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97877 Wertheim (Mitstreiter gesucht)

BeitragVerfasst: 08.11.2005 22:57
von barty
Hallo,
ich suche auf diesem Wege Mitstreiter für eine breitbandige Internetanbindung der Ortsteile Urphar/Lindelbach/Nassig/Sonderriet, die nach dem Willen der T-Com auch künftig nur 2. Klasse im Internet unterwegs sein sollen.

Ich habe bereits sämtliche politischen Vertreter auf Regional-, Kreis-, und Landesebene, sowie die Stadt Wertheim um Unterstützung gebeten. Offenbar gibt man sich von offizieller Seite mit fadenscheinigen Begründungen der T-Com zufrieden und lässt die Betroffenen mit dem Argument, damit zumindest "Planungssicherheit" zu haben, allein. Siehe hier http://www.wertheim.de/rathaus/infotexte/DSL-Versorgung-Wertheim.pdf

Wer dann noch behauptet "DSL per Satellit" (schon die irreführende Namensgebung ist eine Farce) sei ernstzunehmende und gleichwertige Alternative, hat in meinen Augen jeglichen Sinn für Seriosität und Kundenorientierung verloren. Hier ein Rechenbeispiel: Ich habe ob der katastrophalen Versorgungssituation vor Ort notgedrungen Internet per Satellit im Haus (nein, nicht von der T-Com....). Damit entstehen mir monatliche Kosten zwischen 80 und 100 Euro (ca. 90-100 Online-Stunden über ISDN-Rückkanal plus Sat-Flat). Wo bitte schön ist Internet per Satellit eine Alternative, wenn man statt dessen in DSL-Gebieten zwischen 10 und 20 User rund um die Uhr für das gleiche Geld ins Netz gehen?

Es geht jetzt darum aktive Mitstreiter (sprich potentielle DSL-Interessenten) aus den betroffenen Gemeinden zu finden, die sich aktiv an gemeinsamen Aktionen beteiligen und für ihr Recht auf Gleichbehandlung kämpfen wollen.

Die Chancengleichheit ist definitiv nicht gegeben. Viele Angebote sind nur noch mit Breitband-Anschluss halbwegs schnell zu erkunden und längere Recherchen für Beruf oder Schule kosten ohne Flat ein Vermögen. An uns Analog- und ISDN-Hinterwäldlern verdient die TK-Unternehmen ein Vermögen. Ob wir mit unseren teils horrenden Telefonrechnungen wiederum die Dumping-DSL-Flats mitfinanzieren will ich am Ende gar nicht mehr näher wissen....*grummel*

Das schlimme daran ist, dass weder unsere zuständigen Volksvertreter noch die zuständigen TK-Versorger ein ernstes Interesse haben, an dieser unsäglichen Situation in absehbarer Zeit etwas zu ändern.

Ach ja, der Staat sollte ja keinen Einfluss auf den Markt nehmen! Freier Wettbewerb und so...!

Warum befürworten dann laut Financial Times Deutschland die Herren Müntefering und Clement eine Sonderbehandlung der T-Com und damit die Ausnahme von der Regulierung, weil letztere droht, ihr neues superschnelles Glasfasernetz für Großstädte nur dann auszurüsten, wenn sie das Netz nicht wie vorgeschrieben für Wettbewerber öffnen muss. Unserer Kanzlerin in spe soll T-Com Chef Ricke angeblich schon mal vorsorglich vor Wochen eine Zustimmung abgerungen haben.

So viel zum Thema Wirtschaftlichkeit und freier Wettbewerb!!!

Hat seinerzeit einer die Energie- und Wasserversorger danach gefragt, ob es wirtschaftlich wäre, Leitungen in ländliche Gegenden zu verlegen? Muss ich heute Wasser aus einem Brunnen vor dem Haus schöpfen, um meinen Durst zu löschen? Muss ich heute in den Wald rennen, um meine Notdurft zu verrichten? Muss ich heute einen Generator anwerfen, um Strom im Haus zu haben? In allen drei Fällen wäre die Grundversorgung sichergestellt (Brunnen, Wald, Generator), und dennoch liegen Strom, Wasser- und Abwasserleitungen bis zu meinem Haus.

