Telekom wollte Bundesnetzagentur ausspionieren?!

Neuigkeiten zum Thema Telekommunikation und Breitband

Telekom wollte Bundesnetzagentur ausspionieren?!

Beitragvon Soul-blade » 06.06.2008 09:09

http://www.onlinekosten.de/news/artikel/30112/0/Telekom-Spionage_bei_der_Bundesnetzagentur?

Also ich finde solangsam könnte man das Thema ernsthaft diskutieren.
Ist ja echt übel selbst von andern Kommunikations Unternehmen konnte man in aller ruhe alles ausspionieren.
Ich sag mal das ich das ganze mitlerweile immer krasser finde, am anfang dachte ich nur ahja telekom hat nur ein paar verbindungsdaten durchgesehn, aber was sich da alles so offenbart sollte Poltiker zum nachdenken bringen.
Wie kann es sein das ein einziges Unternehmen praktisch alles und jeden im Innland ausspionieren kann.
Ich finde das wirklich abartig, vielleicht verklagen die Jounralisten die bespitzelt wurden die Telekom und das nicht zu knapp.
Sie hatten kein recht dazu, mir fehlen da solangsam echt die worte für.

Finde das ganze ist ne ordentliche Diskussion wert.
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Re: Telekom wollte Bundesnetzagentur ausspionieren?!

Beitragvon essig » 09.06.2008 13:33

Soul-blade hat geschrieben:Sie hatten kein recht dazu, mir fehlen da solangsam echt die worte für.

geht mir irgendwie genauso. vor lauter kopfschütteln kann man gar nicht richtig über die "vorfälle" nachdenken. wir "breitbandopfer" haben ja schon immer gespürt, dass der konzern viel zu groß und viel zu mächtig ist. solch marktbeherrschende konzerne sind nicht nur ein problem für den wettbewerb sondern wie man nun einsehen musste auch ein problem für unsere grundlegende rechtsordnung.

was wird man tun? betroffen sein, paar unwichtige köpfe abschlagen, lächerliches bußgeld, unwirksame selbstverpflichtungen, überflüssige betriebsinterne datenschutzbelehrungen und was man sonst noch so machen kann ohne das es jemanden weh tut... ändern wird dies natürlich nichts. je wichtiger und je größer das interesse desto höher die wahrscheinlichkeit, dass man die daten die man eh hat auch nutzt und auswertet. das war immer so und wird auch immer so bleiben.

das einzige was man meiner meinung nach tun kannst ist vorbeugen. möglichst wenig personenbezogene daten möglichst dezentral und möglichst kurz sammeln und speichern. das gilt sowohl für den staat aber auch für die konzerne. es ist ein unterschied ob 20 konkurrierende unternehmen daten speicher oder ob es ein telekommunikationskonzern tut der theoretisch auf nahezu alles zugriff hat, teilweise sogar auf daten der konkurrenten.

eine trennung von netz und diensten löst das problem zwar nicht, würde es aber einschränken und wäre somit ein schritt in die richtige richtung. man hätte den monopolisten 1995 auch in mehrere telekommunikationsunternehmen aufgliedern können und hätte heute einige probleme weniger (siehe baby bells bei at&t 1984).
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Re: Telekom wollte Bundesnetzagentur ausspionieren?!

Beitragvon fx » 09.06.2008 15:03

Gestern bei heise:
Umfrage: Ein Drittel der Telekom-Kunden erwägt Wechsel wegen Abhöraffäre
Die Affäre um die Bespitzelung von Journalisten im Auftrag der Deutschen Telekom könnte für das Unternehmen ziemlich teuer werden. Laut einer repräsentativen Umfrage, die das Kölner Marktforschungsunternehmen Psychonomics im Auftrag der WirtschaftsWoche durchgeführt hat, will ein Drittel der Telekom-Kunden wegen der Abhöraffäre "bestimmt" oder "wahrscheinlich" zu einem anderen Anbieter wechseln......

Link zur Meldung

Wenn wirklich ein Drittel der Kunden der Telekom den Rücken kehrt (was ich nicht glaube), dann haben sie sich mit ihrer Abhör-Aktion aber ganz gewaltig ins eigene Fleisch geschnitten.
Bis 15.10.2009: Leitungsdämpfung 70,69 dB
Ab 16.10.2009: Dämpfung unbekannt, aber Entfernung zum Outdoor DSLAM ca. 300 Meter
Ab 23.10.2009: DSL 6000
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Re: Telekom wollte Bundesnetzagentur ausspionieren?!

Beitragvon dachscher » 09.06.2008 16:05

Das glaube ich auch nicht.
Aber es sind doch jedes Jahr gewaltige Abgänge, die die Telekom zu verzeichnen hat. Sicherlich braucht es noch XX Jahre, bis der letzte Kunde das Licht ausschaltet. Förderlich war die ganze Aktion sicherlich nicht.

Ich möchte auch garnicht wissen, wo solche Sachen noch praktiziert werden. :roll:
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Re: Telekom wollte Bundesnetzagentur ausspionieren?!

Beitragvon essig » 25.08.2008 21:20

nun ist der telekom bespitzelungsskandal bereits einige monate alt und obwohl es zwischendurch immer mal wieder negativmeldungen (datenklau von telekom kundendaten) gab, glaube ich auch nicht, dass viele kunden ihre anbieterentscheidung von diesen vorfällen abhängig machen (schon gar nicht 30 prozent). ein paar prozent vielleicht aber bei den meisten zählt wohl nur noch preis und leistung. man gewöhnt sich eben an vieles und eigenschaften wie moral und rechtstreue rücken immer weiter in den hintergrund. ob grünenthal, siemens, flick, shell, electrolux, elf aquitaine und alle anderen... der aufschrei ist immer groß aber das mittel- und langfristige konsumverhalten wird vermutlich nur bei den allerwenigsten beeinflusst.
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Re: Telekom wollte Bundesnetzagentur ausspionieren?!

