FP: Kleinvoigtsberg ist eine "digitale Wüste"

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FP: Kleinvoigtsberg ist eine "digitale Wüste"

Beitragvon Presse » 05.05.2009 12:41

Freie Presse, Lokalteil Freiberg, 05.05.2009

Kleinvoigtsberg ist eine "Digitale Wüste"

Mario Haupt kämpft um das schnelle Internet in ländlichen Regionen

Von Rolf Rudolph

Kleinvoigtsberg. Ein Ort im ländlichen Raum ohne schnelles Internet ist eine "digitale Wüste". Diese Bezeichnung fanden die inzwischen mehr als 3000 aktiven Mitstreiter der bundesweiten "Initiative gegen digitale Spaltung". Zu ihr gehört Mario Haupt aus Kleinvoigtsberg. Auch sein Heimatort ist eine "digitale Wüste".
"Ich wollte mich nicht damit abfinden, dass ich nur im Schneckentempo per ISDN im Internet surfen kann und habe nach Gleichgesinnten gesucht", sagt der 33-Jährige. Dabei sei er auf Bernd Rudolph aus Seifersdorf bei Chemnitz gestoßen, der ein Sprecher der Initiative ist. Die Mitstreiter wollen vor allem eines: eine flächendeckende, faire und angemessene Breitbandversorgung.
"Die Versprechen der Regierung, dass der ländliche Raum ausgebaut wird, können wir nicht mehr hören", sagt Mario Haupt, der wegen des Themas auch beim Großschir-maer Bürgermeister Volkmar Schreiter (FDP) vorgesprochen hat. Laut dessen Aussage sei die Stadt Großschirma zu 95 Prozent mit DSL abgedeckt. Diese Zahl könne keiner überprüfen und sie helfe den Kleinvoigtsberger Internetnutzern auch nicht, meint Mario Haupt.
In Städten wie München würden Kabel verlegt, die den Nutzern 100Megabit pro Sekunde zur Verfügung stellen. "Ich habe noch nicht einmal ein Megabit. Mit dem Grundpreis für ISDN finanziere ich das auch noch mit. Die Spaltung wird immer größer", sagt der Kleinvoigtsberger wütend. Das Internet sei die Zukunft, und junge Leute in solchen "digitalen Wüsten" wären klar benachteiligt. In einer Region ohne DSL würde sich kaum eine Firma ansiedeln. Haupt und Rudolph haben deshalb kürzlich bei der Bundestagsabgeordneten Veronika Bellmann (CDU) vorgesprochen. Diese habe zugesagt, sich für die Lösung der Probleme einzusetzen, könne aber selbst natürlich keine Kabel verlegen, meint Haupt schmunzelnd.
Sogar an die Bundeskanzlerin hat die Initiative geschrieben. "Kurz nach Bekanntgabe der Breitbandstrategie wurde verkündet, dass bis 2018 alle Haushalte mit mindestens 50 Megabit versorgt sein sollen. Jetzt heißt es, bis 2014 75 Prozent der Haushalte; danach möglichst bald flächendeckend. Für mich bedeutet dies einen Schritt zurück", argumentiert Mario Haupt.
In einem Positionspapier vertritt die Initiative die Meinung, dass eine Nutzung des Internets zu niedrigen Preisen in zunehmendem Maße nur mit einem Breitbandanschluss möglich ist. Die Mitglieder fordern deshalb seine Aufnahme in den Katalog der Universaldienstleistungen in der Telekommunikation, womit jeder Bürger ein Recht auf einen Breitbandanschluss hätte.
Von der Internetadresse der Initiative können sich Interessenten ab sofort Postkarten mit der Forderung nach einem Breitbandanschluss herunterladen, und diese an die Bundeskanzlerin schicken. Zudem wurde ein eigener Infrastrukturatlas online gestellt, in dem sich Nutzer eintragen sollten.
www.geteilt.de ; www.atlas.geteilt.de
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