Das Problem ist, wir sind nicht nur wirtschaftlich uninteressant, sonder auch noch medientechnisch unsexy.
da hast du schon irgendwie recht. an und für sich sind opfer oder betroffene von strukturellen (egal ob politischen oder wirtschaftlichen) problemen höchst uninteressant. immer mehr medien beschreiben probleme nur noch in deren auswirkung für den einzelfall, hinterfragen aber kaum noch wie es überhaupt dazu kommen konnte. bis auf wenige investigative formate beschränken sich die meisten anderen auf reine berichterstattung am einzelfall und zwar solange bis auch der letzte 5 minuten im fernsehen war.
Die dringende Frage daher - wie ändern wir das?
naja vielleicht genau über diese einzelfälle? das war zumindest immer so gedacht und hat phasenweise sogar mal funktioniert. betroffene nehmen mit ihren regionalen
MEDIEN kontakt auf und beschreiben ihr problem und machen in einer randnotiz auf unser bundesweites wirken aufmerksam. passiert eben nur leider viel viel zu selten bis gar nicht. bei aller kritik an den medien aber zum thema berichterstattung sind nicht die medien schuld sondern wir die betroffenen. für gewöhnlich kommen medien nicht auf einen zu sondern man muss sich schon ein stück in deren richtung bewegen.
neben den medien ist es aber auch nach wie vor wichtig, dass möglichst viele betroffene den verantwortlichen und entscheidungsträgern
SCHREIBEN. keine abhandlungen sondern einfach nur zeilen die die perönliche situation beschreiben und eine zeile die fragt was man gedenkt dagegen zu tun. fertig. aber auch das passiert seit monaten kaum noch.
P.S. Die meisten hier (ich eingeschlossen) sind in der Realität als andere als Bauern.
und selbst diese bauern brauchen einen breitbandanschluss wohl nötiger als so mancher die 16 mbit fürs zocken braucht. manche glauben vielleicht auch noch, dass die acker mit pferden bewirtschaftet werden, dabei sind es GPS gesteuerte traktoren. die landwirtschaft ist technisch ebenso anspruchsvoll wie vergleichbare andere branchen.
trotzdem hast du recht. hier im ort haben wir im vergleich zu manchen nachbargemeinden noch relativ viel landwirtschaft (agrargenossenschaft, landwirtschaftlicher familienbetrieb, pferdehöfe) aber trotzdem gibt es unter den 1300 einwohnern mehr ärzte und juristen als bauern. nach der wende wurde hier viel gebaut und es gab viele zuzüge von menschen die es sich leisten konnten. ich glaube also auch, dass viel zu viele ein völlig falsches bild vom "ländlichen raum" haben.