Seite 1 von 1

1024x Berlin OT Friedrichshain (Bericht über Freifunk-Netz)

BeitragVerfasst: 13.12.2005 22:46
von Siga
In der Zeitschrift ct ist ein 4 seitiger Bericht über das WLan-Netz in Berlin. Dort ist der Stadtteil Friedrichshain ohne DSL und die haben sich ein vermaschtes WLan-Netzwerk aufgebaut:
ct'-Magazin Nr. 26/2005 Seiten 204-208 "Luftbrücken über Berlin" von Richard Sietmann

Wer selber ein WLan-Netzwerk aufbauen will, findet Informationen aus der Realität. Wer zu faul war, findet jetzt vielleicht einen Grund, so ein Netzwerk aufzubauen. Wenn man mal ein paar beisammen hat, schliesst sich der Rest der DSL-freien Zone von selber an.
Die Idee ist leider eher nur für Leute, die an einer DSL-Grenze wohnen wo man DSL kriegt und dann in die Zone hineinstrahlt. Ein Dorf wo im Umkreis von 3 Kilometern kein DSL verfügbar ist, das in die eigene Richtung beamen kann, wird es vermutlich schwerer haben.

BeitragVerfasst: 01.03.2006 15:56
von essig
denke durch die ganze adsl2+ euphorie werden wieder weniger bemühungen in richtung bürgernetze gehen. allein das gerücht, dass mit adsl2 der eine oder andere ort plötzlich erreicht wird lässt die meisten doch erstmal abwarten. ist ja auch schon mit ein wenig risiko verbunden. hat man sich dann den arsch aufgerissen, den ort überredet und motiviert, nen anbieter gefunden, antennen aufgestellt und start gedrückt dann ist plötzlich dsl verfügbar und der rest des orts freut sich nicht mitgemacht zu haben.

wartet man aber ab und hofft auf adsl2+ kann das genauso schief gehen da nicht alle 7900 vst zeitgleich umgestellt werden und man womöglich noch 2 jahre warten muss und danach dann vielleicht immernoch zu weit weg ist...

BeitragVerfasst: 01.03.2006 16:41
von Siga
Die Motivation ist leider sehr gering wie Du schon bemerkst. Der Vorteil normaler WLan-Hardware ist aber, das man keine zigtausend Euros für Antennen, Spezielle Hardware usw. investieren muss. Man braucht 'nur' noch 100-200 Euro pro 'Punkt' und halt Zeit, Motivation und Know-How. Daher immer meine Idee, über Gewerbetreibende und Freiberufler so etwas aufzubauen. Die bezahlen auch und haben die Geräte tagsüber ständig eingeschaltet. Wenn man so ein Netz hat, kommen schnell weitere Interessenten hinzu.

Ein paar theoretische Infos noch über WLan-Routing als Ergänzung zu dem Mesh-Artikel:
http://www.heise.de/mobil/artikel/68923

Re: Bericht über WLan-Freifunk-Netz in Berlin in ct-Zeitschr

BeitragVerfasst: 17.05.2006 21:30
von landfunk.net
Siga hat geschrieben:Die Idee ist leider eher nur für Leute, die an einer DSL-Grenze wohnen wo man DSL kriegt und dann in die Zone hineinstrahlt. Ein Dorf wo im Umkreis von 3 Kilometern kein DSL verfügbar ist, das in die eigene Richtung beamen kann, wird es vermutlich schwerer haben.


Hat man aber die Möglichkeit ein paar mehr Leute zu aktivieren (ab 20 Haushalte aufwärts) gibt es auch hier eine Lösung. Auch in ganz abgelegenden Ortschaften bekommt man von der Telekom eine t-interconnect Leitung. Ist nicht ganz billig aber deswegen auch die 20 Haushalte. Die Leitung kostet z.B. bei 2Mbit ca. 800 Euro Flat im Monat (500 Euro mit Volumentraif). Das sind dann für jeden Haushalt auch "nur" 40 Euro im Monat. Ich denke das ist auf jeden Fall eine Alternative für Ortschaften die sich zwar untereinander sehen aber zu weit weg von der Vermittlungsstelle liegen. Verteilt wird die Leitung dann per WLAN (auch über mehrere Hops mit mindestens 1-2Mbit).

Gruß
ralph.

