Seite 2 von 4

Re: Giganetz der Telekom (Zeit läuft ab)

BeitragVerfasst: 20.03.2013 15:50
von Fehler20
Ich find an dem Artikel auch die Aussage interessant, dass in Münster und Bremerhaven die KOSTENLOSEN Einverständniserklärungen der Hausbesitzer nicht ausgereicht hätten. Das finde ich krass.

Re: Giganetz der Telekom (Zeit läuft ab)

BeitragVerfasst: 20.03.2013 17:13
von KorbanDallas
Daran sieht man, das es nicht an der Telekom scheitert, hier ist einfach nicht der Wille oder der Bedarf bei den Kunden da.

Daher scheitert ein flächendeckender Ausbau mit Glasfaser.

Re: Giganetz der Telekom (Zeit läuft ab)

BeitragVerfasst: 20.03.2013 17:20
von Meester Proper
Das ist eben etwas anderes, als wenn FTTH "staatlich verordnet" wird. Oder wie am Beispiel Litauen, wo vorher entweder überhaupt keine Infrastruktur vorhanden war oder so marode, dass nur FTTH als Technologie denkbar und logisch war.

Re: Giganetz der Telekom (Zeit läuft ab)

BeitragVerfasst: 20.03.2013 17:23
von HeinzHaraldF
So sieht die Verfügbarkeit für Fürstenfeldbruck im Bundesbreitbandatlas aus. Demnach sieht es mit Bandbreiten über 50 Mbit/s eher mau aus. Aber wie aktuell sind die eingepflegten Daten?

Bild




Und M-Net hat in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken auch etwas Glas in die Erde gebracht: Klick

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie

Re: Giganetz der Telekom (Zeit läuft ab)

BeitragVerfasst: 20.03.2013 19:19
von governet
Dino75195 hat geschrieben:sorry für das lange Zitat,

Zitat habe ich gekürzt. Copyright-Regeln der SZ findest du hier; Die Preise hier.

Dino75195 hat geschrieben: aber das ist so wichtig, wie will man das in eigene Worte fassen...

Das ist mir egal. Streng dich an. :mrgreen:

Re: Giganetz der Telekom (Zeit läuft ab)

