VATM: Keine neuen Monopole

Neuigkeiten zum Thema Telekommunikation und Breitband

VATM: Keine neuen Monopole

Beitragvon News » 09.01.2009 19:15

PM Nr. 01 - 09.01.2009

VATM: Keine neuen Monopole bei der Breitbandversorgung auf dem Land
Vorschlag von Bundesministerin Aigner geht in die falsche Richtung


Mit völligem Unverständnis reagiert der VATM auf den Vorschlag von Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner, bei der Breitbandversorgung auf dem Land konkreten Wettbewerbsschutz für das Unternehmen einzuführen, das das jeweilige Gebiet ausbaut. „Es darf elf Jahre nach der Marktliberalisierung keinesfalls einen Wettbewerbsausschluss gerade für schlecht versorgte Gebiete geben. Wir schaffen die Schließung der weißen Flecken in der Breitbandversorgung auch ohne Monopole“, betont VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner: „Es kann nicht sein, dass die Verbraucher in der Stadt vom starken Wettbewerb profitieren, die Bürger auf dem Land aber von Monopolisten in ihrer Region abhängig sein sollen.“ Das stehe in eklatantem Widerspruch zu dem, was auch die Verbraucherschutzzentralen fordern. „Und es ist nicht im Sinne der Verbraucher und kann auch nicht das Ziel einer Verbraucherschutzministerin sein. Zudem würde die EU eine solche Vorgehensweise nicht tolerieren“, stellt Grützner klar. „Durch Monopole werden technologische Innovationen, Qualitätsverbesserungen und günstige Preisentwicklungen ausgebremst – „eben all das, wofür Wettbewerb sorgt “.

„Schon solche Monopole in Aussicht zu stellen, verführt den Ex-Monopolisten Telekom buchstäblich dazu, entsprechende politische Forderungen zu stellen“, warnt der VATM-Geschäftsführer. „Bereits jetzt be- und verhindert die Telekom häufig, dass Wettbewerber in unversorgten Gebieten ausbauen – und das, obwohl die alternativen Lösungen in vielen Fällen zu geringeren finanziellen Belastungen der Kommunen führen würden“, so Grützner.

Die Schließung der weißen Flecken müsse und könne nur gemeinsam gelingen. „Seit einem Jahr beraten die Deutsche Telekom AG und die Wettbewerber gemeinsam über die mögliche Nutzung der digitalen Dividende. Mit den freigewordenen Rundfunkfrequenzen könnten die Lücken in der Breitbandversorgung schnell geschlossen werden. Die Vereinbarung ist unterschriftsreif und sollte ein klares Signal an die Länder sein, wie die Frequenzen für die TK-Unternehmen freigegeben und für die Schließung der weißen Flecken gemeinsam genutzt werden können. Kern der geplanten Vereinbarung der TK-Unternehmen ist, dass gerade auf dem Land alle Unternehmen Zugang auf ausgebaute Netze erhalten sollen, um ihre Leistungen anbieten zu können“, erläutert Grützner. „Wir hoffen, dass sich die Telekom nun nicht aus diesen Verhandlungen zurückzieht, da sie die Chance für neue Monopole sieht.“
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Re: VATM: Keine neuen Monopole

Beitragvon essig » 09.01.2009 23:04

VATM hat geschrieben:Wir schaffen die Schließung der weißen Flecken in der Breitbandversorgung auch ohne Monopole“, betont VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner: „Es kann nicht sein, dass die Verbraucher in der Stadt vom starken Wettbewerb profitieren, die Bürger auf dem Land aber von Monopolisten in ihrer Region abhängig sein sollen.“

ich will nicht auch noch in die kerbe schlagen aber die letzten PM des vatm werfen so langsam einige fragen auf. vergessen wir mal den angebotenen telekom milliardendeal und vergessen wir mal die unbedarften äußerungen von frau Aigner, was wäre dann? würde der vatm dann immer noch anbieten den ländlichen raum viel besser, schneller und günstiger zu versorgen?

wer oder was hält den vatm auf endlich loszulegen? was fordert oder erwartet er? die vatm mitglieder (z.b. arcor, bt, colt telecom, e-plus, ewe tel, freenet, hansenet, qsc, telefonica, versatel und viele andere) haben doch zusammen ein ordentliche infrastruktur also kann es daran nicht liegen. das problem ist und bleibt, dass es sich nicht lohnt und das kann man offen und ehrlich zugeben anstatt sich darum zu streiten wer denn nun den ländlichen raum besser, schneller und günstiger versorgen kann. denn ohne gesetzliche grundversorgung wird es keiner in angemessener form tun.

