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MdB Andrea Nahles (SPD) WK Ahrweiler

BeitragVerfasst: 14.05.2006 09:20
von M.Labude
liebe mitstreiter,
da sich bei uns in der region mit dsl absolut nichts tut, habe ich beschlossen mich hier der initiative anzuschliessen um gemeinsam mit vielen anderen betroffenen etwas gegen diesen misstand zu unternehmen.
ob es etwas bringen wird ist eine andere sache, aber gar nichts zu tun,noch viel schlimmer. so versuche ich jetzt für die vorwahl 02651,Weiler + Weiler-Niederelz etwas ins rollen zu bringen und habe die politikerin Andrea Nahles,die aus unserem ort Weiler kommt und in der Spd ja schon durch ihre offene art für einigen wirbel gesorgt hat,über die situation zu informieren.
habe deshalb folgenden brief verfasst und bin gespannt was passiert.


Unzureichende Versorgung ländlicher Regionen mit Breitbandinternetzugängen durch die Deutsche Telekom AG



Sehr geehrte Frau Nahles,

Ihnen ist sicherlich bewusst, dass die wirtschaftliche und private Bedeutung von Breitband Internetzugängen kontinuierlich zunimmt und eine
Trendwende nicht in Sicht ist. ADSL ist die in Deutschland am weitesten verbreitete Technologie für schnellen Internetzugang und
wird mit wenigen Ausnahmen in Ballungsgebieten fast ausschließlich von der Deutschen Telekom AG (im folgenden T-Com genannt) betrieben.
An den meisten Standorten rund um Mayen bietet die T-Com jedoch kein DSL an,da die Anschlüsse zu weit von der Vermittlungsstelle
entfernt seien, als das DSL noch möglich wäre - so die Telekom. In anderen (europäischen) Ländern werden in solchen Fällen Verstärker bzw.
Outdoor DSLAMS eingesetzt um die Reichweite des Signals zu erhöhen. Nicht so in Deutschland.

Seit ca. 7 Jahren wird DSL in Deutschland angeboten, zunächst nur Ballungszentren, mittlerweile in vielen Anschlussgebieten
Deutschlands. In den meisten Gebieten in denen heute DSL realisiert wurde, wird sogar DSL immer schneller,aus DSL 1000 wurde DSL 6000,in
Grossstädten wie Berlin,München,Hamburg usw.geht der Trend sogar hin zu VDSL mit einer Übertragungsrate bis zu 50 Mbits !!!!!

In meinen Augen eine unerhörte Sauerei gegenüber den Menschen in ländlichen Gegenden. Es ist langsam Zeit,dass etwas mehr politischer Druck
auf den "rosa Riesen" ausgeübt wird oder man sollte sich vielleicht Gedanken über die Monopolstellung der Deutschen Telekom machen.

In unserer Region erfüllt eine Vielzahl der Teilnehmeranschlussleitungen nicht die nach dem TKG und den EU-Richtlinien 2002/21/EG
und 2002/22/EG geforderten Qualitäten. Die Bundesnetzagentur schreitet hier jedoch nicht ein und hält sich somit nicht an Ihre selbst
gesetzten Ziele nach TGK § 2 (2) Nr. 1, 2, 3 und 5.

Gemäß TKG § 78 (2) Nr.1 hat ein Bürger unabhängig von seinem Wohnort Anspruch auf einen Anschluss an ein öffentliches Telefonnetz.
Dieser Anschluss soll gemäß TKG § 3 Nr. 16 sowie EU-Richtlinie 2002/22/EG Artikel 4 (2) einen funktionalen Internetzugang beinhalten.
Die derzeit bereitgestellten Anschlüsse unterstützen aber nur den Telefondienst (§3 Nr.17), der nur Sprach- aber keine Datenkommunikation
zusichert. Für einen funktionalen Internetzugang müsste der Anschluss mindestens die Qualitätsvorgaben der ITU-T Rec. G.1010 unterstützen,
welche gemäß EU-Richtlinie 2002/21/EG Artikel 17 (2) durch die Mitgliedsstaaten anzuwenden ist. Da diese Qualitätsvorgaben nur durch
breitbandige Zugänge eingehalten werden können, muss die Bundesnetzagentur dazu angehalten werden, breitbandige Zugänge als
Universaldienstleistung gemäß EU-Richtline 2002/22/EG Artikel 32 sowie Artikel 4 (2) - in Verbindung mit Grund ( der Änderung der
Richtlinie zur 2002/22/EG - aufzunehmen, um so allen Bürgern im Rahmen der Grundversorgung mit der „bestimmten Qualität“ der G.1010
gemäß § 78 (1) TKG einen funktionalen Internetzugang als Grundversorgung zugänglich zu machen. Derzeit besteht im Bereich des
funktionalen Internetzugangs eine Unterversorgung.

