkuliert wurde und gleichzeitig ziehen 10 % ihre Vorverträge zurück. Das führt über Jahre hinweg zu einem Minusgeschäft.
Ja so hab ich das auch schon bei einigen Gesprächen mit Bürgermeistern, welche in den letzten 10, 20 Jahren die Straßen aufwendig mit Förderanträgen usw. erneuert haben, mitbekommen. Die Frage welche hieraus resultiert ist wie man ein bestehendes Netz in Deutschland, welches in den Händen einer Vielzahl von Firmen ist modernisiert. Modernisieren heißt in diesem Fall FTTH, was auch sonst. In den letzten 10 bis 15 Jahren wurde keine Antwort darauf gegeben. Eigentlich kann auch keine Antwort darauf gegeben werden, die Problemstellung ist eine andere nämlich wie bringt man hohe Bandbreiten zum Endkunden? Hieran wurden dann auch noch Merkmale wie die Technologieneutralität gebunden. So lange wie kein hoher Entscheidungsträger wirklich ausspricht, dass die Bundesrepublik umgegraben werden muss so lange wird es keinen signifikanten Glasfaserausbau in Deutschland geben von einem flächendeckenden Ausbau mittels Glasfaser ganz zu schweigen.

KorbanDallas hat geschrieben:Plötzlich investiert aktuell die Telekom in viele Städte und dann sind Bandbreiten bis zu 100MBit/s möglich. Die Kunden wechseln und nutzen natürlich die Gelegenheit besser versorgt zu werden.
Jetzt kommt die Frage, wozu brauche ich noch einen FTTH Anschluss? Dies kann ich aktuell nicht beantworten. Jedenfalls aus meiner Sicht nicht die nächsten 5 Jahre, vielleicht sogar 10 Jahre. Einen 100Mbit/s Anschluss kann aktuell ich möchte behaupten keiner von uns wirklich auslasten und benötigt diese Bandbreite auch aktuell nicht.
Und genau hier dreht man sich im Kreis, diese Fragestellung gab es bereits vor 5, 10, 15.. Jahren. Nachgefragt wurde hier Bandbreite, schnell dann die Glasfaser, da diese nun mal enorme Bandbreiten bringt und wohl noch ein paar Jährchen bringen wird, nachhaltig und zukunftssichere Investitionen sind in diesem Bereich gefragt.

Wenn du dir Zeit nimmst und einem Hausbesitzer die Vorteile dieser Technologie erklärst (so das er sie versteht) wird grünes Licht dafür geben. Das war mit dem Straßenbau, dem Eisenbahn- und Telefonnetz nicht anders, meist wurde es einfach gemacht da man den Bedarf einfach angenommen hat. Ähnlich ist es ja jüngst aus Bayern zu hören:
spokesman hat geschrieben:
Finanzminister Söder: Glasfaser in ganz Bayern als Ziel! hat geschrieben:Von einem Bedarf für schnelles Internet ist auszugehen, daher soll auch auf die Bedarfsermittlung verzichtet werden.
Was für eine himmlische Erkenntnis, das kann ja nur der CSU gelingen. Damit sind die Stunden und Tage des Unterschriften sammeln für das IBV umsonst, Vorverträge wollen die Unternehmen jedoch sicher noch sehen oder nicht? vllt hat jemand hierzu eine Antwort..


