Breitbandversorgung für Schönram gestoppt!

Breitbandversorgung für Schönram gestoppt!

Beitragvon Duundich » 23.12.2011 19:46

http://www.chiemgau-online.de/index.php ... &pageid=35

Breitbandversorgung für SCHÖNRAM gestoppt

Petting (hg). Für SCHÖNRAM und Wasserbrenner gibt es jetzt keine Breitbandversorgung. Der Gemeinderat beschloss in der letzten Sitzung einstimmig, die angebotene Lösung mit Richtfunk-Technik nicht weiter zu verfolgen.

Zu der schon öfter beratenen Breitbandversorgung von Wasserbrenner und SCHÖNRAM, die nun mittels Richtfunk verwirklicht werden könnte, teilte Bürgermeister Lanzinger mit, dass man in SCHÖNRAM eine Informationsveranstaltung abgehalten hat. Dazu waren rund einhundert Einwohner erschienen. Nach Darstellung der Sachlage sprach sich eine große Mehrheit der Besucher gegen die geplante Richtfunklösung aus. Dazu wurde eine Unterschriftenliste nachgereicht, die sich ebenfalls gegen diese Technik wendet.

Der zur Sitzung geladene Vertreter der Firma RSM aus Freilassing, Michael Rack, nahm noch einmal zu dem Angebot Stellung, konnte aber den Gemeinderat nicht mehr überzeugen, nachdem sich die beiden Bürgermeister Lanzinger und Prechtl dafür ausgesprochen hatten, den Bürgerwillen zu respektieren.
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Re: Breitbandversorgung für Schönram gestoppt!

Beitragvon rcrack2k » 30.12.2011 09:38

Japp leider... Und das ist sowas von nicht verständlich. Ich mein, ich akzeptiere die Entscheidung von jedem Einzelnen, aber verstehen tu ich es nich.

Heute hat jeder sein DECT-Telefon, das in 1.800MHz bei max. 250mW (Burst) sendet. Verwenden bei ihrem DSL-Router das eingebaute W-LAN, das auf 2,4 GHz bei 100mW sendet.

Die Firma RSM Freilassing baut zur Versorgung der Gemeindeteile eine Basis-Station mit WLAN-Technik im 5,7GHz Bereich auf und greift daher auf die von Bund geforderte Technologie TPC (Transmission Power Control) zurück, mit der die maximale Sendeleistungen den Anforderungen entsprechend automatisch angepasst wird.

Die Endkunden bekommen kleine Endgeräte, die sie an der Hausmauer oder auf dem Dach montieren. Mit dieser Zugangseinheit können dann Bandbreiten auf bis zu 100MBit / 100MBit realisiert werden. Der Ping liegt bei unter 2ms bis zum PoP und bei 14ms ins Internet. Für 29,90 EUR bekommt man einen Telefonanschluss + Flatrate-Internet mit bis zu 16 MBit Down. / 1MBit Up. Die Mindestvertragslaufzeit liegt bei 1 Monat. Von den 29,90 EUR gehen jeden Monat 10 EUR in eine Kasse, von der aus später die mit Richtfunk versorgten Gebiete direkt mit FttH erschlossen werden.

So sieht eine Basis-Station von RSM Freilassing aus:
http://rpc.michaelrack.de/services/gall ... MG6764.JPG

Max. Sendeleistung: beschränkt auf 100mW
Frequenzband: 5,7GHz
Lizenzierungsfrei: Ja
Gesundheitlich bedenklich: Nein (Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz)
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Re: Breitbandversorgung für Schönram gestoppt!

Beitragvon spokesman » 03.01.2012 16:00

rcrack2k hat geschrieben:Verwenden bei ihrem DSL-Router das eingebaute W-LAN, das auf 2,4 GHz bei 100mW sendet.

oder im 5GHz Band oder gar beides.

rcrack2k hat geschrieben:Die Mindestvertragslaufzeit liegt bei 1 Monat. Von den 29,90 EUR gehen jeden Monat 10 EUR in eine Kasse, von der aus später die mit Richtfunk versorgten Gebiete direkt mit FttH erschlossen werden.
was ist denn später? hast du da nähere Infos zu dem Projekt? Hört sich sehr interessant an, wenn man hier mit einem gewissen Weitblick an die Sache herangeht und auch an die Zukunft denkt, andere bauen mit Fördermitteln und mehr passiert dann nicht, nach dem Motto in 5-10 Jahren sind die Fördertöpfe wieder voll..

rcrack2k hat geschrieben:Mit dieser Zugangseinheit können dann Bandbreiten auf bis zu 100MBit / 100MBit realisiert werden.
Bei einer WLAN Verteilung und CSMA/CA halte ich dies für nicht ganz machbar aber gut..
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Re: Breitbandversorgung für Schönram gestoppt!

Beitragvon rcrack2k » 18.01.2012 11:08

spokesman hat geschrieben:was ist denn später? hast du da nähere Infos zu dem Projekt?

Kommt auf die Kundenanzahl drauf an, sowie auf die Zahlungsbereitschaft eins jeden Einzelnen.
Bei Tiefbaumaßnahmen in der Gemeinde, werden bereits Leerrohre DN50 bzw. DN32 durch uns mit verlegt. Führt die neue Trasse bei Grundstücken vorbei, wird auf Wunsch sofort ein Abzweiger gelegt. Die Kosten belaufen sich dabei auf einmalig 300 bis 500 EUR pro Anschlussteilnehmer für die Tiefbaumaßnahmen bis zum Haus / bis ins Haus. Der Preis ist dabei durch die bisherige monatliche Rate subventioniert.

Das Glasfasernetz wird als PON (Passive Optical Network) im 1:16 Modus betrieben. Durch Drop-IN und Drop-OUT werden über eine Faser bis zu 16 Kunden direkt mit Glasfaser angeschlossen.

Für diese Leistung gehen wir von einem Netzbetrieb von 5 Jahren bei einer Kundendichte von 100 Anschlüssen aus. Danach steht ein Investitionsvolumen von mind. 60.000 EUR zur Verfügung. Dieser Betrag ist jedoch verzinst, so dass sich entsprechende Zinsen dazu noch addieren.

spokesman hat geschrieben:Bei einer WLAN Verteilung und CSMA/CA halte ich dies für nicht ganz machbar aber gut..

Verwendet wird nicht CSMA (Carrier Sense Multiple Access) sondern das Multiplexverfahren TDMA (Time Division Multiple Access) zzgl. Paket-Aggregation, was eine hochbitratige Übertragung ermöglicht. Duplex sind somit 150MBit möglich. Zur Realisierung einer 100/100 Anbindung werden zwei Freuqenzbereiche und zwei CPEs verwendet. 100/100 stellt derzeit auch keinen realen Kundenbedarf dar und ist daher eher für Geschäftskunden von Interesse - entsprechend sind auch die Endkundenpreise gestaltet.
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Re: Breitbandversorgung für Schönram gestoppt!

Beitragvon spokesman » 25.01.2012 14:47

Danke für die ausführliche Darstellung deine Beiträge sind eine wirkliche Bereicherung, die Anschlusspreise von 300-500 Euro sind nach meinen Infos absolut im Rahmen. Von PONs bin ich zwar nicht so der Freund, wenn die Leerrohrversorgung aber steht ist das schon die halbe Miete.
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Re: Breitbandversorgung für Schönram gestoppt!

Beitragvon rcrack2k » 27.01.2012 12:07

spokesman hat geschrieben:Von PONs bin ich zwar nicht so der Freund

Das ist aber schade. Ich will dir mal kurz die Vorteile erläutern.

Wir führen jedem Haushalt über eine eigene Faser einen kompletten SAT-ZF zu. Unsere LNB am Dach unseres Hauptverteilers bzw. im Play-Out-Center ist eine Fibre-LNB, sprich die komplette SAT-ZF Ebene von Astra 19,2E ist auf einer Faser drauf. Im Haus wird eine Einheit installiert, bei der man den SAT-ZF wieder komplett auf das COAX geben kann. Auch ist es möglich, den SAT-ZF MPEG2 Stream in Analog oder DVB-C bzw. DVB-T MPEG Multiplex auszugeben.

Wir haben also die komplette Sendervielfalt über unser PON-Network beim Endkunden. Zudem sind auch automatisch alle HD-Sender dabei und wir benötigen keine eigenen Rechte, die wir mit RTL, Sat1ProSieben-Media abklären müssten. Man kauft sich einfach einen SAT-Receiver + HD-Plus Karte und schließt das an unserem Übergabeknoten an. Fertig und die Sache hat sich :)

Das funktioniert nur bei PON, denn würde man das Netz aktiv mit Ethernet aufbauen, dann müsste man alle TV-Sender aufwändig mit IP-TV realisieren.
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Re: Breitbandversorgung für Schönram gestoppt!

Beitragvon spokesman » 27.01.2012 14:27

naja hat alles sein Vor- und Nachteile, im Bereich GLASFASER hatten wir schon einige Diskussionen über AONs und PONs
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