WIK-Studie: Architekturen und Wettbewerbsm. von GF-Netzen

Berichte, Anbieter, Erfahrungen und Fragen zu FTTx, VDSL, OPAL, HYTAS

WIK-Studie: Architekturen und Wettbewerbsm. von GF-Netzen

Beitragvon Meester Proper » 18.02.2011 19:50

Unter dem Titel „Architectures and competitive models in fibre networks" (dt.: Architekturen und Wettbewerbsmodelle von Glasfasernetzen) hat die Firma WIK-Consult eine Studie für die Vodafone Group UK vorgestellt. Das Fazit der Studie (laut Pressemitteilung) ist wie folgt:
Point-to-Point Glasfaseranschlussnetze kosten mit ca. 10% nur wenig mehr als Point-to-Multipoint Netze. Die höheren Investitionskosten werden jedoch, so die Studie, durch den höheren Nutzen für private und geschäftliche Nutzer mehr als aufgewogen.
Die Studie gibt es hier in englischer Sprache zum Download.
Meester Proper
 

Re: WIK-Studie: Architekturen und Wettbewerbsm. von GF-Netze

Beitragvon spokesman » 28.02.2011 21:48

Danke für den Link, diese Meinung hat sich auch bei uns in diversen Diskussionen herausgestellt, welche von der Studie bestätigt werden ;)
______________
spokesman
ehemals 1. Vorsitzender des Bundesverbandes Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e.V.
aktuell Liquidator des „geteilt.de e.V.“
Benutzeravatar
spokesman
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 5772
Registriert: 17.11.2007 01:48
Wohnort: 07422 Saalfelder Höhe

Re: WIK-Studie: Architekturen und Wettbewerbsm. von GF-Netze

Beitragvon stanleys » 28.02.2011 21:58

...Point-to-Point Glasfaseranschlussnetze kosten mit ca. 10% nur wenig mehr als Point-to-Multipoint Netze...

AON's sind aber im Betrieb teurer als PON's, sowohl hinsichtlich Wartung als auch Betriebskosten.
(Die höheren Kosten für die Störungssuche in AON's sind im Saldo berücksichtigt.)
Das wird oft vergessen.
Benutzeravatar
stanleys
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 627
Registriert: 15.05.2006 21:56
Wohnort: 06886 Lu. Wittenberg

Re: WIK-Studie: Architekturen und Wettbewerbsm. von GF-Netze

Beitragvon Meester Proper » 28.02.2011 22:06

Spricht man denn beim einem PtP Glasfasernetz von einem AON? Bei einem PtP wird das Signal ja nicht verändert, es gibt keine aktiven Komponenten zwischen den Endpunkten. Beim PON braucht man schließlich auch an den Endpunkten Komponenten mit einem gewissen Stromverbrauch. Sind AON und PON nicht "Unterbegriff" bei PtMP-Netzen?
Meester Proper
 

Re: WIK-Studie: Architekturen und Wettbewerbsm. von GF-Netze

Beitragvon spokesman » 28.02.2011 22:17

ich bin bisher dieser Auffassung gewesen:
spokesman hat geschrieben:Klar wird hierbei, dass Keymile auf aktive Glasfaserkomponenten (AON) setzt, welche jeden Kunden mit mindestens einer Glasfaser versorgen sollen. Der Vorteil zu passiven Komponenten (PON) ist z.B. der Wegfall von Splittern im Kabelweg macht sich meist bei der Fehlersuche positiv bemerkbar ;).
______________
spokesman
ehemals 1. Vorsitzender des Bundesverbandes Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e.V.
aktuell Liquidator des „geteilt.de e.V.“
Benutzeravatar
spokesman
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 5772
Registriert: 17.11.2007 01:48
Wohnort: 07422 Saalfelder Höhe

Re: WIK-Studie: Architekturen und Wettbewerbsm. von GF-Netze

Beitragvon sollner11 » 01.03.2011 09:23

Kurzfassung
http://www.vodafone.com/content/dam/vodafone/about/public_policy/position_papers/exec_summ_wikreport.pdf

Beamer.Fassung
http://www.vodafone.com/content/dam/vodafone/about/public_policy/position_papers/wik_study_slides.pdf

danke Meester


ps:

bezeichnend, offensichtlich wird das deutsche Wort "Hinterland" auch im englischen dafür verwendet, etwas als JWD zu bezeichen :D
Benutzeravatar
sollner11
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 371
Registriert: 27.11.2009 06:10
Wohnort: ???

Re: WIK-Studie: Architekturen und Wettbewerbsm. von GF-Netze

Beitragvon stanleys » 02.03.2011 19:48

Meester Proper hat geschrieben:Spricht man denn beim einem PtP Glasfasernetz von einem AON? Bei einem PtP wird das Signal ja nicht verändert, es gibt keine aktiven Komponenten zwischen den Endpunkten. Beim PON braucht man schließlich auch an den Endpunkten Komponenten mit einem gewissen Stromverbrauch. Sind AON und PON nicht "Unterbegriff" bei PtMP-Netzen?