Weiterhin stellt die Breitbandinitiative (http://www.breitbandinitiative.de) - welche durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technik
(welchem die Bundesnetzagentur untersteht) unterstützt wird - fest, dass nur ein Breitbandanschluss mit mindestens 256 kbit/s
(Downloadgeschwindigkeit) den „Anwender in konkreten Online-Nutzungssituationen weder behindert noch limitiert“. Daher ist davon
auszugehen - weil der Benutzer weder behindert noch limitiert wird - dass mindestens dieser Anschluss einen funktionalen
Internetzugang bietet. Zukünftig sollte diese Mindestgrenze jedoch dem aktuellen Stand der Technik laufend angepasst werden.

Ich meine so langsam sollten Politiker,die von uns gewählt wurden um unsere Interessen zu vertreten,auch den Ausbau von DSL weiter
vorantreiben. Was nützen Interessenvertretung, Verordnungen, Richtlinien und Gesetze, wenn sie weder umgesetzt noch eingehalten werden,
bzw nur solche umgesetzt werden, die einigen grossen Konzernen etwas nützen.

Da Sie, Frau Nahles, in letzter Zeit auch in Ihrer Partei für frischen Wind gesorgt haben, denke ich, dass Sie in der Lage sind auf diesen
Missstand in den dementsprechenden Gremien hinzuweisen und etwas ins Rollen bringen könnten.


Ich bedanke mich bereits im Vorfeld für Ihre Antwort und mache Sie abschließend darauf aufmerksam, dass ich diesen Brief und Ihre
Antwort auf den Internetseiten der „Initiative gegen digitale Spaltung“ – http://www.geteilt.de veröffentlichen werde. Sollte Sie mit der
Veröffentlichung Ihrer Antwort nicht einverstanden sein, dann teilen Sie mir dies bitte schriftlich mit.


Vielen Dank.



Michael Labude

BeitragVerfasst: 14.05.2006 12:50
von fiutare
bravo!!

BeitragVerfasst: 14.05.2006 13:55
von Xardas
nice 8)

Re: Brief an Andrea Nahles

BeitragVerfasst: 14.05.2006 20:56
von governet
Gut gemacht, hoffe es bringt was.

M.Labude hat geschrieben:Da diese Qualitätsvorgaben nur durch
breitbandige Zugänge eingehalten werden können, muss die Bundesnetzagentur dazu angehalten werden, breitbandige Zugänge als
Universaldienstleistung gemäß EU-Richtline 2002/22/EG Artikel 32 sowie Artikel 4 (2) - in Verbindung mit Grund ( der Änderung der
Richtlinie zur 2002/22/EG -


Da hat sich ein Fehler eingeschlichen: da muss noch "8)" hin.

BeitragVerfasst: 15.05.2006 05:51
von M.Labude
danke governet,

ich hoffe es wird trotzdem verstanden. :wink:

BeitragVerfasst: 15.05.2006 16:39
von dieselroxx
jo super!

BeitragVerfasst: 15.05.2006 19:10
von bru62
Klasse Brief!

Sachlich und aussagekräftig, wie es sein muss.
Eigentlich müssten die MdB ständig mit solchen Briefen eingedeckt werden. Es wurde zwar an anderer Stelle schon erwähnt, aber doppelt hält ja besser:
Unter http://www.bundestag.de kann man die Adressen seiner Wahlkreisabgeordneten erfahren.
Der Brief hier kann als Vorlage genutzt werden.

Gruß

BeitragVerfasst: 15.05.2006 19:53
von essig
Eigentlich müssten die MdB ständig mit solchen Briefen eingedeckt werden


genau so ist es. seit bestehen von geteilt.de wird unter http://www.geteilt.de/b23.htm versucht mitstreiter zu motivieren ihren mdb's zu schreiben. leider wurde bis heute viel, viel zu selten von dieser möglichkeit gebrauch gemacht. auf dieser seite sind sogar bereits die adressen von 800 politikern hinterlegt und es müssen eigentlich nur noch 3 zeilen geschrieben werden aber was solls. da haben wir schon eine art demokratie mit unzähligen möglichkeiten und kaum jemand nutzt diese...

ich habe meiner damaligen mdb frau nolte geschrieben und diese antwortete:

Mit Ihrer e-Mail haben Sie mich auf einen Aspekt hingewiesen, der mir bislang unbekannt war und ich möchte Ihnen hierfür danken.


die meisten politiker schätzen also das problem entweder völlig falsch ein oder wissen gar nicht, dass es eins gibt. schuld sind aber nicht die politiker sondern wir weil wir diese nicht darauf aufmerksam machen. deshalb auch mein dank an M.Labude.

BeitragVerfasst: 16.05.2006 09:03
von Xardas
ok - das nehm ich mal in Angriff ;)

Schriftverkehr

BeitragVerfasst: 16.05.2006 13:50
von copy
Für M Labude !

Es ist ein hervorragender Text.

Gerne würde ich diesen Text natürlich in Abänderung auf unsere örtliche Situation nutzen. Deshalb meine Frage, darf ich diesen Text als Grundlange zur Erstellung eines Briefes an unseren Abgeordneten verwenden.

