Fridolfing fit für die Zukunft!

Fridolfing fit für die Zukunft!

Beitragvon Duundich » 10.12.2011 18:43

http://www.chiemgau24.de/chiemgau/fridolfing/fridolfing-zukunft-breitband-internet-chiemgau24-1520899.html


Im Rathaus Fridolfing wurde der Vertrag zum Ausbau des Breitbandnetzes in den Ortsteilen Pietling und Götzing unterschrieben. Bürgermeister Johann Schild betonte bei der Vertragsunterzeichnung, dass damit auch in Fridolfing die Weichen für das fortschreitende EDV-Zeitalter gestellt sind.

Im beruflichen wie im privaten Sektor werden der Computer und der damit verbundene Datenaustausch immer wichtiger werden. Die Zukunft der schnellen Datenübertragung via Internet heißt Glasfaserkabel. Mit Ihnen lassen sich die Übertragungsraten enorm steigern und ermöglichen so dem Endkunden eine schnellere DSL-Verbindung. Bis zum Frühjahr 2013 werden im Ausbaugebiet insgesamt 1627 Meter Leerrohre verlegt und 4.321 Meter Kabel in das neue und das bestehende Rohrsystem eingezogen werden.

Die Ortsteile Götzing und Pietling sind bislang an den Netzknoten Fridolfing angeschlossen und werden über sog. Kabelverzweiger versorgt. In den bislang verwendeten Kupferleitungen nimmt die Bandbreite mit zunehmender Entfernung vom Netzknoten ab, da die Kupferanschlussleitungen die Übertragung dämpfen. Das wird sich ändern. Durch den Austausch bzw. den Einsatz von Glasfaserkabeln zwischen den Netzknoten und den Kabelverzweigern steigen die Übertragungsrate und die Übertragungsgeschwindigkeit in den Ausbaugebieten, so dass nach Abschluss der Arbeiten 86 % der Haushalte zwischen 6.000 kbit/s und 51.000 kbit/s an Bandbreite zur Verfügung stehen.

Das Angebot für den Breitbandausbau in Götzing und Pietlung durch die Telekom liegt bei 165.300 Euro. Als Förderbetrag des Freistaates erhält die Gemeinde 100.000 Euro, sodass das Investitionsvolumen der Gemeinde für diesen Ausbau tatsächlich bei 65.300 Euro liegt.

Pressemitteilung Gemeinde Fridolfing
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Re: Fridolfing fit für die Zukunft!

Beitragvon spokesman » 12.12.2011 23:22

Wie schön die Breitbanderschließung auch ist, desto unfassbarer werden im Laufe der Zeit die Summen, welche sich aus den geförderten Maßnahmen ergeben, kleine Gemeinde nehmen quasi ihre Finanzpolster in die Hand und halten dem Bund und auch den Telkos den Rücken frei.
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Re: Fridolfing fit für die Zukunft!

Beitragvon rcrack2k » 30.12.2011 10:16

spokesman hat geschrieben:kleine Gemeinde nehmen quasi ihre Finanzpolster in die Hand und halten dem Bund und auch den Telkos den Rücken frei.

Sehe ich auch so.

Es ist schon interessant mit anzusehen, wie doch die Städte und Gemeinden immer wieder bei solch Unterstützungen durch den Staat sofort auf den Zug aufspringen und auf teufel komm raus, die Fördergelder in Anspruch nehmen wollen.
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Re: Fridolfing fit für die Zukunft!

Beitragvon Duundich » 30.12.2011 11:45

Die wollen nicht aufspringen ---- die müssen!
Die Gemeinden haben eine Wiese gekauft und als Baugrund ausgewiesen, jetzt wollen sie Kohle sehen und den Grund verkaufen - geht aber nicht weil den keiner haben will! Warum? Kein Breitbandanschluss!
Beim Gewerbegebiet ist es das gleiche!
Arbeitsplätze werden dort hin verlegt, wo es Breitband gibt!
Also sind die Gemeinden fast gezwungen, sich zur Decke zu strecken. Das hat mit wollen oder können nichts zu tun!
Und wegziehen geht auch fast nicht, denn man kann seine Hütte ja nicht verkaufen, wer kauft ein Haus, wo es keinen Breitbandanschluss gibt?

Ich sehe ja auch, dass es nicht die Aufgabe einer Kommune ist, die Telekom oder wehm auch immer, die Kabel zu vergolden! Aber ich freue mich, wenn meine Kabel endlich unter "Strom" stehen.

Viele Grüße,
Hans
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Re: Fridolfing fit für die Zukunft!

Beitragvon spokesman » 03.01.2012 14:33

Duundich hat geschrieben:Die wollen nicht aufspringen ---- die müssen!

Das ist eben auch das traurige bei Institutionen wie den DStGB oder dem Deutschen Landkreistag, von dieser Seite hätte eigentlich der Druck von Frühzeitig von den Kommunen genommen werden müssen, der Landkreistag mit Herrn Dr. Rittgen scheint jedoch auch heute noch die derzeitige "Lösung" für den goldenen Weg zu halten, der DStGB ist da schon anderer Ansicht.