KorbanDallas hat geschrieben:Das kann sich natürlich alles schnell ändern. In Zeiten von HD TV snd große Bandbreiten notwendig. HD Stream ca. 10Mbit/s. Zwei Streams 25 Mbit/s. 4k HD Streams sind noch offen, werden aber denke ich um die 25 MBit/s benötigen und selbst dann ist die 100Mbit/s noch nicht ausgelastet. Es gibt einfach kein Produkt, das höhere Bandbreiten rechtfertigt. So dumm das auch klingt.
Hier widersprichst du dir etwas, "das kann sich alles schnell ändern" und am Ende des Absatzes kommt dann ein "noch nicht ausgelastet" aber genau das könnte sich ja schnell ändern. Jetzt kommen wieder viele Beispiel, besonders Videomaterial wird immer wieder angeführt, sicher ist dies richtig. Ich denke neben dem meist privat genutzten Entertainment-Konsum auch an Unternehmen, welche z.B. Standorte perfekt vernetzen könnten oder Außendienst um ein vielfaches besser anbinden könnten. Mit einer solchen Infrastruktur werden zudem Sachen möglich die wir uns heute noch nicht vorstellen können.

KorbanDallas hat geschrieben:Optimierungspotential gibt es überall. Rückblickend die letzten 10 Jahre würde ich behaupten, das der wesentliche Faktor für eine schnellere Breitbandfaktor die Regulierung war. Die Regulierung war und ist seit Jahren nur darauf bedacht, den Branchenriesen Telekom im Markt zurück zu trängen, damit andere Anbieter Fuss fassen können. Das ist meiner Meinung nach kläglich gescheitert. Die Investitionsfreundlichkeit der anderen Anbieter, die die es sich leisten konnten, war nicht auf einen Ausbau in der ländlichen Region bedacht, sondern in Konkurrenz zur Telekom zu gehen und aggressive Preispolitik gegenüber eine zu teuren Telekom zu machen.
Natürlich waren die Preise vor 10 Jahren ganz anders und viel hat die Anbieterwahl hier verbessert. Aber Sie hat nichts für den Breitbandausbau gebracht. Die Telekom war mit ihrer Unternehmensstruktur nicht darauf ausgerichtet einen solchen Preiskampf zu führen, immerhin sind hier auch hunderttausend Menschen mit ihrer täglichen Arbeit in Lohn und Brot. Da konnte man nicht einfach mal sagen, wir dezimieren die Firma um 10, 20 oder 30 %.
Nun ich hab ein gemischteres Gefühl, ich möchte herausstellen das dies eine subjektive Wahrnehmung vom Ausbau ist. Ich denke auf dem Land ist schon einiges passiert und beziehe mich hierbei auf Projekte, welche mit Fördermitteln umgesetzt wurden - ich denke diese sind mit der Masse auf dem Land zu finden. Ein weiterer Unterschied ist sicher bei der Preisgestaltung der Anbieter zu finden, in den Städten sehr ich die Preisentwicklung wie du sie geschildert hast, anders stellt sich die Situation jedoch auf dem Land dar. Nehmen wir mal als Beispiel Thüringen und hier das Produkt VDSL 50Mbit/s. Nach meiner Erfahrung gibt es hier 3 größere Anbieter, welche auf dem Land ausgebaut haben:
encoline - 59,95 EUR p.m.
ilm provider - 59,90 EUR p.m.
rikom - 59,90 p.m.
Ausbaumaßnahmen (wenn diese in den letzten Jahren überhaupt nötig waren) in Städten wurden eher durch andere Anbieter vorgenommen und ja die Preise sind geringer. Das dies nicht immer so zutrifft sollte klar sein, in den letzten Jahren wurde durch die genannten Firmen ebenfalls in Städten investiert, besonders Gewerbegebiete habe ich als hiervon profitieren sehen - preislich war dies für die betroffenen Firmen oftmals eine Verbesserung im Vergleich zu Company Connect etc..

KorbanDallas hat geschrieben:Ich weiß nicht wo wir heute wären, hätte man das Netz in staatlicher Hand belassen. Ich denke nicht das die Situation besser wäre, aber zumindestens wäre aus meiner Sicht die Struktur für eine Regulierung wesentlich besser und investitionsfreundlicher.
ich kann mich auch täuschen doch vermute ich das wir den Umstieg zur Glasfaser enger im Fokus hätten. Vllt. hätte man schneller passende Vorbereitungsmaßnahmen getroffen - zumindest würde ich das als logisch erachten.

