Jetzt wurde über die
Ostthüringer Zeitung bekannt, was die "nächsthöhere Instanz" ist. Die Stadt hat sich bei der BNetzA beschwert. Doch bis heute gibt es offenbar keine Antwort. Deshalb will die Stadt nun eine Umfrage nach dem Bedarf anstellen und dann mit anderen Anbietern eine Fertigstellung der angefangenen Ausbauarbeiten für 2010 sicherstellen.
Die Telekom hat vermutlich in einem längeren Brief an die OTZ ihren Standpunkt dargestellt, denn der nimmt im Beitrag einen recht großen Anteil ein. So schreibt Jürgen Will das Übliche vom 50-prozentigen Marktanteil und der Unmöglichkeit, unter diesen Bedingungen einen hundertprozentigen Ausbau zu machen. Er greift auch Vodafone an, indem er schreibt, dass dieses Unternehmen ("auch ein Unternehmen mit großer Wirtschaftskraft") geschätzt gerade mal 100 Mio Euro investiert hätte, während es bei der Telekom 10 Mrd. Euro gewesen wären. Außerdem beklagt er, dass der Konzern oft den Ausbau vornehme und die Kunden dann zu billigeren Anbietern wechseln: "Wenn die Netze ausgebaut sind, dann wechselt der Kunde zu Vodafone.", wird er zitiert. Interessant auch diese Aussagen: 96 Prozent der Haushalte in Deutschland sind mit DSL versorgbar. Die restlichen zu erschließen, würde nochmal 10 Mrd. kosten. Eine wirklich Inflation. Vor Jahresfrist hieß es noch (und da war die Versorgung noch bei 90 Prozent
), der Ausbau des Restes würde um die eine Mrd. Euro kosten. Offenbar wird mit Zahlen jongliert, die niemand nachprüfen kann und die man nach Beliebigkeit in die Runde werfen kann. Die Aussagen werden ein paar Zeilen später auch wieder relativiert. Denn da heißt es, "wieviel in Thüringen in die Gemeinden noch investiert werden müsse", wisse man nicht. Die Gemeinden, so Will, müssten kreativ sein, kleine Anbieter einbeziehen und notfalls auch mal ein E-Werk das Glasfaserkabel legen lassen. Jedenfalls sei es für die Telekom "nicht tragbar, unrentable Netze auszubauen". Ein Offenbarungseid!
Gruß