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FP: "Kampf gegen 'digitale Wüste'"

BeitragVerfasst: 27.10.2009 17:19
von Presse
Freie Presse, Lokalausgabe Freiberg, 26.10.2009

Kampf gegen "digitale Wüste"
Mario Haupt will schnelles Internet für die Kleinvoigtsberger Einwohner


Kleinvoigtsberg. Der Kleinvoigtsberger Mario Haupt kämpft für das schnelle Internet im ländlichen Raum. Er ist Mitstreiter der bundesweiten Initiative gegen digitale Spaltung, die mit einer Postkartenaktion an Bundeskanzlerin Angela Merkel für flächendeckende Breitbandanschlüsse eintritt. Die mehr als 3000 Mitglieder fordern, dass das Breitband in den Katalog der Universaldienstleistungen der Telekommunikation aufgenommen wird.

Die 240 Einwohner des Großschirmaer Stadtteils Kleinvoigtsberg leben sozusagen in einer "digitalen Wüste". Schnelles Internet ist ihnen aufgrund des fehlenden Breitbandanschlusses verwehrt. Das will Mario Haupt ändern. Er hat mehrfach bei Bürgermeister Volkmar Schreiter (FDP) vorgesprochen. "Ich spüre aber bisher keine Unterstützung", zeigt er sich enttäuscht. Er habe Unterschriften gesammelt und einen Versammlungstermin vorgeschlagen. "Den sagte der Bürgermeister ab, weil er in den Urlaub geht."

Fünfstellige Summe für Studie

Bürgermeister Volkmar Schreiter reagiert bei dem Thema ziemlich genervt. Er habe mit Mario Haupt mehrere Gespräche geführt und ihm die Problematik erläutert. Fakt sei, dass es für einen Breitbandanschluss nur Fördermittel gibt, wenn das schnelle Internet von Firmen und Gewerbetreibenden für die tägliche Arbeit benötigt wird. "Um Gelder beantragen zu können, muss die Stadt Großschirma eine Studie erarbeiten lassen. Das kann die Kommune eine fünfstellige Summe kosten. Wird die Förderung abgelehnt, bleiben wir auf den Kosten sitzen", gibt Schreiter zu bedenken.

Außer Mario Haupt als Privatperson habe aus Kleinvoigtsberg wegen der Problematik noch niemand bei ihm vorgesprochen, versichert Schreiter. Die Niederlassung der Agrargenossenschaft und die Firma Kleinvoigtsberger Elektro-Bauelemente hätten gemeinsam über Funk eine individuelle Lösung gefunden, die ihnen genüge. "Wenn Arbeitsplätze im Spiel wären, würde ich die Studie sofort machen lassen", argumentiert Schreiter.