BeitragVerfasst: 20.03.2013 19:38
von bru62
grapevine hat geschrieben:(1) Niemand weiß genau, was ein flächendeckender Ausbau kostet. Man muss mit Zahlen in dieser Größenordnung vorsichtig sein, weil die in der öffentlichen Diskussion genannten Zahlen das Ergebnis unterschiedlicher Betrachtungen sein können.
Tatsächlich weiß das niemand genau. Aber fast jeder benutzt die Zahl 70 - 80 Mrd Euro. Die geht zurück auf eine Studie des WIK-Instituts von 2011, die wir bereits damals ausführlich diskutiert haben. Dabei haben wir auch heraus gearbeitet, dass es sich um eine Greenfield-Betrachtung handelt und die tatsächlichen Kosten deshalb weit niedriger sein dürften. Schätzen wir einfach mal 50 Mrd.
grapevine hat geschrieben:Um diese Summe einzuordnen, möchte ich ein paar Zahlen zum Vergleich anbieten:
Nun gut, aber was sagt mir das. Das Geld knapp ist? Also besser "Vogel Strauß-Methode"?
grapevine hat geschrieben:Es gibt in unserer Gesellschaft einen großen Konsens darüber, dass fließend Wasser, Elektrizität, Telefon und Abfallbeseitigung auch am abgelegensten Ort – für den haushaltsüblichen Zweck – bereitgestellt werden
Und wo bleibt der Konsens für angemessenen Internetzugang? Der ist - so meine ich - auch durchaus gegeben. Die Meinungen gehen nur dahin gehend auseinander, was angemessen ist und wer die Verantwortung für die Versorgung trägt.
grapevine hat geschrieben:Es gibt in der Gesellschaft auch hier Konsens darüber, dass es nicht notwendig ist, jeden Ort unabhängig von seiner Größe gleichermaßen ans Netz anzubinden.
Das ist ein altes, aber auch durch häufiges Wiederholen nicht stichhaltigeres Argument. Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Straßen werden so ausgebaut, dass sie den zu erwartenden Verkehr weitgehend störungsfrei gewährleisten. Der Verkehr auf einem Internetanschluss ist aber in Metropolen genau so groß wie auf dem Dorf. Oder meinst du, auf dem Dorf braucht man halt nur weniger Bandbreite?
grapevine hat geschrieben:Man darf auch unterstellen, dass die meisten Menschen in einer freien Gesellschaft sich ihren Wohnort in Abwägung seiner Vor- und Nachteile aussuchen.
das kommentiere ich nicht. Es ist einfach unsachlich. Nur ein Wort: Mal was von Landflucht gehört oder vom grundgesetzlich garantierten Prinzip der gleichwertigen Lebensverhältnisse?
grapevine hat geschrieben:Im Bereich der Breitbandversorgung gibt es durchaus keine einheitliche Meinung, ob ein Internetanschluss so wichtig ist wie Wasser, oder "nur" so wichtig wie Autobahn.
Das ist vielleicht individuell verschieden. Die öffentliche Meinung dürfte eher zu ersterer Alternative tendieren. Zumindest ist das eine häufig, nicht zuletzt von führenden Politikern immer wieder verwendete Metapher. Das war nicht immer so. Als ich vor Jahren die ersten Gesprächsrunden zu Breitband hatte, wurde ich noch gefragt, ob es denn nicht überall Penicillin gäbe. Heute ist das - auch wegen unserer Arbeit - zum Glück nicht mehr so.
grapevine hat geschrieben:Zweifellos besteht eine große Chance darin, die gesamte Gesellschaft flächendeckend mit schnellen Anschlüssen zu versorgen. In unserer Demokratie ist ein solches Ziel legitim, aber es konkurriert mit nichts geringerem als der Umgehungsstraße.
Deshalb muss sich das Bewusstsein schärfen, dass beides wichtig ist. Und bitte: In der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt sollte doch bei entsprechendem Willen ein Weg zu finden sein. Dazu bedarf es aber erstmal einer Vision. Wir haben es schon oft gesagt. Ich tue es gern nochmal. Auch wenn der Vergleich nicht von mir, sondern von ct-Redakteur Sietmann stammt. Der Investitions-Stau bei Glasfasernetzen ist ähnlich der Situation zu sehen, die zum Zeitpunkt der massenhaften Automotorisierung bestand, als immer mehr Fahrzeuge auf Verkehrswege stießen, die für Kutschen ausgelegt waren. Eine gewisse Zeit geht das sicher gut, aber irgendwann muss man handeln. Heute sehen wir bereits die Notwendigkeit dazu. Kleingeist hilft da nicht, sondern nur energisches Handeln. Der Markt (so schätze ich deine Wortmeldung mal ein) ist nicht bereit, die Investitionen zu tätigen. Ich denke mal, das ist ganz objektiv so, weil die Schere zwischen Kosten und Gewinnerwartung zu groß ist. Da ist der Staat gefordert. Es bedarf eines Masterplanes und eines konkreten zeitlichen Horizonts. Mittel und Methoden gibt es viele. Nicht alle werden vielleicht attraktiv sein. Aber eines ist klar: So wie am Ausbau des Eisenbahnnetzes im 19. Jahrhundert und des Straßennetzes in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kein Weg vorbei führte, um wirtschaftlich nicht ins Hintertreffen zu geraten, so wird gerade aus diesem Grund auch jetzt kein Weg am Ausbau der Highways des 21. Jahrhunderts vorbeiführen. Weiteres Abwarten und Kleinreden des Problems heißt Zeit und Ressourcen zu vergeuden.

