Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e. V. DSL bzw. Breitband für alle.

Sicher ein schöner Tag in Wald. Wie die Schwäbische Zeitung heute schreibt, ging bei der Gemeinde der Zuschussbescheid über 950.000 Euro (!!) ein. "Dabei handelt es sich zum einen um die Summe von 482970 Euro für den Neubau des Glasfasernetzes „Wald - Süd-Ost“ (Hippetsweiler, Ruhestetten und Reischach), zum anderen um die Summe von 478530 Euro für den Bereich „Wald – Nord-West“ (Walbertsweiler, Kappel, Glashütte und Sentenhart).", heißt es im Bericht. Mit Hochdruck wird jetzt die Ausschreibung vorbereitet. Bis zum Jahresende sollen die Leitungen in der Erde sein. "Dann brauchen wir nur noch einen Provider, und das Surfen im schnellen Netz kann losgehen“, wird Bürgermeister Werner Müller zitiert.

Gruß

Na Hut ab! Ich wußte gar nicht, daß solche Summen gefördert werden. *grübel*

950.000 euro förderung bei 2.700 einwohner? alle achtung

In BW scheint man hier etwas flexibler zu sein, die Leerrohrverordnung ist für andere Länder leider unantastbar..

schwaebische.de hat geschrieben:Die Festbetragsförderung gilt für die Verlegung von Leerrohren mit der Mindestvoraussetzung von „Dreifach D – 50“ und für die Einspeisung eines Glasfaserstrangs mit mindestens 144 Glasfasern.

Da hier einige kommunale Gebietskörperschaften sich als Infrastrukturanbieter zusammenschließen um das Risiko auf mehrere Schultern zu verteilen und die Finanzierung schneller auf die Beine zu stellen, sollte ein derartiges Vorgehen auch gefördert werden. Ähnliche Zusammenschlüsse über die Gemeindegrenzen hinaus gibt es ja schon seit einigen Jahren im Energie- und Wasserbereich, die Glasfaser sollte nun schnellstmöglich folgen.
Leider schaffen es viele Gemeinden bisher nicht sich über derartige Modelle zu informieren, ich hoffe man kann hier vllt. noch die ein oder andere Gemeinde animieren - das verwendete Open Access Modell zeugt von einer soliden Informationsgrundlage - Lob an den Gemeinderat..

spokesman hat geschrieben:In BW scheint man hier etwas flexibler zu sein, die Leerrohrverordnung ist für andere Länder leider unantastbar..

das eigene landesprogramm fördert sogar ausdrücklich die leerrohrverlegung:

Leerrohre und passive kommunale Glasfasernetze: nach Pauschalsätzen je laufendem Meter bis max. 750.000 € pro Einzelvorhaben
...
abgestimmte Leerrohr-Gemeinde-Konzeption; Leerrohr förderung gemäß Stand ard 3 – oder mehrfach D 50

auch schön anzusehen wie man sich bezüglich förderung bereits vorab auf glasfaser konzentriert:

Gefördert werden Modellprojekte und modellhafte Vorhaben, die sich durch ihren innovativen und/oder vorbildhaften Charakter auszeichnen und Investitionen in kommunale Glasfaserinfrastrukturen, insbesondere als Lückenschlüsse im Rahmen einer überörtlichen oder landkreisweiten, fachlich abgestimmten Konzeption oder zum Aufbau kommunaler leistungsfähiger Glasfasernetze in Gewerbegebieten.
...
Investitionen in kommunale passive Glasfaserinfrastrukturen (modellhafte Vorhaben)

tja die Schweiz ist nicht weit weg, man scheint hier langsam zu erkennen wo der Hase hin läuft - im internationalen Vergleich sicherlich viel zu spät, in der Bundesrepublik ist man mit derartigen Ansätzen jedoch an der Spitze..

Wald nimmt die Breitbandversorgung in die eigenen Hände. Der Gemeinderat hat die Gründung eines Unternehmens "Eigenbetrieb Breitbandversorgung Wald" beschlossen, wie der Südkurier heute schreibt. Dabei weiß man: "Aus dem Betrieb machen wir nie ein Geschäft, wir legen jedes Jahr drauf", wie der Kämmerer zitiert wird. Dass man dann trotzdem auf diesem Weg aktiv wird, spricht für Mut und Weitsicht. Hut ab!

Gruß

In Wald ist berichtete SZON über die richtungsweisende Entscheidung des Gemeinderates, mit nur einer Gegenstimme hat der Gemeinderat dem 1,6Mio € Projekt die Zustimmung gegeben, diese Investition soll nun jeden Ortsteil mit Breitband versorgen. Von dieser Summe sollen 70% vom Land/Bund befördert werden, 400.000€ trägt die Gemeinde selbst, die gegründete "Infrastruktrurträgerfirma" wird mit 25.000€ Stammkapital ausgestattet. Derzeit rechnet der Kämmerer mit einem Verlustgeschäft, ob dieser Fall so eintritt wird sich jedoch erst in den nächsten Jahren herausstellen.

Die Firma Aqua und Energie Consulting in Hirrlingen übernimmt die technische Schiene des Projektes, hierzu wurden 25km Leerrohre mit Glasfasern in Ringform mit den Ortsteilen in tangierender Weiße verlegt. Später soll es auch möglich sein, jedes Haus per Glasfaser anzubinden, Verantwortung hierfür soll die Gemeinde tragen, diese lässt das angesprochenene Thema jedoch noch offen.

Derzeit ist man noch auf der Suche nach einer Betreiberfirma, um sich noch attraktiver zu präsentieren möchte man die Glasfasernetze von Sigmaringen und Illmensee koppeln.

Die Schwäbische Zeitung Online berichtete von einer weiteren Diskussion des Gemeinderates der Gemeinde Wald im Landkreis Sigmaringen. Das Thema war abermals die beteiligung an der überkommunalen Gründung der Breitbandgesellschaft, hier stimmten einige Räte einer falschen bzw. abgeänderten Gründersatzung zu, aus diesem Grund musste neu abgestimmt werden.

Bürgermeister Werner Müller gab indes Bericht über den aktuellen Ausbaustand ab, eine Vielzahl von Glasfaserkabeln sei demnach schon verlegt, Restarbeiten beim Tiefbau können nach seiner Einschätzung bis zum 31. Dezember fertiggestellt werden.

Die Gemeinde wäre somit an einem großen und sehr seltenen Projekt in Deutschland beteiligt. Orte wie Sigmaringen, Inzigkofen, Leibertingen, Ostrach, Sauldorf, Illmensee, Hohenfels und Meßkirch sind Mitglieder dieser Breitbandverwaltungsgesellschaft und Breitbandversorgungsgesellschaft. Hierbei wird angestrebt einen Betreiber für das Netz zu finden, falls sich hier keiner findet soll die Breitbandversorgungsgesellschaft selbst tätig werden. Die Stadtwerke Sigmaring sind hierbei eine treibende Kraft.