Schuld
Verfasst: 06.03.2006 01:19Wer ist hauptsächlich für die schlechte Gesamtsituation verantwortlich (mangelhafte Breitbandversorgung, fehlende Schmalbandflat, unzureichender Wettbewerb usw.)?
Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e. V. DSL bzw. Breitband für alle.
Kein DSL? Dann schließe dich uns an: Das Forum der Interessenvertretung Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e. V. für Betroffene, die über kein DSL oder über eine unzureichende Breitbandversorgung verfügen.
http://www.geteilt.de/forum/
Schuld
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Verfasst: 06.03.2006 01:19Verfasst: 06.03.2006 01:54für mich ganz klar unsere unfähige Regierung
Verfasst: 06.03.2006 01:58boah ey... 
Komplexe Fragestellung. Wie soll man der mit nur einer Antwort entgegnen?
Das Ganze müßte historisch betrachtet werden. Als es die Bundespost noch gab und alles hübsch in staatlicher Hand war, hat die Politik unter Einfluß der Post'ler die Weichen (falsch) gestellt.
Wir erinnern uns doch noch: Ein Jahr vor der angeblichen Liberalisierung des TK-Marktes zog die damalige Telekom die Telefongebühren (um ich glaube durchschnittlich 70%) an, um die 'Kriegskasse' vor Markteintritt der Mitbewerber zu füllen.
Dann kam die Netzöffnung für Mitbewerber. Anfangs war es wegen fehlender Netzkapazitäten und technischer Pannen bei der Telekom kaum möglich, Call-by-Call zu nutzen und so haben wir weiter hohe Gebühren an die Telekom gezahlt. Erst nach und nach gingen dann durch die Konkurrenz die Telefongebühren langsam nach unten (was aber Jahre dauerte).
Die Politik hätte damals das (staatliche) Netz in eine eigene Betriebsgesellschaft überführen können, was man als Hauptfehler sehen kann. Die Telekom, der das Netz als Mitgift gegeben wurde, hat es natürlich mit Klauen verteidigt (kann man ja irgendwie verstehen, wer teilt schon gerne?). Auch im Verhalten der Telekom kann man also den Hauptgrund suchen. Aber die war ja immernoch in staatlicher Hand, der Staat hätte sich also selbst ins Knie geschossen.
Und die Konkurrenz? Nun ja, die hat zu wenig in eigene Infrastruktur investiert und sich jahrelang nur darauf beschränkt, in Netzübergänge zu investieren, um Interconnection-Gebühren zu sparen. Aber sonst haben auch viele Mitbewerber geschlafen und sich auf dem Netz der T-Com ausgeruht. Statt eigene Infrastruktur zu schaffen, mieten die lieber Kupfer und ggf. Vermittlungstechnik von der T-Com.
Gerade mal ein paar (unbekanntere) Netzbetreiber haben in eigene Infrastruktur investiert (z.B. Colt), aber auch nur dort, wo sich lohnende Gewerbebetriebe finden (nämlich in den Ballungsgebieten).
Also, wem gibt man denn nun die 'Schuld' an der aktuellen Situation?
Womöglich müßte die Antwort lauten: 'Die Nutzer, denn die zahlen einfach nur und geben sich mit dem zufrieden, was sie bekommen, anstatt Druck auf Netzbetreiber auszuüben (z.B. durch eine Nutzervereinigung, die es nicht gibt)'.
Frage beantwortet?
Komplexe Fragestellung. Wie soll man der mit nur einer Antwort entgegnen?
Das Ganze müßte historisch betrachtet werden. Als es die Bundespost noch gab und alles hübsch in staatlicher Hand war, hat die Politik unter Einfluß der Post'ler die Weichen (falsch) gestellt.
Wir erinnern uns doch noch: Ein Jahr vor der angeblichen Liberalisierung des TK-Marktes zog die damalige Telekom die Telefongebühren (um ich glaube durchschnittlich 70%) an, um die 'Kriegskasse' vor Markteintritt der Mitbewerber zu füllen.
Dann kam die Netzöffnung für Mitbewerber. Anfangs war es wegen fehlender Netzkapazitäten und technischer Pannen bei der Telekom kaum möglich, Call-by-Call zu nutzen und so haben wir weiter hohe Gebühren an die Telekom gezahlt. Erst nach und nach gingen dann durch die Konkurrenz die Telefongebühren langsam nach unten (was aber Jahre dauerte).
