Saalfeld und Rudolstadt (Kabelinternet Kabel Deutschland)

Saalfeld und Rudolstadt (Kabelinternet Kabel Deutschland)

Beitragvon DSL-Schnecke » 27.10.2014 18:37

Internet im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt fast flächendeckend
23.10.2014 - 08:20 Uhr
Die Internetversorgung im Landkreis ist weitgehend abgeschlossen. Kabel Deutschland bietet ab Januar im Städtedreieck das Netz aus dem TV-Kabel an. Nötig wäre das eigentlich woanders.

Saalfeld/Rudolstadt. Die Internetversorgung im Landkreis ist weitgehend abgeschlossen. Das bestätigte Knut Jacob, Geschäftsführer der Innovations- und Gründerzentrum (IGZ) GmbH Rudolstadt und der Wirtschaftsförderagentur Region Saalfeld-Rudolstadt.

Ausgenommen seien wenige Taldörfer, "wo die Leitungen sich nicht refinanzieren und Funk zu kompliziert ist", so Jacob, dessen Unternehmen im Auftrag des Landkreises mit dem Erstellen eines Breitbandatlas für den Landkreis beauftragt war. Zwar gebe es bei Interessenbekundungsverfahren in diesen Dörfern regelmäßig ein paar Dutzend Interessenten, wenn es aber ernst werde und ans Bezahlen gehe, blieben zu wenige übrig, um das Ganze wirtschaftlich sinnvoll zu ­betreiben.

Zudem betreffe die Unterversorgung mit Internet zumeist auch finanziell klamme Kommunen, die selbst bei Bereitstellung von Fördermitteln durch das Land nicht in der Lage seien, den Eigenanteil für das Verlegen der Leitungen aufzubringen. "Ein kostengünstiger Anschluss bis zur letzten Feldscheune wird eine Illusion bleiben," so der Gösselsdorfer.

Wer jetzt noch im Markt investiert, tut dies zumeist in bereits versorgten Gebieten. So bietet Kabel Deutschland ab Januar 2015 in Saalfeld und Rudolstadt schnelles Internet und Telefonie über das TV-Kabel an. "Um die neuen Angebote über das Kabelnetz zu ermöglichen, investiert Kabel Deutschland und rüstet das Kabelnetz in den beiden Städten auf", heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Dadurch kämen zukünftig nicht nur TV und Radio, sondern auch Internet und Telefon über das Kabelnetz. Kabelkunden hätten dann die Wahl zwischen verschiedenen Internetgeschwindigkeiten. "So können sie mit einer Download­geschwindigkeit von bis zu 100"Mbit/s besonders schnell im Internet surfen", heißt es weiter. Grundlage sei ein Kabelnetz bestehend aus Glasfaser und ­Koaxialkabel.

Auch für IGZ-Chef Jacob ist die gelegentlich nicht ausreichende Bandbreite der eigentliche Knackpunkt: "Was aber immer relativ ist. Dem privaten Nutzer reichen meist sechs MB, Unternehmen brauchen je nach Inhalt schon mal 50 MB plus".

Falsch sei die Behauptung von Kabel Deutschland, dass es Internet über TV-Kabel erstmals in beiden Städten gebe. In Rudolstadt beispielsweise biete die Firma ANT Granowski dies seit Jahren zur Zufriedenheit seiner Kabelkunden an.

"Wer im Städtedreieck an seinem Internetanschluss noch meckert, hat definitiv den falschen Anbieter." Zitat: Knut Jacob, Geschäftsführer IGZ und Wirtscahftsförderagentur Saalfeld-Rudolstadt


Quelle: http://rudolstadt.otz.de/web/lokal/archiv/detail/-/specific/Internet-im-Landkreis-Saalfeld-Rudolstadt-fast-flaechendeckend-818070176
Zuletzt geändert von spokesman am 22.03.2015 00:10, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Saalfeld und Rudolstadt (Kabelinternet Kabel Deutschland

Beitragvon spokesman » 28.10.2014 21:20

Danke für das Einstellen. Ich hab den Artikel gestern mehrfach gelesen und musste wirklich an mir halten kein unüberlegtes Schreiben aufzusetzen.