Gruß

Re: Giganetz der Telekom (Zeit läuft ab)

BeitragVerfasst: 21.03.2013 08:02
von Dino75195
KorbanDallas hat geschrieben:Daran sieht man, das es nicht an der Telekom scheitert, hier ist einfach nicht der Wille oder der Bedarf bei den Kunden da.
Daher scheitert ein flächendeckender Ausbau mit Glasfaser.



Für mich ist klar, das die Telekom daran auch Schuld hat!
Schuldzuweisungen bringen uns natürlich nicht weiter, aber gerne möchte ich die Gründe nochmal zusammenfassen

1. Preise zu teuer.
Wie wärs den mal wenn Glasfaseranschlüsse 35 Euro incl. Modem kostet? Dann erreicht man locker die 75% auch in Gebieten wo noch ADSL und VDSL angeboten wird.

Unabhängig davon sind ganz sicher ne Menge Leerohre in Fürstenfeldbruck bzw. den anderen Ausbaugebieten vorhanden, da die Telekom nur die Städte/Gebiete ausbaut wo auch entsprechende Resourcen vorhanden sind.
Genaues kann ja gerne mal die Telekom offenlegen!

Wie geht das den in Litauen mit 35 Euro für 300 Mbit/s?

Bei der Telekom kostet der Tarif 200 Mbit/s bis zu 65 Euro und noch 5 Euro fürs Modem! Gehts noch?
Der billigst Tarif den ich gefunden hab kostet für 100 Mbit/s 45 Euro + Router für 5 Euro.
Für mich wäre 65 Euro in Ordnung, aber die Masse erreicht man damit sicher nicht.

Telekom schreibt:
Voraussetzung für die Produktbereitstellung ist die Einverständniserklärung des Immobilien-Eigentümers zum Ausbau des Glasfasernetzes. Sofern noch kein Glasfaser-Hausanschluss besteht, fallen für den Eigentümer einmalig 399,95 €

Auch da liegt noch ein Fehler, der Anschluss muss ohne einmalige Kosten zur Verfügung gestellt werden, auch das Schreckt schon mal 75% der Kunden hab, auch wenn es pro Haus nur einmalig kostet...

Wenn die Telekom z.B. 75% der Haushalte erreichen würde, durch die günstigen Preise bei 6500 Haushalten sind das immer noch 4875 Haushalte. Sind im Jahr 2.047.500 Euro bei 35 Euro Monatlich.
Das Rechnert sich dann vermutlich in in 5-7 Jahren, sondern erst in 20-25 Jahren...

Bei 850 Haushalten und 65 Euro sind das 663.000 Euro im Jahr...
Der Aufwand bei 4875 Haushalten ist natürlich 5 mal so hoch und vermutlich auch wesentlich teurer

2. Ausbaugebiet ist zu klein definiert, keine Flächendeckung in den Ausbaustädten

3. Viel Konkurzen durch andere Anbieter die auch hohe Bandbreiten viel günstiger anbieten
z.B. Kabelanbieter und Stadtwerke


Und jetzt nochmal, die Telekom ist nicht mit daran Schuld?
Vielleicht wurde auch einfach die falschen Städte gesetzt, die schon zu gut versorgt sind?

Wunderbar für die Telekom, kann man mit dem Spruch: Der Bedarf ist nicht da weiterhin das letzte aus Kupfer rauspressen... RESPEKT!
Und Deutschland bleibt weiterhin weit hinten bei den Zukunftssicheren Breitbandbandausbau FTTH.

Gruß Robert

Re: Giganetz der Telekom (Zeit läuft ab)

BeitragVerfasst: 21.03.2013 12:37
von Fehler20
Hallo?

Auch da liegt noch ein Fehler, der Anschluss muss ohne einmalige Kosten zur Verfügung gestellt werden, auch das Schreckt schon mal 75% der Kunden hab, auch wenn es pro Haus nur einmalig kostet...


