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Projekt "Schnell-im-Netz" gescheitert

BeitragVerfasst: 06.07.2009 15:59
von bru62
Die Mainpost berichtet am 06.07.2009, dass ein im vergangenen Jahr "geborenes" Projekt nun gescheitert ist. Die Schnell-im-Netz GmbH, eine Tochterfirma der Stadtwerk Haßfurt GmbH sollte ein Wimax-Funknetz zur Komplettabdeckung des Landkreises realisieren. Doch weil man einen Funkturm (Bayernturm bei Sulzfeld) nicht nutzen und einen neuen nicht bauen wollte (zu teuer), kam der Plan nicht zur Ausführung. Außerdem hätte es erhebliche Bedenken gegen Strahlenbelastungen gegeben.

Nunmehr ist geplant, die Orte per Richtfunk zu versorgen. Im Ort sollen die Kupfer-TAL der Telekom genutzt werden. Momentan läuft eine Bedarfsanalyse. Danach soll eine Ausschreibung erfolgen. Die Gesamtkosten werden auf ca. eine Mio. Euro beziffert, die Gemeinden müssten sich mit ca. 300 000 Euro beteiligen. Dies wird als "überschaubar" dargestellt. Landrat Thomas Habermann möchte die Kosten für den Ausbau, den er für äußerst dringend hält, über die Kreisumlage finanzieren.

Gruß

Re: Projekt "Schnell-im-Netz" gescheitert

BeitragVerfasst: 07.07.2009 09:39
von wain
Manchmal kann ein gescheitertes Vorhaben auch was positives hervorbringen. Schade, dass die Notwendigkeit nur von wenigen Landräten erkannt wird, leider trifft es für unseren Landkreis nicht zu.

Re: Projekt "Schnell-im-Netz" gescheitert

BeitragVerfasst: 30.10.2009 18:15
von bru62
Das Projekt hat nun die "parlamentarische Hürde" genommen. Der Kreistag stimmte der Bereitstellung von 1,7 Millionen Euro für die Breitbanderschließung aller 37 Gemeinden des Landkreises zu. Das berichtet Osthessen-News heute. 30 Prozent tragen die Gemeinden und zwar alle, auch die bereits versorgten. "Die Solidargemeinschaft hat sich damit ausgezahlt", lobt Landrat Thomas Habermann die noble Geste der Kommunen. Bereits 2010 könnten die ersten Anschlüsse geschalten werden.

Gruß

Re: Projekt "Schnell-im-Netz" gescheitert

BeitragVerfasst: 24.11.2009 16:53
von bru62
Offenbar hat es Zoff im Landkreis gegeben. Das geht aus einem Bericht der Osthessen-News vom 23.11.2009 hervor. Landrat Habermann distanziert sich demzufolge von Vorwürfen, die eine Bürgerinitiative Breitbandversorgung vorgebracht haben soll. Näheres zu den Vorwürfen lässt sich nicht herauslesen. Interessant und beispielhaft die Meinung des Landrates: Eine schnelle Internetverbindung sei "ebenso Aufgabe der Daseinsvorsorge wie die Versorgung der Bevölkerung mit Wasser, Strom, Telefon und ähnliches." Habermann verteidigt das Konzept einer hybriden Versorgung mit Richtfunk und Kupferkabel als "für die Bevölkerung nicht belastend und technisch ausdrücklich ausbaufähig. Auch sei dies momentan die einzige schnelle Lösung." Den Landkreis komplett mit Glasfaserleitungen zu versorgen, würde dagegen Jahre dauern.

Gruß

Re: Projekt "Schnell-im-Netz" gescheitert

BeitragVerfasst: 21.12.2009 17:47
von bru62
Jetzt werden im Landkreis offenbar Nägel mit Köpfen gemacht. Die Firma Mega Access wird 2010 den gesamten Kreis (bis auf drei, bereits gut versorgte Kommunen) mit einer einheitlichen hybriden Lösung versorgen. Das berichtet heute die Main-Post. "Damit haben wir viele andere meilenweit überholt.", wird der offenbar sehr zufriedene Landrat Habermann zitiert. In der Tat, ein schönes Ergebnis.

Gruß

Re: Projekt "Schnell-im-Netz" gescheitert

BeitragVerfasst: 13.10.2010 16:33
von bru62
Jähe Wendungen sind offenbar nicht ausgeschlossen. Am 29.09. berichtete die Mainpost über die Vertragsauflösung. Weltweit agierende Konzerne und auch eine lokale Bürgerinitiative hätten für starken Gegenwind gesorgt, gibt Habermann den Verschwörungstheoretiker. So seien die Hürden zu groß gewesen. Angedeutet wird auch, dass die Firma sich angesichts ihres Engagements im Nachbarkreis wohl übernommen haben könnte.

Einem Bericht der Mainpost von heute zufolge war das Thema Breitband auch auf der Tagesordnung der letzten Sitzung des Kreisausschusses. Dabei fand Landrat Habermann erstaunliche und richtige Einsichten. So stellte er fest, dass es nichts nütze, staatlicherseits den Breitbandausbau für wichtig zu halten, aber ihn letztlich dem freien Markt zu überlassen. Unternehmen würden nur dort investieren, wo schneller Gewinn warte. "Das nützt uns allerdings nichts auf dem flachen Land", wird er zitiert. Es sei Konsens in Rhön-Grabfeld gewesen, den ganzen Kreis komplett zu versorgen. Staatliche Vorgaben, die eine Förderung auf kommunaler Ebene vorsehen, seien "alles andere als produktiv".

Bis zum 26. Oktober läuft jetzt ein Markterkundungsverfahren. Dies müsse abgewartet werden. Ein Kreisrat meinte, es gäbe in Bayern auch einen Kreis, der die komplette Glasfasererschließung durchzieht. Er wolle sich danach erkundigen, reagierte Habermann.

Gruß

Re: Projekt "Schnell-im-Netz" gescheitert

BeitragVerfasst: 15.10.2010 16:55
von bru62
In Willmars zeigte sich der Gemeinderat "enttäuscht und verärgert", wie die Main-Post heute berichtet. "Es muss endlich etwas geschehen", so die Gemeinderäte.

Gruß