Im wesentlichen kann man es hier kurz machen und folgende "Zahlen" gegenüberstellen:
Kabel Deutschland hat geschrieben:So können sie mit einer Download­geschwindigkeit von bis zu 100"Mbit/s besonders schnell im Internet surfen


Knut Jacob, Wirtschaftsförderagentur Landkreis Saalfeld-Rudolstadt hat geschrieben:Was aber immer relativ ist. Dem privaten Nutzer reichen meist sechs MB, Unternehmen brauchen je nach Inhalt schon mal 50 MB plus
Meint Jacob nun das Datenvolumen oder die Down- bzw. Uploadgeschwindigkeit?

Nun möchte ich aber doch noch ausführlicher werden, da in diesem Artikel so gut wie jeder Satz nicht unkommentiert stehen bleiben darf.

OTZ hat geschrieben:Die Internetversorgung im Landkreis ist weitgehend abgeschlossen. Kabel Deutschland bietet ab Januar im Städtedreieck das Netz aus dem TV-Kabel an. Nötig wäre das eigentlich woanders.
warum steht das "Nötig" nicht in der Überschrift und findet im Text keine Bedeutung?

OTZ hat geschrieben:Die Internetversorgung im Landkreis ist weitgehend abgeschlossen. Das bestätigte Knut Jacob, Geschäftsführer der Innovations- und Gründerzentrum (IGZ) GmbH Rudolstadt und der Wirtschaftsförderagentur Region Saalfeld-Rudolstadt.
Dann soll Herr Jacob belastbare Zahlen liefern und sich im Vorfeld zunächst mal einer Definition nähern, welche nicht subjektiv entstanden ist und genau an diesem Punkt hat nicht nur Herr Jacob erhebliche Probleme.

Knut Jacob, IGZ hat geschrieben:Ausgenommen seien wenige Taldörfer, "wo die Leitungen sich nicht refinanzieren und Funk zu kompliziert ist", so Jacob, dessen Unternehmen im Auftrag des Landkreises mit dem Erstellen eines Breitbandatlas für den Landkreis beauftragt war


Knut Jacob, IGZ" hat geschrieben:Ausgenommen seien wenige Taldörfer, "wo die Leitungen sich nicht refinanzieren und Funk zu kompliziert ist", so Jacob
bitte aufzählen und darlegen warum und in welchem Zeitraum es für wen nicht refinanzierbar ist. Mit der RIKOM GmbH und Funkbau Marter sitzt doch bewiesene Expertise im IGZ, demnach ist ein "zu kompliziert" auszuschließen, einzig wirtschaftliche Gesichtspunkte kommen hier zum tragen. Zudem kann ich mich an eine Gesprächsrunde mit Herrn Jacob erinnern, welcher schnell zu einer flächendeckenden Insellösung kommen wollte und FTTH Projekten im Landkreis die Durchführbarkeit absprach. Besser wäre es gewesen FTTH nicht zu verteufeln, sondern sich in Richtung Leerrohrversorgung an die entsprechenden Stellen im Landkreis zu wenden, ich spare mir jetzt die sanierten Straßen ohne Leerrohranbindung aufzuzählen.

OTZ hat geschrieben:dessen Unternehmen im Auftrag des Landkreises mit dem Erstellen eines Breitbandatlas für den Landkreis beauftragt war.
Diesen Atlas möchte ich auch mal sehen, ich nehme an hier ist die Machbarkeitsstudie der micus GmbH gemeint, welche 4 Jahre zurück liegt und nicht von Herrn Jacob oder seinem/seinen Unternehmen erstellt wurde - Zuarbeit würde hier eher passen.

OTZ hat geschrieben:Zwar gebe es bei Interessenbekundungsverfahren in diesen Dörfern regelmäßig ein paar Dutzend Interessenten, wenn es aber ernst werde und ans Bezahlen gehe, blieben zu wenige übrig, um das Ganze wirtschaftlich sinnvoll zu ­betreiben.
Hier lade ich Herrn Jacob ein mit unserer Initiative die Bürger direkt an der Haustür zu informieren, so schafft man sicher höhere Anschlussquoten. Abseits dieser etwas spitzen Bemerkung muss man sich immer die Frage stellen, ob man eine flächendeckende Versorgung möchte oder nicht, denn wenn man sie möchte muss man auch hier eine Lösung finden, also Herr Jacob, was ist ihre Lösung? Die von uns vorgetragenen Ideen scheinen aktuell von jeder Stelle im Landkreis ignoriert zu werden - gelebte Demokratie sieht in meinen Augen anders aus.

OTZ hat geschrieben:Zudem betreffe die Unterversorgung mit Internet zumeist auch finanziell klamme Kommunen, die selbst bei Bereitstellung von Fördermitteln durch das Land nicht in der Lage seien, den Eigenanteil für das Verlegen der Leitungen aufzubringen.
Auch dieses Problem haben wir schon seit über 10 Jahren. Finanziell scheint es den Kommunen auch künftig nicht besser zu gehen, entgegegen den $irgendwo sprudelnden Steuereinnahmen sehen sich mehr und mehr thüringer Kommunen nicht in der Lage einen ausgeglichenen Haushalt aufzustellen. Gemeinderäte und Bürgermeister müssen schon seit Jahren nicht mehr überlegen wie investiert werden soll, die Not schreibt es ihnen vor und hier steht Breitband neben Winterdienst und Co. nicht an erster Stelle.

OTZ hat geschrieben:"Ein kostengünstiger Anschluss bis zur letzten Feldscheune wird eine Illusion bleiben," so der Gösselsdorfer.
Das ist billiger Populismus wie ich ihn aus Gösselsdorf nicht erwartet hätte. Nach meiner Erinnerung hatte in Gräfenthal die Telekom gebaut und dort hängt Gösselsdorf mit dran, vllt. deshalb diese Aussage Herr Jacob?

OTZ hat geschrieben:Wer jetzt noch im Markt investiert, tut dies zumeist in bereits versorgten Gebieten. So bietet Kabel Deutschland ab Januar 2015 in Saalfeld und Rudolstadt schnelles Internet und Telefonie über das TV-Kabel an. "Um die neuen Angebote über das Kabelnetz zu ermöglichen, investiert Kabel Deutschland und rüstet das Kabelnetz in den beiden Städten auf", heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Dadurch kämen zukünftig nicht nur TV und Radio, sondern auch Internet und Telefon über das Kabelnetz. Kabelkunden hätten dann die Wahl zwischen verschiedenen Internetgeschwindigkeiten. "So können sie mit einer Download­geschwindigkeit von bis zu 100"Mbit/s besonders schnell im Internet surfen", heißt es weiter. Grundlage sei ein Kabelnetz bestehend aus Glasfaser und ­Koaxialkabel.

Die technische Grundlage ist schnell erklärt und leicht verständlich zu machen. Doch wie sieht es auf der ökonomischen Seite aus? Herr Jacob sagt, dass es nicht möglich ist eine Feldscheune anzubinden, doch wie wirtschaftlich ist es die Wohnblöcke mit bereits vorhandener Infrastruktur und einem vorhandenen Vertriebsnetz ohne Konkurrenz auf seinem Kabelnetz per Konzessionsvertrag zu realisieren? Fallen hier nicht Millionen Gewinne ab, müssten Rudolstadt und Saalfeld nicht bald die Bürgersteige vergolden oder über ein Umlageverfahren den schwierig anzubindenden Kommunen beim Breitbandausbau unter die Arme greifen? Hier wurde ein Monopol "Primacom" gegen ein anderes "Kabel Deutschand" getauscht, Herr Jacob scheint dies zu feiern, weil der Landkreis auf dem Papier besser dasteht. Wer das Papier mit den großen Zahlen 100Mbit/s lesen kann ist sicherlich erstaunt, wer sich bei Kabel Deutschland weitere Leistungsparameter besonders hinsichtlich des Datenvolumen und der Netzneutralität ansieht und versteht wird auch erstaunt sein, jedoch aus negativer Sicht.

