BREKO-Unternehmen aktiv im Breitbandausbau in der Fläche
Telekom behindert Ausbau
Bonn, den 17.07.09, Der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) reagierte äußerst erstaunt auf die Aufforderung von Niek Jan van Damme, Vorstand der Deutschen Telekom AG, an die Wettbewerber, ihr Engagement beim Breitbandausbau in der Fläche zu verstärken. „Gerade die BREKO-Mitgliedsunternehmen sind bereits heute im Rahmen zahlreicher lokaler Projekte in der Fläche sehr aktiv und investieren dort in eine hochleistungsfähige Breitbandinfrastruktur,“ sagte BREKO-Präsidentin Erna- Maria Trixl. Allerdings behindere die Telekom die Investitionen von Wettbewerbern in ländlichen Regionen massiv. Mit der Weigerung der Deutschen Telekom, die Entscheidung der BNetzA umzusetzen und den Wettbewerbern einen Zugang am Schaltverteiler auf dem Hauptkabel zu gewähren, wird den Wettbewerbern die Möglichkeit genommen, Verkehre effizient zu bündeln. Infolgedessen wird es ihnen erheblich erschwert, ländliche Regionen zu vertretbaren Kosten mit hochleistungsfähigen Breitbandanschlüssen zu versorgen. „Dabei ist das Konzept des Schaltverteiler-Zugangs genau für die Gegenden geeignet, in denen die Deutsche Telekom selbst nicht investieren will. Dieses Verhalten der Telekom konterkariert deren ohnehin unzutreffenden Vorwurf, die Wettbewerber würden sich an einer Breitbanderschließung in der Fläche nicht ausreichend beteiligen,“ so Trixl weiter.
Unverständnis äußerte Trixl auch für die Ankündigung der Telekom, sie würde ihr ursprünglich für den Breitbandausbau im ländlichen Raum vorgesehenes Engagement um 100 Millionen Euro reduzieren. Nicht nachvollziehbar sei zudem die Begründung dieser Entscheidung. Die DTAG hatte den Beschluss der Bundesnetzagentur zum Entgelt für den Zugang zu Teilnehmeranschlussleitung (TAL) als nachteilig empfunden. „Defacto macht die TAL-Entscheidung der BNetzA für die Telekom einen Betrag von unter 30 Millionen Euro aus“, so Trixl. Die angekündigte „Investitionsverweigerung“ der Telekom lasse sich so nicht begründen. Vielmehr handele es sich um ein durchschaubares Manöver der Telekom, um Regulierer und Politik in ihrem Sinne unter Druck zu setzen. „Gerade dieses Verhalten der Telekom zeigt aber, dass Bundesregierung und Bundesnetzagentur gut beraten sind, beim Breitbandausbau nicht nur auf die Begehrlichkeiten eines Unternehmen zu setzen, sondern dem Wettbewerb zu vertrauen und möglichst gute Rahmenbedingungen für einen wettbewerblichen Breitbandausbau in ländlichen Regionen zu schaffen“, bekräftigte Trixl.