Diese Kosten fallen nur an, wenn NACHTRÄGLICH ausgebaut werden soll und nicht bei der GRUNDERSCHLIEßUNG, die KOSTENLOS ist (ich hab die wichtigen Wörter mal hervorgehoben).
Was soll die Telekom denn bitte noch machen, außer kostenlos den Ausbau anbieten (bei den Städten, wo es nicht geklappt hat)?

Und nochetwas zu Litauen: http://internetas.zebra.lt/
sind mittlerweile 20€, aber eben staatlich subventiniert.

Re: Giganetz der Telekom (Zeit läuft ab)

BeitragVerfasst: 21.03.2013 12:42
von Dino75195
Danke für die Klarstellung, hab ich überlesen.

Antwort auf deine Frage.

z.B.
da ausbauen wo noch Unterversorgung vorhanden ist?
Und nicht da wo schon Kabel verfügbar ist...

Ist um den Hauptort (kleine Ortschaften und Randgebiete Glasfaser mit 100-200 Mbit/s verfügbar.
Dann denken sich die Leute im Ort,
verdammt die sind ja viel schneller als wir, das wollen wir auch!

Und dann läuft die Sache

Gruß Robert

Re: Giganetz der Telekom (Zeit läuft ab)

BeitragVerfasst: 21.03.2013 12:45
von Fehler20
Ja, wobei wenn ich mir die Städteauswahl anschaue, dann empfinde ich das als Mix auch Groß und Kleinstädten. Vermutlich geht es eher danach, wie kooperativ die Stadtwerke sind oder wie viele Leerrohre schon liegen. Immerhin wird jetzt so langsam mal ausgebaut.

Re: Giganetz der Telekom (Zeit läuft ab)

BeitragVerfasst: 21.03.2013 12:46
von Dino75195
Das ist doch kein Ausbau, wenn ich mir anschaue, wie viele da "bloß" versorgt werden... :roll:
Selbst in den Orten werden unter 50% erreicht

Immerhin warten viele schon 10 Jahre auf schnelles Internet und warten vermutlich auch noch in 5-10 Jahren

Ich hab noch eine passenden Zeitungsartikel, muss bloß noch schauen ob ich die Freigabe von der Zeitung zum veröffentlichen bekomme.

Gruß Robert

Re: Giganetz der Telekom (Zeit läuft ab)

BeitragVerfasst: 21.03.2013 19:55
von Dino75195
Fehler20 hat geschrieben:Hallo?

Auch da liegt noch ein Fehler, der Anschluss muss ohne einmalige Kosten zur Verfügung gestellt werden, auch das Schreckt schon mal 75% der Kunden hab, auch wenn es pro Haus nur einmalig kostet...


Diese Kosten fallen nur an, wenn NACHTRÄGLICH ausgebaut werden soll und nicht bei der GRUNDERSCHLIEßUNG, die KOSTENLOS ist (ich hab die wichtigen Wörter mal hervorgehoben).
Was soll die Telekom denn bitte noch machen, außer kostenlos den Ausbau anbieten (bei den Städten, wo es nicht geklappt hat)?

Und noch etwas zu Litauen: http://internetas.zebra.lt/
sind mittlerweile 20€, aber eben staatlich subventiniert.


Hallo zusammen.

Wo genau steht das mit den Kostenlos?

Man geht auf http://www.telekom.de/glasfaser
dann auf Produkte

Call&Surf Comfort Fiber 100 44,95 Euro

Dann auf Stern

Call & Surf Comfort Fiber 100
Voraussetzung für die Produktbereitstellung ist die Einverständniserklärung des Immobilien-Eigentümers zum Ausbau des Glasfasernetzes. Sofern noch kein Glasfaser-Hausanschluss besteht, fallen für den Eigentümer einmalig 399,95 € für diesen Anschluss an.