Naja irgend wann wird eine GF-Netz im aktiv, sprich "elektrisch".
1. Im Zugangsnetz (VSt/PoP --> Kunde) sind GF-Netze mit passiven optischem Splitter immer PtMP-Netze, also
(G)PON's. Aktive Komponenten gibt es 1mal am Anfang und xmal beim Kunden.
2. Gibt es eine direkte PtP-Verbindung (VSt/PoP --> Kunde; jeder Kundes seine eigene Faser) bzw. befindet sich ein aktiver Switch im Leitungsweg (PtMP) handelt es sich um eine AON.
Aktive Komponenten gibt es xmal am Anfang und xmal beim Kunden oder 1mal am Anfang, 1mal im Leitungsweg und xmal beim Kunden.

Für die Praxis (um z.B. den aktuellen GF FTTC/N Outdoor-(V)DSL-Ausbau nach FTTH/B zu migrieren) :
Hier gilt es zu entscheiden die aktiven Komponenten (vorwiegend DSLAM's) im MfG durch GF-Switche zu ersetzen oder passive opt. Splitter zu verbauen.
Komplett neue GFasern für jeden Kunden, teilweise über mehrere km, wird es bei bestehendem Outdoor-Ausbau wahrscheinlich nicht geben.

Insofern ist die Studie vor allem für Neu(aus)baugebiete, d.h. wo die komplette Infrastruktur durch GF ersetzt wird, relevant.

spokesman hat geschrieben:Klar wird hierbei, dass Keymile auf aktive Glasfaserkomponenten (AON) setzt, welche jeden Kunden mit mindestens einer Glasfaser versorgen sollen. Der Vorteil zu passiven Komponenten (PON) ist z.B. der Wegfall von Splittern im Kabelweg macht sich meist bei der Fehlersuche positiv bemerkbar

Die Frage ist hier von wo der Kunde seine eigene Faser erhält. (siehe oben)
Benutzeravatar
stanleys
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 627
Registriert: 15.05.2006 21:56
Wohnort: 06886 Lu. Wittenberg

Re: WIK-Studie: Architekturen und Wettbewerbsm. von GF-Netze

Beitragvon Meester Proper » 02.03.2011 21:40

Aktiv heißt für mich, dass irgendwo im Netz Komponenten verbaut sind, wie z.B. bei Hytas, die das Signal z.B. von optisch zu elektrisch und wieder züruck zu optisch wandeln, also in irgendeinerweise das Signal beeinflussen. Ob die Komponenten Strom verbrauchen oder nicht, das tut nichts zur Sache. Ein PtP kann demzufolge nie aktiv sein, siehe Onlinekosten.de Forum.
Meester Proper
 

Re: WIK-Studie: Architekturen und Wettbewerbsm. von GF-Netze

Beitragvon stanleys » 03.03.2011 22:01

Meester Proper hat geschrieben:...Ob die Komponenten Strom verbrauchen oder nicht, das tut nichts zur Sache. Ein PtP kann demzufolge nie aktiv sein, ...

Aktive Komponenten, welche keine Strom verbrauchen, müsstest du noch erfinden.
Zum Thema passiv/aktiv :
Alles was beim GPON-Netz passiv ist, ist der opt. Splitter.
Alles was davor liegt, beginnend mit dem GPON-OLT sind aktive Komponenten, d.h. GF-Switche mit stromverbrauchender Elektronik.

http://www.keymile.com/media/de/interne ... vs_PON.pdf
(witzig finde ich hier den Begriff "opticher DSLAM" beim PtP, ist trotzdem ein OLT/GF-Switch)

Hier kannst du dir mal 'ne GPON-OLT Pizzaschachtel anschauen:
http://www.allieddata.com/eur/product.cfm?id=475314
Auf dem netten Bildchen daneben noch ein paar Schaltbsp.e
Benutzeravatar
stanleys
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 627
Registriert: 15.05.2006 21:56
Wohnort: 06886 Lu. Wittenberg

Re: WIK-Studie: Architekturen und Wettbewerbsm. von GF-Netze

Beitragvon Meester Proper » 03.03.2011 22:13

stanleys hat geschrieben:Aktive Komponenten, welche keine Strom verbrauchen, müsstest du noch erfinden.
Trotzdem bezieht sich aktiv und passiv im Bereich der optischen Netze nicht auf den Stromverbrauch, sondern auf eine "aktive Manipulierung" z.B. Lenkung, des Datenstroms oder ähnliches.

Bei einem AON wie HYTAS z.B. kommt beim Kunden nicht der Datenstrom bzw. ein Teil davon an, der vom OLT "ausgesendet" wurde, sondern der vom OLD kommende Datenstrom, hier werden aktiv am Datenstrom Veränderungen vorgenommen, währendessen beim PON das Signal zwischendurch z.B. nicht von optisch zu elektrisch und wieder zurück gewandelt wird, sondern nur per Splitter auseinanderdividiert wird.

stanleys hat geschrieben:Zum Thema passiv/aktiv :
Alles was beim GPON-Netz passiv ist, ist der opt. Splitter.
Alles was davor liegt, beginnend mit dem GPON-OLT sind aktive Komponenten, d.h. GF-Switche mit stromverbrauchender Elektronik.
Ein aktiver optischer Splitter würde das Signal aufnehmen, in ein elektrisches umwandeln und wieder optisch über einzelne Ports aussenden. OLTs und ONTs müssen logischerweise immer "aktiv" sein, es sei denn, man schließt seine "Endgeräte" direkt optisch an oder man findet eine andere Möglichkeit. Zusammenfassend kann man also sagen, dass die Form des Splittings also vorgibt, ob es ein AON oder ein PON ist.
Meester Proper
 


Zurück zu Glasfaser

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 10 Gäste