Thema von: dachscher
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Die flächendeckende Breitbandversorgung in Deutschland, eines der wichtigsten Ziele unserer Initiative, haben wir zum Anlass genommen, um unsere gewählten Volksvertreter, alle Mitglieder der 16. Wahlperiode des Deutschen Bundestages, anzuschreiben.
Die digitale Kluft in Deutschland wird immer größer. Auf der einen Seite werden bestehende Breitbandanschlüsse immer schneller gemacht, auf der anderen Seite fühlt sich niemand zuständig für die flächendeckende Versorgung mit Breitband. Wer von Euch kennt nicht solche Aussagen wie:" Der Wettbewerb wird das regeln. " oder " Auf die wirtschaftlichen Entscheidungen der Telekom haben wir keinen Einfluß. " oder " Breitband gehört nicht zu den Universaldienstleistungen. " und im schlimmsten Fall: " Ziehen Sie doch um! ". Damit muss endlich Schluß sein!
Wo bleibt denn der viel zitierte Wettbewerb, der uns Breitband gerade auch in die ländlichen Regionen bringen soll? Auch alternative Anbieter scheuen hohe Investitionskosten, sofern Ihr nicht Interessenten ohne Ende vorweisen könnt. Aber es kann ja nicht jeder auf dem Land leben.
Breitbandige Internetzugänge sind in Deutschland das am meisten genutzte Medium. Breitband hat sich im Alltag etabliert. Warum sollten wir dann darauf verzichten? Mal davon abgesehen, dass sich das Internet immer mehr an breitbandige Verbindungen anpasst und wir teilweise heute schon angebotene Dienste garnicht mehr nutzen können.
Das es auch anders geht, zeigt uns beispielsweise die Schweiz. Dort gehört seit dem 01.01.2008 Breitband zu den Universaldienstleistungen.
Leider haben wir Zwangsschmalbandnutzer keine Lobby, die unsere Interessen vertritt. Umso wichtiger ist, das jeder Betroffene auf das Problem aufmerksam macht.
Unsere Mitglieder des Bundestages haben es in der Hand. Nur durch das schaffen einer politischen Grundlage können wir die digitale Spaltung überwinden. Wartet nicht länger darauf! Breitband kommt in den angeblich nicht wirtschaftlichen Regionen nicht von alleine. Tragt selbst dafür Sorge! Macht auf Euch und somit uns alle aufmerksam.
Aus diesem Grund werden wir in den nächsten Tagen und Wochen jeden einzelnen Bundestagsabgeordneten anschreiben und ihn in die Pflicht nehmen. Wer, wenn nicht sie, könnten die Grundlage für Veränderungen legen. Vielleicht ist dem ein oder anderem MdB das Problem in der Form überhaupt nicht bewusst?
Unterstützt uns dabei! Schreibt Euren Politikern, sei es auf Kommunal-, Landes- oder Bundesebene! Schildert Eure Situation! Lasst uns eine eigene kleine Lobby aufbauen! Ihr habt nichts zu verlieren, aber wir können viel gewinnen!
Die Schreiben und Antworten, sofern wir diese veröffentlichen dürfen, werden wir unter Bundestagsabgeordnete Auswertung einstellen.
Sehr geehrte ,
in großen Teilen der Gesellschaft hat sich das Internet als Alltagsmedium inzwischen fest etabliert. Es spielt eine immer größer werdende Rolle im privaten, schulischen und beruflichen Bereich. Auch nimmt es inzwischen einen festen Platz im Tagesgeschäft von Unternehmen ein.
Voraussetzung für eine akzeptable Nutzung dieses Medium sind breitbandige Anschlüsse. Nachdem im Jahr 1999 durch die Deutsche Telekom AG T-DSL eingeführt wurde, stehen wir im Jahr 2008 immer noch vor dem Problem, dass ganze Regionen keine Möglichkeit erhalten, das Internet über einen Breitbandanschluss zu nutzen. Geht man nach den Aussagen der DTAG, welche propagiert, dass ein Ausbau dieser Regionen nur nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten erfolgen kann, werden diese Regionen nie einen Breitbandinternetanschluss erhalten.
