Kabeldeutschland - Neuverlegung ins Haus

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Kabeldeutschland - Neuverlegung ins Haus

Beitragvon bjoern3003 » 15.02.2010 12:52

Servus und Helau ;)

Mein (evtl.) neuer Vermieter hat für uns einen Antrag bei Kabeldeutschland auf Verlegung des Kabelanschlusses ins Haus eingereicht.

In dem Formular steht:
Wir bitten Sie aber um etwas Geduld:
Abhängig von den baulichen Gegebenheiten benötigen wir einige Zeit zur Erstellung der
Kostenkalkulation.


Kann mir hier evtl. grob einer sagen, wie lang es dauert, bis man diese Kostenkalkulation erhält.
Ein Zeitrahmen reicht mir schon. Dauert sowas 1-2 Wochen / 6-8Wochen / 6Monate....

WIr wünschen den Umzug so schnell wie möglich. Nur ist die WOhung ohne Kabelanschluss für uns uninteressant. :?

Liebe Grüsse
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Re: Kabeldeutschland - Neuverlegung ins Haus

Beitragvon slash01 » 25.02.2010 20:09

Auch Hellau,

genaue Angaben wir Dir heir keiner machen können. Aber wenn Dein Vermieter das in Auftrag gibt, kann er das bestimmt nur anteilig umlegen. Hat er das erst jetzt in Auftrag gegeben würde ich mit der Fertigstellung in ca 6 Monaten rechnen. Weiter wäre zu beachten, wie niele Mietparteien es in Deinem Haus gibt. Wenn wir rechnen KD bietet eine Bandbreite von z.B 100 MB/s und es wohnen zehn Parteien in Deinen Haus und alle woolen DSL, bleiben für alle10 MB/s.
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Re: Kabeldeutschland - Neuverlegung ins Haus

Beitragvon SpaceRat » 24.08.2010 05:44

slash01 hat geschrieben:Weiter wäre zu beachten, wie niele Mietparteien es in Deinem Haus gibt. Wenn wir rechnen KD bietet eine Bandbreite von z.B 100 MB/s und es wohnen zehn Parteien in Deinen Haus und alle woolen DSL, bleiben für alle10 MB/s.

Da es hier schon so lange unwidersprochen steht, kommentiere ich das mal:
Das ist natürlich absolut hanebüchener Blödsinn!

Diese Aussage kommt gerne, wenn jemand den Begriff "shared media" nicht verstanden hat, dann wird einfach mal eben durch die Anzahl der Nutzer dividiert. Das ist aber mit "shared" nicht gemeint, sonst hieße es ja "divided media".

Richtig ist:
Ja, Internet über das TV-Kabel ist ein shared medium, d.h. daß sich alle Haushalte in einem Cluster die gesamt verfügbare Bandbreite "teilen". Das tun aber auch alle DSL-Kunden, die an demselben Outdoor-DSLAM bzw. derselben Vermittlungsstelle hängen, das ganze Internet ist ein shared medium!
Diese insgesamt verfügbare Bandbreite beträgt im TV-Kabel aber eben nicht 100 MBit/s, sondern schlappe 2 Gigabit/s (Theoretisch auch mehr, weil die analogen Sender Bandbreite wegnehmen, die man ebenfalls nutzen könnte. Die digitalen Sender tun das natürlich auch, aber erstens nicht so viel und zweitens sollen die ja auch nicht abgeschaltet werden, die analogen hingegen schon.).

Für den tatsächlich erreichbaren Durchsatz ist nun relevant, wieviele Internet-Kunden es im selben Cluster gibt und welche Bandbreiten die gebucht haben. Den Aspekt, ob die die Leitung überhaupt ausreizen, vernachlässigen wir zuerst einmal.
Die 2 Gigabit/s für den Cluster würden reichen, um 16 Benutzern eine uneingeschränkte 128 MBit/s-Leitung zur Verfügung zu stellen oder 20,48 Kunden eine 100er oder 32 eine 64er, 64 eine 32er oder 128 eine 16er, dabei ist es wumpe, ob diese Kunden in derselben Straße oder im selben Wohnsilo wohnen, im Prinzip könnte sich auch ein einziger Kunde in derselben Wohnung 16 128Mbit/s-Leitungen bestellen und er könnte die voll ausreizen, solange es keine weiteren Kunden im selben Cluster gibt!