Da steht überhaupt nix, von das es jetzt kostenlos ist.
Dann ist die Webseite einfach schlecht gemacht!
Warum sollte das mir nur so passieren? Vermutlich werden dadurch auch andere abgeschreckt :roll:

Sorry ich klick mich da jetzt schon 10 Minuten durch die Seite...

Klar kann es sein das es da irgendwo steht, oder wenn man die Verfügbarkeitsprüfung macht...
aber auch da hab ich auf Anhieb nix gefunden, selbst nach Eingabe von PLZ, Ort und Adresse...

Wo steht das?
...

Gruß Robert

Re: Giganetz der Telekom (Zeit läuft ab)

BeitragVerfasst: 23.03.2013 12:25
von KorbanDallas
Dino75195 hat geschrieben:Für mich ist klar, das die Telekom daran auch Schuld hat!
Schuldzuweisungen bringen uns natürlich nicht weiter, aber gerne möchte ich die Gründe nochmal zusammenfassen

1. Preise zu teuer.
Wie wärs den mal wenn Glasfaseranschlüsse 35 Euro incl. Modem kostet? Dann erreicht man locker die 75% auch in Gebieten wo noch ADSL und VDSL angeboten wird.


Natürlich kann man alles günstiger anbieten, allerdings muss es sich auch rechnen. Sagen wir mal für eine Stadt kostet der Ausbau 10 Millionen, wenn man dann 35€ als Preis anbietet, nach wie vielen Jahrzehnten kommt dann mal eine positive Zahl raus? Die 35€ sind ja nicht zu 100% Gewinn, davon werden Mitarbeiter bezahlt, Unterhaltungskosten, weiterer Netzausbau usw usw.

Dino75195 hat geschrieben:Unabhängig davon sind ganz sicher ne Menge Leerohre in Fürstenfeldbruck bzw. den anderen Ausbaugebieten vorhanden, da die Telekom nur die Städte/Gebiete ausbaut wo auch entsprechende Resourcen vorhanden sind.
Genaues kann ja gerne mal die Telekom offenlegen!


Das ist wieder eine von deinen berühmten Thesen die du weder belegen noch beweisen kannst. Es ist sicher nicht so das hier ein Ausbau forciert wird, der sechsstellig kostet und dann streicht die Telekom Millionen Gewinne ein. Da du anscheinend nur irgendwelche Behauptungen aufstellst und von der ganzen Thematik wenig Ahnung hast, lässt sich immer mal leicht jeder beeinflussen und sagt, stimmt der Dino hat recht. Es ist einfach alles an den Haaren herbei gezogen.

Dino75195 hat geschrieben:Wenn die Telekom z.B. 75% der Haushalte erreichen würde, durch die günstigen Preise bei 6500 Haushalten sind das immer noch 4875 Haushalte. Sind im Jahr 2.047.500 Euro bei 35 Euro Monatlich.
Das Rechnert sich dann vermutlich in in 5-7 Jahren, sondern erst in 20-25 Jahren...

Bei 850 Haushalten und 65 Euro sind das 663.000 Euro im Jahr...
Der Aufwand bei 4875 Haushalten ist natürlich 5 mal so hoch und vermutlich auch wesentlich teurer


Wahnsinn, ich hoffe sehr du wirst niemals als Unternehmer aktiv. Wärst sicher nach der ersten Investition total in den miesen und würdest dich dann wundern wo die Einnahmen bleiben.