Läuft weniger Wasser aus meiner Wasserleitung als aus jener eines Großstädters? Bekommt ich weniger Spannung aus meiner Stromleitung, weil ich auf dem Land wohne? Lässt mein Abwasserrohr weniger Unrat durch, als jenes in einer Großstadt? Quatsch, natürlich nicht werden Sie berechtigterweise sagen.

Seltsam nur dass diese Ungleichbehandlung beim Internetanschluss zur Realität geworden ist und man für weniger an Leistung am Ende sogar noch zum mehrfachen Betrag zur Kasse gebeten wird.

Wenn schon eine flächendeckende Breitbandversorgung aus wirtschaftlichen Gründen nicht rentabel scheint (den Standortnachteil der betroffenen Gemeinden gar nicht angesprochen), warum gesteht man den betroffenen Nutzern außerhalb der Versorgungsgebiete (und nur denen!) nicht wenigstens die ISDN-Flat weider zu ???? Zur Jahrtausendwende wurde diese wegen angeblich zu vielen "Power-Anwedern" (wozu sonst eine Flat?) wieder eingestellt. Wenn Deutschland wie behauptet inzwischen zu 90% mit DSL versorgt ist, dann dürften die paar ISDN-Flat´s kaum der Rede wert sein!

Ich frage Euch alle, wie lange wir uns diese Ausreden und Ammenmärchen eines Quasimonopolisten und die Untätigkeit der Politik noch anhören wollen. Ich kann jedenfalls diese verlogenen und provozierenden Werbesprüche (DSL für alle, DSL deutschlandweit, etc.) nicht mehr hören.

BeitragVerfasst: 10.11.2005 17:57
von Danny
Hi barty,

bei Dir scheint es ja genau so gut zu laufen, wie bei mir in NRW, Du musst aufpassen, dass Du nicht von den Massen überrannt wirst. :shock: :mrgreen: Ach, das wird schon, Du musst nur noch ein bisschen Geduld haben. :wink:

BeitragVerfasst: 15.11.2005 12:36
von barty
Heute war in der hiesigen Presse zu lesen, dass die CDU-Fraktion im Wertheimer Gemeinderat die oben erwähnten Argumente der T-Com nicht hinnimmt und nun eine Unterschriftenaktion in Lindelbach unterstützt.

Das ist doch mal ein positives Zeichen !

BeitragVerfasst: 15.11.2005 12:50
von essig
na das ist ja schonmal was. in vielen anderen gemeinderäten ist man immernoch der ansicht, das breiband was mit hobby cb funkern zu tun haben muss. andere glauben es hat was mit klebestreifen oder geschenkartikeln zu tun und fragen sich was all die aufregung soll. nun gut...

halt uns mal auf dem laufenden was aus der sache wird. der "normale" ablauf ist uns allen ja bekannt aber vielleicht passiert ja mal was unerwartetes ;)

BeitragVerfasst: 01.12.2005 23:37
von barty
Heute ging folgendes Schreiben an die zuständige Stadtverwaltung raus:

Sehr geehrter Herr .......,

nochmals herzlichen Dank für Ihre Bemühungen in obiger Angelegenheit. Wie Ihnen sicherlich nicht entgangen ist, hat sich zwischenzeitlich einiges in Lindelbach getan - zumindest was den Willen für einen Breitbandanschluss in unserer Gemeinde betrifft. Wie mir zu Ohren kam (Leider konnte ich zur letzten Ortschaftsratsitzung nicht persönlich anwesend sein), haben aufgrund der Unterschriftenaktion von Herrn Wxxxxxxx Bxxxxx inzwischen rund 100 Lindelbacher Bürger Ihren Wunsch nach einer Breitbandanbindung schriftlich bekundet.

Diese Zahlen kann man angesichts des hohen Anteils im Verhältnis zur gesamten Anwohnerzahl unserer Gemeinde nicht mehr so einfach wegdiskutieren. Weitere Argumente für eine schnelle Breitbandanbindung unserer Gemeinde finden Sie unter http://www.geteilt.de/download/andere/schmalband.pdf. In Ihrem letzten Schreiben sprachen Sie zwei Alternativen zu herkömmlichen DSL-Anschlüssen an, zu denen ich der guten Ordung wegen einige Worte verlieren will.

"Vor diesem Hintergrund halte ich DSL via Satellit durchaus für eine interessante Alternative. Sie dürfen nicht übersehen, dass der Upstream bei der preiswertesten DSL-Variante lediglich bei 128 kBit (also doppelter ISDN-Geschwindigkeit) liegt. Bei DSL 2000 liegt er beim dreifachen und erst DSL 3000 hat eine sechsfache ISDN-Geschwindigkeit beim Upstream."