So, berauschend klingt das ja noch nicht, 16 Kunden wären ja eher wenig. Nun ist es aber eben einfach so, daß in einem Cluster bei weitem nicht jeder Kabel-Internet nutzt und wenn, dann auch nicht unbedingt jeder das Maximalpaket. Das bedeutet, es sind irgendwo zwischen 16 und 128 Kunden im Cluster nötig, damit die Geschwindigkeit auch nur ein einziges kiloBit/s einsackt. Ein Cluster ist üblicherweise bis zu 1000 Haushalte groß, d.h. wenn es der Kabelnetzbetreiber schafft, jedem 8. Haushalt Kabel-Internet zu verkaufen, dann kann jeder davon noch 16 MBit/s "genießen".
Und: So ein Cluster kann auch geteilt werden, so daß danach 2 Cluster mit jeweils 2 GBit/s nur noch jeweils 500 Haushalte oder 4 Cluster a 2 GBit/s noch 250 Haushalte versorgen ... mit dementsprechend höheren möglichen Geschwindigkeiten per Haushalt oder entsprechend mehr Internet-Kunden.

Und jetzt kommen wir noch auf die Auslastung zurück: Es kommt praktisch nie vor, daß alle Kunden zur selben Zeit die Leitung voll auslasten, so daß auch bei deutlich mehr Kunden durchaus noch die gebuchte Bandbreite ankommt, wenn diese sie abrufen. Dieser Faktor wird von den Netzbetreibern mit einbezogen und zwar bei DSL ganz genauso: Auch bei DSL und T-Offline wird um über 40% "überbucht", d.h. mehr Kunden angeschlossen, als vom reinen Teilerverhältnis her an der Anbindung der Vermittlungsstelle/des DSLAMs gleichzeitig die volle Bandbreite nutzen können. Ja, auch DSL ist spätestens ab der VSt. ein shared medium!

Faktisch gibt es bzgl. shared medium also nur den einen Unterschied: Bei Kabel-Internet ist das Medium vom Kunden an shared, d.h. theoretisch könnte ein Kunde mittels modifiziertem Modem am Ende der Straße den Traffic abfangen, der für einen anderen Kunden am anderen Ende der Straße bestimmt ist! Das ist auch der Grund dafür, daß die KNB nur ihre eigene Hardware ins Netz lassen und kein auf dem freien Markt gekauftes Kabel-Modem! Bei DSL ist das Medium erst ab dem DSLAM/der VSt shared, d.h. auf der einzelnen Leitung kommt nur das durch, was auch für diesen Kunden bestimmt ist, aber ab dem DSLAM mischt sich das trotzdem alles.

Und zu Kabel-Internet-Horrorstories von nur 2 MBit/s obwohl 16 MBit/s gebucht sind, weil der KNB mit dem Teilen von Clustern nicht nachkommt, gibt es eben auch entsprechende Gegenstücke, nämlich DSLAMs, die nur mit 155 MBit/s angebunden sind, also nicht einmal 10 Kunden mit DSL16000 versorgen könnten oder eben ~14 bei vorgesehener Überbuchung ...

Hinzu kommt noch, daß sich DSL-Leitungen gegenseitig stören, je höher die Beschaltungsdichte (Also je mehr Doppeladern in einem Kabel DSL-Signale führen), desto mehr. D.h. in gewisser Weise ist eben auch bei DSL die Leitung bis zum Kunden "shared", nur daß hier eben keine fremden Datenpakete mit durch die Leitung fließen, sondern Abstrahlungen die Leitungen gegenseitig stören.

Heißt also zusammengefaßt:
1. Nur weil Du bei DSL eine Syncgeschwindigkeit siehst, heißt das noch lange nicht, daß Du auch eine genauso breite Spur durch das gesamte Internet zum gewünschten Server für Dich hast. T-Offline-Kunden können ein Lied davon singen, wenn sie sich gerne Youtube-Videos ansehen, die Anbindung von T-Offline an den Backbone von Cogent ist nämlich grausam. -> Internet ist immer ein shared medium.
2. Daß Kabel-Internet bis zum Kunden ein shared-medium ist, während DSL es erst ab dem DSLAM ist, heißt nicht, daß sich alle Kunden die von ihnen gebuchte Bandbreite teilen. Sie teilen sich vielmehr die Bandbreite, die im Cluster insgesamt zur Verfügung steht und die ist um ein Vielfaches höher als das, was ein einzelner Kunde buchen kann, ganz genau so wie bei Kunden am selben DSLAM.
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Re: Kabeldeutschland - Neuverlegung ins Haus

Beitragvon essig » 24.08.2010 09:10

hallo, herzlich willkommen bei geteilt.de und danke für den kompetenten beitrag ;)
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Re: Kabeldeutschland - Neuverlegung ins Haus

Beitragvon stanleys » 24.08.2010 19:56

Hallo http://www.onlinekosten.de/forum/member.php?u=97173 .
hast dich also auch hierher "verirrt".

