Netzneutralität als wichtiges Thema

Themen zur Netzneutralität

Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon Dino75195 » 14.05.2013 11:29

Hier ein Antrag der Fraktion der SPD und
der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zum Tehma Netzneutralität

http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/do ... 6-2888.pdf

Für echtes Netz:
Netzneutralität dauerhaft gewährleisten und gesetzlich festschreiben!

7.5.2013

Steht das schon irgendwo im Forum?
Passt das hier rein?

Infos stehten auch hier:
Rot-Grün will Gesetz gegen Drossel-Pläne der Telekom
http://www.derwesten.de/politik/rot-gru ... 47160.html

Gruß Robert
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Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon grapevine » 14.05.2013 21:05

grapevine hat geschrieben:Solange sich aus den Reihen der Streiter für eine "digitale Gesellschaft" niemand konkrete Gedanken um die Ausgestaltung macht, werden eben andere vorpreschen und die Zukunft in ihrem Sinne gestalten.


Wenn ich richtig sehe, haben einige Piraten einen Anfang gemacht:

http://flaschenpost.piratenpartei.de/20 ... -selbst-2/
http://netzneutralitaetsverordnung.de/
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Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon spokesman » 14.05.2013 21:10

es gibt noch weitere Papiere oder Denkansätze: https://digitalegesellschaft.de/publikationen/
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Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon Dino75195 » 15.05.2013 08:48

Kulturstaatsminister will Zweiklassen-Netz verhindern
http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 63136.html

Auch der Staatsminister für Kultur und Medien Bernd Neumann gefällt die Drosselung nicht,
das könne zu "massiven Verzerrungen im Wettbewerb der Inhalteanbieter führen".

Zitat: heise.de
Seit der jüngsten Novelle des Telekommunikationsgesetzes habe auch die Bundesregierung das rechtliche Rüstzeug, durch eine Verordnung Mindestanforderungen an die Dienstequalität im Internet festzulegen.
Quelle:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 63136.html


Das freut mich doch zu lesen, dann hoffen wir, das baldmöglichst eine "Verordnung zum Thema Mindestanforderung an die Diestequalität" auf den Weg gebracht wird.

Ich kann mir darunter jetzt grad nichts genaues vorstellen.

Was genau versteht man darunter?
Ich hoffe das wird dann aber genau definiert.

Hier der Orginallink zur Pressemitteilung vom 14.5.2013
http://www.bundesregierung.de/Content/D ... night.html


Eien etwas andere Meinung zu Herr Neumann
http://www.heise.de/newsticker/foren/S- ... 1625/read/

Ganz unten sind die orginal Links


Gruß Robert
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Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon Dino75195 » 23.05.2013 21:46

ARD und ZDF fordern Gesetze für Netzneutralität
http://winfuture.de/news,76199.html

Sogar ARD und ZDF haben ein Positionspapier erstellt zum Thema Sicherung von Netzneutralität

Das Dokument is schon vom Sommer 2011. War euch das Dokument bekannt?


Orginallink zum Positionspapier
http://www.ard.de/intern/standpunkte/-/ ... C3%A4t.pdf

Ein paar wichtige Punkte

Zitat Positionspapier von ARD und ZDF zur Sicherung von Netzneutralität durch ein offenes
Internet und zur Notwendigkeit regulatorischer Maßnahmen:

3. Auch wenn nach Auffassung von ARD und ZDF aktuelle Einschränkungen der
Meinungsvielfalt und des Pluralismus noch nicht feststellbar sind, besteht gleichwohl
bereits schon jetzt die Notwendigkeit regulatorischer Vorkehrungen die sicherstellen,
dass es auch in Zukunft zu keinen Wettbewerbsverzerrungen oder -behinderungen
bzw. zu ungerechtfertigten oder unangemessenen Priorisierungen von Inhalten kommt.