OTZ hat geschrieben:Auch für IGZ-Chef Jacob ist die gelegentlich nicht ausreichende Bandbreite der eigentliche Knackpunkt: "Was aber immer relativ ist. Dem privaten Nutzer reichen meist sechs MB, Unternehmen brauchen je nach Inhalt schon mal 50 MB plus".
Und auch das legt Herr Jakob aus seiner subjektiven großen Güte heraus für alle privaten Haushalte fest, ebenso die 50MB oder richtig die 50MBit/s im Downloadbereich. Und 1989 hat Bill Gates gesagt, dass Microsoft nie ein 32Bit Betriebssystem entwickeln würde..
Herr Jacob, für Unternehmen sind symmetrische Bandbreiten wichtig, diese dienen in vielen Fällen zur Vernetzung von Standorten. Private User fragen schon gestern ebenfalls mehr Bandbreite im Upload-Bereich nach als es vor 5 Jahren der Fall war. Wenn der Kunde hier selbst die Wahl hätte könnte man von einer Musterlösung sprechen, klar.

OTZ hat geschrieben:Falsch sei die Behauptung von Kabel Deutschland, dass es Internet über TV-Kabel erstmals in beiden Städten gebe. In Rudolstadt beispielsweise biete die Firma ANT Granowski dies seit Jahren zur Zufriedenheit seiner Kabelkunden an.
richtig und nun scheinbar auch mit einem Volumenmodell, welches nun in Ansätzen transparent für den Kunden erscheint - vllt. auch Aufgrund des Einsatzes unserer Initiative vor einigen Jahren [1] die dargestellten Tarife sind nicht mehr aktuell!, [2].

OTZ hat geschrieben:"Wer im Städtedreieck an seinem Internetanschluss noch meckert, hat definitiv den falschen Anbieter." Zitat: Knut Jacob, Geschäftsführer IGZ und Wirtscahftsförderagentur Saalfeld-Rudolstadt
Die Hauptsache ist doch, lieber Knut Jacob, dass sie den richtigen Anschluss haben.

Bitte nehmt das jetzt mal als meine persönlich Meinung auf und nicht als offizielles Statement einer Initiative, dies muss sicher konstruktiver formuliert werden, da mit dieser Formulierung eine Diskussion auf Augenhöhe sicher nicht möglich sein wird - vllt. können wie aus den Zeilen jedoch eine offizielle Anfrage ableiten.
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Re: Saalfeld und Rudolstadt (Kabelinternet Kabel Deutschland

Beitragvon DSL-Schnecke » 31.10.2014 10:21

spokesman hat geschrieben:
OTZ hat geschrieben:Die Internetversorgung im Landkreis ist weitgehend abgeschlossen. Kabel Deutschland bietet ab Januar im Städtedreieck das Netz aus dem TV-Kabel an. Nötig wäre das eigentlich woanders.
warum steht das "Nötig" nicht in der Überschrift und findet im Text keine Bedeutung?


Richtig! Wobei natürlich der Eindruck erweckt wird, als sei im Städtedreieck alles optimal erschlossen, womöglich noch mit anliegenden einigermaßen hohen Bandbreiten. Dass das Gegenteil der Fall ist, beweist unser nun schon jahrelanges Engagement u. a. für einen Rudolstädter Ortsteil, wo man bestenfalls von einem Erschließungs-Flickenteppich sprechen kann. Hohe Bandbreiten, mit gar 100 Mbit/s, sind nach wie vor nicht in Sicht - 2,5 Mbit/s sind hier die Realität.
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Re: Saalfeld und Rudolstadt (Kabelinternet Kabel Deutschland

Beitragvon Herr Schmidt » 19.11.2014 11:30

Interessant ist auch das "fast flächendeckend". Es scheint also doch noch unversorgte Bereiche zu geben :)
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Re: Saalfeld und Rudolstadt (Kabelinternet Kabel Deutschland

Beitragvon spokesman » 20.11.2014 00:29

Ja, sicher ist wohl nur, dass flächendeckend schlecht oder gar unversorgte Bereiche zurück bleiben -,-

edit:
ganz vergessen - willkommen im Forum "Herr Schmidt" ;)
und danke für die "Links"
Zuletzt geändert von spokesman am 20.11.2014 00:46, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: edit welcome
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Re: Saalfeld und Rudolstadt (Kabelinternet Kabel Deutschland

Beitragvon DSL-Schnecke » 22.11.2014 22:33

Die Bürgerinitiative „Unser Kreis ans Netz“ hat zur Thematik am 22.11.2014 nachstehende Pressemeldung veröffentlicht.

