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nun auch eigener Atlas in Schleswig-Holstein

BeitragVerfasst: 15.11.2010 18:26
von bru62
Nun gibt es ihn auch im nördlichsten Bundesland: einen eigenen Breitbandatlas. Er wurde heute freigeschaltet, wie Die Welt berichtet. Gleichzeitig wurde unter Berufung auf Technologie-Staatssekretärin Cordelia Andreßen vermeldet, dass man es wohl nicht schaffe, bis Ende 2010 eine flächendeckende Breitbandversorgung zu installieren. Aber man sei auf einem guten Weg ...

Siehe dazu auch diesen etwas ausführlicheren Bericht: http://ostholstein.mediaquell.com/2010/11/15/das-land-erstellt-breitband-atlas-2342/

Gruß

Re: nun auch eigener Atlas in Schleswig-Holstein

BeitragVerfasst: 15.11.2010 19:11
von Haupti76
warum braucht schleswig-holstein einen eigenen breitbandatlas wenn es den neuen vom BWMi gibt??

Re: nun auch eigener Atlas in Schleswig-Holstein

BeitragVerfasst: 15.11.2010 22:33
von essig
irgendwann hat der bund das problem eben an die länder (und kommunen) durchgereicht und da diese mit dem problem (verständlicher weise) völlig überfordert sind rettet man sich in aktionismus (1). das schließt atlanten, kompetenzzentren, runde tische, strategien usw. immer dann ein wenn sie das eigentliche problem nicht klar definieren und vor allem lösungen propagiert werden die keine sind.

(1): Der Begriff Aktionismus unterstellt betriebsames, unreflektiertes oder zielloses Handeln ohne Konzept, um den Anschein von Untätigkeit oder Überforderung zu vermeiden oder zu vertuschen.

Re: nun auch eigener Atlas in Schleswig-Holstein

BeitragVerfasst: 16.11.2010 13:37
von bkt
Haupti76 hat geschrieben:warum braucht schleswig-holstein einen eigenen breitbandatlas wenn es den neuen vom BWMi gibt??


Weil der Bundesatlas ein unabgestimmter Alleingang des Bundes ist, der die Bedürfnisse der Länder nicht berücksichtigt (hat).
Und weil ein Atlas nicht über Nacht entsteht, sondern einen gewissen Volauf benötigt, ihn zu erstellen. Und wenn der Bund in 3 Monaten einen Atlas aus dem Boden stampfen läßt, dann hat er (ohne sich vorher mit den Ländern abzustimmen) einfach parallel an bereits laufenden Projekten vorbeigearbeitet.
(Der Atlas aus Schleswig-Holstein ist übrigens ein Glasfaseratlas, also etwas was der Bund nicht hat und damit auch keine Doublette.)

Noch vor 2-3 Jahren hatte der Bund vor, ein Bundesbreitbandkompetenzzentrum zu errichten. Dazu gabe es eine Studie der micus mit sehr guten und sinnvollen Empfehlungen und auch mehrere Beratungen mit den Ländern.
Und jetzt wird es entgegen allen vorherigen Empfehlungen und Absprachen ein "Breitbandbüro" geben, also alles auf "ganz kleiner Flamme gekocht".

Re: nun auch eigener Atlas in Schleswig-Holstein

BeitragVerfasst: 16.11.2010 14:10
von Haupti76
die antwort von essig ist mir verständlicher. :) sach mal bkt, dein richtiger name ist nicht zufällig henkel?!!
ich erwarte keine antwort.

Re: nun auch eigener Atlas in Schleswig-Holstein

BeitragVerfasst: 16.11.2010 21:52
von geisi
Haupti76 hat geschrieben:sach mal bkt, dein richtiger name ist nicht zufällig henkel?!!

Die Aussage von bkt war doch eher Bund und Länder arbeiten nicht zusammen. Warum Henkel? Verstehe ich jetzt nicht.