4. ARD und ZDF stellen fest, dass ihrerseits durch vertragliche Vereinbarungen mit
Netzbetreibern eine nicht-diskriminierende Durchleitung eigener Inhalte nicht
sichergestellt werden kann.
Quelle:
http://www.ard.de/intern/standpunkte/-/ ... C3%A4t.pdf
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Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon Meester Proper » 23.05.2013 22:02

Positionspapiere diverser Institutionen gibt es nicht erst seit Gestern, so hat die Telekom bspw. 2010 ihre Ansichten für die Internet-Enquette Kommission dargelegt: http://www.bundestag.de/internetenquete ... Curran.pdf
Meester Proper
 

Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon Dino75195 » 30.05.2013 20:59

Neelie Kroes will Netzneutralität garantieren
http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 73707.html

Heute steht etwas schönes zum Thema Netzneutralität bei heise.de

Die Eu-Kommissarin für Digitale Agenda, Neelie Kroes hat ja einiges vor.
Ihr geht es Hauptsächlich um das senken/abschaffen der Roming-Gebühren,
aber Sie möchte auch die Netzneutralität festschreiben.

Hier kann man sogar die Sätze kommentieren, das gefällt mir.

The politics of the completing the telecoms single market
http://commentneelie.eu/speech.php?sp=SPEECH%2F13%2F484

Können wir uns auf ein Statement von geteilt.de einigen?
Auf welche Sätze wollen wir antworten?

Gruß Robert
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Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon Dino75195 » 31.05.2013 09:53

Hallo zusammen,

über unser Bündnis "Bündnis für Netzneutralität und gegen digitale Diskriminierung"
hab ich folgende Infos bekommen

4. Fachdialog Netzneutralität
http://www.bmwi.de/BMWi2012/Navigation/ ... 77590.html

Termin: 5.6.2013
Ort: BMWi, Berlin

Wer also zufällig in Berlin ist, könnte noch an der Diskussion teilnehmen.

Veranstaltungsort:
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
Invalidenstraße 48
10115 Berlin
Konferenzzentrum

Interessierte können sich bis 31. Mai 2013 per E-Mail anmelden.

Sehr knapp also, ich hoffe solche Infos bekommen wir in Zukunft früher.
Zumindest zeigt es, dass sich auch das BMWi mit dem Thema Netzneutralität befasst.


Gruß Robert
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Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon Dino75195 » 03.06.2013 11:47

Rösler gegen eigenes Gesetz für Netzneutralität
http://www.heute.de/R%C3%B6sler-gegen-e ... 93660.html


Da schlägt die FDP mal wieder zu...
Ein neues Gesetz ist nicht notwendig, da das Telekommunikationsgesetz das jetzt schon ermöglicht.

Auch die Telekom äußert sich zum Thema Netzneutralität und wirft den Netzaktivieren "Klientelpolitk" vor.
Spannender Artikel, am besten ganz lesen.

Für mich sieht es leider wieder eher nach typischen Politikgerede und Lobbyarbeit der Telekom aus...


Wer erklärt haben möchte, was Netzneutralität bedeutet
EIN LEITFADEN für ein OFFENES INTERNET
http://www.echtesnetz.de/guide/

Was meint ihr zu der Erklärung? Ist die verständlich?
Was seht ihr anders?

Gruß Robert
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Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon grapevine » 03.06.2013 13:35

Dino75195 hat geschrieben:Wer erklärt haben möchte, was Netzneutralität bedeutet
EIN LEITFADEN für ein OFFENES INTERNET
http://www.echtesnetz.de/guide/

Was meint ihr zu der Erklärung? Ist die verständlich?
Was seht ihr anders?


Ich finde die Erklärung recht... bunt und entsprechend der von den Erstellern vertretenen Meinung gefärbt. Das ist nachvollziehbare Lobbyarbeit, und natürlich werden da Sachen weggelassen, deren Betrachtung die eigenen Ziele ins Wanken bringen könnte.
Viele der mir bekannten Vertreter der Netzgemeinde sprechen vom "Netz" und meinen damit das Internet. Das Internet muss neutral behandelt werden, darüber sind sich alle einig. Sogar die Netzbetreiber.