KorbanDallas hat geschrieben:Ich kann jedoch eins absolut nicht ab, das ist das Meckern über einen Ausbau, die Kritik wie etwas ausgebaut wird, die Kritik, warum nicht das oder jedes gemacht wurde. Wer das hier kritisiert oder meint es besser zu können, der muss in die Politik oder eben eine TK-Firma gründen und dann alles besser machen. Ich gebe Brief und Siegel, er wird scheitern.
Meckern oder wegziehen ist immer der leichte Weg und den gehen sehr viele Leute. Bei der TK-Firma stimme ich dir nicht zu, da kenne ich schon andere Beispiele, mit der Politik kann ich dir leider auch nicht ganz zustimmen. Die Wahlergebnisse der letzten 20 Jahre zeigen uns das man dieses Problem, so man sich in einer der Parteien engagiert, welche Regierungsverantwortung tragen oder getragen haben, nicht erfolgreich hätte lösen können. Blicken wir auf die letzten 60 Jahre zurück wird deutlich, dass sich ein engagieren in einer anderen Partei zumindest in der Geschichte nicht viel gebracht hat, entweder haben CDU oder SPD mit wechselnden Partnern regiert und den derzeitigen Satus Quo hervorgebracht, danke dafür. Zieht man diese Erfahrungen und Eindrücke bei der Bewertung der eigenen Lage heran muss man deinem letzten Satz sicher einen gewissen Wert zugestehen. Krempelt man die Ärmel hoch und lässt sich nicht alles gefallen, nimmt die Demokratie bei Wort kann man aber einiges tun. Zum Beispiel dem geteilt.de e.V. beitreten und als Interessenvertreter aktiv werden oder aber einer Partei beitreten und den ein Ziel über politische Arbeit, ein Mandat oder Ähnliches verwirklichen, wenn man weniger Zeit und Energie investieren möchte kann man natürlich alle 4 bzw. 5 Jahre ein Kreuz machen.. und ja etwas Idealismus ist hier sicherlich gefragt ;)
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Re: Outdoor DSLAM der Telekom bei ADSL2+ nur 10-13 Mbit/s

Beitragvon naitsabes84 » 01.12.2014 08:34

Hi,

habe mich hier mal durchgelesen, ist ja recht spannend die Diskussion der verschiedenen Läger hier. Ich bin hierauf gestoßen, da ich aktuell bei bei dem Anschluss meiner Eltern ein Phänomen beobachte, was in Richtung der Kapazitätsengpässe bei der Anbindung von Outdoor-DSLAMs geht.


Dino75195 hat geschrieben:DSL Informationen Fritz Box 7170 150 Meter zum Outdoor DSLAM
Bild

DSL 16k...
Bild

Download Datenrate im Router 15042

hmm wegen nicht mal 1 Mb/s mehr bei der Synchronisation hol ich mir jetzt keine Fritz Box 7270 sorry...
Warum allerdings nur 13 Mbit/s geht ist schon eine gute Frage

am 17.10.2012 17:20 ging noch 15 Mbit/s
Bild
da war ich aber noch ganz alleine auf dem DSLAM, war der erste der Umgeschalte hat :D

Gleiche Synchronisation in der Fritz Box...

Die Leitung ist auf jedenfal stabil, hab keine Abbrüche.
Gehen die Leitungswerte schon nach 150 Meter unter Vollsync?
Wie weit seid ihr den weg?

Gruß Robert



Hierzu zuerst einmal@ Dino75195. Bezogen auf den nachfolgenden Post, da wo du noch dein "altes" DSL hattest, ist mir aufgefallen, dass deine Dämpfung viel zu hoch ist. Du sagtest, dass du 150 bis zum DSLAM hast... Da sind 42 DB viel zu hoch, das ist äußerst ungewöhnlich. Nur mal so als Beispiel. Meine Eltern haben ca. 1km Leitungslänge und eine Dämpfung unter 20db. Irgendwas an dem Leitungsweg war da wohl nicht i.O., denke ich...