Von den vielleicht 35€ im Monat bleiben maximal 5€ übrig die vielleicht die Ausgaben amortisieren.
Betriebswirtschaftlich hast du wahrscheinlich keinerlei Ahnung wie die Preise zustande kommen. Ist nicht so das hier ein Netz unterhalten werden muss.
Ist nicht so das ein einzige DSLAM im Jahr wie viel Stromkosten verbraucht? Weißt du eigentlich wer hier in Deutschland einer der größten Stromverbracher ist? Kostet das die Telekom nicht auch ein wenig Geld? Muss die Telekom noch immer jeden Hausanschluss bauen? Kostet das kein Geld? Muss die Telekom Mitarbeiter bezahlen? Baut die Telekom nicht massiv aus, gerade in Bayern wie dir ja bekannt sein sollte? Hier ist ja deine Meinung hinlänglich bekannt, die Telekom lässt sich schön den Ausbau bezahlen und kassiert die Kohle. 100000 € subventionierter Ausbau und die Telekom streicht Millionen Gewinne ein von den tausenden Kunden die sie mit einem Ausbau gewinnt. Ist ja wahrscheinlich deine Meinung das hier innerhalb des ersten Jahres 100% der möglichen Kunden alle zur Telekom gehen, insbesondere die heutzutage wichtigen Kunden der ländlichen Region die jenseits von 60 Jahren und älter sind.

Damit lässt sich richtig Geld verdienen.

Deine Rechnung ist, 35€ im Monat Einnahmen macht auch 420€ Gewinn in einem Jahr und bei 1000 Kunden sogar 420000€ Gewinn. Schön wäre es, dann hätte ich längst privat investiert und selbst ausgebaut.

Dino75195 hat geschrieben:2. Ausbaugebiet ist zu klein definiert, keine Flächendeckung in den Ausbaustädten


Wieder eine unbelegte Behauptung. Von einigen Städten die durch die Presse gehen kann ich nur sagen das hier ein homogener Ausbau erfolgt, danach sind zu fast 100% der Kunden mit VDSL erreichtbar.

Dino75195 hat geschrieben:3. Viel Konkurzen durch andere Anbieter die auch hohe Bandbreiten viel günstiger anbieten
z.B. Kabelanbieter und Stadtwerke


Bekanntlich belegt schon immer Konkurrenz das Geschäft.

Re: Giganetz der Telekom (Zeit läuft ab)

BeitragVerfasst: 23.03.2013 16:57
von grapevine
Dino75195 hat geschrieben:Kein Wunder das Deutschland mit eurer Einstellung beim Glasfaserausbau hinterher hink bzw. noch nicht mal verzeichnet ist, da Deutschland unter 1% hat.


So ist es! Schade, dass ich das vor 10 Jahren nicht gewusst habe, sonst wäre ich mit einer ganz anderen Einstellung zu diesem Thema durch die Welt gegangen. Tut mir leid! Damit wäre aber nun wenigstens klar, wie es zu dieser Situation kommen konnte.

bru62 hat geschrieben:
grapevine hat geschrieben:(1) Niemand weiß genau, was ein flächendeckender Ausbau kostet. Man muss mit Zahlen in dieser Größenordnung vorsichtig sein, weil die in der öffentlichen Diskussion genannten Zahlen das Ergebnis unterschiedlicher Betrachtungen sein können.
Tatsächlich weiß das niemand genau. Aber fast jeder benutzt die Zahl 70 - 80 Mrd Euro. Die geht zurück auf eine Studie des WIK-Instituts von 2011, die wir bereits damals ausführlich diskutiert haben. Dabei haben wir auch heraus gearbeitet, dass es sich um eine Greenfield-Betrachtung handelt und die tatsächlichen Kosten deshalb weit niedriger sein dürften. Schätzen wir einfach mal 50 Mrd.


Zu niedrig. 50 Milliarden bei ca. 40 Millionen Haushalten macht ca. 1.250 Euro pro Haushalt. Mit dieser Kalkulation wird es selbst für VDSL-Ausbau auf dem Land schwierig. Ob nun Greenfield oder nicht, ist in dieser Größenordnung nicht entscheidend. Die Nutzung bereits vorhandener Leerrohre reduziert die Kostenposition für die Trassen in den Kalkulationen ja nicht auf Null, sondern erhöht, wie ich schon geschrieben habe, im Gegenzug den Planungsaufwand beträchtlich. Zudem wird der Eigentümer des Leerrohres dieses nicht verschenken.

bru62 hat geschrieben:
grapevine hat geschrieben:Um diese Summe einzuordnen, möchte ich ein paar Zahlen zum Vergleich anbieten:
Nun gut, aber was sagt mir das. Das Geld knapp ist? Also besser "Vogel Strauß-Methode"?