DSL via Satellit ist definitiv keine Alternative sondern eine bewusst oder unbewusst gebilligte Rechtfertigung für die derzeitig vorherrschende desaströse Telekommunikationspolitik eines Quasimonopolisten. Schon die Bezeichnung "DSL via Satellit" ist technisch unkorrekt und irreführend. Digital Subscriber Line beschreibt ausschließlich eine breitbandige digitale Verbindung nach dem Echokompensationsverfahren über Telefonnetze, während die Daten über Satellit via IP-Multicast Datenpakete(UDP/IP Datenstrom) übertragen werden. Der Namenszusatz DSL ist lediglich ein Marketingtrick der T-Com um Ähnlichkeiten zum erdgebundenen ADSL zu suggerieren. Schlimmer als die technisch unterschiedlichen Voraussetzungen wiegt aber der immense Preisunterschied. In der beigefügten Vorlage für die Sitzung des Gemeinderates heißt es:

"Punkt. 3.1 .....
...Die Alternative erster Wahl aus preislicher Sicht dürfte "DSL via Satellit" sein.....Die laufenden Kosten liegen etwas über denen von herkömmlichen DSL..."


Hier hat man offenbar die Kosten für den erdgebundenen Rückkanal via Modem/ISDN-Adapter vergessen, der im Minutentakt abgerechnet wird! Ich kann Ihnen gerne meine Monatsabrechnungen für die Nutzung SATSpeed-1024kbSatellitenflatrate in Kombination mit dem Surftime90-Tarif der T-Com vorlegen, um die getroffene Behauptung zu widerlegen. Meine Kosten in Höhe von rund 91,- Euro/Monat liegen doch mehr als "etwas" über denen von herkömmlichen DSL 1000 zu 26,98 Euro/Monat (Grundpreis 16,99€ + Flat 9,99 €). Für den mehr als dreifach höheren Preis kann ich mit einer Sat-Verbindung Uploads nur mit ISDN-Speed durchführen und muss nach 90 Stunden die Leitung kappen. Wenn ich die theoretisch nutzbare Verbindungszeit von 24h/Tag eines herkömmlichen DSL-Flattarifes gegenrechne, fällt die Angelegenheit noch deutlicher aus:

DSL: T-DSL 1000 + Flatrate: 24h x 30 Tage (720 Stunden) = 26,98 €
Satellit: Surftime 90 + (1,59 Cent/min x 60/100 x 630 Stunden) + SatSpeed-Flat = 692,- €

Jetzt zahlt man für den selben Nutzungszeitraum schon den 25-fachen Preis eines vergleichbaren DSL-Anschlusses! Auf den Vergleich zu T-DSL 2000, 3000 und 6000 habe ich an dieser Stelle verzichtet. Die Beträge können entsprechend multipliziert werden. Damit dürfte die landläufige Behauptung " DSL via Satellit wäre eine Alternative zu DSL" ein für allemal widerlegt sein.



"DSL über Funk wird (für eine investierende Firma) interessant, wenn sich 50 bis 70 Haushalte konkret für einen Anschluss anmelden. In einer 3.000 Einwohner-Gemeinde von der ich die Angaben in die GR-Vorlage übernommen habe, haben sich bisher 40 von 50 notwendigen Haushalten angemeldet - das Projekt wurde noch nicht umgesetzt (http://www.spotlight-funktechnik.de/spo ... argv2=news). Andere Anbieter (http://www.cs-airnet.de/) werden ab 70 Anmeldungen aktiv. "

Eine Anbindung per Funk-LAN ist in der Tat eine sinnvolle und i.d.R. preiswerte Alternative, sofern sich genügende Haushalte beteiligen. Da die Zahl der geleisteten Unterschriften die erforderlichen Werte bei weitem übertrifft sind die Voraussetzungen für eine Breitbandverbindung zumindest soweit erfüllt.

Demnach scheint eine Breitbandanbindung über Funk-LAN die derzeit einzig wirkliche Alternative. Offen bleibt, wer sich nun um die weitere Vorgehensweise kümmert.
Es macht sicherlich keinen Sinn, hier als Privatperson ein Himmelfahrtskommando durchzuführen. Im Gegensatz zu einer Satellitenanbindung muss hier ein kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung stehen, der im Namen aller anschlusswilligen Haushalte fachlich versierte Verhandlungen führen kann.