Breitbandinitiative „Unser Kreis ans Netz“ sieht Ausbau mit gemischten Gefühlen

»Nachhaltiger Ausbau oder weiterer Rohrkrepierer?«


Die seit 2009 bestehende Breitbandinitiative im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, „Unser Kreis ans Netz“, zeigt sich über die jüngsten Baumaßnahmen im Städtedreieck erfreut, hält die Informationspolitik durch die Anbieter und die kommunalen Entscheidungsträger jedoch für noch nicht ausreichend.

In diesem Jahr hat der Netzbetreiber Kabel Deutschland damit begonnen, Häuser der Saalfelder WOBAG an sein Kabelnetz anzubinden. Ein Aufrüsten der Infrastruktur soll zudem in Rudolstadt erfolgen. Neben einer sehr großen Vielfalt an Fernseh- und Hörfunkprogrammen sollen moderne Telefon- und Internetanschlüsse mit Bandbreiten bis zu 100 Mbit/s angeboten werden. Hiervon könnten u. a. Haushalte im gegenwärtig schlecht versorgten Ortsteil Cumbach profitieren.

Der Sprecher der AG Breitbandversorgung Cumbach, Stefan Müller, hierzu: „Wir freuen uns über neue Aktivitäten beim Breitbandausbau in unserer Region, geben jedoch zu bedenken, dass die Kabelnetzbetreiber nach unseren bisherigen Erfahrungen keinen flächendeckenden Ausbau vornehmen. Am Ende wird es also nach den Investitionen in besonders rentablen Gebieten weiter Haushalte geben, welche nicht vom Ausbau profitieren.“ Eine andere Problematik sieht Müller für die Anbieterwahl von Haushalten in den größeren Wohnungsgesellschaften. Es ist ungeklärt, ob die entsprechenden Haushalte überhaupt zu einem anderen Kabelnetzbetreiber wechseln können, selbst wenn dies technisch möglich wäre. Neben Kabel Deutschland sind in Cumbach weitere Kabelnetzbetreiber vertreten. Klassisch bieten diese Fernseh- und Hörfunkprogramme an, jedoch noch immer keine Option zur Buchung der oftmals gewünschten modernen Telefon- oder Internetanschlüsse. Hilfreich könnte hierzu die Zusammenarbeit von regionalen Kabelnetzbetreibern und Internetprovidern sein, wie sie beim letzten Runden Tisch der Bürgerinitiative angeregt und besprochen wurde.

Neben der grundsätzlichen Verfügbarkeit hoher Bandbreiten müssen nach Auffassung der Initiative weitere Leistungsparameter für eine sinnvolle Nutzung des Internetanschlusses in die Bewertung einfließen. Alexander Zeuner, Sprecher der Bürgerinitiative, meint: „Große Bauchschmerzen haben wir, wenn wir uns das Kleingedruckte in den AGB von Kabel Deutschland durchlesen. So behält sich der Anbieter in bestimmten Fällen Bandbreitenreduzierungen vor. Wir lehnen jegliche Drosselung entschieden ab!“ Weiter gibt Zeuner zu bedenken: „Nach unseren Recherchen äußern sich viele Nutzer kritisch über die sogenannten Spitzenzeiten - Zeiten, in denen viele Nutzer im Internet unterwegs sind. Oft stehen die hohen Bandbreiten dann nicht zur Verfügung.“

Die Initiative sieht sich in ihrer Forderung nach einem flächendeckenden Ausbau unter Einbeziehung grundlegender Leistungsparameter bestätigt. Es gilt verschiedene Kriterien anzulegen, um die Region durch den Breitbandausbau nachhaltig zu entwickeln und attraktiver zu machen.