Der von vielen Politikern oftmals zitierte und vielgepriesene Wettbewerb findet in der Form, gerade im ländlichen Bereich, nicht statt. Alternative Technologien bzw. Anbieter scheuen hohe Investitionen im Hinblick auf deren Wirtschaftlichkeit. Somit entscheiden die Anbieter dieser Technologien u.a. indirekt über strukturelle Entwicklungen in den einzelnen Regionen Deutschlands.
Die digitale Spaltung nimmt immer mehr zu. Auf der einen Seite werden Milliarden investiert, um bestehende DSL-Anschlüsse immer schneller zu machen und auf der anderen Seite haben wir in Deutschland keine Grundversorgung bzw. Grundrecht auf breitbandige Internet-Anschlüsse. Dies finden wir höchst bedenklich.
In diesem Zusammenhang möchten wir Sie auch auf den Appell „Breitbandkluft in Deutschland überwinden“ vom Deutschen Landkreistag, Deutschem Städte- und Gemeindebund und VATM aufmerksam machen. Danach gibt es in Deutschland ca. 2500 unversorgte Gemeinden bzw. 5 – 6 Millionen Betroffene (Quelle: http://www.vatm.de/content/sonstige_mat ... 1-2007.pdf ).
Wir sind der Meinung, dass hier eine Entwicklung regelrecht verschlafen wird. Das Internet passt sich immer mehr an breitbandige Anbindungen an. Dabei wird niemand auf Deutschland und dessen Entwicklung Rücksicht nehmen. Je später man diesen Fehler erkennt, desto größer wird der finanzielle Aufwand werden, um Schritt halten zu können. In diesem Zusammenhang möchten wir Sie auf unsere Schweizer Nachbarn verweisen. Nach einem Beschluss des Schweizer Bundesrates vom Herbst 2006 gehören Breitbandanschlüsse seit dem 1. Januar 2008 zur Grundversorgung. Die Bereitstellung von mindestens 600/100 kbit/s im Down- bzw. Uplink gilt dann als Universaldienstleistung, die der Ex-Monopolist Swisscom für alle Haushalte erbringen muss. Des Weiteren kann man Skandinavien als Beispiel nennen. Dort werden im ländlichen Bereich Internetanschlüsse zur Verfügung gestellt, an die in Deutschland nicht zu denken ist.
Aus den vorgenannten Gründen haben wir, die Initiative gegen digitale Spaltung http://www.geteilt.de , bereits im vorletzten Jahr eine Petition beim Deutschen Bundestag eingereicht. Diese wurde leider negativ abgeschlossen. Den Inhalt unserer Petition können Sie unter viewtopic.php?t=620 nachlesen. Auch möchten wir Sie auf unsere laufende Petition an das Europäische Parlament unter viewtopic.php?t=3339 aufmerksam machen.
Sehr geehrte [Name], Sie als unsere Volksvertreter haben es in der Hand. Tragen Sie dafür Sorge, dass breitbandiges Internet in Zukunft zur Grundversorgung, wie es heute bereits funktionale Telefonanschlüsse sind, gehören wird.
Wir wenden uns direkt an Sie, um Ihre persönliche Meinung zu der Problematik zu erfragen und sofern Ihnen das Thema noch nicht bekannt war, auf das bundesweite Problem aufmerksam zu machen.
Für weitergehende Recherchen empfehlen wir Ihnen u.a. auch unsere Internet-Seiten. Wir sind die bundesweit größte, private, nichtkommerzielle Initiative gegen digitale Spaltung. Mit über 2500 registrierten Mitgliedern und durchschnittlich 100.000 Besuchern im Monat ist das Interesse sehr groß. In unseren Foren können Sie Schilderungen von Betroffenen aus allen Teilen unseres Landes finden, so auch aus Ihrem Bundesland [Name] unter [Link zum regionalen Forum] .
Wir haben vorgesehen, Ihr Antwortschreiben auf unseren Internetseiten zu veröffentlichen. Sollten Sie hiermit nicht einverstanden sein, so bitten wir um einen kurzen Hinweis. Gerne können Sie Ihre Antwort auch selbst unter [Link zum Schreiben] veröffentlichen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Mit freundlichen Grüßen
Initiative gegen digitale Spaltung geteilt.de
http://www.geteilt.de