Seite 1 von 2

Bald wieder Täler der Ahnungslosen?

BeitragVerfasst: 08.05.2007 00:47
von governet
Auf heise.de war gestern zu lesen, dass sich Politiker und Wirtschaftsfunktionäre aus Sachsen und Mecklenburg über die Lage der Breitbandversorugng beklagen. Weiteres hierzu auf heise.de

BeitragVerfasst: 08.05.2007 11:59
von akrstn
Leider hat heise dort das Wort "ostdeutsch" hineingemogelt, was sich in den lokalen Pressemeldungen niergends wiederfinden läßt. So entsteht der Eindruck, es handle sich um ein ausschließlich ostdeutsches Problem, was ja nicht der Fall ist.

BeitragVerfasst: 08.05.2007 13:23
von governet
Das hab ich aus den Kommentaren im heise-forum auch schon mitbekommen. (Hab aus der Überschrift mal Osten rausgenommen)

BeitragVerfasst: 08.05.2007 14:22
von akrstn
governet hat geschrieben:Hab aus der Überschrift mal Osten rausgenommen


Ich hoffe, das erspart uns die leidigen Diskussionen um nichts.

Mal zum eigentlichen Thema:

In Sachsen lautete der Vorschlag, Fördermittel für den Straßenbau in den DSL-Ausbau umzuleiten. Ich halte das für einen Vorschlag, über den es nachzudenken lohnt. Warum soll nicht der DSL-Ausbau, dort wo der Markt versagt subventioniert werden? Ich denke da vor allem an die ländlichen Regionen. Ob es sinnvoll ist, dafür Mittel für den Straßenbau zu verwenden wäre sicher zu diskutieren. Persönlich hielte ich es eher für angebracht, dafür Subventionsmittel umzuleiten, die zu einer Wettbewerbsverzerrung führen, und da gibt es genügend Möglichkeiten.

BeitragVerfasst: 08.05.2007 14:28
von governet
Die Idee hatte ich auch schonmal. Nur leider werden häufig Mittel zur Haushaltssanierung eingesetzt, die viel besser für solche Sachen wären.

BeitragVerfasst: 08.05.2007 14:35
von essig
Leider hat heise dort das Wort "ostdeutsch" hineingemogelt
und wiedermal für eine völlig überflüssige und unsachliche ost-west diskussion gesorgt. aber vielleicht ist das ja heises beitrag zur verständigung ;)

komisch, dass es hier im forum trotz teilweise extremen regionalen unterschieden in der ausprägung des problems und trotz der bundeslandavatare noch keine ost-west konflikte gegeben hat und hoffentlich auch nicht geben wird. es scheint also zu funktionieren und ist vermutlich nur eine frage der einstellung und der community an sich. schade, dass in anderen foren das problem oft noch auf anstatt abgebaut wird.

zurück zum thema glaube ich auch, dass sich in vielen kreisen erstmal ein bewusstsein über die bedeutung von breitband entwickeln muss. wasser, strom und dergleichen sind längst als grundversorung und standortvorteil akzeptiert und die gemeinden/kreise/bundesländer die unabhängig von eu und bund breitband fördern werden klare vorteile haben.

BeitragVerfasst: 08.05.2007 15:14
von FlappyTM
essig hat geschrieben:zurück zum thema glaube ich auch, dass sich in vielen kreisen erstmal ein bewusstsein über die bedeutung von breitband entwickeln muss. wasser, strom und dergleichen sind längst als grundversorung und standortvorteil akzeptiert und die gemeinden/kreise/bundesländer die unabhängig von eu und bund breitband fördern werden klare vorteile haben.


Tja, ich Denke nur, dass unsere Politiker, die hier eigentlich im wesentlichen mal eine Meinung zu entwickeln müßten, einfach zu alt sind. Wie viele von der Geration Ü50 nutzen denn schon intensiv das Internet? Die KÖNNNEN meines Erachtens gar nicht verstehen, warum es geht.

Frag dagegen mal unter 20-25 Jahren alten Stundenten, wer das Internet NICHT nutzt.

BeitragVerfasst: 08.05.2007 15:20
von akrstn
Vor allem die Gemeinden bekommen wohl inzwischen zu spüren, dass bei Gewerbeansiedlungen die Frage der DSL-Verfügbarkeit eine Rolle spielt.

Wenn mehrere potentielle Interessenten abgesprungen sind, wird selbst die verschlafendste Gemeinde munter.

BeitragVerfasst: 08.05.2007 15:29
von FlappyTM
akrstn hat geschrieben:Vor allem die Gemeinden bekommen wohl inzwischen zu spüren, dass bei Gewerbeansiedlungen die Frage der DSL-Verfügbarkeit eine Rolle spielt.

Wenn mehrere potentielle Interessenten abgesprungen sind, wird selbst die verschlafendste Gemeinde munter.


