85302 Gerolsbach (1. Anlauf mit digitaler Dividende)

85302 Gerolsbach (1. Anlauf mit digitaler Dividende)

Beitragvon bru62 » 21.08.2009 14:02

Das Portal searchnetworking.de berichtet über Pläne des Unternehmens Mvox, Gerolsbach mit Mobilfunk über Frequenzen der digitalen Dividende zu versorgen. Die Gemeinde erstreckt sich dem Bericht zufolge "auf rund 5900 Hektar Hügelland, zählt mehr als 3.000 Einwohner sowie 77 kleine Dörfer, Weiler und Einödhöfe." Der Sender sollte auf dem Wasserspeicher in Gerolsbach installiert werden und eine Reichweite von 70 km haben. Verhandlungen mit dem Mastinhaber Vodafone stünden noch aus. Offenbar waren sich Bürgermeister Martin Seitz und Ulrich Krenn vom Münchner Marketingbüro Heller & Partner, das Mvox vertritt wohl darin einige, dass alles eine Formsache wäre. Doch sie irrten. Der erste Dämpfer kam aus der Landesmedienzentrale. Dort denkt man gar nicht daran, die Frequenzen freizugeben. Und das Wirtschaftsministerium ist auch erstaunt über das Vorpreschen von Mvox. Nun will man den Schulterschluss mit der Staatskanzlei suchen, um doch noch eine Lösung zu finden.

Eine Ergänzung:
Wenn man mit HSDPA/HSUPA (LTE ist ja noch nicht verfügbar) die Gemeinde mit Basisanschlüssen (1 Mb/s) versorgen will und als gegeben annimmt, der Sender stünde ungefähr in der Mitte des Ortes und wäre in drei Segmente (Kanälen) aufgeteilt, dann kann man je Segment 68 Nutzer gleichzeitig versorgen (Grundlage: Gleichzeitigkeit 10 und Symmetrie 75 Prozent). Bei 3000 Einwohnern (geschätzt 1500 Haushalte) ein wahrhaft gelungener Ansatz!

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Re: 85302 Gerolsbach (1. Anlauf mit digitaler Dividende)

Beitragvon essig » 21.08.2009 20:25

da kann man nur noch mit dem kopf schuetteln.

searchnetworking.de hat geschrieben:Der Sender soll eine Reichweite von bis zu 70 Kilometern haben, und sein Signal problemlos Gebäude und andere Hindernisse durchdringen. Private Anwender müssen sich laut Krenn, der selbst in der Gemeinde wohnt, nur noch eine kleine Empfangsbox neben den PC stellen und los geht`s.

schon klar. das gleiche habe ich noch von wimax in den ohren... unseriös.

passt zwar nicht in das regionale thema aber kann mal jemand erklären wie in bezug auf die digitale dividende die rollenverteilung zwischen bnetza und den landesmedienzentren ist? der artikel erweckt den eindruck als wuerden die landesmedienzentren die frequenzen vergeben?

searchnetworking.de hat geschrieben:Es fehlte offenbar lediglich ein Stempel der Bayerischen Landesmedienzentrale. Diese ist für die Vergabe der Frequenzen zuständig.
...
Die Landesmedienzentrale denkt aber gar nicht daran, die Zustimmung zu erteilen
...
Die Landemedienzentrale pocht anscheinend darauf, dass die Vergabe der notwenigen Frequenzen Ländersache sei.
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Re: 85302 Gerolsbach (1. Anlauf mit digitaler Dividende)

Beitragvon bru62 » 23.08.2009 10:21

essig hat geschrieben:kann mal jemand erklären wie in bezug auf die digitale dividende die rollenverteilung zwischen bnetza und den landesmedienzentren ist?


Solange die Frequenzen nicht versteigert sind, haben wohl noch die Landesmedienzentren die Verfügungsgewalt, sind also Frequenzzuteilungsinhaber.

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Re: 85302 Gerolsbach (1. Anlauf mit digitaler Dividende)

Beitragvon essig » 23.08.2009 12:01

also hat sich mvox ernsthaft gedacht, die frequenzen einige monate zu nutzen ehe sie dann (vermutlich an die großen mobilfunker) versteigert werden? ein durchaus kuehner plan ;)

da hat ja Gerolsbach fast schon glueck gehabt, dass es nicht geklappt hat.
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Re: 85302 Gerolsbach (1. Anlauf mit digitaler Dividende)

Beitragvon bru62 » 09.01.2010 18:09

Ãœber die geplatzte Seifenblase berichtet am 07.01.2010 der Donaukurier:

bisher nur ein Wunschtraum: das Breitband-Internet auf der Fernsehfrequenz: Eine Vorreiterrolle für die neue Technologie sollte Gerolsbach hier übernehmen, doch dann stellte sich heraus, dass die Frequenzen doch nicht so einfach zu bekommen sind wie die Firma mvox ursprünglich gedacht hatte.


Inzwischen hat die Gemeinde eine Ausschreibung am Laufen. Die Frist läuft bis 31.01.2010.

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Re: 85302 Gerolsbach (1. Anlauf mit digitaler Dividende)

Beitragvon bru62 » 13.03.2010 11:49

Inzwischen ist die Versorgung an zwei Unternehmen vergeben worden. In Alberzell wird die Deutsche Telekom ausbauen und in den restlichen unterversorgten Ortsteilen steht Voxacom bereit. Das berichtet heute der Donau-Kurier. Bürgermeister Martin Seitz hat kürzlich auf einer Infoveranstaltung das Alberzeller Projekt vorgestellt. Er könne sich gut vorstellen, dass die Bürger sich am Verlegen der Kabel beteiligen.Dadurch könne die Gemeinde viel Geld sparen.

Seitz ging auch kurz auf das gescheiterte mvox-Projekt ein: "Die haben nicht vorher verhandelt, die haben hinterher verhandelt.", wird er zitiert. Für die Gemeinde sei gut gewesen, von Anfang an mehrgleisig zu planen. In der Tat.

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