Re: Bericht über WLan-Freifunk-Netz in Berlin in ct-Zeitschr

BeitragVerfasst: 17.05.2006 21:40
von governet
landfunk.net hat geschrieben:Hat man aber die Möglichkeit ein paar mehr Leute zu aktivieren (ab 20 Haushalte aufwärts) gibt es auch hier eine Lösung. Auch in ganz abgelegenden Ortschaften bekommt man von der Telekom eine t-interconnect Leitung. Ist nicht ganz billig aber deswegen auch die 20 Haushalte. Die Leitung kostet z.B. bei 2Mbit ca. 800 Euro Flat im Monat (500 Euro mit Volumentraif). Das sind dann für jeden Haushalt auch "nur" 40 Euro im Monat. Ich denke das ist auf jeden Fall eine Alternative für Ortschaften die sich zwar untereinander sehen aber zu weit weg von der Vermittlungsstelle liegen. Verteilt wird die Leitung dann per WLAN (auch über mehrere Hops mit mindestens 1-2Mbit).


Wäre es dann nicht billiger ne 2 Mbit-SDSL Leitung wo es geht zu kriegen und dann per W-Lan zu verteilen?

Re: Bericht über WLan-Freifunk-Netz in Berlin in ct-Zeitschr

BeitragVerfasst: 17.05.2006 22:56
von vauwe
governet hat geschrieben:Wäre es dann nicht billiger ne 2 Mbit-SDSL Leitung wo es geht zu kriegen und dann per W-Lan zu verteilen?


governet,

S-DSL ist leider auch nicht überall verfügbar. Im Gegensatz dazu erhält man Festverbindungen (die von landfunk genannte T-Interconnect) fast überall, auch noch im letzten Winkel unserer Republik.

Die Festverbindung kann man sich also direkt in eine DSL-freie Zone schalten lassen und hat dann nur noch kurze "Distributionswege" (Verteilstrecken in die Haushalte).

Würde man auf A-/S-DSL setzen, was vielleicht nur in eine ca. 3-4 km entfernte Ortschaft geschaltet werden kann, müßte man eine Metropolenstrecke per Funk aufbauen, was technisch nicht ganz ohne ist.

Grundsätzlich ist die Idee mit der Festverbindung eine recht gute (allerdings recht teuer im monatlichen Unterhalt), da man die Durchsatzrate auch garantiert bekommt (im Gegensatz zum DSL-Anschluß). Die Festverb. wird direkt auf den POP aufgeschaltet und ist damit 1) dichter am Backbone und hat 2) keine Überbuchungsprobleme (wie DSL). Auch gibt es im DSL-Netz eher Störungen, als bei den POPs. Kunden, die auf den POP aufgeschaltet sind, erhalten besseren Service und können sich insgesamt auch glücklicher schätzen - müssen aber auch mehr Kohle auf den Tisch legen, Monat für Monat.

Nachtrag:
POP sollte PoP heißen;
PoP = Point of Presence (Anschaltungspunkt eines Providers)

BeitragVerfasst: 17.05.2006 23:06
von governet
Gut wieder was dazugelernt. Steck ja nicht so in der Materie so wie ihr.

Gruß Governet

Re: 1024x Berlin OT Friedrichshain (Bericht über Freifunk-Ne

BeitragVerfasst: 06.06.2013 15:29
von birdie
Sorry, wenn ich in diesen alten Thread schreibe. Aber hat vielleicht jemand von euch den Artikel als PDF oder so?
Ich würde mich wirklich sehr dafür interessieren, kann ihn aber leider nicht mehr finden :(

Danke!

Re: 1024x Berlin OT Friedrichshain (Bericht über Freifunk-Ne

BeitragVerfasst: 06.06.2013 17:30
von bru62
Lad ihn dir doch einfach runter: http://www.heise.de/artikel-archiv/ct/2005/26/204_Luftbruecken-ueber-Berlin (Allerdings kostenpflichtig)

Gruß

Re: 1024x Berlin OT Friedrichshain (Bericht über Freifunk-Ne

BeitragVerfasst: 10.06.2013 16:12
von birdie
Na gut, da hatte ich zwar eigentlich keine Lust darauf. Aber 1,50 Euro werde ich schon verkraften :lol:
Vielen Dank, für deine Hilfe!