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“Nicht auf DSL fokussieren

BeitragVerfasst: 11.05.2007 07:51
von Cyberwarrior
TIC befragte Dagmar G. Wöhrl, Parlamentarische Staatssekretärin für Wirtschaft und Technologie, zu den Chancen, Problemen und der Zukunft des Breitbandinternets in Deutschland.

siehe hier: http://www.tic-magazin.de/index.php?article_id=31


Cyber

BeitragVerfasst: 11.05.2007 08:34
von ThoRo
Wenn ich den Beitag mal zusammenfassen darf: "Ja, wir sind für Breitband. Nein, wir wollen das nicht selbst fördern, da verlassen wir uns auf den Markt. Wenn es Geld kostet, dann ist Breitband für Alle nicht erwünscht."

MfG

ThoRo

BeitragVerfasst: 11.05.2007 08:56
von Cyberwarrior
hab ich auch genau so verstanden.....


Cyber

BeitragVerfasst: 11.05.2007 10:20
von Viro
Ein Aufruf zur digitalen Spaltung ist das.
Unverschämtheit ist das.
Bald ist es wirklich wahr...auf dem Reichstag steht nicht mehr "Dem deutschen Volke" sondern "Der deutschen Wirtschaft"

BeitragVerfasst: 11.05.2007 10:47
von governet
Dann sollten wir die Politiker aufklären ;-)

Zudem steht dort auch noch:
Dies spricht jedoch nicht gegen eine gezielte Verwendung von Mitteln aus nationalen oder europäischen Fonds zur Erschließung von Regionen, in denen nicht mit einer Versorgung im wettbewerblichen Umfeld zu rechnen ist.

Die Frage ist nur Wann, kommen die Fonds?

BeitragVerfasst: 11.05.2007 11:27
von stenny74
Dieses Interview hätte man auch mit der Toilettendame im Bundestag führen können. Die hätte sich genauso für das Thema interessiert... :roll:

Die Frage, wie die Bundesregierung bis 2008 die angestrebten 98% erreichen will, wird nicht beantwortet. Alleine der Hinweis auf den Breitbandatlas zeigt, dass das Thema nicht ernst genommen wird.

Anstelle die "Fokusierung auf das DSL" als Hauptproblematik anzuführen, hätte man eher die "Vergreisung des Bundestages mit zunehmender Betriebsblindheit" angeführt. Sorry, aber kann es denn sein, dass die netten Damen und Herren (welche sicher noch den Brockhaus Ausgabe 1980 als Nachschlagewerk benutzen) langsam selbst reif für ein "Firmware-Update" sind...?
Anstatt sich um die Dickleibigkeit und das Rauchverbot zu kümmern, sollen sie dafür sorgen, dass alle Schulen moderne Computeranlagen besitzen und einen Breitbandzugang haben.


Nachtrag:
Aus dem Breitband-Portal (Breitband für Senioren): "Kommunikation per Internet gehört auch für Familie Lehmann zum Alltag. Durch Bilder und Videos bleibt der Kontakt zu den Kindern nicht nur auf das Telefon beschränkt." :lol:

BeitragVerfasst: 11.05.2007 11:35
von ThoRo
governet hat geschrieben:Zudem steht dort auch noch:
Dies spricht jedoch nicht gegen eine gezielte Verwendung von Mitteln aus nationalen oder europäischen Fonds zur Erschließung von Regionen, in denen nicht mit einer Versorgung im wettbewerblichen Umfeld zu rechnen ist.

Die Frage ist nur Wann, kommen die Fonds?

".. in den nicht mit einer Versorgung im wettbewerblcihen Umfeld zu rechnen ist". Wenn man dann bei der Telekom anfragt, sagt sie garantiert, daß irgendwann ein Ausbau geplant ist, sobald sich das rechnet, die Wirtschaftslichkeitsanalyse, Wettbewerbssituation es hergibt, etc.

Was gebraucht wird, ist eine klare Regelung: Dort wo Ende 2007 kein Breitband verfügbar ist, erhalten die Gemeinden staatliche Fördergelder um die Breitbandversorgung in Eigenregie aufzubauen. Betreiber wird eine kommunale Gesellschaft, die Breitbandzugänge werden jedem Anwohner zu kostendeckenden Preisen angeboten.
Das Ganze in Form eines Infrastrukturgesetzes für die nächsten 10 Jahre im Haushalt verankert und evtl. mit EU-Fördermitteln zusätzlich finanziert.

So stelle ich mir eine ordentliche Förderung von notwendigen Infrastrukturmaßnahmen vor.

MfG

ThoRo

BeitragVerfasst: 11.05.2007 12:23
von essig
"Ja, wir sind für Breitband. Nein, wir wollen das nicht selbst fördern, da verlassen wir uns auf den Markt. Wenn es Geld kostet, dann ist Breitband für Alle nicht erwünscht."

das schlimme ist, dass deine kernaussage nun schon 7 jahre hemmungslos praktiziert wird. auch schlimm ist, dass jeder aber wirklich jeder von denen weiß, dass der markt in versorgungsfragen rein gar nichts im positiven sinne regelt. es sei denn mal zielt auf einen urbanisierungsgrad von 100% ab denn darauf läuft es hinaus.

vielleicht erklärt sich frau wöhrls (war übrigens 1977 miss germany) meinung auch durch die 23 jahre ehe mit hans rudolf wöhrl (air berlin, dba, ltu). vielleicht hält der nicht viel von intervention, infrastrukturmaßnahmen, solidaritätsprinzipien und solchen sachen...

BeitragVerfasst: 11.05.2007 12:30
von dachscher
Nicht auf DSL fokussieren.

Ganz Klasse, auf was soll ich mich denn fokusieren? Auf UMTS, WIMAX, Kabel etc. ? Klar würde ich gerne machen, aber was mache ich, wenn alles nicht verfügbar ist? Bekommt dann meine Gemeinde finanzielle Unterstützung?
In meinen Augen alles bla bla bla... . Für jemanden, der sich mit der Materie nicht so beschäftigt, liest sich das Interview sicherlich sehr gut. Aber die Realität sieht doch anders aus. Woher soll bei uns der Wettbewerb kommen? In den Augen der Unternehmen sind wir durchweg für alle zu klein, als das sich ein Ausbau lohnen würde.

BeitragVerfasst: 13.05.2007 17:49
von lionheart25
Am allerschärfsten find ichs dann wenn sie einem DSLvia Sat als Alternative hinstellen.

Langsam entwickel ich mich ja zu nem Zyniker. Ich hatte vor 3 Wochen eine der Damen von T-Com Vertrieb an der Strippe. Die hab ich so durch den Wolf gedreht, das Gespräch verlief sehr einseitig sagen wir es so. Erst geprüft auf DSL, welches nicht geht (mal was neues :roll: ), dann erzählt die mir was von DSL via Sat. Hab ich dann gesagt, um nur 128 Kbit nach 500MB Download zu kriegen und Antwortzeiten als würd ich per Sattelefon mit jemanden im Kabul sprechen ist mir die Anschaffung einer dig. Satanlage zu schad. Als sie mir dann T-Mobile UMTS andrehen wollte war dann der Geduldsfaden gerissen, das hab ich nämlich im Dez 06 probiert und am nächsten Tag zurückgeschickt, weil trotz Netzabedeckung laut HP ich mit 20kbit/sek dagestanden war. Dann hat sie sich aus dem Gespräch zurückgezogen :twisted: