Breitband als Streitthema im Landtagswahlkampf

Breitband als Streitthema im Landtagswahlkampf

Beitragvon bru62 » 03.09.2009 16:12

Das Ringen um schnelle Internetzugänge ist zum festen Bestandteil des Wahlkampfes geworden. CDU und SPD werfen sich offenbar gegenseitig vor, die falschen Weichen zu stellen. Während dessen zweifelt die Opposition weiter an den Aussagen Platzecks zum Ausbau bis Ende des Jahres. Dies geht aus einem Bericht der Berliner Morgenpost von heute hervor.

CDU-Generalsekretär Dieter Dombrowski hat sogar die Verbraucherzentrale eingeschalten, um die Brauchbarkeit der von der Regierung in einem Kooperationsvertrag präferierten SAT-Angebote zu testen. Das Ergebnis ist nicht schmeichelhaft. Die Lausitzer Rundschau berichtet heute dies (weils so schön ist, mal als längeres Zitat):

Lausitzer Rundschau hat geschrieben:So handele es sich bei dem zu marktüblichen Preisen angebotenen Vertrag nicht um eine wahre Flatrate, da der Datenfluss nach einem bestimmten Volumenverbrauch (3,5Gigabyte) stark eingeschränkt werde. Damit sei im besten Falle anschließend noch eine streng auf E-Mail beschränkte Nutzung möglich. Das Angebot sei „für Firmen nicht sinnvoll nutzbar“ und auch nur für einen Rechner realisierbar. Auch die Kooperation mit einer Bank, die Teil des Pakets ist, ist aus Sicht der Verbraucherzentrale fragwürdig.


Natürlich weist die Staatskanzlei alle Vorwürfe zurück. Und auch die IHK äußert sich. Sie wirft Wirtschaftsminister Junghanns (CDU) vor, zu sehr auf die Selbstregulierungskräfte des Marktes zu setzen. Recht haben sie!

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Re: Breitband als Streitthema im Landtagswahlkampf

Beitragvon bru62 » 06.10.2009 16:18

Und auch nach dem Wahlkampf ist das Thema in Brandenburg präsent:

In einem Interview mit der Märkischen Allgemeinen Zeitung sprach sich Ortwin Wohlrab, Vorstandschef des SIBB für ein Brandenburger Innovationsministerium aus. Der von Ministerpräsident Platzeck zur Chefsache erklärte Breitbandausbau gehe im Übrigen nicht weit genug:

Wohlrab hat geschrieben:Wenn wir in Brandenburg über Breitband sprechen, dann reden wir über Geschwindigkeiten von ein oder zwei Megabit. Das ist längst nicht mehr Stand der Dinge, da müssten wir ein paar Nullen dranhängen. Anderswo reden wir über zehn, 100 oder 1000 Megabit. Wenn wir so weitermachen, dann sind wir in zehn Jahren vielleicht da, wo andere Bundesländer heute sind. Wir sollten die Gelegenheit nutzen, jetzt etwas aufzubauen, was in zehn Jahren wirklich noch top ist.


Kann man nur zustimmen.

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Re: Breitband als Streitthema im Landtagswahlkampf

Beitragvon essig » 06.10.2009 21:09

bru62 hat geschrieben:sprach sich Ortwin Wohlrab, Vorstandschef des SIBB für ein Brandenburger Innovationsministerium aus.

wobei noch abzuwarten bliebe ob dieses "Innovationsministerium" die probleme dann auch lösen anstatt nur verwalten kann. wir hätten ja eine lösung die vieles davon überflüssig machen würde aber hier argumentierten ja einige dies wäre zu bürokratisch. wobei bereits heute absehbar und klar sein dürfte, dass netzausgliederung und universaldienst niemals bürokratischer sein könnten als das was wir momentan erleben. tausende gemeinden werden sich mit förderanträgen beschäftigen die wiederum bearbeitet werden müssen, kompetenzzentren, initiativen, referate und andere institutionen entstehen um das problem unproduktiv zu verwalten. die bundesnetzagentur reguliert mit 2500 mitarbeitern und rund um beratung/gutachten/studien ist bereits ein millionenmarkt enstanden.
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Re: Breitband als Streitthema im Landtagswahlkampf

Beitragvon Skorpy1 » 07.10.2009 15:02

essig hat geschrieben:wobei noch abzuwarten bliebe ob dieses "Innovationsministerium" die probleme dann auch lösen anstatt nur verwalten kann. wir hätten ja eine lösung die vieles davon überflüssig machen würde aber hier argumentierten ja einige dies wäre zu bürokratisch. wobei bereits heute absehbar und klar sein dürfte, dass netzausgliederung und universaldienst niemals bürokratischer sein könnten als das was wir momentan erleben. tausende gemeinden werden sich mit förderanträgen beschäftigen die wiederum bearbeitet werden müssen, kompetenzzentren, initiativen, referate und andere institutionen entstehen um das problem unproduktiv zu verwalten.


Absolut korrekt! Was da vor einer Fördermittelbeantragung der Gemeinden bereits für Papierkram erledigt werden muss ist schon heftig.
Und dann noch die ganze Prozedur der Fördermittelbearbeitung...

Bei der Gelegenheit würde mich auch gleich mal interessieren, wie hoch die Bearbeitungszeiten für einen solchen Förderantrag sind. Hat da jemand ne Ahnung von euch?
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