Die Kontaktaufnahme mit den in Frage kommenden Anbietern sollte daher im Vorfeld gut koordiniert und mit einem gewissen offiziellen Charakter erfolgen, was für die Unterstützung aus den Reihen der Stadtverwaltung spricht.

Gerne stehe ich Ihnen für weitere Fragen und Anregungen zur Verfügung und freue mich auf eine positive Antwort.


Mit freundlichen Grüßen

Stefan Bartosch
Mitbegründer und Koordinator der Initiative gegen digitale Spaltung http://www.geteilt.de
Steinbuschstr. 6
97877 Wertheim
mailto:barty@atvertise.de


Mal sehen ob sich jemand angesprochen fühlt....

BeitragVerfasst: 02.12.2005 11:29
von Danny
Hi barty,

ist ein super Brief geworden, bin ja mal gespannt, wie die jetzt darauf antworten. :wink: Gibst Du mir dann bescheid, wenn sie sich wieder melden?
Ach, Du könntest den doppelten Post auch wieder löschen. :shock:

BeitragVerfasst: 15.12.2005 00:09
von barty
Nun von der Stadtverwaltung liegt mir noch keine Reaktion vor, aber bei der gestrigen Ortschaftsratssitzung gaben die Ortsvorsteher folgende Meldung bekannt, die ich kaum glauben kann.

Im Januar 2006 ist aufgrund der starken Nachfrage (über die Unterschriftenaktion mit über 100 Unterzeichnern habe ich ja bereits berichtet) ein Besprechungstermin zwischen der Stadtverwaltung, Teilen des Ortschaftsrats und der T-Com anberaumt worden. Offenbar hat die Nachfrage des Unterschriftensammlers bei Alternativanbietern Wirkung gezeigt. Unser Dorf sei Glasfaserverkabelt und könne wohl DSL-fähig werden. Ich nehme an hier will man DSLAM´s ins Gespräch bringen, die im Nachbarort Bettingen unlängst zum Einsatz kamen. 1&1 habe sich bereit erklärt unser Dorf mit DSL zu versorgen, mit dem Gesprächstermin im Januar will man zusätzlich nochmals die T-Com unter Druck setzen.

Hört sich ganz gut an, doch:

a) Seit wann verfügt 1&1 über eigene Netzkapazität? Ich dachte die können nur dort aktiv werden, wo die T-Com bereits DSL-fähige Anschlüsse hat.

b) Bei der letzten Ablehnung war von 72dB Dämpfungswerten und 8 km Entfernung zur nächsten Verbindungstelle die Rede.

c) Offenbar sind nicht alle Ortsteile mit Glasfaser verbunden. Würden im Falle von DSLAM´s die Kupferkabelkunden in die Röhre schauen? Wenn es so wäre, bekämen die verbleibenden paar Bürger dann wohl nie mehr einen Breitbandanschluss. Wäre da eine Funkverbindung per WiMax oder FunkLan nicht die etwas aufwändigere aber im Endeffekt gerechte - weil für alle verfügbare - Lösung?

Hat jemand von Euch diesbezüglich nähere Info´s

BeitragVerfasst: 15.12.2005 00:33
von Danny
Hi Barty,

ich kann Dir zwar nicht zu allen Punkten Auskunft geben, aber wenigstens zu Punkt a. 1&1 hat zwar, ähnlich Arcor, ein eigenes Netz, was aber, milde ausgedrückt, nur sehr schleppend ausgebaut wird. Als ich das letzte Mal geschaut habe, waren es 25 Städte, in denen die 1&1 Cityflat zur Verfügung stand, das kommt mir irgendwie bekannt vor... :roll:

BeitragVerfasst: 15.12.2005 00:52
von essig
zu a) kann ich nur hinzufügen, dass 1&1 mit GMX, Schlund + Partner und WEB.DE zur United Internet AG gehören. die werden sicher alle die kapazitäten des anderen mitnutzen. ob nun aber einer von denen bei euch welche hat und wenn ja wer weiß ich auch nicht.

zu c) bei dem technischen kram kenne ich mich zwar nicht wirklich aus aber ich versuchs mal:

- wenn zwischen hausanschluss und vst durchweg kupfer verlegt ist und die dämpfung zu hoch ist dann hat man keine chance auf dsl
- wenn der gemeindeteil mit glasfaser an die vst angebunden ist und erst im gemeindeteil von glasfaser auf kupfer übergegangen wird dann machen dslams sinn und werden ja nach zahl der interessenten auch eingesetzt.

ps: mein ort ist übrigens durchweg mit kupfer an die vst angeschlossen. also nix dslam.

