von akrstn » 03.08.2007 15:27
Wirtschaftlich ist doch auch immer das, was man darunter versteht.
Erst ist es in einem Gebiet mit OPAL nicht wirtschaftlich DSL auszubauen. Dann baut man in einem Gebiet von ca. 300*350 m insgesamt 7 Outdoor-DSLAM auf. Da muss doch offensichtlich ausreichend Kundenpotential vorhanden gewesen sein.
Ab Montag bietet die Telekom einen neuen Tarif an. "Call & Surf Start" soll für 24,95 € zu haben sein und die Grundgebühr für einen Analoganschluss sowie DSL 1000 beinhalten. Der Analoganschluss kostete bisher 16,39 € und die Grundgebühr bei DSL 1000 lag bei 17,43 €. Zusammengenommen sinkt der Preis also von 33,82 € um 8,87 €. Dies ist offensichtlich eine wirtschaftlich vertretbare Preissenkung.
Gehe ich davon aus, dass ein Anschluss an BB-OPAL 700 € und dass es ca. 2 Mio. solcher Anschlüsse gibt, dann würde der Ausbau der OPAL-Gebiete 1,4 Mrd. kosten. Das klingt erst einmal viel. Bei einer angenommenen Abschreibungsdauer von 10 Jahren sind dass aber schon nur noch Mehrkosten von 5,83 €. Würde man den neuen Tarif also für 30,78 statt der 24,95 anbieten, wäre man trotz immer noch sinkenden Preises im OPAL-Gebiet wirtschaftlich und hätte bei den anderen 10 Mio. DSL-Anschlüssen Mehreinnahmen von insgesamt 58,3 Mio. € monatlich. Ganz nebenbei wäre für die Telekom noch ein Prestigegewinn zu verzeichnen. Dies will man aber nicht, weil es wirtschaftlich nicht sinnvoll ist. Dafür nimmt man sogar Mindereinnahmen von 3,2 Mio. monatlich in Kauf, weil 10% der Festnetzkunden in OPAL-Gebieten ihren Festnetzanschluss gekündigt haben und Internet über Alternativen nutzen.
Die Telekom braucht keine Fördermittel. Was sie benötigt ist ein Denken, dass über Quartalszahlen hinausgeht. Eine Vergabe von Fördermitteln an die Telekom würde deren Mitbewerber auf den Plan rufen, und das völlig zu Recht.
MfG
AKrstn
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