Von Seiten der Netzgemeinde werden ein paar Dinge geflissentlich vergessen:

a) Nicht jedes IP-basierte Netzwerk ist "das Internet". Es gibt IP-Netzwerke, die nicht Teil des Internet sind.
b) Es gibt Datennetzwerke, die nicht einmal IP-basiert sind.
c) Aus Sicht eines Netzbetreibers ist "das Internet" der öffentliche Teil des eigenen IP-Netzes, der mit den anderen öffentlichen IP-Netzen zusammengeschaltet ist. Gemessen an der vorgehaltenen Infrastruktur ist das ein sehr kleiner Teil.
d) Die Abgrenzung zwischen "Internet" und "Nicht-Internet" ist keine rein technische Abgrenzung. Diese Abgrenzung ist für eine Reglung zur Netzneutralität aber entscheidend.
e) Unter dem Aspekt der Konvergenz (von Netzen und Diensten) stellen sich noch ganz neue Abgrenzungsfragen. Wer nämlich die Frage "Was ist Internet?" beantworten will, muss dazu auch die Fragen "Was ist Telefon?" und "Was ist Fernsehen?" beantworten. Historisch sind dies drei Welten. Drei Welten mit unterschiedlichen gesetzlichen Regeln, unterschiedlichen Marktbedingungen und unterschiedlichen Bezahlmodellen. Diese drei Welten wachsen heute zusammen, und dabei knirscht es an allen Stellen.

Wenn man c) und e) versteht, dann versteht man den Erfolg der Kabelnetzbetreiber, man versteht das Problem der klassischen Telkos und man versteht, wo eigentlich der Konflikt liegt.

Die Netzgemeinde ist der Auffassung, dass "Internet" alles ist, was auf irgendeinem Weg am eigenen Anschluss landet. Ich kann verstehen, dass viele das so sehen, aber diese Sichtweise ist irgendwie unterkomplex.
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Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon Meester Proper » 03.06.2013 14:12

Super Beitrag, danke dafür.
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Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon Dino75195 » 05.06.2013 12:16

Hallo zusammen,

die Gefahr die ich und viele andere sehen liegt an der absichtlichen Einschränkung des Internetzugangs,
um durch Extra Pakete bestimmte Dienste/Anwendungen wieder frei zu schalten.

Ein gutes Beispiel hat man doch bei den Mobilen Internet.
200 MByte inklusive, und dann 1 GByte Extra für 10 Euro.
(nur ein Beispielwert, gibt ja verschiedene Tarife)
Und dann wird Spotify aus der Drosselung raus genommen, da diese an den Anbieter etwas bezahlen.
Andere Anwendungen wie P2P und Voip sind verboten und werden sogar geblockt.

Und genau da möchten natürlich die Anbieter auch im Festnetz hin.
Damit machen wir uns als Kunden aber erpressbar...

Aber anscheinend gefällt euch das!

Die Drosselung könnte sogar von vielen Kunden angenommen werden,
aber nur weil viele Kunden das einfach nicht verstehen.
Klar das Anwender die für einen Telekommunikationsanbieter arbeiten oder selber ein Anbieter sind oder vertreten das Thema natürlich anders sehen.

Ein normaler Anwender nutzt das Internet, der weiß doch nicht, wie viel Volumen er verbraucht.
Wer freiwillig die Drosselung und die Abschaffung der Netzneutralität möchte, ist doch selber schuld...

Tarifaufstellung 2016 (oder in fernen Zukunft):
30 Euro Grundtarif mit 75 GB
Extrapakete
10 Euro Extra für Videodienst (z.B. Youtube)
5 Euro Extra für IP-Telefonie (z.B. Sipgate)
10 Euro Extra für P2P
usw.