BeitragVerfasst: 15.12.2005 13:05
von Siga
@barty: Ich hatte Sat-DSL von der Telekom und auch über 100 Euro bezahlt.
Sat-Internet gibt es auch call-by-Call. Wenn man "nur schnell mal Windows updaten will" oder sowas ist das eine Alternative. Nicht toll aber ein Taxi (Sat-Call-by-Call) kostet auch Geld im Vergleich zu einem Auto (DSL-Flatrate).

Dein Problem ist und meines war: Man braucht nicht unbedingt hohe Bandbreiten sondern viel mehr ständigen Zugriff, weil man arbeitet und dann immer wieder mal 'eben' was im Internet nachgucken will/muss. Mit ISDN dauert das Virus-checker-Update dann halt was länger...
Die Presse plappert das Gelaber von der Telekom nach: Breitband breitband breitband. Die wollen halt Videoangebote oder sonstwas über DSL verkaufen. Darauf kann ich verzichten dank VDR und Satellit. Breitband brauchen viele gar nicht sondern billiges Internet z.B. durch eine Schmalband-Flatrate.

Durch die Zerstückelung in breit (Ingenieurbüros), ständig online (Dienstleister, Unternehmen), kurzen Ping (Spieler), oft online (normale Leute zu Hause) sucht man sich einfach eine Gruppe und behauptet, die kämen gut mit Sky-DSL oder was auch immer aus.

Eine Idee wäre, ehemalige Provider zu suchen und zu reaktivieren. Ebenso könnte man Internet-Cafes ansprechen. So richtig rentabel laufen die nämlich vermutlich nicht. Man müsste denen anbieten, selber so viel wie möglich zu machen und die stellen halt nur den Zugang. Ansonsten hat man immer das Risiko einer Hausdurchsuchung oder fetten Rechtsanwaltskosten o.ä. nur weil irgendwer irgendwen in einem Forum beleidigt oder MP3 runtergeladen hat:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/67389 Gutes Urteil
http://www.heise.de/newsticker/meldung/66658 Durchsuchung wegen garnichts.

Meine Idee wäre also, den Provider zwischenzuschalten aber das Funknetz selber aufzubauen: http://www.freifunk.net und Artikel in aktueller ct 26/2005 Seiten 204-208.
Das Ziel ist mit so wenig Kosten wie möglich auszukommen. Bei Häusern macht man das, indem man selber viel Arbeit einbringt. Bei WLAN-Bürgernetzen geht das auch (Antenne kaufen und aufstellen. Achtung: Blitzschutz beachten oder Antenne innen ans Fenster stellen.). Wenn ein paar Anschlüsse laufen, kommen die anderen Teilnehmer von selber, dann steht es in der Zeitung und das betroffene Gebiet wächst und gedeiht.

BeitragVerfasst: 15.12.2005 20:46
von barty
Update 15.12.2005: Den Nachbarort Bettingen hat man zwischenzeitlich mit DSLAM´s DSL-fähig gemacht. Ein toller Teilerfolg, der hoffentlich auch ein wenig dem Engagement der "widerspenstigen" Lindelbacher zu verdanken ist. Wir Lindelbacher schauen allerdings noch durch die Röhre. :cry:

BeitragVerfasst: 16.01.2006 12:52
von barty
Update 10.01.2006: Trommelwirbel...Morgen ist "T-Day"...will heißen, ein erneuter Besprechungstermin unserer Gemeinde mit der T-Com anberaumt, an dem über den Willen der Rosaroten, unsere Gemeinde DSL-fähig zu machen, verhandelt wird.

