Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e. V. DSL bzw. Breitband für alle.

ich möchte heute nach längerer Betrachtung die Sitzungen der Enquete Kommission Internet und digitale Gesellschaft etwas näher beleuchten. Als Grundlage soll mir heute die 4. Sitzung Öffentliche Anhörung zum Thema "Auswirkung der Digitalisierung auf unsere Gesellschaft - Bestandsaufnahme, Zukunftsaussichten" und die 6. Sitzung Öffentliche Anhörung zum Thema "Netzneutalität" dienlich sein.

Damit die breiten Informationen dieser Sitzungen verständlich und in kompakter Form für uns als Mitstreiter zur Verfügung stehen, habe ich mir die Arbeit gemacht und die für uns wichtigen Themen zusammengestellt. Vllt. findet der eine oder andere Interesse an den Sitzung der Enquete Kommission und ergänzt bzw. diskutiert hier mit, ich würde mich freuen



4. Sitzung Öffentliche Anhörung zum Thema "Auswirkung der Digitalisierung auf unsere Gesellschaft - Bestandsaufnahme, Zukunftsaussichten"

Prof. Dr. Coy, Humbolt-Universität Berlin

• es muss eine klare Basis Teilnahme und Teilhabe an den lokalen und globalen Netzen schaffen
• wir brauchen ein Recht auf informationelle Grundversorgung, dass das Internet voll einbezieht
• d.h. wir brauchen eine brauchbare Definition von Breitband, 1Mbit/s ist keine gute Definition, wenn man die Medien ins Internet bringt
• es muss flächendeckend verfügbar sein, das damit verbundene Infrastrukturproblem können wir nicht nur mit den privatisierten Telekoms lösen. Wir müssen hier entsprechend eingreifen auch von der staatlichen Seite
• Recht auf vertrauenswürde, zuverlässige Kommunikation, auf er anderen Seite eine anonyme Kommunikation

Lars Hinrichs, Cinco Capital GmbH

• nicht jeder Deutsche ist online, der Breitbandanschluss für Jedermann oder das einfache Recht auf Informationsteilhabe haben wir noch nicht ausreichend implementiert
• weiter sind noch nicht alle Schulen online und zudem sind es nicht alle Lehrer

Prof. Dr. Thomas Hoeren, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

• wir können an die Informationsfreiheitsfrage und Informationsregulierung nur ran, wenn man die Infrastruktur bereithalten damit überhaupt Information verbreitet werden kann
• hier nochmal der Aufgriff: wir brauchen eine erweiterete Universaldienstverpflichtung was die Grundversorgung angeht und wir müssen uns auch mit Marktmacht beschäftigen, was die großen Distributoren angeht, das sind Fragen die sind alle noch offen..

Prof. Dr. Kruse, nextpractice GmbH

• Macht sitzt beim Nachfrager und nicht beim Anbieter, d.h. wir bekommen einen extrem starken Kunden, wir bekommen einen extrem starken Mitarbeiter und wir bekommen einen extrem starken Bürger

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4. Sitzung Öffentliche Anhörung zum Thema "Auswirkung der Digitalisierung auf unsere Gesellschaft - Bestandsaufnahme, Zukunftsaussichten auf bundestag.de
Video-Download der Sitzung
Protokoll der konstituierenden Sitzung vom 05.07.2010
Tagesordnung vom 05.07.2010

danke für deine mühe. hier liest man viel nach dem ruf des universaldienstes. was ja eigentlich auch eine logische konsequenz ist unter allen aspekten.
wenn ich mal an paar jahre zurückdenke, wurde über den begriff geschmunzelt. heute wird dieser begriff immer häufiger ernst genommen.
zusammengefasst denke ich, wir kommen auf den richtigen weg. bis eben auf die fdp. aber das problem löst sich ja immer weiter von selber.

Haupti76 hat geschrieben:bis eben auf die fdp. aber das problem löst sich ja immer weiter von selber

Nach der Sichtung der Sitzungen ist auch die FDP zumindest ins Nachdenken gekommen, Universaldienst wird hier auch als neuer Wirtschaftsmotor immer mehr anerkannt - sicher werden mindestens bei der FDP nach einer solchen Sitzung, bevor eine Richtung festgelet wird, erstmal Rat von diversen Sachverständigen eingeholt. Im Energiebereich hat das in der Atom-Diskussion dieses Jahr schon gut funktioniert :/

Der Kampf ist klar - hunderte Konzerngetreue gegen mehrere Mio. Verbaucher, die Politik steht hier zwischen den Stühlen..

spokesman hat geschrieben:Der Kampf ist klar - hunderte Konzerngetreue gegen mehrere Mio. Verbaucher, die Politik steht hier zwischen den Stühlen..

richtig. der politik sollte aber klar sein: entweder sie beugen sich den konzernen und verhindern somit eine weiterentwicklung. somit würden sie sich den bürgern immer weiter abwenden und mehr und mehr "wutbürger" zeugen. oder sie stehen ernsthaft (nicht nur mit worten vor den wahlen) für die zukunft des landes, der weiterentwicklung und stärkung der bevölkerung ein. die wirtschaft sollte wieder fürs volk arbeiten und nicht das volk für die wirtschaft!

spokesman hat geschrieben: Nach der Sichtung der Sitzungen ist auch die FDP zumindest ins Nachdenken gekommen, Universaldienst wird hier auch als neuer Wirtschaftsmotor immer mehr anerkannt ...

wo kann man das nachlesen?

Haupti76 hat geschrieben:somit würden sie sich den bürgern immer weiter abwenden und mehr und mehr "wutbürger" zeugen.

der Ansicht bin ich auch:

spokesman hat geschrieben:Prof. Dr. Kruse, nextpractice GmbH

* Macht sitzt beim Nachfrager und nicht beim Anbieter, d.h. wir bekommen einen extrem starken Kunden, wir bekommen einen extrem starken Mitarbeiter und wir bekommen einen extrem starken Bürger

weiter führt er aus, dass die Bewegungen hieraus nur sehr schwer steuerbar sind, demnach würde das digitale Leben künftig nichts an seiner Spannung verlieren

Haupti76 hat geschrieben:wo kann man das nachlesen?

Ich bin mir da nicht sicher, aber ich glaube diese Feststellung ging aus dem CCC, Verbraucherschützern oder etwas derartigen hervor, müsste in irgend einem Protokoll der Sitzungen oder im Video hinterlegt sein - sorry..