Online kann die Meldung auf der Website der Bürgerinitiative abgerufen werden:
http://www.unserkreisansnetz.de/126-nac ... rkrepierer
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Re: Saalfeld und Rudolstadt (Kabelinternet Kabel Deutschland

Beitragvon spokesman » 23.11.2014 11:14

So, auf das Echo bin ich mal gespannt. Am Ende geht es hier nicht nur um den Breitbandausbau, es geht auch darum wie eine Region mit Bürgerbeteiligung umgeht, ob Politikverdrossenheit abgebaut oder befeuert wird.
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Re: Saalfeld und Rudolstadt (Kabelinternet Kabel Deutschland

Beitragvon DSL-Schnecke » 26.11.2014 23:58

Ab heute ist an einigen Adressen u. a. ein Telefon&Internet-Paket mit 100/6 (down/up) Mbit/s in Cumbach bestellbar. Nicht alle Paketkombinationen können derzeit bestellt werden.
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Re: Saalfeld und Rudolstadt (Kabelinternet Kabel Deutschland

Beitragvon spokesman » 27.11.2014 00:14

Passend zu unserer letzten PM hat die Bürgerzeitung rudolstadt-lokal.de wieder sehr schnell mit einer Veröffentlichung geglänzt. Eine Erwähnung hat die Mitteilung in der Ostthüringer Zeitung (OTZ) bisher wohl noch nicht gefunden..
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Re: Saalfeld und Rudolstadt (Kabelinternet Kabel Deutschland

Beitragvon DSL-Schnecke » 28.11.2014 18:02

So wie es sich zum aktuellen Zeitpunkt darstellt, scheint das Aufrüsten des KD-Netzes im Ortsteil Cumbach große Fortschritte zu machen - zumindest lt. den Verfügbarkeitsinformationen für die Allgemeinheit. Aber, wie wir von Verfügbarkeitsinformationen anderer Provider wissen, spiegeln sie nicht immer die Realität wider. Man muss gespannt sein, wie sich das zukünftig entwickeln wird. Die ersten Anschlüsse werden zeigen, welche Bandbreiten tatsächlich anliegen und ob das komplette Produktprogramm von KD auch zur Verfügung stehen wird.

Immer größere Bauchschmerzen bereiten mir zwei bislang unbeantwortete Fragen:
- Können Haushalte mit Anbindung durch einen regionalen Kabelnetzbetreiber vom Ausbau profitieren?
- Werden weitere Häuser an das KD-Kabelnetz angebunden, sodass man wenigstens annähernd von einem flächendeckenden Ausbau im OT ausgehen kann?

Ich bin gespannt, was die quasi über Nacht über uns gekommenen Ausbauaktivitäten letztendlich wirklich an Fortschritt bringen werden.
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Re: Saalfeld und Rudolstadt (Kabelinternet Kabel Deutschland

Beitragvon DSL-Schnecke » 19.02.2015 21:52

Als Update zum vorhergehenden Beitrag kann aus heutiger Sicht festgestellt werden, dass die Bauchschmerzen zu den damals unbeantworteten Fragen mehr als berechtigt waren. Aus eigener Erfahrung nutzen die regionalen Kabelnetzbetreiber ihre privilegierte Situation aus, Vermieter sind wenig kooperativ (bei mir z. B. ist der vorhandene KD-Hausanschluss 50 m entfernt und bleibt weiter ungenutzt) bzw. aktiv, um eine schnellere Anbindung zu ermöglichen. Informationen von weiteren Betroffenen bestätigen diese Eindrücke. Mal schauen, in vier Jahren habe ich hier das zehnjährige Jubiläum des < 2,8 Mbit/s-Anschlusses.
:roll:
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Re: Saalfeld und Rudolstadt (Kabelinternet Kabel Deutschland

Beitragvon DSL-Schnecke » 21.03.2015 23:55

Die Bürgerinitiative "Unser Kreis ans Netz" hat nachfolgende Pressemeldung zur Breitbandversorgung veröffentlicht.

Breitbandinitiative fordert Glasfaser statt WLAN von den Stadtwerken - Probleme bei der Versorgung mit Kabelinternet

von Breitbandinitiative „Unser Kreis ans Netz"

Die Breitbandinitiative sieht mit dem aktuellen Vorstoß der Thüringer Stadtwerke zum Aufbau neuer WLAN-Hotspots mehr Probleme entstehen als dadurch tatsächlich gelöst werden.