Ausreden gibts eigentlich keine mehr:

- 100 Unterschriften DSL-williger Bürger (bei 300 Einwohnern!)
- Seit Dezember sind Outdoor-DSLAMS in der Nachbargemeinde Bettingen
(ca. 800 Einwohner) im Einsatz. (Damit ist das Argument, Lindelbach sei
Dämpfungsopfer hinfällig, da Bettingen noch weiter vom VST entfernt
liegt).
- Seitens 1&1 liegt bereits eine unverbindliche Zusage vor, man könne uns
gegen einmaliger Beteiligung an der Hardware, mit DSL versorgen.
(Wie das gehen soll ist mir allerdings noch schleierhaft).

Schau´ mer mal, wie die Telekom-Leute sich wieder aus der Affäre ziehen wollen. Wenn die sich wieder querstellen, werde ich höchstpersönlich mit O2/Vodafone/E-Plus Kontakt aufnehmen und über eine UMTS-Anbindung unserer Gemeinde verhandeln. Ein Sendeturm ist bereits vor Ort und die Autobahn A3 / der Autohof nur ca. 1 km Luftlinie entfernt. Nebeneffekt: Je mehr Mitbürger damit liebäugeln, ihren konventionellen Telefonanschluss bei der T-Com gegen eine UMTS-Flat einzutauschen, desto mehr steht das Bonner Unternehmen unter Zugzwang. Ach ja, das ist kein Boykott sondern Wettbewerb! :lol:

Über das Ergebnis von Morgen werde ich natürlich umgehend berichten.

BeitragVerfasst: 16.01.2006 14:49
von Siga
Hier hat jemand http://www.schmalbandflatrate.de/ benannt. Das klingt interessant.
Unter http://beam.to/peterb/privat/dslbermuda/alternativen/ ein paar Alternativen. Die Konditionen der Anbieter sind oft ähnlich.
Ich habe Festnetz gekündigt seit ich E-Plus-Online-Flat habe. 386 KBit reichen fürs Surfen u.ä. locker. Für Gamer die niedrigen Ping wollen, oder Gewerbetreibende die besser symmetrisches DSL brauchen um große Daten (Bauzeichnungen,...) hochzuladen ist es nichts, aber demnächst soll ja HSDPA kommen.
Mit Skype über UMTS telefoniert habe ich auch ein paar Mal. War nicht extrem toll, aber es läuft und ist billiger als mit dem Handy zu telefonieren.
Zusammengefasst: E-Plus UMTS-Online-Flat ist für mich ist es eine echte Alternative. Die Paketangebote von O2 oder Vodafone sind aber sicher auch interessant, wenn man auf der Arbeit/Schule/Uni/Bei Bekannten größere Downloads(Updates) besorgen kann.

BeitragVerfasst: 18.01.2006 11:31
von barty
Update: 18.01.2006.
Soeben habe ich einen VORLÄUFIGEN Lagebericht der gestrigen Verhandlung zwischen dem Ortschafts-/Stadtrat und der Stadt Wertheim mit der T-Com bekommen.....Resultat: NADA :cry:
Dennoch:
Die gute Vorbereitung erwies sich im Nachhinein als segensreich...immerhin bestand die Telekom-Delegation aus DREI Personen (entweder aus Respekt vor dem widerspenstigen Dorf in Nord-Baden-Württemberg und/oder um uns entgültig den Wind aus den Segeln nehmen zu können.) Insgesamt zeigte sich, dass der Druck von mehreren Seiten (Ortschafts-/Stadtrat, CDU-Stadtverband, Stadtverwaltung, Bundespolitiker, einzelne betroffene Bürger) allmählich Wirkung zeigt. Angeblich haben die Vertreter des Bonner Unternehmens unsere Kontaktaufnahme mit der CDU-Internetbeauftragten Frau Krogmanns MdB und deren Antwort (siehe: http://www.geteilt.de/politiker/20051116krogmann.htm)
nicht sonderlich erfreut auf. Kein Wunder, ist der Bund doch nach wie vor (wenn auch nur noch zu geringen Teilen) selbst Anteilnehmer der T-Com.
Macht nichts, je höher der Druck von allen Seiten und je plausibler die Einsichten der Betroffenen, dass erdgebundenes DSL nicht - wie die wohlmeindenen Werbeaussagen glauben lassen - die einzige Möglichkeit ist breitbandig ins Netz zu gelangen, desto eher wird man zu einer Lösung gelangen...egal ob mit oder ohne dem einen oder anderen Anbieter.