SpaceRat hat geschrieben:...Faktisch gibt es bzgl. shared medium also nur den einen Unterschied: Bei Kabel-Internet ist das Medium vom Kunden an shared, d.h. theoretisch könnte ein Kunde mittels modifiziertem Modem am Ende der Straße den Traffic abfangen, der für einen anderen Kunden am anderen Ende der Straße bestimmt ist! Das ist auch der Grund dafür, daß die KNB nur ihre eigene Hardware ins Netz lassen und kein auf dem freien Markt gekauftes Kabel-Modem!...

Jo,vergleichbar mit dem Glasfaser (G)PON.
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Re: Kabeldeutschland - Neuverlegung ins Haus

Beitragvon rezzler » 25.08.2010 13:04

SpaceRat hat geschrieben:Und jetzt kommen wir noch auf die Auslastung zurück: Es kommt praktisch nie vor, daß alle Kunden zur selben Zeit die Leitung voll auslasten, so daß auch bei deutlich mehr Kunden durchaus noch die gebuchte Bandbreite ankommt, wenn diese sie abrufen. Dieser Faktor wird von den Netzbetreibern mit einbezogen und zwar bei DSL ganz genauso: Auch bei DSL und T-Offline wird um über 40% "überbucht", d.h. mehr Kunden angeschlossen, als vom reinen Teilerverhältnis her an der Anbindung der Vermittlungsstelle/des DSLAMs gleichzeitig die volle Bandbreite nutzen können. Ja, auch DSL ist spätestens ab der VSt. ein shared medium!


In einem anderen Beitrag hier hab ich mal was von 1000% (also 10facher) Überbuchung gelesen. 40% wären ja doch schon relativ milde.
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Re: Kabeldeutschland - Neuverlegung ins Haus

Beitragvon Meester Proper » 25.08.2010 13:37

Im Fall der Richtfunkstrecken der Staatskanzlei Brandenburg wird sogar mit einer Ãœberbuchung von 1:15 gerechnet.
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Re: Kabeldeutschland - Neuverlegung ins Haus

Beitragvon SpaceRat » 27.08.2010 09:10

Meester Proper hat geschrieben:Im Fall der Richtfunkstrecken der Staatskanzlei Brandenburg wird sogar mit einer Ãœberbuchung von 1:15 gerechnet.

Ist irgendwo ja auch immer eine Frage davon, was für Leitungen da überbucht werden.

Bei DSL light ist kein Spielraum mehr zum Überbuchen, die Leitung ist ja mit 'nem Mailcheck, 'nem laufenden Instant Messenger und etwas Surfen schon am äußersten Limit, wohingegen man bei 16 MBit/s und mehr nach derzeitigem Stand eigentlich davon ausgehen kann, daß bei einer gegebenen Anzahl solcher Leitungen zu einer gegebenen Zeit immer nur ein deutlich kleinerer Teil die volle Bandbreite abfragen wird.

Selbst wenn ich wollte, ich könnte meine 64 MBit/s-Leitung gar nicht 24/7 ausreizen, ohne dafür irgendwelchen Dummfug anzustellen, also Linux-Distros nach NUL: aka /dev/nul zu ziehen oder auf mehreren PCs möglichst viele hochauflösende Streams abzuspielen.
Klar möchte ich nach Möglichkeit die volle Bandbreite haben, wenn ich sie brauche, aber bei solchen Anschlüssen sehe ich die Wahrscheinlichkeit dafür auch viel höher: Selbst wenn im selben Cluster zig Leute das neue Ubuntu ziehen wollen, der eine wird es nachts machen, der nächste am Wochenende, ein anderer am Montag nach der Arbeit, wieder ein anderer am Dienstag nach der Arbeit und Feierabend haben auch nicht alle gleichzeitig, diese 5 (128 MBit/s) bis 40 (16 MBit/s) Minuten Vollast beim Ziehen der DVD finden also mit einiger Sicherheit nicht an allen Anschlüssen gleichzeitig statt.

Bei den DSL-Anschlüssen im Randgebiet unserer Stadt sehe ich die Möglichkeit zum Überbuchen schon skeptischer. Da ist nur DSL1500 möglich, d.h. 4 DVDs kriegt man schon nicht mehr an einem Tag gezogen. Das gleicht sich zwar auch mit den DSL16000- und VDSL-Anschlüssen im Stadtkern aus, aber das sind alles noch keine Bandbreiten, die Powersauger nicht auch dicht kriegen würden, d.h. wo sich die Überbuchung nicht bemerkbar machen würde.
Ich mach einfach mal die Probe auf's Exempel, ich hab ja beides :)
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Re: Kabeldeutschland - Neuverlegung ins Haus

Beitragvon SpaceRat » 27.08.2010 10:17

So, hier das Ergebnis:

1. T-Home Call&Surf Comfort Plus
Gemessen: Heute, Freitag 27.8.2010 10:21
Sync-Geschwindigkeit: 16352 kBit/s down, 1180 kBit/s up:
Bild

2. UnityMedia 1play 64000
Gemessen: 27.8.2010 10:14
"Sync-Geschwindigkeit": 73400 kBit/s down, 5800 kBit/s up:
Bild


Auswertung:
Beim DSL der Telekom kommt nur 89% der beworbenen Geschwindigkeit tatsächlich an, obwohl der Anschluß sich mit 92% der maximalen DSLAM-Rate (17696 kBit/s) synchronisiert.
Beim Kabel-Internet sind es über 103% der beworbenen Geschwindigkeit.

Dem DSL ist natürlich "zugute" zu halten, daß die Sync-Geschwindigkeit die "Brutto"-Datenrate ist, deshalb sind es ja auch maximal 17696 kBit/s und nicht nur 16384 kBit/s. Da kein Voll-Sync erreicht wird (Krieg ich hin, müßte ich aber für fummeln), kann man auch als Ergebnis eines Speedtests nicht wirklich die vollen 16 MBit/s erwarten, sondern eben nur 92% davon. Trotzdem: Auch dieser Wert wird unterschritten, das wären nämlich 14,72 MBit/s.

Fazit:
Natürlich ist das DSL nicht schlecht, nur weil das Ergebnis eines Speedtests minimal unter dem errechneten Ergebnis liegt, das wollte ich auch nicht beweisen.
Es ist aber das Gegenteil dessen passiert, was diejenigen immer in den Raum werfen, die "shared medium" falsch verstanden haben: Die Verbindung über DSL ist bei der tatsächlich nutzbaren Bandbreite ggü. der Werbung stärker eingesackt als das Kabel-Internet.

Und:
Dieser Speedtest ist fantastisch für's DSL gelaufen. Ich habe auch schon deutlich schlechtere Ergebnisse (reale 10-12 MBit/s) erzielt, sowohl bei Speedtests (Die generell eher blödsinnig sind), als auch im praktischen Einsatz, wo ich mit DSL noch nie mit der maximalen Nenngeschwindigkeit gezogen habe.

Ein technischer Nachtrag:
Faktisch verbunden ist so ein Kabelmodem bei DOCSIS 3.0 übrigens mit 200/27, nämlich 4 Kanälen im Downstream (a 50 MBit/s) und 1 im Upstream (27 MBit/s). Was der Kunde davon "kriegt", wird durch eine Art "traffic shaping" bestimmt (Noch ein Grund, weshalb keine Fremdhardware ins Netz darf: Sonst könnte man durch Änderung der darauf gespeicherten Konfiguration andere Geschwindigkeiten einstellen :) ).
4 Kanäle deshalb, weil sich der Traffic so besser aufteilen läßt: Selbst wenn einer der Kanäle völlig dicht wäre, wäre über die restlichen drei immer noch mehr als die doppelte Geschwindigkeit möglich, die ich gebucht habe.

Also ich kann nur sagen, daß ich es nicht bereue. Ich kriege die bezahlte Geschwindigkeit voll, youtube ist deutlich flotter als bei T-Offline, Zwangstrennung gibt es auch keine mehr und für Online-Gamer dürfte da noch der deutliche bessere Ping erwähnenswert sein.

Und da wir hier auf geteilt.de sind, würden wir bei DSL mit Sicherheit auch nicht von DSL16000 oder gar VDSL reden. Für jemanden, der nur irgendeine der Rückfallbandbreiten von DSL kriegen kann, sollte sich die Frage also gar nicht erst stellen, ob Kabel für ihn eine Alternative wäre (Natürlich nur, sofern das dann verfügbar ist): Es ist.
Zuletzt geändert von SpaceRat am 27.08.2010 11:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kabeldeutschland - Neuverlegung ins Haus

Beitragvon tjobbe » 27.08.2010 10:38

Zwei Anmerkungen privater und genereller NAtur

Privat: Szenario/Nachbarstadt/60TEw/ mein Vater (72) in Wohngebiet (Alterstruktur 50+) im CU T-com/netcologne ausbau und max 3000Bps. Vor 1,5 Jahren erfolgte Unitiy Media Ausbau, heute haben alle direkten Nachbarn triple or double Play via Kabel, keiner mehr nutzt CU. Dies alles durch Mund zu Mund Propaganda und schau mal hier. Resultat: T-com chancenlos

Generell: es gibt gute Gründe warum die DT solange auf den Kabelnetzen gegluckt ohne deren Potenial jemals zu nutzen wohl wissend welches kostbare Gut ein höchstbitratenfähiger Hausanschluss darstellt und wenn man etwas nicht selber nutzen kann dann kann man zumindest deren Nutzung durch die Konkurenz verhindern. Ein Grund warum Internet via Kabel in Deutschland immer noch hinterher hinkt

Das Thema "Verhindere was du selber nicht nutzen kannst um lästige Konkurrenz schon im Keim zuersticken" zieht sich wie ein roter Faden durch das Thema Breitbandausbau mit der gleichzeitigen Lamentiererei zum Thema "nur wir müssen immer ausbauen"

Cheers, Tjobbe
DualWAN Anbindung mit Draytek router via Funk (Neu Up:4/Down:1Mbps RS-Breitband) und neu: CS DSL 2kRAM Vollsync
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Re: Kabeldeutschland - Neuverlegung ins Haus

Beitragvon Jujupp » 27.08.2010 13:59

Ich denke der schlechte Ruf für Kabel stammt noch aus den Anfangszeiten.
Ich kann mich noch gut an Zeiten erinnern wo die Bandbreite bei Kabel wirklich komplett eingebrochen ist sobald 3 Leute im gleichen Haus online gegangen sind.
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Re: Kabeldeutschland - Neuverlegung ins Haus

Beitragvon essig » 27.08.2010 16:55

ich würde mich wahrscheinlich auch eher für kabel-internet und gegen dsl entscheiden aber leider bekomme ich weder das eine noch das andere ;)

ich habe mal gelesen, dass der (vielleicht einzige) nachteil von kabel-internet im zu geringen upload läge (im verhältnis zu vdsl/glasfaser). ist da was dran?

habe das mal zusammen gefasst:

telekom vdsl: 25 mbit download / 5 mbit upload = faktor 5
telekom vdsl: 50 mbit download / 10 mbit upload = faktor 5

kabeldeutschland: 6 mbit download / 460 kbit upload = faktor 13
unitymedia: 64 mbit download / 5 mbit upload = faktor 13
kabeldeutschland: 32 mbit download / 2 mbit upload = faktor 16
unitymedia: 16 mbit download / 1 mbit upload = faktor 16
kabelbw: 25 mbit download / 1 mbit upload = faktor 25
kabeldeutschland: 10 mbit download / 400 kbit upload = faktor 25
unitymedia: 128 mbit download / 5 mbit upload = faktor 26
unitymedia: 32 mbit download / 1 mbit upload = faktor 32
kabelbw: 100 mbit download / 2,5 mbit upload = faktor 40

@SpaceRat: hättest du vielleicht zeit und lust mal über unsere TV-Kabel FAQ zu schauen? kannst sie auch gern übernehmen ;)
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Re: Kabeldeutschland - Neuverlegung ins Haus

Beitragvon rezzler » 27.08.2010 17:31

essig hat geschrieben:ich habe mal gelesen, dass der (vielleicht einzige) nachteil von kabel-internet im zu geringen upload läge (im verhältnis zu vdsl/glasfaser). ist da was dran?