Zum eigentlichen Thema... Seit ca. 2009 gibt es in der Gemeinde meiner Eltern "schnelleres" Internet. Ausbau erfolte durch die Telekom mit Outdoor-DSLAMs, das Modem meiner Eltern synct immer auf über 15000 Kbps. Bis vor einem Jahr hat man überhaupt nichts gemerkt. Jetzt haben sie seit einiger Zeit besonders in den Abendzeiten permanent schlechte Übertragungsraten, sogar Abbrüche in der Telefonie. Mit schlechte Übertragungsraten meine ich so anstatt der sonst verfügbaren 13-16Mbit sind es dann nur 3-6 Mbit.

Dann kam der ganz normale Ablauf ins Spiel. Eine Störungsmeldung bei Congstar eröffnet, einiges an Zeit verging. Die wollten Auszüge vom Routerlog haben, haben Sie auch bekommen... Letztendlich ging das ein wenig hin-und her, ohne das dabei etwas heraus kam. Es sollte eigentlich auch ein Techniker vorbeischauen, der allerdings auch nicht kam.

Dann irgendwann, als klar wurde, dass es nicht die TAL/letzte Meile an sich ist, die ja gerne als Einschränkung genannt wird, haben sich Congstar die ganze Sache recht einfach gemacht und darauf hingewiesen, dass ja nur bis zu 16 Mbit geliefert werden müsse. Damit war für Congstar (eine Tochter der Telekom) das also erledigt.

Jetzt habe ich mich mal ein bisschen schlau gelesen und weitere Leute mit ähnlichen Problemen gefunden. Hier scheint die knappe Anbindung der Gemeinden zumindest sicher kein Einzelfall zu sein. Mich würde natürlich mal brennend interessieren, ob dieses Outdoor DSLAM tatsächlich nur mit 1x STM1 aka 155Mbit angebunden ist (VDSL ist nicht verfügbar). Ich kann leider nicht genau sagen, wie viele User hier einen DSL As nutzen, aber 150-200 sind es bestimmt schätze ich.Mir ist durchaus klar, dass man eine gewisse Berechnung durchführt um die Anbindung zu dimensionieren. Aber mir geht es wirlich nicht in der Kopf, wie man heutzutage überhaupt noch Anbindungen über 155Mbit realisieren kann? Mal angenommen, es sind 155User auf so einem DSLAM und die treffen sich abends zum surfen, und ich nehme mal die bescheidene Zahl von 30 Usern, die Internet etwas intensiver surfen, Streamingdienste nutzen, Downloads durchführen etc... Dann bekommen bei 155Mbit (ich lasse mal die Overhead-Abzug optimistischerweise weg) diese 30 User keine 6Mbit für ihre Aktivitäten. Sollte dies so sein, ist das ein Unding und finde ich geht gar nicht. Ich werde mich mal um die damals ausgehandelten Verträge bemühungen, denn mich interessiert schon, ob hier der bestellte Leistung auch entsprechend geliefert wurde oder ob die Telekom hier viel Geld gespart hat, einfach weil Sie nicht so richtig zukunftssicher ausgebaut hat. Die technischen Details sind für die meisten wohl auch nicht wirklich nachvollziehbar.

rezzler hat geschrieben:
AndyO hat geschrieben:Geteilt durch 300 Haushalte, bei unterstellt zeitgleicher Nutzung, 2,3 MBit/s. Der Rest ist Ãœberbuchung.

2,3 MBit/s sind doch recht ordentlich als "garantierte Bandbreite". Es wird ja auch nicht jeder zur gleichen Zeit surfen.