Re: nun auch eigener Atlas in Schleswig-Holstein

BeitragVerfasst: 17.11.2010 00:11
von essig
bkt hat geschrieben:Weil der Bundesatlas ein unabgestimmter Alleingang des Bundes ist, der die Bedürfnisse der Länder nicht berücksichtigt (hat). Und weil ein Atlas nicht über Nacht entsteht, sondern einen gewissen Volauf benötigt, ihn zu erstellen. Und wenn der Bund in 3 Monaten einen Atlas aus dem Boden stampfen läßt, dann hat er (ohne sich vorher mit den Ländern abzustimmen) einfach parallel an bereits laufenden Projekten vorbeigearbeitet.

hätte ich selbst nicht für möglich gehalten aber hier muss ich den BBA des bmwi in schutz nehmen. ihn gibt es seit 2005 und erst 2008 kam dann brandenburg, 2009 niedersachsen und 2010 dann thüringen und schleswig-holstein. die nächsten atlanten sind vermutlich in mv und st zu erwarten. länder wie by, bw, he, rp, nw, sn und so weiter ersparen sich eigene atlanten, warum nur? für mich ist nicht nachvollziehbar wie man neben einem bereits seit 5 jahren bestehenden atlas der bereits eine million euro gekostet hat noch einen eigenen etabliert und dann dem bundesweiten unterstellt er hätte sich "einfach parallel an bereits laufenden Projekten vorbeigearbeitet.". das ist schon ziemlich hanebüchen.

unter den bestehenden rahmenbedingungen sind verfügbarkeits- und bedarfsatlanten völlig unsinnig und dementsprechend reicht einer davon völlig aus. der einzige nutzen besteht darin zu schauen wo man sich NICHT niederlassen soll, immerhin.

nehmen wir den thüringer bedarfsatlas: dieser zeigt im ländlichen aber dennoch bevölkerungsreichen (134.262 ew) landkreis schmalkalden-meiningen einen bedarf von ganzen 4. also ein bedarf von 0,0068% der haushalte. im ebenfalls ländlichen dafür bevölkerungsschwachen (86.568 ew) kreis weimarer land besteht angeblich ein bedarf von 13957 also 37% der haushalte. das ist ein 5500 fach höhere bedarf in zwei vergleichbaren landkreisen. wem soll das denn nun irgendwas sagen und vor allem wem soll es helfen?

Re: nun auch eigener Atlas in Schleswig-Holstein

BeitragVerfasst: 17.11.2010 00:21
von geisi
essig hat geschrieben:2008 kam dann brandenburg, 2009 niedersachsen und 2010 dann thüringen und schleswig-holstein. die nächsten atlanten sind vermutlich in mv und st zu erwarten

Hoch lebe der Föderalismus.

Re: nun auch eigener Atlas in Schleswig-Holstein

BeitragVerfasst: 17.11.2010 00:27
von spokesman
Zum Glück sind wir nicht die Einzigen, die mit Atlanten zugeschüttet werden, auch in anderen Bereichen gibt es Atlaten en masse z.B. Der Zukunftsatlas (nein keine Wahrsagerkugel )

Re: nun auch eigener Atlas in Schleswig-Holstein

BeitragVerfasst: 17.11.2010 12:14
von bkt
essig hat geschrieben:
bkt hat geschrieben:Weil der Bundesatlas ein unabgestimmter Alleingang des Bundes ist, der die Bedürfnisse der Länder nicht berücksichtigt (hat).

hätte ich selbst nicht für möglich gehalten aber hier muss ich den BBA des bmwi in schutz nehmen. ihn gibt es seit 2005 und erst 2008 kam dann brandenburg, 2009 niedersachsen und 2010 dann thüringen und schleswig-holstein. die nächsten atlanten sind vermutlich in mv und st zu erwarten. länder wie by, bw, he, rp, nw, sn und so weiter ersparen sich eigene atlanten, warum nur? für mich ist nicht nachvollziehbar wie man neben einem bereits seit 5 jahren bestehenden atlas der bereits eine million euro gekostet hat noch einen eigenen etabliert und dann dem bundesweiten unterstellt er hätte sich "einfach parallel an bereits laufenden Projekten vorbeigearbeitet.". das ist schon ziemlich hanebüchen.