Tja, dass sollte man wenigstens hoffen, allerdings stehen die Gemeinden dann der T-Kom gegenüber genauso bescheuert da wie wir. "Tja der Ausbau Ihrer Gemeinde mit DSL kostet 500.000 Euro. Wenn die Gemeinde die Kosten übernimmt bauen wir gerne aus." Mit dieser Aussage ist die Sache dann für die T-Kom erledigt - ob der Preis realistisch ist spielt eigentlich eine untergeordnete Rolle, für die meistens chronisch hoch verschuldeten Gemeinden ist die Ausgabe indiskutabel.
Bei uns in der Gemeinde hat der Bürgermeister dann sogar ernsthaft mit einem Wlan unternehmen verhandelt, dass aber dann doch abgesprungen ist - vermutlich durch die Erhöhung der Dämpfungsgrenze auf 55dB.
Tja und dank Gemeindegebietsreform haben wir jetzt nichtmal mehr einen hauptamtlichen Bürgermeister, der sich für die Gemeinde zuständig fühlt.
Ich zimmer also in Zukunft nur noch Pferdekarren und werde ein Schild "Dorfschule" an die Grund- und Hauptschule hängen. Bildung ade. Willkommen bei den Dorftrotteln!

BeitragVerfasst: 08.05.2007 15:48
von akrstn
Es ist ja eigentlich auch Unsinn, wenn man einen Strukturausgleich schaffen will, dies von den Gemeinden zahlen zu lassen. Wenn der Ausbau subventioniert wird, dann wäre das eine Angelegenheit des Bundes oder der Länder.

Wenn die Telekom solche Angebote der Kostenbeteiligung macht, wäre es ja mal interessant, wenn ein Gemeinde die Leistung dann öffentlich ausschreibt. Bei 500.000 müsste das, glaube ich sogar europaweit erfolgen.

BeitragVerfasst: 08.05.2007 16:31
von Cashews
Also das sich der Staat mit Fördermittel am Ausbau/Umbau beteiligt finde ich gut! Anders wird man die Probleme und die Fehlplanung von 93/94 (GF beim "Aufbau Ost") auch nicht lösen können.

Natürlich ist aber fehlende DSL-Versorgung kein alleiniges ostdeutsches Problem, sondern ein Gesamtdeutsches. :)

BeitragVerfasst: 08.05.2007 17:46
von akrstn
Fördermittel sollten dort eingesetzt werden, wo ein flächendeckender Ausbau allein durch den Markt nicht realisiert werden kann. Egal in welchem Gebiet in Deutschland das der Fall ist.

BeitragVerfasst: 08.05.2007 18:01
von Cashews
Ja, so ist das ja auch gedacht.

Wenn die Wirtschaftlichkeit wirklich ZU unrentabel ist, könnte man Födermittel auszahlen um einen Ausbau attraktiver zu machen. Soviel Fortschritt scheint aber bei den Politikern noch nicht angekommen zu sein. :evil: (ober nur langsam)

BeitragVerfasst: 08.05.2007 18:43
von akrstn
Statt dessen soll mittels Kombilohn jede x-beliebige Leistung subventioniert werden, solange sie nur gering genug bezahlt wird.

BeitragVerfasst: 14.05.2007 19:06
von zara_thustra
akrstn hat geschrieben:Leider hat heise dort das Wort "ostdeutsch" hineingemogelt, was sich in den lokalen Pressemeldungen niergends wiederfinden läßt. So entsteht der Eindruck, es handle sich um ein ausschließlich ostdeutsches Problem, was ja nicht der Fall ist.


Diesmal verteilen sich die "Täler der Ahnungslosen" in ganz Deutschland. Es ist eben kein rein ostdeutsches Problem! Die ganzen Zahlen zur Verfügbarkeit sind sicherlich schöngerechnet, weil da auch die teuren Sonderlösungen mitgerechnet sind. Auch hier in der Rhein-Neckar-Region (Baden-Württemberg) gibt es so manchen weißen Fleck auf dem Breitbandatlas (zumindest wenn man mal DSL via Sat und ähnlich teure Exoten ausklammert). In nur 5km Entfernung des Weltkonzerns SAP beginnt die digitale Wüste! (Der Gerechtigkeit halber muß man sagen, daß es bei uns im Ort wenigstens eine regionale Initiative per Funk gibt.)
Aber von allen Super Flatrate Sonderangeboten DSL und Telefonie ist man eben ausgeschlossen. Bekannte erzählen, daß sie über mehrere Rufnummern telefonieren und schnell surfen und das für 40 oder 50 Euro im Monat. Davon können wir "Doofen" hier nur träumen. Ich kann die Werbung von T-Com, Kabel BW, 1&1, freenet undundund bald nicht mehr ertragen!!!

MWK
:oops: