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endlich nichtraucher!?

BeitragVerfasst: 10.01.2006 22:45
von essig
obwohl ich nicht zur klassischen risikogruppe gehöre habe ich mich vor einigen tagen (es war nicht silvester ; ) entschlossen mit dem rauchen aufzuhören.

bis dahin habe ich in etwa 15 jahre geraucht und zuletzt meist 30 stück. gebe zu, dass ich nicht der genußraucher war/bin sondern eher der suchtraucher. ein problem ist, dass ich abgesehen vom geld keine echte motivation habe aufzuhören. ich fühle mich körperlich fit und kann nen paar kilometer ohne schwierigkeiten laufen. auch habe ich keinen herzinfarkt, welcher mir die entscheidung einfacher macht. eine kind welchem zuliebe man das rauchen aufgibt habe ich auch nicht. bleibt also nur die finanzielle und gesundheitliche motivation.

momentan ist es so, dass ich seit einer woche pro tag trotzdem noch 2-3 rauche. damit bin ich eigentlich auch schon recht zufrieden möchte aber trotzdem ganz aufhören.

die ersten 4 tage war es aus meiner sicht schon recht extrem (ohne jammern zu wollen). tunnelblick, schwindlig, gereizt usw. dann wurde es etwas besser aber eine art sucht ist es immernoch. also noch nix überstanden.

nun meine frage an euch wie ihr das gemacht habt und wie lange es bei euch gedauert hat? wann ist das schlimmste überstanden?

BeitragVerfasst: 11.01.2006 01:13
von barty
Hi essig,

finde ich klasse, dass man sich auch mal über andere Dinge als das leidige DSL unterhalten kann, die man zudem noch selbst unter Kontrolle halten kann ;)

Also ich hatte schon einmal im Jahr 2000 für ein halbes Jahr aufgehört. Ich lag damals für 4 Wochen wegen einem Spontanpneumotorax im Krankenhaus. Die hälfte der Ärzteschaft behauptete es käme vom Rauchen, die andere meinte, das hätte damit gar nichts zu tun (letztere waren wohl selbst Raucher :lol: )

Damals war ich mir nicht bewusst, dass ich nie mehr eine Zigarette, einen Zigarillo oder eine Pfeife anfassen darf. Außerdem rauchte meine Frau weiter. Nach einem viertel Jahr gings dann mit 1-2 Rillos pro Tag wieder los, zwei Monate später rauchte ich wieder 1 Schachtel Zigaretten pro Tag.
Der Fehler: Ich nahm die Gelegenheitsraucher aus meinem Kollegen- und Bekanntenkreis zum Vorbild, die nur zu besonderen Anlässen für den "Genuss" rauchen. Heute weiß ich. dass das Quatsch ist. Wer einmal abhängiger Kettenraucher war, kann nie Gelegenheitsraucher werden. Gelegenheitsraucher gehören zu einer Minderheit, die für das Nikotin als Suchterzeuger nicht empfänglich sind, sie nehmen die Botenstoffe nicht auf.

Heute bin ich schlauer: Es ist wie bei einem Ex-Alkoholiker: Nie wieder eine Zigarette anrühren...nicht mal eine einzige. Ansonsten geht das Theater wieder von vorne los. Mit diesem Wissen fällt es mir nun wesentlich leichter. Ich bin fühle mich inzwischen großartig. Nicht wegen der Puste (hatte nie Probleme), sondern wegen der Gesundheit und dem Gefühl wieder Herr über sich selbst zu sein.

Mir hat im Übrigen ein Heilpraktiker (Peter Alt) aus Illingen (bei Saarbrücken) mit einer neuartigen Behandlungstherapie geholfen (zumindest bilde ich mir das ein). Nähere Infos dazu unter: http://www.neurasan.de/ (Die Seite eines ehemaligen Schülers von Hr. Alt). Die ersten drei Tage waren absoluter Entzug, danach gings immer besser.

Ferner half und hilft mir zur Motivation http://www.rauchfrei-online.de und http://www.swr3.de/meinswr3/rauchfrei/

Dort findest du mich wie gewohnt unter meinem pseudo "barty"

Du schaffst das auch!

BeitragVerfasst: 11.01.2006 10:40
von Dr-Pepper
Hi essig,

ich hatte einmal versucht aufzuhören .. nicht wie Du nur mit reduktion sondern den radikalen weg von heute auf morgen keine mehr.

Mir hat folgendes am anfang zumindest geholfen ... Roher paprika in streifen zum "knabbern"

hat aber den neben effekt das ich in ca 2 Wochen knappe 3 Kleidergrößen zugelegt habe :-(

Das schlimmste war bei mir dann Woche 4 als ich auf einer Hochzeit eingeladen war und dort nur von Rauchern umzingelt war (machte mir die ganze zeit nix aus) und ab diesem Tag bin ich schwach geworden .. leider.

Ich denke aber das es mit der richtigen einstellung doch geht.

Ich wünsche Dir und allen anderen die damit aufhören wollen jedoch viel Erfolg.

Greetz Dr-Pepper

BeitragVerfasst: 11.01.2006 12:09
von Danny
Moin, moin,

als erstes muss ich mal sagen, dass ich wohl zu den von barty erwähnten Genussrauchen gehört habe (auch wenn ich das erst gemerkt habe, als ich längst aufgehört hatte), auch wenn ich eine bis anderdhalb Schachteln am Tag geraucht habe und schon mit 8 Jahren angefangen habe.

Tja, der Grund für mich aufzuhören war der: Die Regierung Schröder hatte mal wieder die Tabaksteuer erhöht und die Schachtel kostete auf einmal, wie jetzt auch, 4 €, und mal ganz davon abgesehen, dass wir es uns nicht mehr leisten konnten, mit 3 Rauchern in der Familie wurde es echt zu teuer, haben wir der Regierung diese Tabaksteuer einfach nicht gegönnt und habe beschlossen alle drei aufzuhören.

Tja, am 29. Februar war es dann soweit, wir haben Abends unsere letzten Zigaretten geraucht und alle Zigaretten die wir übrig hatten, durchgebrochen und weggeschmissen. Das war die letzte Zigarette die ich geraucht habe, nur mein Vater hat es nicht geschafft, der hat eines Tages mal versucht "nur eine" zu rauchen und das wars dann für ihn. :oops: Also, eine gernerelles Nichtraucherezept habe ich nicht, ich weiß nur, dass Sachen wie, "Jetzt rauche ich mal etwas weniger" nicht von dauer sind, zumindest nicht wenn man wirklich süchtig ist. Das einzige was hilft ist, auch wenn es einfacher gesagt ist als getan, einfach aufhören.

Ich wüsche Dir viel Glück dabei... :wink:

BeitragVerfasst: 11.01.2006 15:52
von essig
da möchte ich mich erstmal bedanken. ohne quatsch aber einiges war mir so nicht bewusst. das mit den botenstoffen und den gelegenheitsrauchern klingt sehr einleuchtent.

mir ging es nämlich genau so, dass ich eigentlich kurz davor war es zu schaffen aber nun schon wieder ko*** könnte weil es wieder mehr ist. sicher nur ne frage der zeit bis ich wieder auf dem alten stand bin.

habe eingesehen, dass aus mir kein gelegenheits / genussraucher wird. werde also entweder definitiv aufhören müssen oder nen paar jahre früher und ärmer als andere sterben müssen. ich halte euch auf den laufenden ;)

könntet ihr mir nochmal eure subjektiven einschätzungen geben wie lange es gedauert hat? also wann war das schlimmst überstanden und wann war es ganz geschafft (falls man es je ganz schafft)?

BeitragVerfasst: 11.01.2006 16:09
von Danny
Also, bei mir ging es eigentlich ziemlich schnell, ich denke das gröbste war nach etwa drei bis vier Wochen überstanden, ich war also wohl nicht wirklich süchtig. :wink:

BeitragVerfasst: 11.01.2006 16:40
von Japanische Kampfhörspiele
da ich erst 17 bin habe ich vielleicht noch nicht so viel erfahrung mit zigarette wie andere von euch.
ich selbst rauche ehrlich gesagt sehr selten. mal auf einer party oder am wochenende in einer kneipe, aber richtig anfangen zu rauchen werde ich wohl nie. (jedenfalls ist es heute so. sage nichmals nie, beagt das sprichwort :wink: , außerdem weiß man nicht was in 20 jahren sein wird...)
mich selbst überrascht es grad ein wenig, als ich so über die sache ernsthaft nachgedacht habe, nachdem ich den artikel gelesen hab, da viele freunde von mir rauchen (und auch ziehmlich viele rauchen). ich steh auch in der schule auf dem "raucher-hof", weil alle mein freunde dort sind, aber die lust zu rauchen habe ich da nie...

BeitragVerfasst: 11.01.2006 16:57
von essig
@JaKa: ich habe so mit 15 angefangen immermal eine zu rauchen. das ganze habe ich dann bis 17 absolut problemlos durchgehalten (also ähnlich wie du). dann in der lehre ist es passiert. immer mehr gelegenheiten, teilweise auch mehr stress und zack süchtig (was man natürlich nicht so sieht). das ging dann ohne unterbrechung bis heute.

denke das problem ist (auch meins heute), dass man meint es unter kontrolle zu haben und jederzeit aufhören könnte wenn man wollte. dass das nicht so ist merke ich gerade ;)

BeitragVerfasst: 11.01.2006 17:14
von Japanische Kampfhörspiele
sag ich doch. man weiß nie was passiert.
hab auch seit jahren mal wieder nen freund getroffen der auch, ähnlich wie ich, gelegenheitsraucher war und jetzt nur noch raucht...

BeitragVerfasst: 17.01.2006 17:33
von essig
habe nun am 15.01.2006 um 12:00 meinen zweiten versuch gestartet. mein erster ist am üblichen problem gescheitert: erst eine am tag, dann zwei und dann irgendwann ist es so wie immer. diese variante ist definitiv mist (für mich).

nun rauche ich also seit über 50 stunden gar nicht mehr und es ist furchtbar :)) aber wird schon irgendwie gehen. man kommt irgendwie zu nichts weil man total unkonzentriert ist. deshalb bin ich auch im moment bei geteilt.de etwas rar. na mal schauen. wird bald besser. wie fühlt man sich wenn man es überstanden hat?

BeitragVerfasst: 17.01.2006 17:40
von Danny
Also ich kann nicht sagen dass es mir viel besser geht, aber ich hatte auch keine größeren Probs mit der Lunge und ich habe erst angefangen Kraftsport zu treiben, als ich schon aufgehört hatte. Aber soviel kann ich sagen, ich huste nicht mehr so viel wie vorher und huste auch nicht mehr diesen grünen Schleim ab... igitt, igitt. :shock: Also, man fühlt sich wohl besser, nur dass man sich so schnell daran gewöhnt, dass man es praktisch nicht bemerkt. Viel Glück für Deinen Versuch, Du schaffst das schon. :wink:

-edit-
P.S. Mach Dir mal keine sorgen um das Forum, wir schaffen dass schon, kümmen Du Dich mal um Dein Problem mit der Rauchentwöhnung und wir kümmern uns um den Rest... :)

BeitragVerfasst: 19.01.2006 18:21
von mormos
oh oh wenn ich das alles höre...ich bin seit zwei tagen nicht raucher und bin voll mieß drauf...so mit schwindel anfälle schweiß ausbrüche langeweile und extrem schlecht gelaunt...aber ich will auf hören wegen meinen sohn ...aber bis jetzt glaube ich noch nicht drann...

BeitragVerfasst: 19.01.2006 18:46
von Japanische Kampfhörspiele
eben das ist dein Fehler :!:
Du musst ganz fest dran glauben und immer an deinen Sohn denken der ja wohl der Hauptgrund dafür ist.
Du schafftst das schon :D

BeitragVerfasst: 19.01.2006 21:18
von M0rGu3
Bis jetzt habe ich mich hier nicht zu Wort gemeldet, weil mir das Thema eigentlich fremd ist (bin Nichtraucher, sollte man in meinem Alter vllt auch annehmen), aber ich muss mormos mal Mut machen.
Immer fest dran glauben und dann wirds auch :wink:

BeitragVerfasst: 19.01.2006 22:32
von barty
mormos hat geschrieben:oh oh wenn ich das alles höre...ich bin seit zwei tagen nicht raucher und bin voll mieß drauf...so mit schwindel anfälle schweiß ausbrüche langeweile und extrem schlecht gelaunt...aber ich will auf hören wegen meinen sohn ...aber bis jetzt glaube ich noch nicht drann...


Dranbleiben und Durchhalten. Bei mir waren die ersten drei Tage auch die Hölle. Danach gings mit jedem Tag besser. Inzwischen - nach 103 Tagen - geht es mir blendend.

Du packst das...

Cu
barty