Alternative 1:
Die Gemeinde Lindelbach ist definitiv nicht per Glasfaser angebunden! 1&1 gab uns im Vorfeld diesbezüglich wohl eine Fehlinformation. Ergo Kupferkabelanbindung über 8 km zum nächsten VST Wertheim. (Gleiches gilt im übrigen auch für unsere Leidensgenossen im OT Nassig...Grüße!)
Einzige Lösung für erdgebundenes DSL: Ziehen einer ca. 3-4km langen Leitung zwischen der unlängst DSL-angebundenen Nachbargemeinde Bettingen. Die Telekom stellt sich wie gewohnt quer und die Stadt scheut (verständlicherweise) die Investition auf eigene Kappe. Diese Maßnahme wurde aus Kostengründen demnach vorerst verworfen (Baukosten angeblich 27.000 Euro/pro km). Allerdings will man sich nach der Möglichkeit erkundigen, das Glasfaserkabel über die vorhandenen Abwasserkanäle zu verlegen und so die Grabarbeiten einzusparen die wohl den größten Kostenblock ausmachen.

Hat jemand von Euch diesbezüglich schon einmal von einem vergleichbaren Projekt gehört, bei dem die Kanalisation für die Verlegearbeiten des Telefonkabels genutzt wurde? (Je eher und je mehr Informationen ich diesbezüglich sammeln kann, desto größer die Aussicht auf eine Umsetzung).

Einschätzung: Erdgebunde DSL-Anbindung bestenfalls durch preiswerte Verlegearbeiten über Kanalisation (Realisierbarkeit offen. Klärung durch die Stadtverwaltung)

Alternative 2:
Umsetzung einer Richtfunkanbindung. Auch hier will sich die Stadtverwaltung mit entsprechenden Anbietern in Verbindung setzen.

In der Zwischenzeit werde ich parallel und unabhängig davon eine dritte Lösung abklären:

Alternative 3:
Kontaktaufnahme mit UMTS-Anbietern unter Bezugnahme auf die günstigen örtlich/geografischen Begebenheiten (Fernseh-/Mobilfunksendeturm am Ortsrad, 1-2Km Entfernung zur BAB A3/Autohof/Outlet Wertheim Village.
Immerhin haben die Mobilfunkkonzerne 8 Mrd. Euro in die UMTS-Lizenzen investiert. Demzufolge sollten diese ein großes Interesse an der schnellen Verbreitung der Technik haben, zumal derzeit UMTS-Endgeräte in den Medien kräftig umworben werden. In ein paar Monaten dürften wohl auch weniger dicht besiedelte, aber in der Nähe von Autobahnen/Industriezentren gelegene Ortschaften vom UMTS-Trend profitieren. (Beispiel: 1992 war ich E-Plus Testkunde, obgleich E-Plus lange Zeit nur in Ballungszentren wie Würzburg/Aschaffenburg empfangen werden konnte. Bereits 2-3 Jahre später war auch unsere Gegend von E-Plus erschlossen). Vorteil: Kostengünstige Alternative zu DSL (25+25 Euro für Telefon-/Internetflat) bei der man gänzlich auf seinen konventionellen Telefonanschluss verzichten und damit obendrein jenem Unternehmen, dass Gemeinden wie die unsere als nicht breitbandwürdig erachtet, seine ganz persönliche Haltung demonstrieren kann. (Würde mich schon interessieren was passiert, wenn 1/3 aller Haushalte unserer Gemeinde ihren Festnetzanschluss aufkündigen) :wink:

Sei´s drum...wir bleiben dran. Wenn jemand noch eine andere Alternative in petto hat oder sich anderweitig an der Aktion beteiligen will: Einfach Kontakt mit mir aufnehmen!

BeitragVerfasst: 18.01.2006 12:28
von Danny
Hey Batry,

herzlichen Glückwunsch, da hast Du die Telekomiker ja ganz schön in die Enge getrieben. Das hört sich richtig lustig an... :wink: Ich finde es super, dass denen endlich mal der Ar... auf Grundeis geht. Tja, so ist das eben, wenn man den Leuten kein DSL geben will. Aber das mit den Erdarbeiten, könnte wirklich teuer werden, ich habe von so einer Sache noch nie gehört, dass neue Leitungen verlegt wurden. Aber halt mich da mal auf dem Laufenden, bei uns gibt es nämlich auch etwa 2 km entfernt eine Vst die DSL fähig ist, nur sind wir an die (noch) nicht angeschlossen. :shock: