BREKO-Firmen investierten 18 % vom Umsatz in 2008
· 2009 Erhöhung der Investitionen um weitere 10 % geplant
· 88 % der Mitgliedsunternehmen investieren in FTTH-Ausbau
· Politik und Regulierung sind gefordert, den Wettbewerb zu erhalten
Bonn, 23.04.2009, Die im Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) zusammengeschlossenen Unternehmen haben trotz des nachlassenden Marktwachstums ein erfolgreiches Jahr 2008 abgeschlossen. Bei der jährlichen Vorstellung der Unternehmens-Wirtschaftsdaten berichteten Erna-Maria Trixl und Johannes Pruchnow, Präsidentin und Vizepräsident des BREKO, heute in Köln, dass die Wettbewerber der DTAG ihren Umsatz im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr von 5,6 Mrd. Euro auf 6,3 Mrd. Euro steigern konnten. Im Einklang mit dem nachlassenden Marktwachstum hat sich das Umsatzwachstum gemessen an den Vorjahren auf 13 % verringert. Trotzdem konnten die BREKO-Unternehmen ihren Marktanteil auf 22 % erhöhen.
DasWachstum auf dem DSL-Markt hat sich im vergangenen Jahr spürbar verlangsamt, es kamen nur 3 Mio. Breitbandneuschaltungen hinzu. Bei den BREKO-Unternehmen betrug das Wachstum 28 %, während das Marktwachstum insgesamt nur bei 15 % lag. Für 2009 erwarten die BREKO Mitgliedsunternehmen ein gleichbleibendes Wachstum von ca. 13 %. Auch der Trend zu höheren Bandbreiten ist ungebrochen. Bereits 2008 lagen die Standardbandbreiten bei BREKO-Unternehmen bei größer 6 Mbit/s, während die Standardbandbreiten im Markt bei nur 2-6 Mbit/s lagen. Auch für 2009 wird sich der Trend zu höheren Bandbreiten fortsetzen.
Dass es kurzsichtig wäre, für den Breitbandausbau der nächsten Generation mit einem geschätzten Investitionsbedarf von 30 Mrd. Euro allein auf die Deutsche Telekom zu setzen, zeigt ein Vergleich des Investitionsverhaltens der BREKO-Mitgliedsfirmen mit dem Ex-Monopolisten. Die BREKO-Mitgliedsfirmen haben ihr Investitionsvolumen über die letzten Jahre kontinuierlich auf 1,1 Mrd. Euro in 2008 erhöht, in 2009 planen sie eine weitere Steigerung um 10 %. Dem gegenüber hat die Deutsche Telekom nach eigenen Angaben in 2008 nur rund 300 Mio. Euro in den Breitbandausbau in Deutschland investiert. Dabei haben die BREKO-Unternehmen in der Vergangenheit mit ihren Infrastrukturinvestitionen für nachhaltigen Wettbewerb gesorgt, gerade auch im ländlichen Raum.
Die BREKO-Unternehmen, die bereits über 50 % aller HVts erschlossen haben, wollen - im Vorgriff auf einen verlässlichen Regulierungsrahmen - auch in die nächste Netzgeneration investieren: 88 % der Mitgliedsunternehmen investieren in den FTTH-Ausbau, 65% in die KVz-Erschließung und 23 % in andere breitbandige Infrastrukturen, wie zum Beispiel Breitbandkabel oder Funk. Sie setzen dabei nicht einseitig auf eine Technologie, sondern entwickeln ihre Geschäftsmodelle in Abhängigkeit von Technologiemöglichkeiten und Marktumfeld.
So erfolgreich 2008 noch für den Wettbewerb war, so vorsichtig sehen die BREKO-Mitglieder die weitere Zukunft. Die Konsolidierung in der Branche schreitet voran, und die Preissensibilität der Unternehmen und Endkunden wird in Folge der Auswirkungen der Finanzkrise drastisch zunehmen. Daher sind Politik und Regulierung gefordert, den Wettbewerb weder zu Gunsten vermeintlicher kurzfristiger Verbrauchervorteile noch zum Vorteil der Deutschen Telekom zu gefährden.