Von Neckarcom kann ich nur dringendst abraten.
Ein Bekannter, dessen Telefonanschluß bei Vodafone zu Anfang Juni gekündigt war, hatte fünf Wochen vorher bei Neckarcom per Telefax bestellt und dabei alle Unterlagen samt einwandfrei ausgefülltem Portierungsformular übermittelt.
Nachdem auch zehn Tage vor Kündigungstermin keinerlei Eingangsbestätigung von Neckarcom vorlag, hakten wir telefonisch nach und erfuhren, daß keinerlei Auftrag erfaßt sei und das Fax offenbar verloren gegangen war (laut Sendebericht wurde es fehlerfrei übermittelt). Daraufhin versprachen sowohl Neckarcom als auch deren Vertriebspartner Systeck eine priorisierte Bearbeitung des Auftrages, den wir dazu erneut übermittelt haben.
Nachdem abermals drei Wochen lang nichts geschehen war und der Telefonanschluß durch den alten Anbieter endlich deaktiviert wurde ohne je wieder von Neckarcom gehört zu haben, riefen wir erneut an um uns nach dem Status des angeblich priorisierten Auftrages zu erkundigen. In einem unendlich langen Telefonat, bei dem die Kundenbetreuerin ständig Rückfrage halten mußte, erfuhren wir dann, daß die Telekom bereits vor zwei Wochen den Auftrag zur Bereitstellung der Teilnehmeranschlußleitung mit einer Fehlermeldung abgelehnt hatte. Ursache war, daß Neckarcom die Hausnummer falsch erfaßt hat. Bemerkenswert ist nicht nur die Sorgfaltswidrigkeit des auftragserfassenden Mitarbeiters, sondern v.a. die Tatsache, daß Neckarcom nach so einer Fehlermeldung keinerlei Maßnahmen ergreift, insbesondere weder die Anschrift anhand der Auftragsunterlagen überprüft noch den Kunden zur Klärung kontaktiert.
Die weitere Nachfrage ob wenigstens die Portierung der alten Rufnummern im Gange sei, bejahte die Dame, konnte aber merkwürdigerweise keinen Portierungstermin nennen. Wie ich inzwischen von Vodafone erfahren habe, war dies jedoch eine Falschauskunft und tatsächlich ist keinerlei Portierungsanfrage bei Neckarcom eingegangen.
Die Dame kündigte letztlich an die Hausnummer zu berichtigen und bei der Telekom die TAL-Bereitstellung erneut mit richtiger Anschrift zu beauftragen.
Nachdem eine weitere Woche ohne jegliche Rückmeldung vergangen war, riefen wir ein weiteres mal bei Neckarcom an, wo man uns nun erklärte keinen Schaltungstermin binnen der nächsten zwei Monate zusichern zu können und anriet doch lieber einen Anschluß bei einem Wettbewerber zu bestellen, was wir nun auch getan haben. Ob die bald dreißig Jahre alten, Anfang Juni abgeschalteten Rufnummern noch portiert werden können, ist auch fraglich.
In den fünfzehn Jahren, in denen ich mich beruflich wie privat viel mit Breitbandzugangstechnologien auseinandergesetzt habe und wahrscheinlich an die 100 Anbieterwechsel betreut habe, ist mir so ein desorganisierter, inkompetenter Laden noch nicht untergekommen. Und offenbar sind wir auch kein Einzelfall, wie z.B.
dieser Artikel verrät. Erbärmlich ist das ganze v.a. auch, da man von der Tochter eines Energiekonzerns wie EnBW erwarten darf, daß man halbwegs funktionierende Geschäftsprozesse und ein entsprechendes CRM implementiert.
Wer Interesse an einem funktionierenden Internetzugang sowie dem Erhalt seiner Rufnummern hat, sollte einen großen Bogen um Neckarcom machen. Alternativ bietet sich Vodafone LTE an, das zumindest in Thomashardt überwiegend verfügbar ist.