Beitragvon essig » 03.09.2008 22:58

und weiter gehts: Telekom soll widerrechtlich Kundendaten herausgegeben haben

wenn ein konzern wie siemens, dessen schnittstelle zum normalhaushalt in waschmaschinen und dergleichen besteht, außer kontrolle gerät dann ist das das eine... wenn aber ein konzern, dessen schnittstelle zum normalhaushalt das gesamte spektrum internet, telekommunikation und bald auch fernsehen abdeckt außer kontrolle gerät, dann ist das was anderes...

schöne neue welt...
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Re: Telekom wollte Bundesnetzagentur ausspionieren?!

Beitragvon essig » 24.09.2008 01:25

offenbar hat man auch dgb (deutscher gewerkschaftsbund) chef Michael Sommer abgehört. die bnetza wollte man, manche medien hat man, den aufsichtsrats hat man, den gewerkschaftsbund hat man auch wer fehlt denn da noch? das bundeskanzleramt? das bundesverfassungsgericht? außer viel gerede hatte das ganze bis heute auch keine echten konsequenzen. ein ungünstiger aktienkurs oder ungünstige gewinnerwartungen lassen weitaus mehr köpfe rollen als diese bespitzelungsaffäre.

was muss noch passieren ehe man begreift, dass es so nicht weitergehen kann? der erste schritt (trennung von netz- und diensteanbieter) drängt sich doch förmlich auf und würde auch einige andere probleme lösen. es geht hier ja nicht um lauschen an der wand sondern um höchst professionelles bespitzeln... hunderttausende verbindungsdaten wurden unter anderen von ehemaligen stasi mitarbeitern ausgewertet... was braucht man noch?

http://www.tagesschau.de/inland/telekom ... ng100.html
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,556502,00.html
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Re: Telekom wollte Bundesnetzagentur ausspionieren?!

Beitragvon essig » 04.10.2008 12:48

und weiter geht's: diesmal sind (oder waren) es 17 millionen kundenstammdaten mit name, anschrift, mobilfunknummer und teilweise geburtsdatum und email-adressen die entwendet wurden. darunter auch viele von prominenten und geheime nummern von politikern, ministern, managern und und und... wieso passiert sowas bei der telekom und nicht mit kundendaten der großen banken, versicherungen, krankenkassen, behörden, stromkonzernen... selbst die 16 millionen kundendaten des adac sind sicherer aufgehoben als die beim global player telekom...

http://www.heise.de/security/news/meldung/116913
http://www.teltarif.de/arch/2008/kw40/s31505.html
http://www.tagesschau.de/inland/telekom186.html
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,581938,00.html
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Re: Telekom wollte Bundesnetzagentur ausspionieren?!

Beitragvon essig » 11.11.2008 18:46

jetzt also neben aufsichtsräten und journalisten auch noch betriebsrat und andere mitarbeiter... die die bis heute noch NICHT bespitzelt wurden werden sich vielleicht bald fragen warum eigentlich nicht ;)

Auch Telekom-Betriebsräte wurden bespitzelt
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Re: Telekom wollte Bundesnetzagentur ausspionieren?!

Beitragvon essig » 27.11.2008 22:40

und weiter geht's: nun sind tausende datensätze mit kundendaten inklusive kontodaten abhanden gekommen und die die meinen sowas kann überall mal passieren sollten sich fragen warum es dann aber nicht überall passiert? stromversorger, versandhäuser, ebay, payback, adac, gewerkschaften, kirchen, versicherungen, krankenkassen aber auch behörden, ämter und und und... alle haben millionen von kundendaten und relativ selten kommt was weg.

natürlich müssen und sollen die mitarbeiter mit den kundendaten arbeiten können aber es kann doch nicht sein, dass sie sich übertrieben gesagt jeder dritte auf nen stick ziehen kann. oder alles nur einseitige berichterstattung?

http://www.stern.de/wirtschaft/unterneh ... 47085.html
http://www.tagesschau.de/inland/telekom236.html
http://www.heise.de/newsticker/meldung/119487

bin mal gespannt wer sich als Obermann nachfolger gerade warm läuft...
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Re: Telekom wollte Bundesnetzagentur ausspionieren?!

Beitragvon essig » 02.04.2009 21:26

dann runden wir das ganze noch mit einer lustigen rasterfahndung ab...

angeblich hat man nahezu alle telekom kundendaten anhand bestimmter kriterien durchsucht um schläfer oder was auch immer zu finden. die bundesweite rasterfahndungen nach "schläfern" ist natürlich verfassungswidrig aber wen stört das schon. echte konsequenzen wird das ganze über kurz oder lang auch nicht haben.

Quelle: "FR"-Bericht zu Datenskandal: Alle Telekom-Kunden in der Rasterfahndung
Quelle: Rasterfahndung nach 9/11-Anschlägen: Telekom übergab Mitarbeiterdaten an das BKA

sobald es mehr klarheit gibt stellt sich natürlich auch die frage nach dem "deal". wieso sollte ein privatunternehmen (dessen größter aktionär der bund ist) auf diesen, na sagen wir kleinen dienstweg eingehen? sowas macht ein gewinnorientiertes unternehmen nicht umsonst aber warten wir mal ab.
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