Deutsche Telekom behauptet: Internet wurde in Niederlanden durch Netzneutralität langsamer und teurer
https://netzpolitik.org/2013/deutsche-t ... und-teurer


Die Frage in die Runde:
Auf welchen Fakten basiert den die Behauptung der Telekom?
"Internet wurde in Niederlanden durch Netzneutralität langsamer und teurer"

Kann jemand zur Internetversorgung in den Niederlanden etwas sagen?
Warum kann die Telekom eigentlich immer alles mögliche zur Rechtfertigung schreiben,
ohne die Quellen dazu anzugeben (z.B. passende Studien)?

Vielleicht hab ich die Quellen ja nur überlesen... Gern könnt ihr mir diese noch mitteilen.


Hier noch ein passendes Video
http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag ... -Bundestag

Bitte mal bei Sekunde 55 schauen..


Die Frage was ist Internet?
Was ist Telefon?
Was ist Fernsehen?

Muss man diese Fragen wirklich noch stellen?

grapevine hat geschrieben:Diese drei Welten wachsen heute zusammen, und dabei knirscht es an allen Stellen.

Und genau dafür braucht man gesetzliche Regelungen. Man sieht ja wie das ausartet, wenn ich mir die Telekom im Moment so anschaue.


Bitte schau dir einfach mal die Breitbandstudie Sachsen 2030 an!

Zitat Breitbandstudie Sachsen 2040 Seite 152:
Weiterhin wird es zu einer stetigen Individualisierung der Inhalte kommen. Das prominenteste Beispiel ist der individuelle Video Content, bei dem in den nächsten Jahren ein
Paradigmenwechsel von Multicast zu Unicast stattfinden wird.
Quelle: http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fak ... ie_sachsen


Was bringt der Telekom TV über Multicast, wenn die Kunden Unicast anschauen wollen?
Damit werden die Kunden eingeschränkt.... da nach 75-200 GB nix mehr geht...

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Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon grapevine » 05.06.2013 17:00

Dino75195 hat geschrieben:Hallo zusammen,

die Gefahr die ich und viele andere sehen liegt an der absichtlichen Einschränkung des Internetzugangs,
um durch Extra Pakete bestimmte Dienste/Anwendungen wieder frei zu schalten.


Ich sehe die Gefahr auch. Aber genau deshalb braucht man eine saubere Abgrenzung. Wenn ein Dienst, der mit dem Internet nichts zu tun hat (oder zumindest historisch nicht hatte), anders behandelt wird, als das Internet, dann sehe ich das nicht als problematisch. Es wäre -- bei den Beispielen Fernsehen und Telefon -- eher problematisch, wenn man das nicht tun würde. Es gibt nunmal Dinge "neben" dem Internet. Ich finde es allerdings problematisch, wenn es einen Anreiz gibt, Dienste aus dem Internet auszukoppeln (-> Spotify), und sie technisch/organisatorisch/rechtlich daneben zu setzen. Das halte ich für den falschen Weg.


Dino75195 hat geschrieben:Die Frage in die Runde:
Auf welchen Fakten basiert den die Behauptung der Telekom?
"Internet wurde in Niederlanden durch Netzneutralität langsamer und teurer"


Das Einstiegskomplettpaket: Internet + Telefon + Festnetz-Flatrate kostet bei der KPN 46,75 Euro
(http://www.kpn.com/prive/pakketten/inte ... bellen.htm) monatlich, bei einem Downstream von 8 Mbit/s. Die hiesigen Preise wirst Du kennen. Ich habe aber auch schon gesagt: Die Netzneutralitätsregeln in den Niederlanden würden die aktuellen Vorhaben nicht verbieten.

Dino75195 hat geschrieben:Die Frage was ist Internet?
Was ist Telefon?
Was ist Fernsehen?

Muss man diese Fragen wirklich noch stellen?


