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FCC für Netzneutralität

BeitragVerfasst: 02.03.2015 20:29
von News
US-Regulierungsbehörde FCC hat sich eindeutig zur Nezuneutralität und für Wettbewerb beim Breitbandausbau ausgesprochen. Dazu hat der eco am 27.02.2015 folgende Pressemitteilung veröffentlicht:

Netzneutralität: eco betrachtet FCC-Entscheidung als wichtigen Impuls

Die US-Regulierungsbehörde FCC hat gestern für den Plan ihres Vorsitzenden Tom Wheeler gestimmt, Internetzugänge rechtlich neu einzuordnen und auf diesem Weg eine strikte Regelung der Netzneutralität umzusetzen. Die im Jahr 2000 aufgegebene und nun erneut umgesetzte Einordnung von Internetzugängen als Telekommunikationsdienst unter Titel II des Telecommunications Act ermöglicht der FCC eine umfassende Regulierung von Breitbandzugängen, erstmalig sind nun zudem auch die unter Titel III regulierten Mobilzugänge umfasst. Für alle diese soll im Kern gelten: "no blocking, no throttling, no paid prioritization" - d.h. keine Sperrung, keine Einschränkung und keine bezahlte Bevorzugung von Diensten.

Die FCC begründet ihre Entscheidung unter anderem damit, dass die wirtschaftlichen Interessen der Zugangsprovider eine Gefahr für das offene Internet darstellen und diese zu einer Handlungsweise verleiten könnten, welche die Geschwindigkeit und den Umfang des Netzausbaus beeinträchtigen.

eco betrachtet diesen Beschluss als wichtigen neuen Impuls für die Netzneutralitätsdebatte, weist aber auch auf Schwächen hin.

„Die Entscheidung der FCC ist eine wichtige politische Entschließung zum Thema Netzneutralität und stellt erstmalig klar, dass Breitband-Internetzugänge von der Öffentlichkeit heute als Übertragungsmedium für den Zugang zu Inhalten, Applikationen und Diensten Dritter verstanden werden, nicht wie in der Vergangenheit als geschlossener Kommunikationsdienst. Sie ist damit ein wichtiger Meilenstein für den sich verändernden Blick auf das Internet in der Gesellschaft“, sagt Klaus Landefeld, eco Vorstand Infrastruktur & Netze. „Gleichzeitig relativiert sich allerdings die Schlagkraft dieses Beschlusses, da in den USA nun die Gerichte in einem langwierigen Prozess entscheiden werden, ob und wie die neuen Regeln in der Praxis anzuwenden sind und auf welchem Weg ein wirtschaftlicher Interessenausgleich für die betroffenen Zugangsanbieter erfolgen kann. Für die betroffenen Unternehmen bedeutet das jahrelange Rechtsunsicherheit - eine Situation, die die Bundesregierung für Deutschland vermeiden und bei jedweder Regelung zur Netzneutralität, gleich ob national oder auf EU-Ebene, bedenken sollte“, so Landefeld.

Re: FCC für Netzneutralität

BeitragVerfasst: 05.03.2015 16:35
von bru62
Die Ingenieure für Kommunikation (IfKom) begrüßen die FCC-Regelung und bezeichnen sie als modellhaft für Europa. Grundlage für eine solche Regelung sei allerdings die Verfügbarkeit über ausreichende Bandbreite. "Steht nicht genügend Übertragungskapazität zur quasi gleichzeitigen Übermittlung aller Datenpakete zur Verfügung, wird es für zeitkritische Anwendungen problematisch. Dabei geht es sicht um die Schnelligkeit von E-Mails oder anderen Diensten, die durchaus eine Verzögerung bei der Übermittlung vertragen. Dagegen werden Videoübertragungen oder Sprachverbindungen, die auf hohe Performance des Netzes angewiesen sind, bei Engpässen ausgebremst. Damit dies nicht passiert, müssen technische Maßnahmen diesen Datenpaketen Vorrang vor anderen gewähren. Was technisch einfach klingt, wird aufgrund der dadurch entstehenden Geschäftsmodelle der Provider häufig als Diskriminierung empfunden.", heißt es ein einer am 03.03.2015 bei portal-21.de veröffentlichten Meldung des Vereins.

Gruß

Re: FCC für Netzneutralität

BeitragVerfasst: 20.03.2015 15:54
von bru62
Wieheise.de am 13.03.2015 berichtet, hat die FCC inzwischen den kompletten Beschluss veröffentlicht. Der im Beitrag enthaltene Link funktioniert allerdings nicht (mehr).

Gruß