Die Politik hätte damals das (staatliche) Netz in eine eigene Betriebsgesellschaft überführen können, was man als Hauptfehler sehen kann. Die Telekom, der das Netz als Mitgift gegeben wurde, hat es natürlich mit Klauen verteidigt (kann man ja irgendwie verstehen, wer teilt schon gerne?). Auch im Verhalten der Telekom kann man also den Hauptgrund suchen. Aber die war ja immernoch in staatlicher Hand, der Staat hätte sich also selbst ins Knie geschossen.
Und die Konkurrenz? Nun ja, die hat zu wenig in eigene Infrastruktur investiert und sich jahrelang nur darauf beschränkt, in Netzübergänge zu investieren, um Interconnection-Gebühren zu sparen. Aber sonst haben auch viele Mitbewerber geschlafen und sich auf dem Netz der T-Com ausgeruht. Statt eigene Infrastruktur zu schaffen, mieten die lieber Kupfer und ggf. Vermittlungstechnik von der T-Com.
Gerade mal ein paar (unbekanntere) Netzbetreiber haben in eigene Infrastruktur investiert (z.B. Colt), aber auch nur dort, wo sich lohnende Gewerbebetriebe finden (nämlich in den Ballungsgebieten).
Also, wem gibt man denn nun die 'Schuld' an der aktuellen Situation?
Womöglich müßte die Antwort lauten: 'Die Nutzer, denn die zahlen einfach nur und geben sich mit dem zufrieden, was sie bekommen, anstatt Druck auf Netzbetreiber auszuüben (z.B. durch eine Nutzervereinigung, die es nicht gibt)'.
Frage beantwortet?
Verfasst: 06.03.2006 12:17Tja, ist wirklich ne schwierige Frage, ich versuche sie mal ganz kurz zu beantworten und denke, dass ich vauwes Antwort auf ein paar Zeilen eindampfen kann.
Also, irgendwie haben alle etwas Schuld an der Situation. Die Politik, weil sie die Weichen so gestellt hat, die T-Com, weil sie nicht ausbaut, die Konkurenz, weil sie nicht selber investieren, die Bundesnetzagentur, weil sie nicht richtig für Wettbewerb sorgt und die Verbraucher, weil sie absolut nichts dagegen tun, sich nicht mal die Mühe mache sich hier bei geteilt.de anzumelden.
Ich hoffe, ich habe es einigermaßen beantwortet.
@vauwe: Habe ich Deine zustimmung?
Also, irgendwie haben alle etwas Schuld an der Situation. Die Politik, weil sie die Weichen so gestellt hat, die T-Com, weil sie nicht ausbaut, die Konkurenz, weil sie nicht selber investieren, die Bundesnetzagentur, weil sie nicht richtig für Wettbewerb sorgt und die Verbraucher, weil sie absolut nichts dagegen tun, sich nicht mal die Mühe mache sich hier bei geteilt.de anzumelden.
Ich hoffe, ich habe es einigermaßen beantwortet.
@vauwe: Habe ich Deine zustimmung?
Verfasst: 06.03.2006 19:24Danny hat geschrieben:Tja, ist wirklich ne schwierige Frage, ich versuche sie mal ganz kurz zu beantworten und denke, dass ich vauwes Antwort auf ein paar Zeilen eindampfen kann.
Jaja, sag ruhig, daß ich wieder zuviel gelabert habe...
Ich hoffe, ich habe es einigermaßen beantwortet.
@vauwe: Habe ich Deine zustimmung?
Ich habe (diesmal) keinen Grund zum Protest!
Verfasst: 06.03.2006 19:32vauwe hat geschrieben:Jaja, sag ruhig, daß ich wieder zuviel gelabert habe...
vauwe, wie soll ich sagen... du könntest dich ruhig mal kürzer fassen, für die, die getaktet surfen
Verfasst: 06.03.2006 19:36M0rGu3 hat geschrieben:vauwe, wie soll ich sagen... du könntest dich ruhig mal kürzer fassen, für die, die getaktet surfen
Ich werde mir Mühe geben, aber kurze Antworten waren noch nie meine Stärke.
Ist doch aber nur ein bißchen Text, der sollte auch getaktet noch gut über die Schmalbandleitung flutschen.Verfasst: 06.03.2006 19:47das macht er, aber wenn ich solange lesen muss...
Verfasst: 06.03.2006 21:50vauwe hat geschrieben:M0rGu3 hat geschrieben:vauwe, wie soll ich sagen... du könntest dich ruhig mal kürzer fassen, für die, die getaktet surfen
Ich werde mir Mühe geben, aber kurze Antworten waren noch nie meine Stärke.
@vauwe: Ich wäre froh, wenn ich mich so gut ausdrücken könnte wie Du, leider fällt mir nie etwas für lange Texte ein, dehalb halte ich mich für gewöhnlich so kurz.