Während mit offenen Drahtlosnetzwerken, wie dem Freifunk-Projekt, in vielen Regionen des Landes dezentrale und freie Netze entstehen, bauen die Stadtwerke im Land Thüringen lieber in die Vergangenheit. Bei aller Euphorie, dass sich die Stadtwerke endlich mit der Internetversorgung auseinandersetzen, bleibt die Ungewissheit, wie es um die Absicherung solcher Drahtlosnetzwerke bestellt sein wird.

Eine Trennung zwischen dem passiven Netzaufbau, also dem Verlegen von Leerrohren und Glasfaser, und dem aktiven Netzbetrieb, sollte in die Planung der Entscheidungsträger einfließen. Weiter sieht die Breitbandinitiative die fehlende öffentliche Debatte über Rolle und Ausgestaltung derartiger Versorger kritisch. Nach Ansicht der Initiative muss der Breitbandausbau im Landkreis zielgerichtet anhand eines Masterplans vorangebracht werden - vereinzelte WLAN-Hotspots sind ein zusätzliches Angebot zum Festnetz, aber auch nicht mehr.

Zugleich fordert die Breitbandinitiative verstärktes Engagement der Stadtwerke bei der Verlegung von Leerrohren und Investitionen in kommunale Glasfasernetze, welche interessierten Betreibern vermietet werden sollen. Alexander Zeuner, Sprecher der Initiative, hierzu: „Wir fordern die Stadtwerke bereits seit Jahren zu Aktivitäten im Bereich des Breitbandausbaus auf. Bei der Verlegung von Leerrohren im innerstädtischen Bereich darf es dabei aber nicht bleiben. Das Städtedreieck hat mit seinen kommunalen Versorgungsunternehmen auch außerhalb der Stadtgrenzen Verantwortung zu übernehmen. Die nächste Gebietsreform kommt mit großen Schritten.“ Weiter gibt Zeuner zu bedenken: „Bestätigt sehen wir unsere Einschätzung durch die aktuelle Versorgungslage, nicht nur auf dem Land, sondern auch in innerstädtischen Bereichen. Denn nach der angeblichen Vollversorgung in den Städten erreichen uns nach wie vor Zuschriften von Bürgern, die von der Ertüchtigung bestehender Kabelnetze nicht profitieren können.“

Keineswegs alle Haushalte in Saalfeld und Rudolstadt wurden erschlossen und die Lobby der schlecht angebundenen Haushalte wird kleiner. Der Wechsel zu einem anderen Anbieter kann sich bei Weitem schwieriger gestalten, als es es durch die Wirtschaftsförderagentur des Landkreises suggeriert wurde. Somit appelliert Stefan Müller, Sprecher der AG Breitbandversorgung Cumbach: „Infrastruktur und Angebote im Landkreis dürfen sich nicht verschlechtern, wie es beispielsweise beim Bahnverkehr abzusehen ist. Vielschichtig stellt sich die Lage auch bei der Breitbandversorgung dar. Uns ist aus Zuschriften und eigener Erfahrung bekannt, dass Interessenten die neuen technischen Möglichkeiten der hybriden Breitbandkabelnetze nicht nutzen können. Vermieter lehnen die Gestattung ab und betroffene Haushalte bleiben mangels Alternativen von einer hochbitratigen Festnetzversorgung ausgeschlossen, während in unmittelbarer Nähe Bandbreiten bis zu 100 Mbit/s auch genutzt werden." Abschließend erinnert Müller an die Dringlichkeit einer modernen Breitbandversorgung: „Es hat den Anschein, dass nicht allen Vermietern ersichtlich ist, dass eine moderne Breitbandversorgung eine Wohnwertsteigerung darstellt. Zudem ist sie für viele Selbstständige oder Arbeitnehmer mit Home Office unverzichtbar."


Online kann die Meldung auf der Website der Bürgerinitiative abgerufen werden:
http://unserkreisansnetz.de/129-breitba ... elinternet
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