Ich selbst und auch andere Mitglieder unseres Vereins warten gespannt auf die Fassung nach der Novellierung des TKG, in Punkten Verbraucherschutz scheint hier ja noch Gesprächsbedarf zu bestehen, wir wissen derzeit nicht in wie weit das Thema Universaldienst hier einer weiteren Diskussion unterzogen wird. Klar ist jedoch, dass der Bund nach Art. 87f GG für ausreichende Telekommunikationsinfrastruktur zu sorgen hat, das TKG sagt dann genau wie und was verfügbar sein muss - nach allgemeiner Auffassung hätte der Bund jetzt schon die Register zeihen müssen und die Verpflichtung der Unternehmen zum Breitbandausbau auslösen müssen.

Die Kommunen hätten somit nur noch Schachtscheine, Trassenführung etc. begleiten und ausstellen müssen, nicht jedoch Fördermittelanträge, Eigenmittel (ohne eigenen Nutzen), Besuch von Infoveranstaltungen, Veranstaltung von Infoveranstaltungen, Verkauf von Vorverträgen, Verkauf von Verträgen etc. machen müssen.

Weiter geben die Kommunen, Steuerzahler Fördermittel und Eigenanteile für Studien heraus, welche Bedarf und Machbarkeit bestimmen, es werden Breitbandatlanten entwickelt, installiert, beworben und betreut hier hat sich ein eigener Markt entwickelt, welcher wohl nur wegen dem Aussitzen unserer Regierung entstanden ist. Es scheint als sei nur die Kohle- oder Atomkraft mehr gefördert wurden und dann gehört es nicht mal den der es bezahlt hat..

Fridolfing ist nun also fit für die Zukfunft, das hat einiges gekostet, Mitbestimmung über die künftige Entwicklung in Sachen Breitbandinfrastrukur wird es wohl nicht geben, ein Leerrohrausbau ist weiterhin keine Pflicht, FTTH also kaum ein Thema, schön das wir im Jetzt leben und uns darüber keine Gedanken machen müssen.
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Re: Fridolfing fit für die Zukunft!

Beitragvon rcrack2k » 18.01.2012 11:36

spokesman hat geschrieben:und dann gehört es nicht mal den der es bezahlt hat..

Genau so ist es. Traurig aber wahr. Und irgendwie kapiert das keiner außer uns :) Zum Glück hatte man an die Bindung auf diskriminierungsfreien Netzzugang gedacht, jedoch ist nicht definiert worden, was diskriminierungsfrei bedeutet. Wenn ich nun von einem geförderten Anbieter einen Netzzugang erhalten möchte, kann diese seine Preise mir gegenüber so gestalten wie dieser es will. Wenn der für einen Netzzugang 17,90 EUR haben will, dann kann man schlecht Tarife für 19,90 EUR anbieten. Aber das ist ein anderes Thema. Hätten die Gemeinden die Leerrohre selber verlegt und ggf. sogar die Glasfaser bereits mit rein gelegt (Infrastruktur ist Eigentum der Gemeinde), hätte man einen OpenAccess machen und wettbewerbsfähige Gebühren berechnen können. Daraus hätte man sogar richtig wirtschaften können, denn an einem bestimmten Zeitpunkt sind die Netze abbezahlt und ab dann wirft die Sache für die Kommune profit ab.

spokesman hat geschrieben:ein Leerrohrausbau ist weiterhin keine Pflicht, FTTH also kaum ein Thema

Die Anbieter die aktuell gefördert wurden rechnen doch ganz einfach:
(Kosten für Vordienstleistungen + Kosten für IP-Zuführung) * 7 Jahre + Tiefbaukosten + Materialkosten + Hardwarekosten + Einblaskosten = Zuschussbedarf

Die gehen davon aus, dass die über 7 Jahre keine Kunden bekommen und entsprechend dann in 7 Jahren mit 0,00 EUR aus dem Spiel gehen und ihre Technik abbauen. Sollte man jedoch Kunden erhalten so stellt dies binnen 7 Jahren einen Profit dar. Wenn dann jedoch nach 7 Jahren nur noch die Gelder der Endkunden für den Betrieb des Netzes zur Verfügung stehen und diese Gelder für den wirtschaftlichen Betrieb aus (Kosten für Vordienstleistungen + Kosten für IP-Zuführung) nicht mehr reichen, dann wird das Netz kurzerhand wieder eingestampft.

Nur bei Netzen, wo die Telekom Deutschland GmbH gefördert wurde, sehe ich ein langjährigen Betrieb möglich.

In 7 Jahren wird sich zeigen, wie der Markt dann noch aussieht.

In 7 Jahren werden wir dann wieder Fördergelder benötigen, um den Netzbetrieb aufrecht zu erhalten, denn wie spokesman schon in anderen Beiträgen geschrieben hat, wartet man einfach mal ab, wie das Ganze dann in 7 Jahren aussehen wird ;)
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Re: Fridolfing fit für die Zukunft!