Das ein Projekt bereits läuft kann man nicht sehen, solange es nicht veröffentlicht ist. Wer mal schnell einen 7-stelligen Betrag locker machen kann, der kann relativ schnell sowas Online stellen. Wer dagegen die Basisdaten mit "Bordmitteln" erfassen muß benötigt etwas länger.

bkt hat geschrieben:Weil der Bundesatlas ein unabgestimmter Alleingang des Bundes ist, der die Bedürfnisse der Länder nicht berücksichtigt.

Und das hat sich bis heute nicht geändert. Er dient nur dazu die vermeintliche Zielerreichung der Bundespolitik zu beweisen. Darum stützt er sich auch nach wie vor ausschliesslich auf die Angaben der Anbieter anstatt auf die Angaben der Nutzer.

Er steht nach wie vor nicht als Webservice zur Verfügung. Und die dahinterliegenden Datenbanken sind den Ländern bis heute zur eigenen Verwendung nicht zugänglich.

Und wenn z.B. der Infrastrukturatlas der BNetzA nur "hinter verschlossenen Türen" zu lesen ist, dann ist man geradezu genötigt was eigenes machen.

PS: Bayern hat übrigens auch einen, nur nicht im öffentlich zugänglichen Bereich.


essig hat geschrieben:nehmen wir den thüringer bedarfsatlas: dieser zeigt im ländlichen aber dennoch bevölkerungsreichen (134.262 ew) landkreis schmalkalden-meiningen einen bedarf von ganzen 4. also ein bedarf von 0,0068% der haushalte. im ebenfalls ländlichen dafür bevölkerungsschwachen (86.568 ew) kreis weimarer land besteht angeblich ein bedarf von 13957 also 37% der haushalte. das ist ein 5500 fach höhere bedarf in zwei vergleichbaren landkreisen. wem soll das denn nun irgendwas sagen und vor allem wem soll es helfen?


Genau daran zieht sich doch auch die Politik hoch, wenn sie behauptet, das da kein Bedarf besteht, für den man Fördermittel locker machen müsse.

Im Landkreis Weimarer Land ist eben ein sehr aktiver Breitbandpaten in der Kreisverwaltung tätig, der sich dahinterklemmt, in anderen Kreisen eben nicht so sehr. Es liegt - aber wem erzähle ich das - immer am persönlichen Engagement der Beteiligten.

Re: nun auch eigener Atlas in Schleswig-Holstein

BeitragVerfasst: 18.11.2010 23:28
von spokesman
bkt hat geschrieben:PS: Bayern hat übrigens auch einen, nur nicht im öffentlich zugänglichen Bereich.

kannst du das mit einem Link untermauern, ich meine etwas derariges auch schon gelesen zu haben..

bkt hat geschrieben:in anderen Kreisen eben nicht so sehr. Es liegt - aber wem erzähle ich das - immer am persönlichen Engagement der Beteiligten.

hier wäre eine Auflistung der Landkreise+Breitbandpaten mit einer Schulnotenbewertung angebracht, wie macht sich hierbei eigentlich Herr Rehbaum Breitbandpate des LK Saalfeld-Rudolstadt - oder ist das VS? ;)

Re: nun auch eigener Atlas in Schleswig-Holstein

BeitragVerfasst: 19.11.2010 09:06
von bkt
spokesman hat geschrieben:
bkt hat geschrieben:PS: Bayern hat übrigens auch einen, nur nicht im öffentlich zugänglichen Bereich.

kannst du das mit einem Link untermauern, ich meine etwas derariges auch schon gelesen zu haben..



http://breitband.bayern.de/bb/inhalte/w ... portal.jsp
breitband.bayern.de hat geschrieben:Der Nutzen für Kommunen:

Kommunen werden bei der Erfassung der Ist- und Bedarfssituation unterstützt: Der Standard-Fragebogen der Breitbandinitiative (Download siehe rechts) kann online eingegeben werden.
Ergebnis ist ein PDF-Dokument, in dem die Fragebögen statistisch aufbereitet sind. Damit kann der Bedarf vor Ort gegenüber Breitband-Anbietern besser dokumentiert werden. Zudem kann so die in der Förderrichtlinie vorgesehene Ist- und Bedarfsanalyse durchgeführt werden (z.B. als Anlage der Förderanträge). Wobei jeder Gemeinde frei gestellt ist, die Ist- und Bedarfsanalyse anderweitig durchzuführen.
Der Breitband-Pate sieht, welche Firmen seine Kommune markiert haben, dass sie dort aktiv sind bzw. werden wollen.
Auf den Infrastrukturkarten sieht der Pate wo Funkmasten und Hauptverteiler stehen. Über die Liste der Breitband-Anbieter erhält er die Kontaktdaten zu den Ansprechpartnern in den Anbieter-Firmen.
Unterstützung bei der Förderung: Die Eintragung in die Liste "Markterkundung und Auswahlverfahren" ist nur für Breitband-Paten möglich.


Der Nutzen für Breitband-Anbieter:

Die Breitband-Anbieter können die Kontaktdaten der Breitband-Paten und deren Breitband-Ist- und Bedarfserfassung einsehen. Dadurch kann das Portal noch besser Nachfrage und Angebot zusammenbringen.
Listung im Verzeichnis der Breitband-Anbieter.
Der Anbieter kann Gebiete markieren, in denen er Breitband anbietet bzw. anbieten will: Ein Breitband-Pate sieht, welche Unternehmen in seiner Kommune aktiv sind oder es werden wollen.


Und auch hier:
http://breitband.bayern.de/bb/inhalte/w ... eitert.jsp
>> zur Infrastrukturkarte (Login nötig)



spokesman hat geschrieben:
bkt hat geschrieben:in anderen Kreisen eben nicht so sehr. Es liegt - aber wem erzähle ich das - immer am persönlichen Engagement der Beteiligten.

hier wäre eine Auflistung der Landkreise+Breitbandpaten mit einer Schulnotenbewertung angebracht, wie macht sich hierbei eigentlich Herr Rehbaum Breitbandpate des LK Saalfeld-Rudolstadt - oder ist das VS? ;)


Das wäre ein Internet-Pranger. Sowas führen wir nicht ein.

Re: nun auch eigener Atlas in Schleswig-Holstein

BeitragVerfasst: 19.11.2010 10:23
von sollner11
nein, das wäre "glasnost"

Re: nun auch eigener Atlas in Schleswig-Holstein

BeitragVerfasst: 19.11.2010 11:00
von bkt
Eine solche Bewertung müßte auch immer die Rahmenbedingungen enthalten, unter denen der "Deliquent" arbeitet/~en muß.

Es macht nämlich einen bedeutenden Unterschied aus, ob jemand extra dafür eingestellt wurde oder ob er das nebenbei mit machen muß, obwohl er bereits in seiner aktuellen Tätigkeit personell überlastet ist.

Und ob er/sie da "Bock drauf hat" ist nur eine Größe im Spiel.

Außerdem gibt es darüber hinaus natürlich weitere Aktivposten, z.B. VwG'en mit aktiven Verantwortlichen, die sich kümmern.
Man sieht das z.B. an der Anzahl laufender Verfahren und gestellter Anträge. Da ist Ostthüringen weit vorne (Gemeinden des Geschäftsbereich ALF Gera). Mit etwas Abstand folgt Nordthüringen (Gemeinden des Geschäftsbereich ALF Gotha/Worbis) und mit großem Abstand Südthüringen (Gemeinden des Geschäftsbereich ALF Meiningen).

Re: nun auch eigener Atlas in Schleswig-Holstein

BeitragVerfasst: 19.11.2010 11:55
von sollner11
find ich zu kompliziert
eine bewertung sollte ja sicher nur aufszeigen, ob der pate seine funktion erfüllt
hier sollten persönliche befindlichkeiten keine rolle spielen

wenn ein pate seine vermittelnde rolle nicht ausfüllt, sollte diese aufgabe ein anderer übernehmen, eventuell gibt es ja paten, die aufatmen würden

ein pate, der auf teufel kom raus an seinem posten hängt ist sowieso falsch, den PATE ist gar kein posten