240.000 Haushalte ohne Breitband

[bru62]

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet am 23.06.2010, dass im Land noch 240.000 Haushalte in 1400 Ortsteilen nicht über einen Breitbandanschluss verfügen. Die Zahlen stammen aus dem Wirtschaftsministerium. Die Dunkelziffer dürfte sicher noch höher liegen. Hessen will diese weißen Flecken bis Ende 2011 schließen, d.h. dann soll jeder mindestens ein Mbit/s haben. Die Opposition forderte ehrgeizigere Zielstellungen. Auch in der regierenden CDU reklamiert man höhere Werte. Gebraucht würden 50 Mbit/s und mehr. Dies sein nur mit Glasfaseranschlüssen erreichbar.

Gruß

[essig]

die letzten zahlen des breitbandatlas sind zwar schon vom 01.07.2009 aber bereits da war hessen angeblich bereits zu 98,54% mit 1 mbit breitband versorgt. das heißt also, dass gerade mal 43000 hessische haushalte unversorgt sind. da stellt sich die frage wer hier lügt, der bund oder das land oder beide oder alles nur fehlinterpretationen?

[MichaelGrosse]

Tja eigentlich kaum vorstellbar. Aber anscheinend noch immer Realität.
Schon jetzt sind viele Bereiche im Internet nur anständig nutzbar wenn man über einen Breitbandanschluss verfügt. Es wird also höchste Zeit!

[spokesman]

da stellt sich die frage wer hier lügt, der bund oder das land oder beide oder alles nur fehlinterpretationen?

fragt sich ob hier bewusste Falschmeldungen vorliegen und in wie weit diese belangt werden können.

Das Verkehrsministerium kann ja auch nicht sagen, dass der Berliner Ring dicht gemacht wird, weil wir im weniger besiedelten Berliner Umland weniger Verkehr erwarten oder was ähnliches..

Andersherum geht es natürlich auch, siehe Impfungen im Gesundheitswesen, hier das beste Beispiel in Thüringen mit der Schweinegrippe Impfung, spricht keiner mehr drüber wird aber wohl x-Mio € teurer Impfstoff in den Ausguss geflossen sein.

[bru62]

Neben den vielen unterversorgten Haushalten beklagen sich immer mehr Unternehmen über zu geringe Bandbreiten. Wie die F.A.Z. am 06.12.2010 berichtet, sind 88 Prozent nicht ausreichend versorgt. Die Landtagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen hat dazu folgende Pressemitteilung herausgegeben:

Umfrage zum Breitbandausbau alarmierend - GRÜNE fordern umgehende Veröffentlichung und Abhilfe


Die heute von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zitierten Umfrage-Ergebnisse zum Breitbandausbau in Hessen sind nach Auffassung der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN alarmierend. „Von 20.000 befragten hessischen Betrieben geben 88 Prozent an, dass die gegenwärtigen Übertragungsgeschwindigkeiten ins Internet für sie zu gering sind. Vier Fünftel der hessischen Unternehmen benötigen innerhalb der nächsten drei Jahre Übertragungsgeschwindigkeiten von mehr als 16 Megabit pro Sekunde. Von einem flächendeckenden Ausbau mit solch schnellen Internetanschlüssen ist Hessen allerdings nach wie vor meilenweit entfernt“, stellt der wirtschaftspolitische Sprecher der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Kai Klose, bedauernd fest. „Wir erwarten, dass die Glasfaserkabel endlich in der hessischen Provinz ankommen.“

„Alle wohlklingenden Ankündigungen, alle Tagungen und Kongresse, die die Landesregierung veranstaltet hat, haben an der Misere nichts geändert. Nach dem am Breitbandausbau vollkommen desinteressierten Wirtschaftsminister Alois Rhiel (CDU) gelingt es seinem Nachfolger Dieter Posch (FDP) offensichtlich nicht, den Rückstand aufzuholen.“

Nun kündige das Wirtschaftsministerium wieder einmal an, eine Breitband-Strategie vorlegen zu wollen. „Bis zum Jahresende sollen wir nun endlich erfahren, wie das seit längerem von der Bundesregierung gesetzte Ziel, bis 2014 75 Prozent der Haushalte mit 50-Megabit-Anschlüssen auszustatten, auch in Hessen verwirklicht werden soll. Im Übrigen findet sich bereits im GRÜNEN Landtagswahlprogramm 2003 die Forderung, die Datenverbindungen in die hessischen Regionen auszubauen, statt nur in Beton zu investieren. Auch Posch setzt hier leider die falschen Prioritäten.“

„Der Breitbandausbau in Hessen verträgt keine weiteren warmen Worte mehr. Wir erwarten, dass die von der FAZ zitierte Umfrage vom Wirtschaftsministerium umgehend veröffentlicht wird“, fordert Klose.

Gruß

[spokesman]

„Wir erwarten, dass die Glasfaserkabel endlich in der hessischen Provinz ankommen.“

nicht nur die Provinz wartet, auch Städte wie Berlin und Co., mit weiteren Meldungen dieser Art werden die Grünen sich immer mehr Richtung Universaldienst positionieren und die Forderung immer deutlicher Stellen.

Selten werden Befragungen mit derartigen Ergebnissen in das öffentliche Licht gerückt, ich hoffe dies wird sich künftig ändern, aber schauen wir erstmal was das hessische Wirtschaftsministerium aus dieser Meldung macht..