von bru62 » 17.04.2010 16:10
GPON wurde in Dresden probiert und dabei wurde festgestellt, dass der Aufwand zu hoch ist. Eine Wiederholung wurde vom Telekom-Vertreter auf unserer Konferenz definitiv ausgeschlossen. Deine Verwirrnis ob der anliegenden Glasfaser, die ja schließlich die Zukunft ist, ist berechtigt. Aber es ist nicht die Glasfaser, die DSL verhindert. Es sind die Vorfeldeinrichtungen, die Multiplexer. Diese wurden damals nur für das Sprachband ausgelegt, also relativ geringe Frequenzen. Ein Austauch ist dort wirtschaftlich, wo relativ viele Teilnehmer am Multipexer hängen. Das ist der Fall in den Gebieten, wo die Glasfaser nur bis zum KVz geht. Hier werden Outdoor-DSLAM installiert und DSL bis 16000 (theoretisch auch mehr) steht zur Verfügung. Dort, wo die Glasfaser bis ins Haus (bzw. bis kurz vor das Haus) geht, lohnt sich das momentan nicht. Tut mir leid, dir keine bessere Auskunft geben zu können. Es müsste echt mal ein Konzept her, wie man in diesen Gebieten vorgehen will. Denn Möglichkeiten gibt es einige. Aber daran hat die Telekom offenbar kein Interesse. Die anderen Anbieter gleich gar nicht. Und der Staat glaubt, dass ein Wettbewerb das Problem auch von allein löst. Eine wirklich traurige Situation. Deshalb treten wir für einen Breitband-Universaldienst, d.h. eine Grundversorgungspflicht ähnlich Telefon, Strom, Wasser, Briefzustellung, ein. Erst dann wird es Hoffnung für euch geben. Inzwischen kannst du ja mal schauen, ob irgendeine Art der Selbsthilfe funktioniert. Beispiele findest du bei uns bestimmt. Trage doch bitte auch deinen Wohnort ein. Dann kann dir vielleicht der eine oder andere einen Tipp geben.
Gruß
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bru62
ehemals 2. Vorsitzender des Bundesverbandes Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e. V.
Diskriminierungsfreies "Breitband für alle" wird es nur geben, wenn Menschen sich dafür engagieren.