Das meinst du nicht wirklich ernst oder? 2,3Mbit ist heutzutage garnichts mehr, damit kann man nicht arbeiten!!!! Wenn man natürlich den Maßstab bei 1Mbit ansetzt, dann ist das mehr als 100% drauf, klar. Ich habe beruflich oft mit Usern zu tun die in ländlichen Gegenden öfters solche DSL Anschlüsse haben und die können wirklich einfach nahezu nicht arbeiten. Dann sagst du generell auch, ist ja kein Problem, kann man ja alles ausbauen, liegen ja weitere Fasern usw. Ja kann man, aber wann macht man das denn? Anscheinend müssen die Leute erst selbst die Probleme an ihrem Anschluss feststellen und dann passiert evtl. nach Monaten/Jahren was. Das sind wir doch wieder bei den Kosten. Ich bin schon gespannt, wenn Telefonie nur noch über Voip läuft, das wird bestimmt lustig... Ich glaube dann wird noch so einigen Leuten auffallen, dass hier gespart wurde.

Hier ein paar Parallelbeiträge, teilweise echt sehr traurig:

https://telekomhilft.telekom.de/t5/Frag ... order/date

https://telekomhilft.telekom.de/t5/Inte ... 003#M25733


Ich werde weiter berichten, wenn es Neuigkeiten gibt..

Gruß
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Re: Outdoor DSLAM der Telekom bei ADSL2+ nur 10-13 Mbit/s

Beitragvon bru62 » 01.12.2014 09:00

Hallo und herzlich willkommen bei geteilt.de.

Vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag, den ich mit großem Interesse gelesen habe. Es entspricht auch meiner Erfahrung, dass beim sogenannten Regelausbau mit Outdoor-DSLAM eine den damaligen Anforderungen genügende Bereitstellung erfolgte, die heute an Grenzen stößt. Es wäre nun interessant, zu erfahren, wie der Betreiber damit umgeht. Wird beim Feststellen von Engpässen (sollte schon aus einem sicher durchgeführten Monitoring bzw. aus Meldungen von Nutzern hervorgehen) eine Erweiterung vorgenommen oder wartet man auch hier auf die Finanzierung durch die öffentliche Hand? Es empfiehlt sich wohl, die Geschichte an die Gemeindeverwaltung heranzutragen und dort Problembewußtsein zu schaffen. Als einzelner Nutzer steht man vermutlich auf einsamen Posten.

naitsabes84 hat geschrieben:Ich werde weiter berichten, wenn es Neuigkeiten gibt..
Dafür schon mal schönen Dank im Voraus.

Gruß
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Re: Outdoor DSLAM der Telekom bei ADSL2+ nur 10-13 Mbit/s

Beitragvon KorbanDallas » 01.12.2014 17:55

Also du redest hier von einem Ausbau 2009. Ich tippe mal aut ATM Outdoor Technik, da bisher auch nur ADSL2+ Outdoor verfügbar ist. Ja die Anbindungen für die ATM Outdoor waren nicht viel größer, weil es damals auch nicht notwendig war.

Aber alle Outdoor ATM Standorte werden zug um zug überbaut und die Kunden können dann je nach Verfügbarkeit auf VDSL oder ADSL2+ via IP Anschluss wechseln. Dann wechselt der Anschluss von der alten ATM Technik Outdoor auf GbE oder MSAN Outdoor. Anbindung ist dann wieder ausreichend zur Verfügung.

Das Problem ist natürlich bekannt, doch 2009 sind auch schon wieder 5 Jahre her und die Bandbreitenbedarfe der Kunden wachsen immer mehr. Natürlich wurden auch alle DSL Ports beschaltet, auch mit dem bewusstsein, das hier eventuell Überlasten entstehen. Viel schlimmer wäre hier doch sicher, wenn ihr gar keinen Anschluss mit DSL erhalten würdet, als das Risiko einer Überlast einzugehen. In vielen Bereichen hat das ja auch geklappt, aber vor dem Hintergrund des IP Ausbau der Telekom wird hier sicherlich demnächst etwas passieren.

Um welchen Ort geht es denn?
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