Ist Funk die Alternative?
Dachau/Weichs - Dank der mittlerweile zum Standard gewordenen DSL-Technik
gehört das schnelle Klicken durchs Internet für viele Deutsche zum normalen Lebensstandard.
Zumindest in den Ballungsräumen, Städten und größeren Ortschaften,
auch im Landkreis Dachau, gibt es diese Technologie aber noch nicht. Robert Manhart aus Aufhausen
(Gemeinde Weichs) setzt sich mit der Initiative
http://www.geteilt.de für eine Anbindung von lädlichen Gebieten
ans so genannte Breitbandnetz ein. Bei einem Treffen Manharts mit Vertretern des Bundeswirtschafsministeriums
verwiesen diese gestern auf Alternativen: Vor allem Funkanbieter sollen Abhilfe schaffen.
Robert Manhart zufolge sind bundesweit noch etwa sechs Millionen Menschen von der Breitbandtechnoloige ausgeschlossen.
Denn auf dem Land fehlt es an den notwenigen Glasfaserleitungen, deren Bau die Telekom in der Regel aus Kostengründen
verweigert. Die Folge: Viele Privatleute und Gewerbetreibende im Dachauer Hinterland müssen über die veraltete
analog Technik ins Internet. Und analoge Anschlüsse sind um ein Vielfaches langsamer als die monderne
Breitbandtechnik. Manhart: "Gewerbetreibende ohne breitbandigen Internetzugang erleiden reale wirtschafliche
Nachteile." Mitterweile sei allenthalben vom "Standortfaktor Breitband" die Rede. Ein Vorschlag
Manharts zur Verbesserung der Situation: "Jeder DSL-Anschluss gibt einen Euro ab, der dann in den Ausbau
gesteckt wird."
Staatliche Hilfe ist nicht zu erwarten
Von Seiten des Ministeriums kam gestern beim Treffen mit Manhart sowie dem Weichser Bürgermeister Harald Mundl
und Vertretern der Gemeinde Altomünster und Fahrenzhausen (Landkreis Freising) ein anderer Vorschlag.
Ministerialrat Peter Knauth, im Wirtschafzsministerium zuständig für die Telekommunikationspolitik,
fordert die betroffenen Kommunen, Privatpersonen und Firmen auf, nach Alternativen zu suchen:
"Es gibt viele Lösungen."
Zum Beispiel Satellitenverbindungen zu einem Flatratepreis von etwa 40 Euro.
Knauth: "Das sollten sich diejenigen überlegen, die schnell eine Lösung wollen."
Vor allem aber Internet via Funk biete gute Lösungsmöglichkeiten.
20 bis 30 Interessenten in einem, Dorf braucht brauche es, dann würde sich auf dem freien Markt
ein Anbieter finden, der eine Antenne installiert. "Es gibt Funkanbieter,
die Flatrates für 30 Euro anbieten." In Rheinland-Pfalz gebe es zum Beispiel mittlerweile 150 solcher
Funknetze. Auf einer Bürgerversammlung hatte der Dachauer OB Peter Bürgel eine ebensolche
Lösung für Pellheim angekündigt.
Robert Manharts Forderung nach mehr staatlicher Unterstützung erteile Ministerialrat Knauth eine indirekte Absage:
"Wir subventionieren nur dort, wo keine Marktlösung möglich ist." Und ins gesamt laufe die
Breitbandentwicklung in Deutschland hervorragend.