Oh ja, sogar mehr als je zuvor. Gerade, weil alles zusammenwächst, muss man zu jedem Artefakt eindeutig entscheiden können, ob es Internet/Telefon/Fernsehen ist oder nicht. Die schönsten Netzneutralitätsregeln ergeben nämlich keinen Sinn, wenn nicht klar ist, wofür sie gelten. Wenn Du einfache Antworten auf diese Fragen hast, möchte ich Dich bitten, sie mit mir zu teilen.

Dino75195 hat geschrieben:Was bringt der Telekom TV über Multicast, wenn die Kunden Unicast anschauen wollen?
Damit werden die Kunden eingeschränkt.... da nach 75-200 GB nix mehr geht...


Ich verstehe die Frage nicht. Das Hauptproblem besteht darin, dass es eine Entwicklung gibt, von der viele Akteure (insbesondere: Inhalteanbieter und Kunden) einen Vorteil haben. Nur derjenige, der die Infrastruktur betreiben und erweitern soll, hat davon höchstens höhere Kosten. Der aktuelle Plan sieht offensichtlich vor, intensivere Nutzung zu höheren Umsätzen zu machen, um auf diese Weise einen Teil vom Kuchen abzubekommen. Und auch wenn ich mich wiederhole: Ich halte das nicht für die beste Idee der Welt, aber das ist für mich allemal nachvollziehbar.
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Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon bru62 » 06.06.2013 18:00

grapevine hat geschrieben:Das Hauptproblem besteht darin, dass es eine Entwicklung gibt, von der viele Akteure (insbesondere: Inhalteanbieter und Kunden) einen Vorteil haben. Nur derjenige, der die Infrastruktur betreiben und erweitern soll, hat davon höchstens höhere Kosten. Der aktuelle Plan sieht offensichtlich vor, intensivere Nutzung zu höheren Umsätzen zu machen, um auf diese Weise einen Teil vom Kuchen abzubekommen. Und auch wenn ich mich wiederhole: Ich halte das nicht für die beste Idee der Welt, aber das ist für mich allemal nachvollziehbar.
Aus Sicht der Netzbetreiber und ihrer Aktionäre ist das nachvollziehbar. Natürlich. Aber auch aus Sicht der Kunden? Oder reden wir mal nicht von Kunden, sondern von Menschen allgemein, die ein Recht auf freien Informationszugang haben. Das Internet ist (ich glaube nicht, dass es hierzu Dissens gibt) Bestandteil der Daseinsvorsorge. Es muss allen Menschen zur Verfügung stehen. Ich meine, Verfügung bedeutet auch: "ohne Grenzen". Zumindest ohne Grenzen, die ein Konzern nach Marktlage definiert. Wenn es Volumentarife gibt, die völlig ohne "managed services" auskommen und strikt das best effort-Prinzip umsetzen, gibt es daran nichts auszusetzen, solange Flatrates zusätzlich (von mir aus auch teurer) angeboten werden. Aber darum geht es der Telekom ja nicht. Sie will - wie du es ausdrückst - "ein Stück vom Kuchen". Und weil die Versuche, dies auf anderen Wegen zu erreichen, im Moment nicht zum Ziel führten, versucht man es auf dem Rücken der Kunden auszutragen. Das muss einfach auf Widerstand stoßen.

Daseinsvorsorge ist im Übrigen nie wirklich kostendeckend bereitzustellen. Wenn der Markt dabei nicht funktioniert, muss der Staat einspringen. Das ist im ÖPNV so, in der Kinderbetreuung und an anderen Stellen. Wenn Netzbetreiber also nachweisen, dass sie eine Leistung nicht wirtschaftlich erbringen können, dann muss mit Steuergeldern nachgeholfen werden.

Gruß
______________
bru62
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Diskriminierungsfreies "Breitband für alle" wird es nur geben, wenn Menschen sich dafür engagieren.
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