Ich halte den Glasfaserausbau nicht für unsinnig. Es ist nur ein dickes Brett. Ein Betrag in Höhe von 20-40% des Bundeshaushalts ist kein Pappenstiel. Staatliches Geld ist nicht frei, sondern wird für einen Zweck ausgegeben, wenn es nach Abwägung aller Interessen keinen besseren Zweck gibt. Zu fordern, dass irgendjemand – ob staatlich oder privat – einfach mal so die Spendierhosen anzieht, nur weil es ja sinnvoll ist, überall Glas zu haben, ist utopisch.

bru62 hat geschrieben:
grapevine hat geschrieben:Es gibt in unserer Gesellschaft einen großen Konsens darüber, dass fließend Wasser, Elektrizität, Telefon und Abfallbeseitigung auch am abgelegensten Ort – für den haushaltsüblichen Zweck – bereitgestellt werden
Und wo bleibt der Konsens für angemessenen Internetzugang? Der ist - so meine ich - auch durchaus gegeben. Die Meinungen gehen nur dahin gehend auseinander, was angemessen ist und wer die Verantwortung für die Versorgung trägt.


Der von Dir angesprochene Konsens ist derselbe unverbindliche Konsens, wie ein Konsens für niedrigere Kindergartengebühren oder eine Senkung der Steuern auf Benzin. Das ist nicht belastbar. Belastbar wird ein Konsens dann, wenn man im Gegenzug die Frage beantwortet, wofür man das Geld dafür dann nicht ausgibt oder woher zusätzliches Geld kommen soll. Der Blick in die öffentlichen Haushaltspläne schärft den Blick für die Interessenlage in der Gesamtgesellschaft.
Ich selbst lebe in einer Großstadt, ich kann aus 10 Anbietern wählen, und ich habe allen Grund zu der Annahme, dass meinen Nachbarn der Breitbandausbau auf dem Land nicht besonders am Herzen liegt.

bru62 hat geschrieben:
grapevine hat geschrieben:Es gibt in der Gesellschaft auch hier Konsens darüber, dass es nicht notwendig ist, jeden Ort unabhängig von seiner Größe gleichermaßen ans Netz anzubinden.
Das ist ein altes, aber auch durch häufiges Wiederholen nicht stichhaltigeres Argument. Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Straßen werden so ausgebaut, dass sie den zu erwartenden Verkehr weitgehend störungsfrei gewährleisten. Der Verkehr auf einem Internetanschluss ist aber in Metropolen genau so groß wie auf dem Dorf. Oder meinst du, auf dem Dorf braucht man halt nur weniger Bandbreite?


Der Straßenverkehr von und zu einem Haushalt ist in einer Metropole auch genau so groß wie auf dem Land, wenn nicht kleiner. Man kann aber von einem Haushalt in der Metropole in geringer Entfernung viel mehr andere Haushalte erreichen, als auf dem Land, weil die Siedlungdichte sich in einer anderen Größenordnung bewegt. Und weil die Siedlungsdichte höher ist, ist auch der Autobahnanschluss und der ICE-Bahnhof wirtschaftlich viel sinnvoller.

Ob Äpfel, Binen, oder jedes andere Obst: Egal, ob es um Verkehr, um Krankenhäuser, im Einkaufsmöglichkeiten, um kulturelle Angebote oder um Bildung geht: Der Weg vom Land ist stets weiter, die Kosten also höher.