Gruß Copy

BeitragVerfasst: 16.05.2006 15:29
von barty
Hallo copy,

falls Du noch weitere Inspiration für ein Anschreiben brauchst, kannst Du auch gerne Texte von unserer Bürgerinitiative in abgewandelter Form verwenden.

Gruß
barty

Danke

BeitragVerfasst: 16.05.2006 15:53
von copy
Danke Barty

ich habe nähmlich vor speziell in Mecklenburg welches auf Grund der Fläche und Bevölkerungsdichte besonders unter den wirtschaftlichen Ausbau von DSL leidet, an unser Wirtschaftministerium zu schreiben, dann ganz besonders an unsere Kanzlerin zu schreiben deren Wahlkreis ja in Mc pomm liegt usw.

Im Moment habe ich viele Texte zusammengetragen, die ich auf unsere Situation ummünzen möchte, auch mein persönlicher Frust ist eingeflossen, doch ich möchte etwas Abstand gewinnen von meinen persönlichen Frust um den Text sachlich mit Spitzen herum formulieren zu können.

Ich denke das ich den Text und den Inhalt zum Wochenende erstellt haben werde. Was ich vor habe diesen Text bzw. Memo an alle in Meckpomm unter und nicht versorgten Bereiche zu schicken, also an die Kommunen. Es bleibt also abzuwarten wie die Kommunen sich verhalten werden, ob sie dieses Thema ernst nehmen oder nur an ihren politischen Posten festhalten wollen ohne sich für ihre Wähler und der großen Politik aus den Fenster lehnen wollen.

In der kommenden Woche mehr dazu

Gruß Copy

BeitragVerfasst: 16.05.2006 16:21
von governet
@copy

Dann würde ich den Ebnet auch nicht vergessen: http://www.wm.mv-regierung.de/pages/min.htm

und Ref 420

http://www.wm.mv-regierung.de/pages/abt4.htm

Da kannst ja auch gleich mal Anfragen, wo die Transferleistungen hinfließen, die zu uns in den Osten gehen. Die sollten doch eigentlich auch zum Infrastrukturausbau eingesetzt werden oder? Telekommunikation Teilmenge von Infrastruktur.

Ansonsten viel Erfolg mit deiner Aktion. Am besten wäre es, es würden noch paar mehr mitmachen, nicht nur einer alleine.

Gruß Governet

BeitragVerfasst: 16.05.2006 16:21
von bru62
Die Kommunen einzubeziehen, ist richtig.

Bei uns (bei euch in McPomm vielleicht noch mehr) suchen die Kommunen händeringend um Investoren für die vielen nach der Wende planierten Gewerbegebiete. Wenn da kein DSL anliegt, kommt kaum noch jemand. Aber auch kleine Gewerbetreibende (Versicherungsvertreter, Onlineshops u.ä.), zunehmend auch Ärzte, sind auf Breitband angewiesen und lassen sich im Zweifelsfall dort nieder, wo es das gibt. Letztlich sind die Gemeinden selbst an Breitband interessiert, da sie ja für Verwaltung, Schule, Bibliothek, Kita usw. ebenfalls eine Onlineverbindung brauchen.

Das muss den Bürgermeistern klar gemacht werden. Unserer hat es verstanden und der Bürgerinitiative jede mögliche Unterstützung zugesagt.

Gruß

Hallo bru

BeitragVerfasst: 17.05.2006 00:20
von copy
Hallo Bru

Meckpo,, ist ja nun ein Flächenland welches auf Grund der mangelnden Bevölkerungsdichte nicht ganz einfach hat.

Dieses wäre zum einen ein erster Ansatzpunkt für meine Argumentation.
Auf Grund das Meckpomm nicht attraktiv ist für sonstige produzierende Industrie, mangelnde Infrastruktur und wenig Bevölkerung auf großer Fläche, kann sich meck pomm nur interesant machen in dem es in zukunfttechnologien investiert und anderen Bundesländern wenigstens eine nasenspitze voraus ist. Internettechnolgien und Breitbandanschlüsse sind ein Muss heut zu Tage.

Da ich viele Jahre im Aussendienst tätig war kenne ich viele Gewerbegebiete die brach liegen. Aber die Grundstückspreise sind kontunuierlich gesunken. Aber auch bei niedrigen Grundstückspreisen wird sich niemand dort ansiedeln wollen wenn er von der modernen Kommunikation abgeschnitten ist.

Wenn ich etwas in der Politik in Meckpomm zu sagen hätte. würde ich auf konseqent auf die neues Breitbandtechnologien setzen und notfalls im alleingang WLan Wimax usw. fördern bzw., die Firmen die dieses Anbieten. Vergleich dazu Fördern wie die Windkraft und Photovoltaik.

Denn nähmlich die Kombination aus guestigen Gewerbegrundstücken und eine Highend oder highspeed anbindung zu homanen Preisen lockt oder veranläßt Unternehmensgründer zu investieren.

Denn nur dann wird die Welt zum Dorf und nur dann ist es unerheblich ob ich in der Hamburger speicherstadt ein Büro habe zu exorb itanten Preisen oder in der Pampa die wesentlich besser Internettechnisch angebunden ist.

Gruß Copy