Beitragvon spokesman » 25.01.2012 14:36

rcrack2k hat geschrieben:denn der für einen Netzzugang 17,90 EUR haben will, dann kann man schlecht Tarife für 19,90 EUR anbieten. Aber das ist ein anderes Thema.
ich denke der Preis wird kaum über dem der TAL der Telekom liegen..

Wenn die Anbieter in den 7 Jahren für die entsprechende Mischkalkulation groß genug sind werden die die Netze schon nicht abbauen, der Imageverlust wäre zu groß und zudem haben die meisten Unternehmen im Falle einer "Pleite" bereits Verträge mit großeren ISP's wie der Telekom oder Netkom, da würde das Netz dann hingehen - in diesen Fällen werden dann auch die Betriebskosten günstiger..
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Re: Fridolfing fit für die Zukunft!

Beitragvon rcrack2k » 27.01.2012 15:51

spokesman hat geschrieben:ich denke der Preis wird kaum über dem der TAL der Telekom liegen..

Das würde ich so jetzt echt nicht unterschreiben. Wir bieten ebenfalls Zugänge auf Vordienstleistungsebene (L2TP Bitsteam-Access) unseren Wettbewerbern an.

Kurzer Auszug aus unserer Preistabelle:
Code: Alles auswählen
Bereitstellung: 68,38 EUR (einmalig)
Grundgebühr: 21,90 EUR (monatlich)
Bereitstellung mit Leitungsbau: 284,27 EUR (einmalig)
Kündigung: 29,43 EUR (einmalig)
Bandbreitenupgrade: 18,14 EUR (einmalig)
Bandbreitendowngrade: 18,14 EUR (einmalig)
Express Entstörung 8h: 3,18 EUR (monatlich)
Enthaltenes Transfervolumen: 10 GB
Pro weiterem übertragenem Gigabyte: 0,30 EUR
IP-Transit zusätzlich pro Gigabyte: 0,09 EUR


Wir haben ja aktive Hardware vor Ort, die muss mit Strom versorgt, im Sommer gekühlt, im Winter geheizt und gewartet werden. Entsprechend fallen die Kosten für einen Bitstream-Access aus. Möchte der Kunde von uns eine Glasfaser anmieten und entsprechend eigene Outdoor-Hardware aufstellen, dann sind die Preise natürlich anders. Möchte der Kunde direkt die Glasfaser von unserem Verteiler bis zum Kunden haben, haben wir natürlich auch entsprechende Preise, die aber deutlich über den TAL-Preisen der DTAG liegen.

spokesman hat geschrieben:Wenn die Anbieter in den 7 Jahren für die entsprechende Mischkalkulation groß genug sind werden die die Netze schon nicht abbauen, der Imageverlust wäre zu groß

Ein nicht wirtschaftlicher Bereich wird nicht weiter verfolgt. Die Netze werden verkauft - findet sich kein Käufer wird das Netz abgebaut. Aus diesem Grund bewerben wir uns nur bei Gemeinden, wo wir einen wirtschaftlichen Betrieb über die 7 Jahre hinaus auch wirklich leisten können. Können wir das nicht, bewerben wir uns auch nicht, um eben - wie du schon sagst - keinen schlechten Ruf zu bekommen.
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Re: Fridolfing fit für die Zukunft!

Beitragvon spokesman » 27.01.2012 17:45

Sicher ergeben sich die Preise aus den Kosten für Anschaffung/Betrieb + Gewinn durch die Vorleistungsebene, es kommt dann natürlich auf die Größe des Vorleistungsproviders an wie er die Preise gestalten kann/möchte. In einzelnen Gebieten muss der Endkunde dann entsprechend tiefer in die Tasche greifen. Preise wie 19,99 für 16Mbit/s sind sicher eine Kampfansage, aus meiner Sicht besonders vor dem Hintergrund, dass Vodafone LTE 35€ im Monat kostet und einige Einschränkungen mit sich bringt.

Ich hab mich vorige Woche mit meinem Provider unterhalten, dieser hat natürlich über die TAL der Telekom gewettert (in gewissen Teilen ja nachvollziehbar) und gemeint, dass er die jeden Tarif gern um 10 Euro günstiger machen würde. Da ich mich oft mit Leuten aus meiner Gemeinde über die Angebote des Anbieters unterhalten habe konnte ich nur empfehlen im Falle einer TAL-Senkung die Preise so zu lassen wie sie sind und den Gewinn lieber lieber in die Erweiterung des Netzes, hier besonders der nicht erschlossenen Orte zu stecken oder in FTTH bzw. Leerrohre zu investieren.

rcrack2k hat geschrieben:findet sich kein Käufer wird das Netz abgebaut

ja hab ich schon hier und da gehört bzw. gelesen.
In solchen Fällen sollte das Netz wie gesagt an einen größeren verkauft/vermacht werden.. Wer clever ist und so etwas wie Anstand im Leib hat macht derartige Verträge bevor er Anschlüsse verkauft.
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Re: Fridolfing fit für die Zukunft!

Beitragvon Duundich » 26.11.2012 09:29

Auch in den Ortsteilen Pietling und Götzing kann man nun bis zu VDSL 50 bestellen.

Viele Bürger werden sich freuen, und es werden wieder einige auf der Strecke bleiben.
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