Ja, durchaus. Weil man für den Upload theoretisch nur den Frequenzbereich von 5-65 MHz zur Verfügung hat.
In der aktuellen c´t ist ein guter Artikel dazu drin, Thema hauptsächlich DVB-C2, aber das wird auch angesprochen.
In der Praxis ists laut Artikel eher der Bereich von 30-65 MHz, weil die unteren Bereiche äußerst verrauscht/gestört sind.
An einem kompletten Strang soll so nur ein Upload von 80 MBit/s möglich sein.
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Re: Kabeldeutschland - Neuverlegung ins Haus

Beitragvon spokesman » 27.08.2010 19:33

Grundsätzlich kann man auch wieder hier auf die physikalischen Grenzen des Kupfers hinweisen, irgendwo liegt der Hund eben immer begraben..

rezzler vllt. kannst du im FAQ die genaue Nutzung der Frequenzen über die Kupferleitung darstellen, sicherlich ein interessanter Part..
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Re: Kabeldeutschland - Neuverlegung ins Haus

Beitragvon SpaceRat » 28.08.2010 00:31

essig hat geschrieben:ich würde wahrscheinlich auch eher für kabel-internet und gegen dsl entscheiden aber leider bekomme ich weder das eine noch das andere ;)
ich habe mal gelesen, dass der (vielleicht einzige) nachteil von kabel-internet im zu geringen upload läge (im verhältnis zu vdsl/glasfaser). ist da was dran?

Das haben ja andere schon beantwortet. Es steht halt bislang nur ein relativ geringer Frequenzbereich für Upstream-Kanäle zur Verfügung, auch scheint man in dem Bereich keine Erweiterung für Europa vorgenommen zu haben (Das schlechtere NTSC (Never The Same Color) kommt mit 6 MHz je Kanal aus, PAL erfordert 8 MHz. Deshalb hat auch ein EuroDOCSIS 3.0-Kanal 50 MBit/s Bandbreite statt 39 MBit/s bei DOCSIS 3.0 (US), ein Upstream-Kanal hat aber nach den mir vorliegenden Informationen auch bei EuroDOCSIS 3.0 nur 27 MBit/s). Weil die Upstream-Bandbreite insgesamt also stärker limitiert ist als der gesamte Downstream, knausern die KNB bei Angeboten mit üppigem Upstream. Technisch machbar wäre es aber.


essig hat geschrieben:habe das mal zusammen gefasst:

telekom vdsl: 25 mbit download / 5 mbit upload = faktor 5
telekom vdsl: 50 mbit download / 10 mbit upload = faktor 5

Dabei sollte man aber auch
Telekom DSL16000: 16 MBit/s Download / 1 MBit/s Upload = Faktor 16
nicht unterschlagen.
VDSL ist immerhin für weniger als die Hälfte der Bevölkerung verfügbar, ich würde es nicht als Maßstab nehmen wollen. Ich habe Kabel-Internet schließlich vor allem deswegen, weil ich eben kein VDSL25, geschweige denn VDSL50, kriegen konnte.

Bei VDSL kann Upstream und Downstream beliebig verteilt werden, es wären also auch 50/50 oder gar 25/75 (Also mehr Up- als Downstream) denkbar, aber eben nur unmittelbar neben der VSt oder dem ODSLAM. Real existierende VDSL100-Angebote werden über Glasfaser bis ins Haus realisiert, d.h. der Indoor-DSLAM steht im Keller ...
Würde man denselben Aufwand bei Kabel-Internet betreiben, wäre es der ONI, der am Haus/im Keller hängen würde und man könnte auch 400/108 realisieren ...
Es ist also nicht wirklich eine technische Beschränkung von Kabel-Internet, sondern einfach nur ein Resultat davon, daß man derzeit markttaugliche Bandbreiten auch mit geringerem Aufwand realisiert bekommt. Durch Näherschieben der ONIs an den Kunden kann man eigentlich immer eine höhere Bandbreite anbieten als mit (V)DSL bei identischer Entfernung des DSLAMs zum Kunden.

Denkbar wäre auch, mit einer zukünftigen Erweiterung, z.B. DOCSIS 4.0, auch andere Frequenzen für Rückkanäle zu nutzen. Da ist im Gegensatz zu DSL - wo Bandbreitengewinne nur noch durch Verkürzen der Kupferstrecke erzielt werden - noch viel Luft für weitere Entwicklungen. Derzeit müssen ja auch immer alle Sender eingespeist werden, egal ob sie geguckt werden oder nicht. An entsprechenden Lösungen, um immer nur die Sender einzuspeisen die in einem Cluster auch geguckt werden, arbeitet man schon. Das würde weitere Bereiche des Frequenzbandes freischaufeln.

essig hat geschrieben:@SpaceRat: hättest du vielleicht zeit und lust mal über unsere TV-Kabel FAQ zu schauen? kannst sie auch gern übernehmen ;)

Mal sehen :)
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