oder will man einfach nur die "unterschriftsreife" vereinbarung mit der telekom unter dach und fach bringen die beschließen soll den ländlichen raum mit der digitalen dividende abzuspeisen um sich dann wieder wie gewohnt auf die ballungsräume zu konzentrieren?

die digitale dividende wird der digitialen spaltung definitv nicht entgegenwirken sondern sie fördern.
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Re: VATM: Keine neuen Monopole

Beitragvon Soul-blade » 10.01.2009 10:15

Das was du zitiert hast essig find ich ein parade beispiel an heuchelei, was die VATM von sich gibt.
Man will nicht das der Ländliche raum von der Telekom kontrolliert wird.
Das wäre die lezten jahre so einfach gegangen, in dem man einfach anfängt dort auszubauen.
Zum andern ist es so das man im ländlichen raum für festnetz und Internet noch immer am meisten zur Telekom geht auch an mangel zu qualitativen alternativen.
An sowas bemerkt man das die VATM wirklich alles verschlafen hat, oder zu feige ist einzugestehn das man selber für die missliche lage Hauptverantwprtlich ist.
Ich geb der Telekom auch eine teilschuld, aber die hauptschuld trägt die VATM ihre aufgabe war es Konkurrenz für die telekom zu schaffen, wer das nicht schaft obwohl die kosten immer weiter sinken, und gewinne nur für sich einbehält, der hat es meiner meinung nicht anders verdient alks ordentlich auf die fresse zu fallen.
Die Unternehmen die ihr regionales Netz haben, die werden auch weiterhin auf dem lande konkurrenz fähig sein.
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Re: VATM: Keine neuen Monopole

Beitragvon essig » 10.01.2009 21:16

Soul-blade hat geschrieben:Ich geb der Telekom auch eine teilschuld, aber die hauptschuld trägt die VATM

diese meinung werden vermutlich nicht viele betroffene teilen. ich denke die hauptschuld liegt eindeutig bei unserer regierung (egal welche farbe) die es seit 1995 nicht geschafft hat einen echten wettbewerb zu schaffen. noch größer ist das politische versagen beim erreichen einer halbwegs fairen und flächendeckenden breitbandversorgung. die tatsache, dass die deutsche telekom ag aus dem staatsmonopol hervorging und der bund bis heute mit 30 % quasi das sagen hat, tun ihr übriges. einen wechselwirkung zwischen regierung und telekom ist unstrittig.

die vatm mitglieder schauen doch nur wie sie neben dem ex- und quasi-monopolisten bestehen können und genau deshalb schreiben sie in den letzten tagen solch merkwürdige dinge. angefangen haben sie damit aber nicht. man muss sich vielleicht auch mal ein bild von diesem "wettbewerb" machen. da ist die telekom mit 62,5 milliarden umsatz und dann kommt gaaaanz lange nichts und dann kommt arcor mit 2,1 milliarden, hansenet mit 1,1 milliarden, versatel mit 700 millionen, ewe tel mit 314 millionen, netcologne mit 281 millionen und und und... alle zusammen würden die 62,5 milliarden nicht mal erreichen. die telekom hatte ja allein schon einen bilanzgewinn von 6,7 milliarden.

es ist ja auch so, dass die telekom an den geschäften der wettbewerber kräftig mit verdient. der vatm selbst berichtet:

Die Studie verdeutliche zugleich, dass der TK-Markt weiterhin einer effizienten Regulierung bedürfe. Im deutschen Festnetzgeschäft bleibt die Telekom mit 60,3 Prozent Anteil auch mehr als zehn Jahre nach der Marktliberalisierung weiterhin marktbeherrschend. Hinzu komme die Abhängigkeit der Wettbewerber bei den Vorproduktleistungen, die sie beim Ex-Monopolisten einkaufen müssen. „2008 müssen Wettbewerber mit eigener Infrastruktur mit 57 Cent noch einmal sechs Cent mehr pro Euro Umsatz an die Telekom als im Vorjahr überweisen, bei den Resellern sind es in diesem Jahr sogar 97 Cent"


http://www.vatm.de/content/pressemittei ... -2008.html
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