Wohlgemerkt: Ich bin der Meinung, dass das Internet die Chance für eine sinnvolle Ausnahme bietet, eben weil es die Möglichkeit bietet, ortsunabhängig alle mit allen zu vernetzen. Aber ich bin auch der Meinung, dass das eine idealistische Vorstellung ist.

Der grundgesetzliche Begriff der gleichwertigen Lebensverhältnisse ist in seiner Auslegung umstritten, insbesondere heißt gleichwertig nach herrschender Meinung aber nicht gleich. Man könnte den Artikel 72 GG nämlich sonst auch auf den Kopf stellen und saftige Streuobstwiesen mit weniger Verkehrslärm in Großstädten fordern.

Re: Giganetz der Telekom (Zeit läuft ab)

BeitragVerfasst: 23.03.2013 18:59
von spokesman
grapevine hat geschrieben:Ich halte den Glasfaserausbau nicht für unsinnig. Es ist nur ein dickes Brett. Ein Betrag in Höhe von 20-40% des Bundeshaushalts ist kein Pappenstiel. Staatliches Geld ist nicht frei, sondern wird für einen Zweck ausgegeben, wenn es nach Abwägung aller Interessen keinen besseren Zweck gibt.
Zweckgebunden? guter Witz. Leute mal ehrlich über was diskutieren wir hier? Ich denke ihr bringt da einiges durcheinander. Die Überschrift ist das Giganetz der Deutschen Telekom, sprich Glasfasernetz. Wir als e.V. wollen in erster Linie eine flächendeckende Versorgung per Universaldienst (wie das umzusetzen ist steht hier).

Was ist das Problem in Deutschland?
wir haben Bereiche die gut ausgebaut sind (zu 99% Ballungsräume) und Bereich mit schlechter bzw. keiner Versorgung (Land und Speckgürtel). Der UD würde mit einer Verpflichtung "nur" in den unterversorgten Regionen greifen - in einigen Fällen wäre es an dieser Stelle clever gleich auf Glas (FTTH) zu setzen. Wie die Wasser, Strom etc. Versorgung gehört derzeit auch ein funktionaler Internetanschluss zu den Universaldienstleistungen - es muss also nicht die komplette Bundesrepublik umgegraben werden und sicher müssten auch Prioritätsstufen definiert werden um überhaupt gleichwertige Verhältnisse zu schaffen. Parallel muss schnellstmöglich der "Verglasungsgedanke" in jeder Tiefbaumaßnahme Einzug halten, ja das sagt sich so leicht -,-

Ich bitte euch zur Sache zu finden und euch in bei den künftigen Arbeiten/Projekten unserer Initiative zu beteiligen. Bisher hab ich der Diskussion nur entnommen welche Rechnungen / Vergleiche aufgestellt wurden und diese im Anschluss durch andere Diskussionsteilnehmer (ebenfalls ohne Quellenangabe) in Frage gestellt wurden. Entsprechend dieser Klasse darf der alte Streit zwischen Stadt- und Landbevölkerung nicht fehlen.

Also nochmals der Aufruf zu mehr Beteiligung und zu Verbesserungsvorschlägen. (Bohren wir Bretter ;) )

grapevine hat geschrieben:Belastbar wird ein Konsens dann, wenn man im Gegenzug die Frage beantwortet, wofür man das Geld dafür dann nicht ausgibt oder woher zusätzliches Geld kommen soll.
Zur Finanzierung einer UD Umsetzung gibt es hier im Forum eine Vielzahl von Vorschlägen, der wahrscheinlichste ist sicherlich der Weg über das bestehende TKG - z.B. hier angeführt. Weitere Möglichkeiten zur Finanzierung finden sich in einer Studie (Universaldienstverpflichtung für flächendeckenden Breitbandzugang in Deutschland, DIW econ), welche durch die Bundestagsfraktion der B90/DIE GRÜNEN in Auftrag gegeben wurde. In der zuletzt genannten Studie werden auch mögliche Szenarien für eine leistungsfähige Glasfaserinfrastruktur dargestellt.